Profilbild von fuddelknuddel

fuddelknuddel

Lesejury Star
offline

fuddelknuddel ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit fuddelknuddel über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 24.09.2018

Der Blaue Trupp ist nicht zu schlagen!

Arlo Finch (1). Im Tal des Feuers
0

„Während seiner kurzen Zeit in Pine Mountain war er wunderlichen Wesen und geheimnisvollen Kräften begegnet. Beinahe wäre er sogar getötet worden. Aber ohne es auch nur richtig mitzubekommen, hatte er ...

„Während seiner kurzen Zeit in Pine Mountain war er wunderlichen Wesen und geheimnisvollen Kräften begegnet. Beinahe wäre er sogar getötet worden. Aber ohne es auch nur richtig mitzubekommen, hatte er zwei beste Freunde gefunden.
Das war die größte Überraschung.“ (S.96)

Arlo zieht mit seiner Mutter und 3 Jahre älteren Schwester Jaycee zu Onkel Wade nach Pine Mountain, einem winzigen Dorf in den Bergen, dessen Ampeln man an einer Hand abzählen kann. Dass die Dinge hier anders laufen, bemerkt der Junge schnell, er sieht Dinge, die sich nur mit Magie erklären lassen. Ein Glück findet er schnell Freunde und schließt sich den Rangern der Stadt an, die ihm bei der Suche nach Antworten zur Seite stehen und ihn mit den Wäldern, ihren Bewohnern und Gefahren bekannt machen. Allerdings verbergen diese mehr Geheimnisse, als sie zunächst geglaubt haben..

Da ich im Herzen junggeblieben bin und neben New Adult auch unglaublich gern Fantasy- und Jugendbücher lese, war ich sehr glücklich, auch zur Abwechslung mal was für die Jüngeren lesen zu dürfen. Konkrete Erwartungen hatte ich eigentlich nicht, ich habe die Geschichte abgesehen von der Leseprobe einfach auf mich zukommen lassen und war positiv überrascht, wie sehr dieses Buch meinem Lesegeschmack entsprach.

Erzählt wird aus der Sicht auf den 12-Jährigen Jungen Arlo. Sprachlich gesehen ist das Buch sehr einfach und damit angemessen für die Zielgruppe gestaltet, und es liest sich entsprechend flüssig und angenehm. Die Kapitel sind passend für ein Kinderbuch nicht zu lang, sodass der nächste Abschnitt, falls man das Buch unterbrechen möchte, immer schnell erreicht ist. Auch das hat mir gut gefallen, da ich es nicht mag, wenn das Buch gefühlt nur fünf Kapitel hat und man es mitten im Satz beenden muss, falls man mal eine Pause braucht.

Die Gedanken und Handlungen eines Kindes zu verfolgen finde ich immer sehr spannend, da diese manchmal so ganz andere Beweggründe haben als Erwachsene. Arlo war mir als Charakter total sympathisch, er sieht die Welt auf seine eigene Art und Weise. Er wirkt wie ein ruhiger, eher in sich gekehrter Junge, ist immer sehr umsichtig und versucht, es seiner Familie und seinen Freunden recht zu machen. Arlo ergänzt sich perfekt mit seinen beiden Mitschülern und Rangerkollegen Indra und Henry Wu.
Auch Onkel Wade, ein griesgrämiger, verschlossener Geselle, ist mir sehr ans Herz gewachsen. Sein Job lässt zwar zu wünschen übrig, aber er hilft Arlo wo er kann, womit er sich viele Pluspunkte verdient hat.

Ich muss sagen, dass ich ein wenig gebraucht habe, bis ich die Zusammenhänge zwischen Pine Mountain und den Long Woods verstanden habe, und was das alles mit Magie zu tun hat, die eigentlich gar keine ist. Aber das Abenteuer von Arlo und seinen Freunden war gleichzeitig spannend wie zauberhaft, und auch mal in den Alltag der jungen Ranger, die eher den Eindruck erwecken, Pfadfinder zu sein, reinzuschnuppern, war mal was neues für mich. Besonders den Wettkampf habe ich gespannt verfolgt und war mit dem Ausgang dessen sehr zufrieden.

