Profilbild von gletscherwoelfchen

gletscherwoelfchen

Lesejury Star
offline

gletscherwoelfchen ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit gletscherwoelfchen über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 13.07.2025

Spannendes, steampunk-ähnliches Setting

Midwatch – Schule der unerwünschten Mädchen
0

Als alle Stricke reißen, findet sich das junge Waisenmädchen Maggie Fishbone prompt im Institut "Midwatch" wieder. Das von außen düster anmutende Internat ist speziell dafür konzipiert, unerwünschte Mädchen ...

Als alle Stricke reißen, findet sich das junge Waisenmädchen Maggie Fishbone prompt im Institut "Midwatch" wieder. Das von außen düster anmutende Internat ist speziell dafür konzipiert, unerwünschte Mädchen aufzunehmen und diese zu anständigen Mitgliedern der Gesellschaft zu formen. So scheint es zumindest - denn niemand ahnt, dass es sich dabei eigentlich um eine Schule handelt, die kluge Ermittlerinnen ausbilden soll. Und schon bald erwartet Maggie und ihre Freundinnen ihr erstes Abenteuer und ein erster, mysteriöser Fall...

Wer einen ersten Blick in "Midwatch - Schule der unerwünschten Mädchen" wirft, dürfte schnell von der wundervollen Gestaltung im Innenteil des Buches überzeugt werden. Denn dieses Kinderbuch ist gespickt von zahlreichen detailverliebten, in blau und weiß gehaltenen Illustrationen, die dem Leser auf fast jeder Seite in klein und groß nur so ins Auge springen und nicht nur einfache Darstellungen der jeweiligen Szenerie enthalten, sondern auch durch abwechslungsreiche Tipps und Rezepte begeistern können.
Und so schön die Illustrationen auch sind - ich habe mich unheimlich darüber gefreut, dass auch der Schreibstil der Autorin super mit diesen mithalten kann. Denn auch dieser ist, nicht im Übermaß und genau richtig platziert, detailreich und vor allem wundervoll atmosphärisch. Ich konnte mir das Setting und die Atmosphäre rund um Midwatch bildlich vorstellen, war ganz begeistert von dieser steampunk-ähnlichen Welt und der leicht mystischen, vintageartigen Stimmung, die über das Buch hinweg erzeugt wird.

Auch die Handlung selbst hat es mir hier angetan. Sie bedient sich unterschiedlicher Genres, bietet einige Krimielemente an, bei denen der Leser selbst miträtseln, -raten und -ermitteln kann und reicht sogar bis hin zur Einbeziehung von fantastischen Elementen. Es ist also wirklich für jeden Geschmack etwas dabei!

Ich freue mich sehr, dass ich in Maggies Welt eintauchen und mich in eine Welt wegträumen konnte, die herrlich altmodisch und thematisch doch modern wirkt. Von mir gibt es definitiv eine Leseempfehlung!
5/5 Sterne

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 13.07.2025

Wundervoll emotionale und berührende Young Adult-Geschichte

Preston Brothers, Band 1 - Loving Lucas
0

Nach dem Tod seiner Mutter liegt es an Lucas, sich um seinen kleinen Bruder Lachlan zu kümmern und auch seinen weiteren Geschwistern Liebe und Aufmerksamkeit zu schenken. Und doch ist auch seine beste ...

Nach dem Tod seiner Mutter liegt es an Lucas, sich um seinen kleinen Bruder Lachlan zu kümmern und auch seinen weiteren Geschwistern Liebe und Aufmerksamkeit zu schenken. Und doch ist auch seine beste Freundin Laney, die bereits seit vielen Jahren an seiner Seite ist, ein wichtiger Teil in Lucas Leben. Mindestens genauso lange hofft diese, dass Lucas dasselbe für sie empfindet, wie Laney für ihn - bis ein einziger Augenblick alles verändern kann und nichts mehr so ist, wie es einmal war...

