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Veröffentlicht am 15.03.2022

Ich wollte es wirklich mögen

Legend Academy, Band 1: Fluchbrecher
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Legend Academy und ich standen schon von vornherein unter keinem guten Stern. Nina MacKay hat es bisher sowohl geschafft, mich grenzenlos zu begeistern, als auch mich maßlos zu enttäuschen, daher war ich ...

Legend Academy und ich standen schon von vornherein unter keinem guten Stern. Nina MacKay hat es bisher sowohl geschafft, mich grenzenlos zu begeistern, als auch mich maßlos zu enttäuschen, daher war ich vorsichtig bei ihrem neusten Buch. Im Nachhinein kann ich sagen, mein Zögern war leider auch zurecht, so gern ich das Buch auch gemocht hätte.

Graylee machte auf den ersten Blick einen sehr sympathischen Eindruck auf mich. Rebellisch, ein wenig selbstironisch, so gefallen die Protagonisten mir. Sie mausert sich allerdings leider schon sehr bald zum typisch schmachtenden Opfer ihrer eigenen Triebe, auch wenn sie ihren Biss zum Glück nicht komplett verliert. Sie kämpft weiter, lässt sich nicht unterkriegen, auch wenn gefühlt das ganze Internat gegen sie arbeitet.

Die Akademie machte im ersten Drittel noch einen faszinierenden Eindruck auf mich. Ich habe die Kolibris geliebt, die Atmosphäre und das Zusammenspiel mit Graylees Zimmernachbarin waren ganz cool und ich habe mich darauf gefreut, endlich ganz viel über die verschiedenen Mythen, ihre Herkunft, ihre Kräfte zu erfahren und vor allem auch darüber, wer Graylee eigentlich ist.
Als Leser wurde man jedoch, wie ich finde, extrem in der Luft hängen gelassen. Man wurde nur einmal grob in das Thema eingeführt, ebenso grob und lieblos wie Graylee von ihren Mitschülern, und alles danach blieb für mich zu vage und undurchschaubar. Ein bisschen Mysterium ist ja schön und gut, aber wenn ich die Personen um mich herum nicht richtig greifen und einschätzen kann, nervt mich das.

Womit wir schon beim nächsten Thema wären, den Mitschülern. Mich hat kaum etwas so aggressiv gemacht, wie der Umgang von Graylees Mitmenschen mit ihr. Ich konnte bei vielen von ihnen nicht mal begreifen, warum sie das Mädchen anscheinend so sehr hassen, dass sie sie ständig in die Pfanne hauen, beleidigen und niedermachen müssen. Dann gab es die, die vermeintlich auf ihrer Seite waren, aber irgendwie auch doch nicht (was zum Teufel?) und eine kleine Truppe, die hinter ihr steht.
Und dann die Lehrer.. nun ja. Die hätte man auch gut und gern streichen können, denn hilfreich ist keiner von denen. Graylee schwebt in Lebensgefahr, aber nimmt das einer ernst? Nö. Alles nur ein Missverständnis, Einbildung oder eine dicke, fette Lüge, je nach Situation. Ich musste mich stellenweise arg zusammenreißen, um nicht irgendwas kaputt zu machen.

Nun habe ich jede Menge gemeckert und vielleicht fragt ihr euch vielleicht (zurecht), warum ich dem Buch trotzdem noch 3 Sterne gegeben habe. Das ist so ein Gefühlsding. Ich fand es trotz allem irgendwie spannend, war, wenn ich nicht gerade jemanden boxen wollte, amüsiert und habe inständig zum Ende hin noch auf Klarheit oder zumindest einen kleinen Lichtblick gehofft.