Mein Fazit:
Ein gelungenes Buch, dessen Fortsetzung ich bereits freudig erwarte, auch wenn das noch bis 2019 dauert. Nicht nur für kleine Leser, sondern auch für die älteren ein großer Lesespaß, also von mir eine klare Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 22.09.2018

Manchmal wartet am Ende des Regenbogens eine Überraschung..

Stronger (Naples-Pier-Reihe 2)
0

Zum Inhalt:
Mia ist am Boden zerstört, als ihr Freund Ethan völlig überraschend mit ihr Schluss macht. Noch schlimmer ist, dass jeder aus ihrem Freundeskreis Bescheid wusste und sogar den Grund kannte, ...

Zum Inhalt:
Mia ist am Boden zerstört, als ihr Freund Ethan völlig überraschend mit ihr Schluss macht. Noch schlimmer ist, dass jeder aus ihrem Freundeskreis Bescheid wusste und sogar den Grund kannte, ohne es ihr zu sagen. Aus lauter Verzweiflung flüchtet Mia sich zu ihrem Bruder Miles in die WG und trifft dort auf dessen Mitbewohner Josh, der ein bisschen aussieht wie Harry Styles und leider scheinbar schwul ist. Was aber auch gar nicht schlimm ist, denn es gibt wohl kaum etwas besseres als einen schwulen besten Freund.. Oder?

Schreibstil und Charaktere:
Es ist einige Zeit her, dass ich ein Jugendbuch las, umso erstaunter war ich, dass der einfache, leicht verständliche Schreibstil mir trotzdem so gut gefiel. Geschrieben ist das Buch zunächst auch Mia's Perspektive, im Laufe des Buches aus Josh's und gegen Ende wechselt die Erzählweise wieder mehrmals. Aus der Sicht einer 17- und eines 20-Jährigen erlebt man die typischen Auf und Ab's eines Teenagers: Liebe, Trennungen, Freundschaften, Verrat, Schmerz und natürlich auch Versöhnungen. Der leichte, umgangssprachliche Schreibstil passt perfekt zu den Protagonisten.
In Mia konnte ich mich besonders gut hineinversetzen, schließlich gibt es kaum jemanden, der noch keinen Liebeskummer durchlitten hat. Ihre Schlagfertigkeit und ihr Humor machten sie sympathisch, auch wenn ich sie aufgrund ihres Verhaltens und ihrer Entscheidungen in manchen Situationen am liebsten gepackt und geschüttelt hätte, wie so oft in Liebesromanen.
Josh ist ein lässiger Typ, den man einfach gern haben muss. Er weiß, wie man Spaß hat und lebt das Leben in vollen Zügen. Die enge Beziehung zu seinem Freund Will ist für ihn nur natürlich, wird aber noch zum Problem werden..

Mein Fazit:
Das Buch las sich flüssig und in einem Rutsch, eine leichte Lektüre für Zwischendurch. Dass ich den ersten Teil der Reihe nicht gelesen habe, hat dem Verständnis der Geschichte überhaupt nicht geschadet, es kann trotz der Vorgeschichte, die viele der Charaktere haben, auch für sich allein stehen. Die Story von Mia und Josh zu verfolgen hat wirklich Spaß gemacht, auch wenn es von vornherein eigentlich klar ist, wie sie enden wird.
Für jeden, der eine kleine, romantische Ablenkung für zwischendurch sucht!

Veröffentlicht am 22.09.2018

Vierhundertzweiundneunzig Kilometer sind es bis zum Glück

Mitfahrer gesucht - Traummann gefunden
0

"Glaubst du an Schicksal?"

Inhalt:

Romy führt ein perfekt durchgeplantes Leben. Sie hat einen guten Job in einer Werbeagentur, ist kürzlich mit ihrem Freund zusammengezogen und eigentlich ist alles ...

