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Veröffentlicht am 28.11.2022

Ein neuer Fall für Hauke Sötje

Der Henker von Hamburg
1

Auch in diesem fünften Teil bekommt Hauke Sötje es wieder mit einem kniffligen Fall zu tun. Ein Pastor wurde an einem Baum erhängt, in seinen Taschen ein Zettel, nur mit einem Wort „Schuldig“. Doch es ...

Auch in diesem fünften Teil bekommt Hauke Sötje es wieder mit einem kniffligen Fall zu tun. Ein Pastor wurde an einem Baum erhängt, in seinen Taschen ein Zettel, nur mit einem Wort „Schuldig“. Doch es bleibt nicht bei dem einen Opfer. Während sich seine Ehefrau Sophie mit der bekannten Sopranistin Carlotta Francini anfreundet, geht Hauke den Spuren nach.
Dieser tolle Krimi punktet mit gut recherchierten Hintergrundwissen vor historischer Kulisse. Der Henker von Hamburg ist zwar bereits der fünfte Teil dieser atmosphärischen Krimi-Serie, kann aber durchaus unabhängig von den anderen Teilen gelesen werden, denn der Fall ist in sich abgeschlossen. Allerdings entgeht dem Leser dadurch die Entwicklung der beiden sympathischen Hauptprotagonisten Hauke und Sophie.
Die jeweiligen Zeitungsausschnitte aus dem Jahr 1899 zu Beginn eines jeden Kapitels versetzten mit gedanklich in die damalige Zeit und ließen mich oft schmunzeln. Der Schreibstil ist leicht und flüssig. Anja Marshall vermittelt dem Leser mit detailreichen Beschreibungen die damalige oft sehr mühselige Ermittlungsarbeit der Polizei.
Der Aufbau der Story ist geschickt ausgearbeitet. Hauke tappt mit seinen Ermittlungen lange im Dunkeln, erst als sich Sophies Weg mit seinem kreuzt, kommen beide der Wahrheit immer näher. Die Auflösung des Falls kann man zwar erahnen, doch beeinträchtigt dies den Lesegenuss nicht.

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Veröffentlicht am 25.11.2022

Wenn die Sinne täuschen

SCHNEE
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Als vier Freunde mitten im Winter von einer Wanderung in eine einsame Gegend nicht zurückkehren, wird eine Rettungsaktion gestartet. Als Johanna und ihr Kollege in einer Schutzhütte Kleidung finden, glauben ...

Als vier Freunde mitten im Winter von einer Wanderung in eine einsame Gegend nicht zurückkehren, wird eine Rettungsaktion gestartet. Als Johanna und ihr Kollege in einer Schutzhütte Kleidung finden, glauben sie auf der richtigen Spur zu sein. Nahe bei der Hütte wird die Leiche einer Frau gefunden. Sie ist nackt. Was hat sie veranlasst den Schutz der Hütte ohne Kleidung zu verlassen?
Die Story wird in drei Handlungssträngen erzählt. Einmal erfahren wir aus Sicht von Johanna die Handlungen des Rettungsteams, zum anderen lesen wir die Gedanken von Dröfn und erfahren was einige Tage zuvor in der Wandergruppe passiert ist. Und dann sind da noch die seltsamen Geschehnisse in einer Radarstation. Hier wurden durch die unterschwellige Bedrohung einige Gänsehaut-Momente erzeugt.
Die Autorin hat mit dem Setting eine eiskalte und düstere Atmosphäre geschaffen, aber andererseits auch eine wunderschöne winterliche Kulisse beschrieben.
Die Spannung wird erhöht durch die Vorspiegelung eventueller Einbildungen. Sind manche Szenen wirklich geschehen oder passierte dies nur in den Köpfen der Protagonisten. Mmh, aber was soll ich sagen, so richtig hat mich das nicht überzeugt, mir war es manchmal zu spooky und dabei zu konstruiert.
Anfangs war überhaupt nicht zu erkennen, wie die verschiedenen Fäden verknüpft werden sollen, aber nach und nach ergibt sich durch überraschende Wendungen ein unerwartetes Ende. Leider hat mir der Schluss nicht gut gefallen, zu schnell und zu abrupt.

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Veröffentlicht am 22.11.2022

Wie weit würdest du gehen, um das zu bekommen was du willst?

Fake – Wer soll dir jetzt noch glauben?
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Patrick Dostert wird beschuldigt eine Frau misshandelt zu haben. Er kann dies schwer wiederlegen, denn plötzlich taucht ein belastendes Video auf und sein einziges Alibi löst sich in Luft auf. Die Polizei ...