"Loving Lucas" ist der erste Band der "Preston Brothers"-Reihe, welche sich pro Band jeweils mit einer anderen Figur innerhalb der Familie Preston beschäftigt. In diesem ersten Teil geht es dabei um den ältesten Bruder Lucas, welcher durch den einfühlsamen, emotionsgeladnen Schreibstil der Autorin die Möglichkeit erfährt, unheimlich authentisch und echt auf den Leser zu wirken. So loyal und ehrlich Lucas auch ist, so merkt man ihm im Verlauf des Buches immer wieder auf eine ergreifende Art und Weise an, wie sehr er zwischen verschiedenen Aspekten seines Lebens zerrissen ist. Und auch Protagonistin Laney erfährt in "Loving Lucas" eine wundervoll echte Charakterzeichnung. Es ist unheimlich spannend zu lesen, wie diese sich im Laufe der Geschichte weiterentwickelt und wie sie dem Leser - gemeinsam mit Lucas - immer mehr ans Herz wächst. Perspektivwechsel zwischen Lucas sowie Laneys Erzählperspektive tragen dabei zusätzlich dazu bei, beide noch ein wenig besser kennenlernen zu können und einen tiefergehenden Draht zu den beiden Figuren aufbauen zu können, während Wechsel auf den Zeitebenen für eine gewisse Dramatik und Spannung sorgen.

Beides äußert sich sicherlich auch in der Ernsthaftigkeit der Thematiken, die in diesem Buch behandelt werden. Vorsichtig und dennoch ungeschönt tastet sich die Autorin hier an zahlreiche schwierige Punkte heran, die in vielerlei Hinsicht die Zielgruppe betreffen könnten. Und genau diese Mischung aus einer authentischen und der anderen Seite melancholischen, sanftmütigen Herangehensweise sorgt dafür, dass Lucas und Laneys Geschichte (und in gewisser Weise auch die der gesamten Familie Preston) bis unter die Haut geht, berührt und nicht mehr so schnell wieder loslässt.

Wer interessiert an einer berührenden, intensiven und ebenso tragischen Liebesgeschichte ist, die dennoch nie den Bezug zur Realität verliert, ist mit diesem ersten Band der "Preston Brothers"-Reihe sicherlich gut beraten.
5/5 Sterne

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 01.07.2025

Feministisches "Game of Thrones" mit keltischem Einschlag

A Fate Forged in Fire – Aus Flammen geboren
0

Einst erblühte das Königreich Tìr Teine im Süden Erisocias in voller Pracht. Das Matriarchat verhalf Tìr Teines Drachen zu einzigartiger Stärke und das Feuer des Reiches brannte lichterloh. Doch seitdem ...

Einst erblühte das Königreich Tìr Teine im Süden Erisocias in voller Pracht. Das Matriarchat verhalf Tìr Teines Drachen zu einzigartiger Stärke und das Feuer des Reiches brannte lichterloh. Doch seitdem es vor Jahrzehnten in die Hände von Männern fiel, wird alles Magische zunehmend verteufelt, die Drachen von Tìr Teine stehen kurz vor dem Aussterben. Als nach langer Zeit die junge Aemyra das Licht der Welt erblickt, verspricht ihre unbändige, mächtige Feuermagie erstmals wieder Hoffnung. Aber der Weg zum Thron und zur Regentschaft ist von zahlreichen Hindernissen und Gefahren gesäumt...