"Glaubst du an Schicksal?"

Inhalt:

Romy führt ein perfekt durchgeplantes Leben. Sie hat einen guten Job in einer Werbeagentur, ist kürzlich mit ihrem Freund zusammengezogen und eigentlich ist alles okay. Und okay ist doch okay, oder?
Doch dass sie auf der Fahrt von Hamburg nach Frankfurt - 492 Kilometer - ihren Opel nicht nur mit dem charmanten Designer/Schreiner Leon, sondern auch noch seinem Hund Dexter teilen muss, steht so nicht auf ihrem Plan. Dass er ihr neuer Arbeitskollege wird, ebenso nicht. Also der Designer.
Bald muss sie erkennen, dass das Schicksal, das sie immer vehement verleugnet hat, andere Pläne hat als sie selbst..

Schreibstil und Charaktere:

Das Buch ist sowohl aus verschiedenen Perspektiven, als auch in verschiedenen Zeiten geschrieben. Der Hauptteil besteht aus dem "Jetzt", indem Romy aus der Ich-Perspektive erzählt. Zwischendurch gibt es an passenden Stellen Rückblicke auf die Fahrt von HH nach Frankfurt, die zum Anfang der Geschichte eine Woche zurückliegt, was man dem Datum über den einzelnen Kapiteln entnehmen kann.
Vereinzelt sind auch Passagen aus der Sicht von Leon geschrieben, sodass man auch seine Sicht auf die Dinge verfolgen kann.

Ich würde dieses Buch ganz klar in die Kategorie romantische Komödie stecken. Wer die Leseprobe kennt, weiß um den Humor, der sich durch das komplette Buch zieht. Teilweise sarkastisch und selbstironisch erzählt Romy die Story, wodurch ich einen Großteil schmunzelnd las und mir auch oft ein lautes Lachen beim Lesen entwischt ist.
Romy ist eine entschlossene, fast schon sture Frau, die sich immer genau an ihren Plan hält. Sie glaubt nicht an Schicksal, nur an ihren Plan.
Leon hingegen ist ein Lebemensch, hat sich selbstständig gemacht und eine entwaffnende, offene Art hat, die Romy mit schlagfertigen Aussagen gut zu kontern weiß, sodass die beiden auf den 492 Kilometern Fahrt schnell näher kommen.
Doch Romy hat Flo und mit Flo ist alles okay. Okay ist okay, das sagt Romy sich immer.
Die Dialoge in dem Buch sind wirklich herrlich zu lesen. Das Gefühl stimmte einfach, ich konnte sofort eine Beziehung zu allen Charakteren aufbauen, sei es die hysterisch besorgte Mutter von Romy, ihr exzentrischer Chef mit einer Vorliebe für die denglische Sprachweise oder Dexter, der Hund, der Romy fast einen Haufen auf die Rückbank gesetzt hätte.


Meine Meinung:

Ich bin ehrlich.. eBooks waren für mich immer ein absolutes No-Go. Doch nach der Leseprobe hatte ich mich in dieses Buch verliebt und wagte deswegen den Versuch. Überrascht musste ich feststellen, dass das fehlende Gefühl eines "echten" Buches in der Hand schnell vom fesselnden Inhalt der Geschichte überdeckt wurde und es mir bald gar nichts mehr ausmachte, vom Reader abzulesen.

Teilweise waren die Wendungen in der Geschichte recht vorhersehbar, doch das hat mich keinesfalls gestört. Es ließ sich so leicht und locker lesen, dass ich über jedes Klischee galant hinwegsehe, denn ehrlich gesagt stehe ich total auf sowas. Dass das Mauerblümchen den Bad Boy kriegt zum Beispiel.
Das Ende war deswegen für mich nicht überraschend, dadurch hat es mich aber trotzdem nicht weniger gefreut.


Für jeden, der die entspannende, leichte Kost in Form einer romantischen Komödie sucht ein absolutes Muss!