Patrick Dostert wird beschuldigt eine Frau misshandelt zu haben. Er kann dies schwer wiederlegen, denn plötzlich taucht ein belastendes Video auf und sein einziges Alibi löst sich in Luft auf. Die Polizei ist sich sicher, dass er der Täter ist.
Und wieder ein super fesselnder Psychothriller aus der Feder von Arno Strobel. Der Autor hat es wieder geschafft, mich mit seinem packenden Schreibstil gleich ab der ersten Seite in die Handlung hinein zu saugen.
Der Thriller hat zwar „nur“ 368 Seiten, diese sind jedoch vollgepackt mit super konstruierten Wendungen, sodass ich das Buch nicht aus der Hand legen wollte.
Der Thriller beginnt aus Patricks Perspektive im Untersuchungsgefängnis. ER schildert die Ereignisse aus seiner Sicht und beteuert immer wieder seine Unschuld. Als Leser konnte ich mich so in seine Lage versetzten und mich mehr als einmal fragen, wie er bei den immer schweren wiegenden Beweisen aus der Sache heil wieder rauskommt.
Arno Strobel manipulierte meine Vorahnungen mit geschickt gesäten Zweifeln und hat mich bis zum Schluss rätseln lassen, ist der Fall nun Fake oder Fakt.
Für Thriller Fans ein absolutes „must read“.

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Veröffentlicht am 19.11.2022

Auf der Jagd nach der Witwe

EAST. Welt ohne Seele
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CIA-Agent Jan Jordi Kazanski ist nach dem Tod von Frau und Tochter dem Alkohol verfallen und außer Dienst gestellt. Jetzt bekommt er nochmal eine Chance und soll in Krakau die „Witwe“ aufspüren, doch in ...

CIA-Agent Jan Jordi Kazanski ist nach dem Tod von Frau und Tochter dem Alkohol verfallen und außer Dienst gestellt. Jetzt bekommt er nochmal eine Chance und soll in Krakau die „Witwe“ aufspüren, doch in Polen erwarten ihn Korruption, Mordanschläge und Intrigen.
Dieser Thriller wurde im Original bereits vor über 20 Jahren geschrieben, doch trotzdem scheint das Thema genauso aktuell zu sein wie damals. Der Autor hat hier ein Verwirrspiel zwischen Gut und Böse inszeniert. Keiner kann dem Anderen trauen. An sich ist dies eine gute Voraussetzung für einen spannenden Thriller, allerdings empfand ich das viele hin und her zwischen den verschiedenen Perspektiven mehr verwirrend als fesselnd.
Die Charaktere haben bei mir keinen Zugang gefunden. Jan Jordi Kazanski wurde als ständig rauchender und unter Alkoholeinfluss stehender Agent eher klischeehaft dargestellt. In Krakau trifft er auf Xenia, ebenfalls eine Agentin auf der Suche nach der Witwe, sie wurde mir zu naiv und kleinmädchenhaft gezeichnet.
Der Schreibstil von Jens Henrik Jensen ist toll und ich mag seine Bücher aus der Oxen-Serie sehr, aber in diese Story kam ich einfach nicht hinein. Ich werde die nächsten beiden Teile sicherlich nicht lesen.

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Veröffentlicht am 16.11.2022

Schlaflose Nächte

Das Schlaflabor
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Bisher erfolglos versucht Tom Sonnborn seine Schlaflosigkeit loszuwerden. Darunter leidet seine Arbeit wie auch sein Privatleben. Als letzten Ausweg verspricht er sicher eine Therapie in einer Klinik in ...

Bisher erfolglos versucht Tom Sonnborn seine Schlaflosigkeit loszuwerden. Darunter leidet seine Arbeit wie auch sein Privatleben. Als letzten Ausweg verspricht er sicher eine Therapie in einer Klinik in den Schweizer Alpen. Bereits nach der ersten Behandlung schläft Tom wie ein Murmeltier. Eigentlich ist er darüber überglücklich, doch irgendetwas stimmt nicht mit ihm. Als er eines Morgens blutverschmiert jedoch ohne Erinnerung aufwacht, steht auch prompt die Polizei bei ihm vor der Tür und verdächtigt ihn des Mordes.
Durch die relativ kurzen Kapitel und einem fesselnden Schreibstil, baute sich in diesem Thriller schnell die Spannung auf. Größtenteils ist die Story aus Sicht von Tom in der Ich-Perspektive geschrieben. Der Leser wird von ihm mitgenommen auf seine rasante Jagd nach der Wahrheit. Bei den temporeichen Handlungen hatte ich allerdings manchmal das Gefühl, dass einige Szenen etwas konstruiert waren.
Durch diverse Andeutungen ist es dem Autor gelungen, mich immer wieder zu bestimmten Vermutungen zum Lösen des Falls zu inspirieren, die ich jedoch im nächsten Moment wieder über den Haufen geworfen habe. Bis zum Schluss hatte ich zwar eine leichte Ahnung, aber auch noch viele Fragezeichen in meinem Kopf.
Die Informationen zu unserem Gehirn fand ich zwar faszinierend, diese gingen manchmal sehr ins Detail und dadurch empfand ich diese teilweise nur als störendes Beiwerk.
Ich habe das Buch gern gelesen, aber die Escape-Room-Thriller von Marc Meller haben mir besser gefallen.

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