Mein Fazit:
Ich werde bei der Fortsetzung wohl passen müssen, auch wenn ich nicht leugnen kann, dass ich neugierig bin, wie es weitergeht. Ich glaube einfach, es gibt nichts, was den Folgeband zu einem Highlight für mich machen könnte, und das bräuchte es, um dieses Buch für mich auszugleichen.
Von mir gibt es 2,5, und wo keine halben Sterne möglich sind mit beiden Augen geschlossen gerundete 3 von 5 Sternen für diese Geschichte.

Veröffentlicht am 15.03.2022

Gefiel mir

TITANEN - Lasst die Rennen beginnen
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Von Victoria Scott habe ich bisher erst eine Dilogie gelesen, die ich sehr geliebt habe. Ich gestehe, dass ich zunächst gar nicht über ihren Namen gestolpert bin, da die Lektüre der Reihe doch etwas her ...

Von Victoria Scott habe ich bisher erst eine Dilogie gelesen, die ich sehr geliebt habe. Ich gestehe, dass ich zunächst gar nicht über ihren Namen gestolpert bin, da die Lektüre der Reihe doch etwas her war. Als ich dann jedoch realisierte, von wem ich da einen Buch in der Hand halte, wurde ich noch ein Stück gespannter auf den Inhalt!

Ich muss sagen, dass ich den Klappentext des Buches erstaunlich interessant fand, das allerdings auch erst beim zweiten Lesen. Etwas wie diese Rennen mit metallischen Pferden habe ich noch nie gelesen, und zunächst fand ich es etwas schräg. Doch je länger ich darüber nachdachte, desto entschlossener kam ich irgendwann zu der Folgerung: Warum denn eigentlich nicht?

Astrid ist eine mir recht sympathische Protagonistin gewesen. Sie berichtet aus ihrer Ich-Perspektive und das hat es einem direkt möglich gemacht, ihren inneren Zwiespalt zwischen der Faszination für die Rennen und dem Argwohn darüber nachvollziehen zu können, schließlich hat ihr Vater wegen der stählernen Pferde eine Menge Geld verloren. Ich konnte gut verstehen, wie sie sich fühlt, auch ihre Begeisterung über die Titanen ist erstaunlich schnell auf mich übergesprungen. Hätte ich auch nie gedacht, dass ich mich mal für Pferde aus Stahl erwärmen könnte.

Das ganze Thema wurde für mich in ansprechendem Gewand rübergebracht. Der locker-leichte Schreibstil war unkompliziert und ermöglichte mir ein recht angenehmes Leseerlebnis, das zwar durch einige ungelenke Formulierungen und Wiederholungen getrübt, aber nicht größer beeinträchtigt wurde. Ich habe hier stilistisch auch ein paar Parallelen zu Feuer & Flut erkennen können.

Das Ende hat mich unerwartet berührt. Das hätte ich im Vorfeld nie vermutet, dass ich die Geschichte so sehr mitleben würde, dass mich dieses Finale tatsächlich emotional mitnimmt. Insgesamt fand ich das Buch nicht so stark, dass ich es als Highlight bezeichnen würde, aber interessant war es allemal.

Mein Fazit:
Ein sehr gutes 4-Sterne-Buch, für das ich bedenkenlos eine Leseempfehlung aussprechen kann.

Veröffentlicht am 14.03.2022

Ganz gut

Als wir Tanzen lernten
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Für mich war dies das erste Buch von Nicola Yoon. Ich muss sagen, dass ich mit relativ niedrigen Erwartungen rangegangen bin und positiv überrascht wurde, auch wenn das Buch sich am Ende eher im Mittelfeld ...

Für mich war dies das erste Buch von Nicola Yoon. Ich muss sagen, dass ich mit relativ niedrigen Erwartungen rangegangen bin und positiv überrascht wurde, auch wenn das Buch sich am Ende eher im Mittelfeld meiner Bewertungsskala eingependelt hat. Der Klappentext klang ganz interessant und so war ich auch schnell bereit, mich auf die Geschichte einzulassen.