Veröffentlicht am 22.09.2018

Innere Leere

Essenz der Magie 1: Die Leerenbegabte
0

"Die Lebensessenz in mir wollte kämpfen, sich beweisen. Wir waren zum Kämpfen geboren, weshalb unser Blut immer bereit war sich in einen Wettbewerb zu stürzen."

Magie ist für Ria was alltägliches, denn ...

"Die Lebensessenz in mir wollte kämpfen, sich beweisen. Wir waren zum Kämpfen geboren, weshalb unser Blut immer bereit war sich in einen Wettbewerb zu stürzen."

Magie ist für Ria was alltägliches, denn ihre ganze Familie besteht aus sogenannten Begabten. Sie können im Gegensatz zu Unbegabten die Elemente beherrschen, jeder Begabte hat die Macht über ein spezielles Element, und welches das ist, wird durch die Eltern vererbt. Ria lebt in einer Patchworkfamilie und ist als Tochter einer Feuerbegabten und eines Leerenbegabten "nur" ein Mischling, verfügt allerdings über die seltene Gabe der Leerenbegabung, die sie aufgrund ihrer gemischten Gene bisher nur schwer zu kontrollieren wusste.
Wie jeder Begabte kommt sie aber mit 18 an eine Akademie, um dort dem Umgang mit ihrer Magie zu lernen, auf sie und ihre Freunde warten allerdings neben den schulischen Herausforderungen auch noch das typische Gefühlschaos und einige dunkle Geheimnisse.

Das Cover ist auf den ersten Blick nicht wirklich auffällig anders als die meisten Fantasy-Geschichten mit weiblichen Protagonisten, denn man sieht wie so oft das Gesicht eines Mädchens, sowie Teile eines großen Gebäudes, vermutlich die Akademie. Aufmerksam gemacht hat mich der Titel, denn ich wollte gern wissen, was es mit der „Leerenbegabte[n]“ auf sich hat.

Man wird von Ria aus der Ich-Perspektive durch die Geschichte geführt, sodass man jederzeit ihre Gedanken und Gefühle verfolgen konnte, was ich mit Freude getan habe. Lustig und in der typisch lockeren, umgangssprachlichen Schnauze einer 18-Jährigen ist das Buch geschrieben, man konnte dem Geschehen spielend leicht folgen und es war sehr angenehm zu lesen. Dieses war wieder eines der Bücher, was einen sofort gefangen nimmt, und ehe man sich versieht, hat man es (leider) auch schon beendet.

Ria, die Protagonistin, ist einer der typischen weiblichen Charaktere, die man in Büchern aus diesem Genre findet. Schlagfertig, manchmal etwas aufmüpfig und lässt sich selten was gefallen. Über diese Art von Mädchen lese ich wesentlich lieber als die Mauerblümchen, da es mit ihnen meist von Beginn an spannend und auch oft witzig ist, entsprechend gut gefällt mir das Bild, das ich mir von Ria gemacht habe.
Neben ihr gibt es auch eine, wie ich finde, relativ große Clique von Freunden und Mitschülern, die immer mal wieder mehr oder weniger große Rollen spielt, und um das Chaos perfekt zu machen, auch noch zwei potenzielle Beziehungs-Kandidaten. Unter Rias Freunden gefallen mir Sam, ein Feuer- und Flirtbegabter, der sich gern Wortgefechte mit Ria liefert, und Layla, ein Mädchen aus dem zweiten Jahr an der Akademie, das immer etwas mit dem Kopf in den Wolken zu hängen scheint, am besten. Aber im Allgemeinen kann ich sagen, dass mir der große Freundeskreis extrem große Freude beim Lesen bereitet hat, da es mit so vielen verschiedenen Charakteren nicht langweilig wurde, und man sich nie sicher sein konnte, wer nun die nächste Überraschung für die Geschichte parat hat.

