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Veröffentlicht am 22.01.2024

Wer bin ich? Was ist meine Identität?

Schockierend radikal geliebt
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Addison und Arden Bevere, zwei Söhne der bekannten Autoren und Sprecher Lisa und John Bevere liefern mit „Schockierend Radikal Geliebt“ ein Buch über die Identität eines Christen.
„Das kann doch nicht ...

Addison und Arden Bevere, zwei Söhne der bekannten Autoren und Sprecher Lisa und John Bevere liefern mit „Schockierend Radikal Geliebt“ ein Buch über die Identität eines Christen.
„Das kann doch nicht alles sein?“, ist die Frage, über die sich die zwei Autoren der Identität in Christus annähern. Denn wenn wir erkennen, wer wir in Gott sind, dann ändert sich auch der Kurs unseres Lebens. Wenn wir wissen, wer wir sind, werden wir anders leben und an Dinge herangehen.
Das Buch gefällt mir richtig gut. Schon die Aufmachung lädt zum Lesen ein. Jedes Kapitel beginnt und endet mit einem schwarz-weißen Foto. Die wichtigsten Aussagen sind in einer großen Schrift im Fließtext nochmals hervorgehoben. Zwischendurch liest man Zeugnisse und Berichte von anderen Menschen, die Teil der „Sons & Daughters“ Initiative der beiden Autoren sind. Ein Gebet, das den Punkt der Identität, den man im Kapitel behandelt hatte, proklamiert, schließt dann das Kapitel ab.
Der Schreibstil ist eher informell und spricht den Leser direkt an. Ich hatte keine Schwierigkeiten die Texte zu lesen. Durch die klare Abgrenzung war auch ersichtlich, wann ein Einschub kam. An der Stelle musste man kurz den Fließtext unterbrechen, was der einzige Kritikpunkt ist, da es aus dem Lesefluss herausbrachte. Ich habe dann erstmal den entsprechenden Absatz zu Ende gelesen und danach erst den Einschub.
Im Original heißt das Buch „I AM“ und behandelt sieben Punkte unserer Identität. Denn die Autoren erörtern und legen im Laufe das Buch klar, deutlich, verständlich und nah an der Bibel dar, dass wir als Christen heilig, gerecht, geliebt, sicher, selbstbewusst, kreativ und berufen sind.
Auch wenn ich einige der Aussagen schon oft gehört habe, konnte ich dieses Buch doch sehr gewinnbringend lesen. Es hat mich ermutigt wieder neu nach der Gegenwart und Liebe Gottes zu suchen, der meine Identität nicht nur bestimmt, sondern mir auch immer mehr bewusst werden lassen möchte. Ich habe gemerkt, dass mir zwar bewusst ist, wer ich eigentlich in Christus bin, doch oftmals glaube ich es doch nicht 100%-ig und versuche z.B. aus eigener Kraft Dinge zu bewältigen. Besonders das Kapitel zu dem Thema „Du bist sicher“ war für mich sehr berührend. Denn hier finden sich keine positiv motivierenden Aussagen im Sinne des Wohlstandevangeliums, die Geld, Gesundheit und Bewahrung vor Leid versprechen. Nein, auch den Gläubigen passieren schlimme Dinge, doch wir dürfen sicher sein in den Verheißungen Gottes, denn nichts und niemand kann Gottes Ziele mit uns vereiteln und er steht über allem Chaos und hat den Sieg schon errungen.
Auch das Kapitel zu Selbstbewusstsein fand ich sehr ermutigend und absolut treffend. Denn „Wahres Selbstbewusstsein kann man nicht vortäuschen, zumindest nicht lange. In Zeiten von Konflikten, Unsicherheit oder Versagen treten unsere tiefsten Überzeugungen zutage. Und da uns solche Dinge auf dieser verrückten Reise, die wir Leben nennen, nahezu täglich begegnen, wird sich letztendlich offenbaren, wer wir wirklich sind. Wenn unser Selbstbewusstsein nur Fassade ist, wird es einen Riss bekommen. Wenn unser Selbstbewusstsein nur auf dem Stolz auf unsere angeblich überragenden Fähigkeiten basiert, wird es bröckeln. Aber wenn unser Selbstbewusstsein der authentische äußere Ausdruck einer unerschütterlichen inneren Sicherheit in Christus ist, werden wir fest stehen.“ (S.134)
Dieses Buch ist nicht nur für junge Menschen, sondern auch für ältere, mitten im Leben stehende. Denn ein jeder sollte verstehen, wer er in Jesus ist und welche Kraft hinter unserer neuen Identität steckt, die nicht derjenigen dieser Welt entspricht.
Eine ganz klare Leseempfehlung von mir!