Evies Fähigkeiten erinnerten mich an eine andere Reihe, wo eine der Figuren ähnliche Begabungen hat. Ich stelle es mir tatsächlich sehr mühsam vor, überall die Beziehungen anderer vor den Augen zu haben, insbesondere wenn sie nicht gut enden. Das muss sehr frustrierend und traurig sein, ich hätte vermutlich besonders am Anfang ständig das Bedürfnis, ihnen dabei zu helfen, das zum Besseren zu verändern.
Evie verarbeitete das Ganze in meinen Augen ganz gut, aber leider muss ich sagen, dass ich sie stellenweise nicht ganz so sympathisch sondern eher kindisch und ein wenig anstrengend fand. Das hätte nicht sein müssen und hat mir die Suppe versalzen.

X dagegen war ein echter Schatz. Ich habe alles an ihm gern gehabt, vor allem seine positive und liebevolle Art, seinen Humor. Ihn und Evie zusammen zu sehen war allerdings manchmal arg kitschig, einfach drüber, und zugleich fehlte mir aber auch die Tiefe. Eine ungute Kombination, die der leicht-lockere Schreibstil zwar gedämpft, aber lange nicht komplett aufgefangen hat.
Insgesamt waren die zwei zwar ein schönes Paar, aber so richtig gefühlt habe ich das nicht.
Thematisch wurden auch ernstere Aspekte angeschnitten, das hat mir wiederum gut gefallen. Es wirkte nicht gezwungen und wurde dennoch eindringlich aufgegriffen.

Mein Fazit:
Insgesamt schon ein lesenswertes Buch, allerdings habe ich stellenweise mit der Protagonistin meine Schwierigkeiten gehabt und auch die Emotionen nicht richtig empfangen können. Dafür mochte ich den Schreibstil sehr und auch die Idee war im Grunde gut umgesetzt.
Ich vergebe mittelmäßige 3,5 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 11.03.2022

Ich hoffe auf die Fortsetzung

Der verbotene Wunsch
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Stefanie Hasse hat bisher sowohl schon Begeisterung als auch Ernüchterung bei mir ausgelöst. Ich hoffte sehr, dass der verbotene Wunsch wieder in die Kerbe der Begeisterung schlagen würde, wie ihre Jugendbücher ...

Stefanie Hasse hat bisher sowohl schon Begeisterung als auch Ernüchterung bei mir ausgelöst. Ich hoffte sehr, dass der verbotene Wunsch wieder in die Kerbe der Begeisterung schlagen würde, wie ihre Jugendbücher ohne Fantasy-Anteil es bisher getan hatten, aber so richtig konnte der Titel seinem Hype für mich nicht gerecht werden. Wäre ich mit niedrigeren Erwartungen an die Geschichte rangegangen, hätte das vielleicht was werden können. Aber so wurde ich leider etwas enttäuscht.

Ich mochte, dass hier mal wieder aus der Sicht mehrerer Personen geschrieben wurde, sowohl Malena, Taipa als auch Valerian standen abwechselnd im Fokus der Erzählung. Wie so oft bei High Fantasy wurde aber leider nicht aus der Ich-Perspektive berichtet und das geht für mich persönlich manchmal schief, was die Beziehung von den Lesenden zu den Figuren angeht. Auch hier hat dieser Fluch wieder zugeschlagen, ich konnte mich einfach nicht in die Personen hineinversetzen und hatte nur einen dünnen Draht zu ihnen. Das hat meine Lust zu lesen getrübt, und obwohl das Buch mit knapp 340 Seiten für Fantasy gar nicht mal so dick ist, wie ich finde, brauchte ich länger als erwartet für die Geschichte.