Nach einem Blick auf das Cover sowie die umfassende Karte im Innenteil habe ich zunächst mit orientalisch, südländisch angehauchter Fantasy gerechnet. Bereits auf den ersten Seiten wurde ich dann allerdings eines Besseren belehrt: "A Fate Forged in Fire" besticht durch einen keltisch geprägten Einschlag. Das Setting entspricht einer mittelalterlichen Szenerie und wird durch gälisch klingende Namen sowie einzelne Vokabeln aus dieser Sprachgruppe ergänzt. Was im ersten Moment vielleicht ein wenig befremdlich wirkt (gerade die verschlungenen Namen haben es mir zunächst schwer gemacht), trägt im Verlauf des Buches gerade dazu bei, eine atmosphärische Szenerie zu schaffen. Und an die schwierigen Namen hat man sich auch schnell gewöhnt. Schon bald hatte mich so das Worldbuilding Erisocias schnell für sich vereinnahmt. Ich bin begeistert davon, wie gut durchdacht der Weltenaufbau hier ist, wie er über den Schauplatz Tìr Teines hinausgeht und weitere Königreiche sowie deren Geschichten thematisiert.
In Kombination mit der umfassenden, detaillierten und oft auch überraschenden Storyline, die neben dem Streben nach Macht unter anderem auch matriarchale (bzw. in der Zeit, in welcher die Handlung spielt, vor allem aufkommende patriarchale) Strukturen, Religion, majestätische Drachen und prickelnde Enemies-to-Lovers beinhaltet, habe ich mich so oft an "Game of Thrones" und das dazugehörige Prequel erinnert gefühlt. Und das ausschließlich positiv - obgleich "Game of Thrones" ja doch eine Hausnummer ist. Aber der Umfang, die Detailverliebtheit - ohne überladen oder gar langweilig zu wirken - und die spannenden oder überraschenden Wendungen haben Worldbuilding und Storyline für mich zu einem echten Highlight gemacht.

Wäre da bloß nicht die etwas gewöhnungsbedürftige Protagonistin Aemyra gewesen. Denn diese empfand ich unheimlich oft als arrogant und naiv. Passend zu den angepriesenen matriarchalen Strukturen hätte ich mir so sehr gewünscht, eine besonnene, starke und ehrliche aufstrebende Herrscherin anzutreffen. Aemyra hatte zwar ihre Ecken und Kanten, was ich grundsätzlich für die Figurenentwicklung als sehr positiv empfinde, handelte darüber hinaus allerdings erschreckend häufig nicht ganz durchdacht. Immer wieder erschien es mir, als würde ihre gesamte Persönlichkeit nur auf ihrer Machtposition beruhen.

Insgesamt empfinde ich "A Fate Forged in Fire" allerdings als einen guten Dilogieauftakt und werde den nächsten Band sicherlich im Auge behalten. Diese Welt hat einfach unheimlich viel Potential - möglicherweise folgt ja bald eine weitere Buchreihe, die in Erisocia spielt?
4,5/5 Sterne

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 08.06.2025

Solides, innovatives Fantasy-Standalone

Dreams Lie Beneath
0

In einem Reich, in welchem in jeder Neumondnacht die schlimmsten Albträume seiner Einwohner zum Leben erwachen, ist es Clementines Aufgabe, diese zu schützen. Immer wieder zieht sie gemeinsam mit ihrem ...

In einem Reich, in welchem in jeder Neumondnacht die schlimmsten Albträume seiner Einwohner zum Leben erwachen, ist es Clementines Aufgabe, diese zu schützen. Immer wieder zieht sie gemeinsam mit ihrem Vater, dem Hüter von Hereswith, los, um sich mutig gruseligen Gestalten und gänsehautbereitenden Szenarien in den Weg zu stellen. Bis die beiden eines Tages von zwei Brüdern herausgefordert werden - und daraufhin alles verlieren...

Ich habe bis dato noch kein Buch von Rebecca Ross gelesen, dafür umso mehr Gutes über ihre Romane gehört und war daher unheimlich neugierig auf diese optisch sehr überzeugende Neuerscheinung von ihr. Und bereit nach wenigen Seiten konnte ich diese positive Kritik nachvollziehen. Denn Rebecca Ross schreibt wunderbar atmosphärisch, gleichzeitig aber doch leicht und flüssig. Ich konnte mir das mittelalterlich anmutende Setting bestens vorstellen und habe mich während des Lesens wie bei einer kleinen Zeitreise gefühlt.