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Veröffentlicht am 17.01.2024

Humorvolle Liebesgeschichte

Mit Herz und Degen
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Lisa, Hubschrauberpilotin, lebt aufgrund ihrer Erfahrungen allein in einer Doppelhaushälfte. Nebenan wohnt der Profifechter Paul, der solch hohe Ansprüche an Frauen stellt, dass eine Beziehung als unrealistisch ...

Lisa, Hubschrauberpilotin, lebt aufgrund ihrer Erfahrungen allein in einer Doppelhaushälfte. Nebenan wohnt der Profifechter Paul, der solch hohe Ansprüche an Frauen stellt, dass eine Beziehung als unrealistisch gilt. Dank Lisas Großmutter, die um jeden Preis einen Mann für sie finden will, gerät Lisa immer wieder in peinliche Situationen, die sie Paul näher bringen.
Im Buch erleben wir Lisa immer wieder an ihrem Arbeitsplatz und lernen von ihren Herausforderungen, denen sie, als einzige Hubschrauberpilotin in einer Männerdomäne, begegnet. Auf der Arbeit muss sie perfekt sein, im Alltag ist sie es auf herrlich komische weise nicht. Sie möchte die wahre Liebe treffen, jedoch kämpft sie mit unaufgearbeiteten Problemen, die es ihr unmöglich machen jemanden vollkommen zu vertrauen.
Paul ist Mitte Dreißig und macht sich Gedanken, was er nach Beendigung seiner Sportkarriere anstreben soll. Mit vier weiteren Geschwistern und einem heilen Elternhaus hat er genaue Vorstellungen, was er sich wünscht. Da es aber so unerreichbar scheint, sind Frauen für ihn nur kurzzeitige Spielgefährtinnen. Paul ist mir grundsätzlich sympathisch und ich finde es gut, dass er sich weiterentwickelt und im Laufe des Buches lernt zu seinen Wünschen zu stehen und für sie zu kämpfen.
Der Fechtsport ist etwas Besonderes. Ich hätte mir tatsächlich gerne noch mehr Abstecher in seine Welt gewünscht. Die Szenen waren doch eher spärlich. Man hätte dafür meiner Meinung nach auf manch eine Szene bei Lisas Arbeit verzichten können.
Dieses Buch hat neben den zwei Hauptprotagonisten noch einige Nebencharaktere, die auch sympathisch daherkommen.
Dieses Buch habe ich als Rezensionsexemplar für eine Leserunde gewonnen. Beworben hatte ich mich, da der Klappentext vielversprechend klang und mir der Titel sehr gut gefiel. Ich kannte bisher kein anderes Buch der Autorin und ich weiß auch nicht, wie es weitergehen wird und welche Charaktere weiterverfolgt werden. Lisas ruhiger Polizeikollege, der sein neues Liebglück findet, ist zwar eine nette Nebenhandlung, ich empfand sie jedoch als nicht notwendig.
Oma Trude hätte ich dahingegen gerne noch etwas öfter mit ihren unkonventionellen Methoden und Ideen gelesen, denn sie trug auch zum Humorgehalt des Buches bei.
Im Großen und Ganzen ist es ein netter Roman, der gut unterhalten kann. Manche Stellen verlieren ihren Humor und beschäftigen sich mit tiefgründigeren Themen. Es kommt ab und zu zu Längen, doch trotzdem habe ich es gerne gelesen und wollte wissen, wie es mit den beiden ausgeht.
Ein humorvoller, leicht zu lesender Roman, der einem ein paar vergnügliche Lesestunden bescheren kann, sein Potenzial meiner Meinung nach aber nicht ganz ausgeschöpft hat.
Da das Buch noch in der Überarbeitung steckt, darf man sich nicht an etwaigen Fehlern und Logikfehlern stören.