Die Idee der Essenz-Magie finde ich sehr interessant. Jedes Lebewesen hat seine eigenen Essenzen inne und nur die Personen mit einer Leerenbegabung können diese erspüren oder sogar entziehen, und somit für die Menschen nutzbar machen. Das ist ein Thema, was mir noch nie begegnet ist, und es war unglaublich spannend, Ria und ihre Freunden bei dem Umgang mit ihren Gaben beobachten zu dürfen. Gepaart mit einer kleinen, chaotischen Liebesgeschichte war das Buch für mich rundum perfekt, ich habe beim Lesen stets mitgefiebert und freue mich schon wie Bolle auf die Fortsetzung, vorallem nach dem fiesen Cliffhanger am Ende!

Mein Fazit:
Viele sympathische Charaktere, die sich perfekt ergänzen, ein ungewöhnlicher Schauplatz, der in mir den Wunsch erweckt hat, ebenfalls Schüler an dieser Akademie zu sein, und eine großartige, neue Form der Magie haben sich zu einem erstaunlichen Buch vereint.
Definitiv lesenswert, eine klare Empfehlung von mir!

Veröffentlicht am 22.09.2018

Pure Chemie

Winston Brothers
0

„ ‚Weißt du, Cletus, eines Tages wirst du selbst erleben, wie es ist, wenn man den Teil von sich selbst findet, der einem immer gefehlt hat. Dann wirst du wissen, dass sie die Richtige für sich ist, die ...

„ ‚Weißt du, Cletus, eines Tages wirst du selbst erleben, wie es ist, wenn man den Teil von sich selbst findet, der einem immer gefehlt hat. Dann wirst du wissen, dass sie die Richtige für sich ist, die Einzige. […] Sie wird sein Anfang, deine Mitte und dein Ende sein.‘ “

Jeder im Ort kennt sie als „Bananenkuchenkönigin“, doch das hat Jennifer Sylvester sich nicht selbst ausgesucht. Ihre Eltern benutzen sie als Gesicht der Familienbäckerei und veranstalten einen Wirbel um sie als Marke, obwohl ihrer Tochter die Aufmerksamkeit mehr als unangenehm ist. Dazu kommt, dass es so für Jennifer quasi unmöglich ist, sich unter den Argusaugen ihrer Familie zu verlieben und gerät durch für sie günstige Zufälle in die Lage, sich die Hilfe von Cletus Winston erbitten zu können, der ihr Tipps geben und einen geeigneten Kandidaten für Jennifer auftreiben soll. Cletus brüstet sich stets damit, die Leute durchschauen zu können und sich nie zu irren, folglich verwundert es ihn, dass die junge Frau es immer wieder schafft, ihn zu überraschen, womit der Mechaniker nicht umzugehen weiß. Was also tun..?

„Whatever you need“ ist der dritte Teil der Reihe um die Brüder der Familie Winston. Leider habe ich die beiden Vorgängerteile nicht gelesen, doch das hat mein Verständnis der Abläufe und zwischenmenschlichen Verhältnisse in Green Valley nicht negativ beeinträchtigt, sodass man auch ruhig als Neu-Leser noch in die Reihe einsteigen könnte. Im Nachhinein ärgere ich mich sehr über das Versäumnis der ersten beiden Teile, da diese Geschichte mir wirklich ausgesprochen gut gefallen hat.

Erzählt wird die Geschichte wechselnd aus der Ich-Perspektive von Jennifer und Cletus, wie es mir am liebsten ist. Ich liebes es, an allen Gedanken teilhaben zu können und vor allem die Gedankengänge von Cletus haben mich regelmäßig laut auflachen lassen.
Der Schreibstil ist locker und leicht, wie es sich für einen Liebesroman gehört, nicht kompliziert aber auch nicht zu seicht oder kitschig. Innerhalb kürzester Zeit hatte ich das Buch verschlungen, da ich gar nicht mehr aufhören konnte zu lesen.