Der Einstieg in die Welt gelang zum Glück recht gut, auch wenn ich mich natürlich erstmal orientieren musste. In letzter Zeit habe ich schon öfter damit zu kämpfen gehabt, hier lief das jedoch ganz fluffig. Danach aber hing ich relativ stark in den Seilen, die Story plätscherte in meinen Augen ein wenig vor sich hin, und das lag nicht nur an meiner laschen Beziehung zu den Figuren. Trotzdem mochte ich im Grunde die Atmosphäre, die die Autorin kreiert hat, mystisch, ein wenig altertümlich und ohne Zweifel interessant, sodass ich trotz des hier und da langatmigen Plots schon gern wissen wollte, was als nächstes passiert.

Mein Fazit:
Insgesamt ein mittelmäßiges Buch, finde ich. Es ist leider nicht das Highlight geworden, was ich hoffte, das es werden würde. Von mir gibt es daher lieb gemeinte 3 von 5 Sternen und ich hoffe, dass die Fortsetzung mich mehr begeistern kann, darauf hat das Ende mich nämlich sehr neugierig gemacht.

Veröffentlicht am 11.03.2022

Angenehmer Schreibstil und spannend aufbereitet

Die Abenteuer des Odysseus
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Die Abenteuer des Odysseus kannte ich bereits zu Teilen aus einer Kinderserie aus dem Fernsehen, sowie aus einem Buch aus der Sicht seines Sohns Telemachos. Dennoch fehlte mir immer eine gesammelte Ausgabe, ...

Die Abenteuer des Odysseus kannte ich bereits zu Teilen aus einer Kinderserie aus dem Fernsehen, sowie aus einem Buch aus der Sicht seines Sohns Telemachos. Dennoch fehlte mir immer eine gesammelte Ausgabe, die trotzdem kind- bzw. jugendgerecht aufgearbeitet ist, um mich nicht durch die original Odyssee kämpfen zu müssen. Dank diesem Buch kann ich meine Suche nun beenden, denn mit den Geschichten und dem Stil dieses Werks bin ich sehr zufrieden.

Odysseus klappert auf seiner unfreiwilligen Reise viele Orte, Inseln und Länder ab, trifft mystische Wesen, von denen die meisten ihm nicht wohlgesonnen sind, Götter, für die leider das gleiche gilt, und hat immer die Rückkehr zu seinen Liebsten im Hinterkopf, seiner Frau Penelope und seinem Sohn. Der Sprachstil ist zwar schon der älteren Zeit der Geschichte angepasst, also nicht umgangssprachlich oder zu modern, aber auf der anderen Seite auch nicht zu altbacken und kompliziert, sodass die Zielgruppe (plus meine Wenigkeit) sich gut darin zurechtfinden kann, denke ich.

Die Kapitel und damit die einzelnen Abschnitte der Reise hatten eine angenehme Länge, ich habe immer mehrere am Stück verschlungen und mir dann eine Pause gegönnt. Das Buch hat mit knapp 200 Seiten einen überschaubaren Umfang und dennoch fand ich, dass die wichtigsten Punkte der Sage um Odysseus alle enthalten waren, sofern ich das überhaupt beurteilen kann, ohne das Original zur Gänze zu kennen. Es waren jedenfalls alle Stationen drin, von denen ich bisher gehört hatte.
Die Illustrationen, die ab und zu eingestreut wurden, hätten meiner Meinung nach nicht unbedingt Not getan. Ich mochte zwar den leicht verwaschenen Stil, nur eine Zeichnung ist etwas suboptimal gelungen, wobei ich glaube, dass Kinder sich dabei nicht allzu viel denken werden.

Mein Fazit:
Inhaltlich fand ich es gut, nicht zu schwierig geschrieben und zugleich authentisch und nicht zu modern. Bestimmt ist das Original hier für Kinder und Jugendliche auf das wichtigste runtergebrochen worden, aber genau das habe ich ja auch gesucht, bin also sehr zufrieden. Nur der Zeichenstil war nicht ganz meins.
Von mir gibt es 4,5 von 5 Sternen und dort, wo nur ganze Sterne möglich sind, werde ich auf 5 runden.