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Veröffentlicht am 11.01.2024

Humorvoller, britischer Krimi

Der Donnerstagsmordclub (Die Mordclub-Serie 1)
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Das Leben in einer Seniorenanlage muss nicht langweilig sein. Und so wird der Donnerstagsmordclub gegründet, in dem eine ehemalige Geheimagentin, ein pensionierter Psychologe, ein weithin bekannter Gewerkschaftsführer ...

Das Leben in einer Seniorenanlage muss nicht langweilig sein. Und so wird der Donnerstagsmordclub gegründet, in dem eine ehemalige Geheimagentin, ein pensionierter Psychologe, ein weithin bekannter Gewerkschaftsführer und eine ehemalige Krankenschwester unaufgeklärte Kriminalfälle sichten und zu lösen versuchen.
Doch dann passiert ein Mord direkt vor ihrer Haustür und sie verlagern ihre Arbeit.
Humorvoll lesen wir die Tagebucheinträge von Joyce, die nicht nur in die Ermittlungen Einblicke gewähren, sondern auch in ihr Privatleben. Die anderen Protagonisten, ihre Gefühle, Gedanken und Unternehmungen lesen wir in der Erzählperspektive. Mir hat diese Unterscheidung sehr gefallen, besonders, da ich mir die ältere Dame Joyce beim Tagebuchschreiben richtig gut vorstellen konnte.
Die Charaktere sind teilweise schrullig, doch auch gerissen und man darf niemanden unterschätzen. Weshalb es auch immer wieder zu unerwarteten Wendungen kommt. Auch die Nebencharaktere sind gut ausgearbeitet. Ich hatte keine Probleme alle genannten Personen zu verorten, da sie gut eingebettet und mit einer, wenn auch kurzen, Geschichte versehen wurden.
Es handelt sich um einen richtigen Cozy Crime. Es ist witzig und man rätselt gerne mit. Und obwohl es leicht erscheint, ist die Auflösung am Ende doch überraschend. Osman schafft es mit seinem Schreibstil einen zu fesseln und man möchte das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Wer gerne britische Krimis mag, wird hier auf seine Kosten kommen.

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Veröffentlicht am 08.01.2024

Ein Roman, der die Macht der Worte aufzeigt

Literally Love 1. Paperthin Touch
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Clio ist Lektorin und soll den neuen Starautor im Verlag betreuen: Bryn Spurling. Ihre Kommunikation findet über E-Mail statt, da der Autor auf gar keinen Fall seine Identität offenlegen möchte. In der ...