Jennifer wird von vielen im Ort auf ihren Titel als Bananenkuchenkönigin reduziert. Als das Mannequin ihrer Mutter trägt sie immer den gleichen Püppchenlook zur Schau und muss sich täglich von ihrem Vater sagen lassen, dass sie Glück habe, hübsch zu sein, da aus ihrem Mund selten was Gescheites herauskäme. Doch anstatt sich mit 22 Jahren endlich mal gegen die Bevormundung, Beleidigungen und spitzen Kommentare zu wehren, die ihr nicht nur zu Hause, sondern auch von anderen Dorfbewohnern entgegengeworfen werden, beißt sie die Zähne zusammen, versucht, in jedem gemeinen Kommentar etwas gutes zu sehen, nur weil sie ihre Eltern nicht enttäuschen will. Dieses Durchhaltevermögen ist einerseits bewundernswert, andererseits hatte ich aber auch sehr häufig das Bedürfnis, sie zu packen und zu schütteln, wenn sie mal wieder den unsinnigen Anweisungen ihrer Eltern folge geleistet hat. Zum Glück macht sie im Laufe des Buches dank Cletus eine beeindruckende Entwicklung durch, für die man sie nur bewundern kann. Aus dem Käfig, in dem ihre Familie sie jahrelang gehalten hat, auszubrechen, erfordert einiges an Mut und der erste Schritt ist immer der schwerste.

Cletus hat mich etwas an Malcolm aus Kylie Scott‘s „Wer will schon einen Rockstar?“ erinnert. Er hat eine ziemlich ungewöhnliche Art zu denken und zu handeln, die man nur schwer beschreiben kann. Einerseits ist er sehr nüchtern und sachlich, sagt andererseits aber manchmal so unerwartete Dinge, dass ich dieses Buch zu großen Teilen lachend gelesen habe. Seine Familie bedeutet ihm alles und auf die Meinung anderer Leute gibt er entsprechend umso weniger. Außerdem ist er davon überzeugt, mit seiner einzigartigen Taktik einen Menschen in 10 Minuten beurteilen zu können und sein Urteil revidiert er nicht, denn ein Cletus Winston irrt sie nie, so dachte er zumindest bis er Jennifer näher kennenlernt.

Ich finde, Cletus und Jennifer geben ein herrliches Paar ab. Es ist schon eine Weile her, dass ein Buch mich zuletzt so gut unterhalten hat, was zu großen Teilen an Cletus liegt, aber die Charaktere in diesem Buch sind mir alle sehr sympathisch, insbesondere die Familie Winston mit all ihren dazugehörigen Partnern. In dieser Familie würde sich wohl jeder wohl und willkommen fühlen, so etwas liebe ich immer in Büchern.

Die Anfänge von Cletus und Jennifers Beziehung sind mehr als ungewöhnlich. Zu Beginn gilt es für Cletus, Jennifer auf die Sprünge zu helfen, was das Thema Beziehungen angeht, was er nicht ganz freiwillig tut. Für Jennifer ist er die perfekte Möglichkeit, an einen Partner zu gelangen und der Gedanke, dass sie irgendwann zusammenfinden könnten, erscheint ihnen schlichtweg abwegig. Doch wie bei jeder Liebesgeschichte gibt es auch hier irgendwann den Punkt, an dem beide Parteien merken, dass sie mehr Gefühle füreinander haben, als sie zunächst für möglich gehalten haben, damit spoilere ich ja wohl niemanden.
Zudem war es nie kitschig, was ich persönlich bei New Adult Geschichten sehr wichtig finde, und auch nicht übertrieben vulgär.

Mein Fazit:
Ich habe mich in Green Valley pudelwohl gefühlt. Der Schauplatz, die Charaktere, alles hat in meinen Augen gepasst. Dieses Buch hat mich großartig unterhalten und ich kann eine klare Leseempfehlung aussprechen.
Die Lektüre der ersten zwei Bände werde ich garantiert auch noch nachholen, ich möchte mir keine Geschichte über die Winstons entgehen lassen!