Clio ist Lektorin und soll den neuen Starautor im Verlag betreuen: Bryn Spurling. Ihre Kommunikation findet über E-Mail statt, da der Autor auf gar keinen Fall seine Identität offenlegen möchte. In der Kommentarspalte und in den Mails beginnt sich die Stimmung vom Zänkischen immer mehr ins ehrlich zugewandte zu wenden und auch die Protagonistin im Roman, nimmt immer mehr Züge von Clio an. Als Clio dann zum ersten Mal persönlich auf Bryn trifft nimmt ihr Leben eine Wendung, mit der sie nie gerechnet hätte.
Tarah Keys spielt mit Worten, die die Protagonisten vor dem inneren Auge lebendig werden lassen. Humorvolle Nachrichten, lustige Schlagabtäusche und tiefgehende Gedanken, bewirken, dass man mit Clio und Bryn mitfühlt und alle Emotionen durchläuft. Ich habe oft laut gelacht, dann aber gebangt und gehofft, dass sich die schwierigen Situationen wieder schnell lösen und Clio und Bryn am Ende doch irgendwie ein Happy End bekommen, auch wenn alles dagegen zu sprechen scheint.
Clio und Bryn sind schön herausgearbeitet. Sie kämpfen beide mit Verrat, Verlust und Schmerz, weshalb sie schnell zueinander finden. Clio als Lektorin liebt geschriebene Worte und weiß auch um die Wirkung, die sie auf sie haben. Ich fand es großartig, wie sie immer wieder Sätze und Wörter durchdacht hat. Wie sie aber auch ehrlich und offen die Dinge angesprochen hat, die Bryn sich nicht getraut hat. In YA/NA Büchern hängt es oftmals an schlechter Kommunikation, die Beziehungen scheitern lassen, hier findet sich eine unglaublich gute Kommunikation, auch wenn natürlich auch hier nicht alles glatt läuft.
Bryn hat Schlimmes hinter sich und verarbeitet seine Themen in seinen Büchern. Sie sind seine Therapie. Mithilfe von Clio schafft er es letztlich sich gegen die Verleumdungen, die er erlebt hat, zu stellen und lernt nach und nach wieder neu Vertrauen zu fassen. Auch Clio muss das lernen, denn in ihrer Familie kommt es auch zu einer unerwarteten Wendung.
Nebenbei erhält man auch Einblick in die Arbeit eines Lektors. Da ich mal dachte, selbst Lektorin zu werden, fand ich es unglaublich spannend mal zu lesen, wie das so ungefähr abläuft, und was alles so zum Aufgabenbereich gehört. So Kommentarspalten können wirklich interessant sein.
Dieses Buch ist ein richtiger Pageturner. Der Schreibstil ist leicht und flüssig zu lesen. Die Spannung wird gut gehalten, so dass ich das Buch kaum aus der Hand legen konnte. Jedes Kapitel beginnt mit einem Spruch, der etwas über das Lesen aussagt. Das hat mir richtig gut gefallen und ich denke, da werde ich mir manch einen Spruch als Inspiration herausschreiben. Besonders interessant ist der Roman im Roman, der nicht nur eine fiktive Geschichte ist, sondern viel Tiefgründigeres transportiert.
Das Einzige, was ich am Buch zu bemängeln hatte war, dass es viel zu schnell zu Ende war!
Schade, dass es noch so lange zum Nachfolgeband dauert. Ich bin auf jeden Fall schon unglaublich gespannt und habe hier wohl eine neue Autorin entdeckt, deren Bücher ich selbst ohne Lesen des Klappentextes, kaufen werde.

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Veröffentlicht am 30.12.2023

Ein zutiefst bewegender Roman

Das Holz, aus dem wir geschnitzt sind
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„Bitter or Better? (Bitter oder besser?)“ oder „Am Ende ist alles gut. Wenn es noch nicht gut ist, dann ist es noch nicht das Ende.“
So könnte man die Geschichte überschreiben.
Nachdem ich so viel Gutes ...

„Bitter or Better? (Bitter oder besser?)“ oder „Am Ende ist alles gut. Wenn es noch nicht gut ist, dann ist es noch nicht das Ende.“
So könnte man die Geschichte überschreiben.
Nachdem ich so viel Gutes über dieses Buch gehört habe, bin ich bei meinem Aufenthalt in
Schwäbisch Gmünd genau mit der Absicht in den Buchshop marschiert: Dieses Buch zu ergattern. Hat dann auch geklappt und gelesen war es dann auch recht zügig.
Der Schreibstil ist echt schön und angenehm und ich kam schnell voran, wobei langsamer als beabsichtigt, da ich immer wieder innehalten musste und über Dinge nachdenken oder meine Emotionen wieder in den Griff bekommen musste.
Die unterschiedlichen Kapitel sind entweder aus Jakobs Sicht und geben einen Rückblick in seine Vergangenheit oder aber aus der Erzählerperspektive, mit Einblick in Karls Gedanken und Gefühle.
Meine Erwartungen an das Buch waren sehr hoch, wobei ich mich immer auch versuche zu bremsen, da ich genau weiß, dass wir an unterschiedlichen Punkten im Leben stehen und deshalb auch andere Dinge mögen, brauchen etc. Und Geschmäcker sind ja bekanntlich auch verschieden.
Deshalb muss ich gestehen: ich musste NICHT weinen.
Heißt aber nicht, dass ich nicht durch viele Emotionen durch bin. Dazu später mehr.

Im 18.Jahrhundert sind eher weniger die Bücher, die ich lese und Westerwald war auch neu für mich. Da ich mich in dem Setting nicht so auskenne, hätte ich mich über ein paar mehr Infos über das damalige Leben gefreut.
Ist aber nicht zwingend notwendig für die Geschichte.

Karl ist ein Außenseiter. Aber warum?
Ich habe mich immer wieder gefragt, warum er so unglaublich
aus dem Rahmen gefallen ist? Warum war dieses Sanfte und Ruhige so auffällig? Warum empfandman es als anders? Gab es wirklich nur wenige Männer mit diesen Eigenschaften? Da ich Männer mit
diesen Eigenschaften kenne, ist es für mich nicht ungewöhnlich. Doch ich vermute, dass es zu derdamaligen Zeit einfach nicht „normal“ war. Wer nicht hart anpacken konnte, sich durchzusetzen vermochte, ein gewisses Durchsetzungsvermögen und vielleicht auch einen leichten Hang zur Gewalt besaß, war wohl nicht männlich. Harte Zeiten verlangten nach harten Männern. Söhne, die anpacken konnten, taugten. Kopfarbeit, die Liebe zum Lernen, war verpönt und man galt als Schwächling. Adam, Karls Bruder, hat ihn sogar als „Wechselbalg“ (S.67) betitelt. Ich habe den Begriff googeln müssen, da ich ihn nicht kannte. Dürft ihr bei Bedarf auch gerne machen.
Neben Jakob, der mir unglaublich sympathisch war und Karl, lernen wir in dem Buch auch noch andere Familienmitglieder und Personen kennen. Es ist ganz schön schwierig dieses Buch zusammenzufassen, ohne zu viel vom Inhalt zu verraten.
Denn es passiert unglaublich viel. Das fand ich auch echt gut, auch wenn ich manches Mal dachte: Och nöö, jetzt reichts aber auch mal!
Während dem Lesen kam mir auch immer wieder die Frage: Wie viel Leid und Unrecht kann ein Mensch ertragen? Warum bekommen manche Menschen alles ab, während andere mit allem durchkommen?
Karl steht für die Schwachen ein. Er nimmt sein Anderssein an und hält unglaublich viel Ungerechtigkeit aus. Er ist resilient und empathisch. Er erkennt die Schwäche anderer und ist bereit Unrecht zu erdulden. Er möchte zwar gerne dazu gehören, jedoch nicht um jeden Preis. Das hilft ihm letztlich auch an seinem Traum festzuhalten, wenn die anderen ihn auch davon abhalten wollen.
Das hat mich beeindruckt und ich möchte gerne etwas mehr wie Karl sein!
Emotional ging es bei mir von Unglauben, Wut über Traurigkeit bis hin zu Fassungslosigkeit.
Manches mal wollte ich Karl zurufen, er solle gefälligst seinen Mund aufmachen und sich das ganzen nicht mehr gefallen lassen!

Manch andere Person hätte ich gerne mal geschüttelt und gefragt, wie es sein kann, dass man lieber irgendwelchen Stimmen glaubt, als der Person, die man kennt und täglich erlebt.
Also an Drama und Aufregung fehlt es dem Buch wahrlich nicht. Beeindruckend ist, wie schön herausgearbeitet ist, wie der Glaube durch die Schwierigkeiten hindurchhilft.
Lügen zerstören Leben, die Wahrheit, die einem zugesprochen wird und Wurzeln im Herzen fassen
kann, trägt durch Leid und Herausforderungen. Doch nur Vergebung macht frei und hilft einem, Bitterkeit loszulassen.

S. 195 „Nur wenige Menschen besitzen die charakterliche Stärke und die nötige Demut, um in allem die liebende Handschrift Gottes zu suchen.“

Karl hat das geschafft und für mich wünsche ich es mir auch.

Fazit: Ungerechtigkeiten widerfahren allen Menschen, manchen mehr, anderen weniger. Wichtig istves aber sich an diesen nicht festzuklammern und daran zu zerbrechen oder gar bitter zu werden,
sondern sie in Gottes Wort zu hüllen und bewusst loszulassen.
Jakob lehrte diese Werte mit seinen Worten und Taten und Karl erkennt, dass die Saat in seinemvLeben aufgegangen war. Was wir weitergeben ist nicht zu unterschätzen, auch wenn es vielleicht nicht sofort sichtbar.
Wer sich nicht vor vielen Emotionen und einer Achterbahnfahrt der Gefühle fürchtet, dem sei dieses Buch wärmstens empfohlen!

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