Fast ebenso positiv aufgefallen sind mir das Worldbuilding und Magiesystem in "Dreams Lie Beneath". Im Reich Azenor gibt es drei verschiedene Möglichkeiten, Magie zu wirken und damit in gewisser Weise auch drei Ansätze, den Albträumen zu begegnen. Ich mochte es sehr, dass beide Aspekte hier nicht nur nebenbei behandelt wurden, sondern auf jeder Seite mit in die Handlung eingewoben wurden. Und gerade die starke Präsenz der Albträume hat mich hier besonders überzeugen können. Denn durch den Schreibstil der Autorin kommen die einzelnen schaurigen Aspekte der Träume wunderbar heraus und nicht selten hatte ich während des Lesens Gänsehaut. Legenden und Mythen unterstreichen das Worldbuilding optimal und verleihen auch hier wieder eine atmosphärische Tiefe - auch, wenn hier und dort eine Frage offen bleibt oder eine kleine Logiklücke erscheint.

Ein großes Manko hatte für mich leider die im Klappentext angeteaserte Liebesgeschichte. Grundsätzlich ist es sicherlich erfrischend, Fantasy zu lesen, in dem Romance eine nicht ganz so einnehmende Rolle zugesprochen wird und primär der Fantasyaspekt und vielleicht auch die Protagonistin im Mittelpunkt stehen. Wenn die Liebesgeschichte - so wie hier - allerdings derart angeteasert wird, letztendlich aber über keinerlei Tiefgang verfügt und leider kaum Chemie zwischen den Figuren erkennbar ist, hätte sie meiner Meinung nach direkt weggelassen werden können. So hätte der Platz dafür genutzt werden können, dem Leser noch mehr Informationen zu dieser spannenden, vielversprechenden Welt zu gewähren.

Alles in einem empfinde ich diesen Roman als solides, unterhaltendes und manchmal auch leicht gruselndes Fantasy-Standalone und würde es vor allem Lesern weiterempfehlen, die Lust auf innovative Fantasy sowie ein optisch tolles Gesamtpaket haben und die eine eher nebensächliche, oberflächliche Lovestory akzeptieren können.
4/5 Sterne

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Gefühl
Veröffentlicht am 02.06.2025

Mehr ein Roadtrip-Abenteuer als ein Thriller oder Krimi

Killer Potential
0

Als Nachhilfelehrerin der Tochter einer reichen Familie in Beverly Hills verdient Evie Gordon regelmäßig ihr Geld. Doch als sie eines Tages im Haus der Familie beide Elternteile tot auffindet und dann ...

Als Nachhilfelehrerin der Tochter einer reichen Familie in Beverly Hills verdient Evie Gordon regelmäßig ihr Geld. Doch als sie eines Tages im Haus der Familie beide Elternteile tot auffindet und dann auch noch versehentlich ihre Schülerin niederschlägt, bleibt ihr nichts anderes übrig, als zu fliehen - schließlich würde jeder auf den ersten Blick erahnen, dass sie die Täterin war. Ihre einzige Verbündete auf einer Flucht quer durch das Land ist eine mysteriöse Frau, die Evie gefesselt im Haus der Familie auffindet. Doch warum spricht sie kein Wort? Und was hatte sie im Haus der Familie zu suchen?

Obwohl das Cover von "Killer Potential" nicht ganz meinem Geschmack entspricht, dafür ist es mir zu grell und retro, konnte mich ein erster Blick in das Buch sofort fesseln. Denn direkt auf den ersten Seiten geht es actionreich zur Sache, alles geschieht Schlag auf Schlag. Der simple, flüssige Schreibstil der Autorin trägt sein Übriges dazu bei, diesen Eindruck zu verstärken.
Doch schon nach wenigen Seiten ist diese anfängliche Euphorie bei mir abgeflacht. Spannung und Action verschwinden schnell. Was bleibt ist ein solider Schreibstil, der die immer wieder auftauchenden Längen leider nicht ganz abfedern kann. Seitenweise werden weitschweifige Ausführungen zu den beiden Protagonistinnen gemacht, fast ein wenig, als hätte sich die Autorin in ihrem Roman verloren. Immer wieder hat man das Gefühl, man liest gar keinen wirklichen Thriller. Das Leseerlebnis erinnert an zahlreichen Stellen eher an einen Roadtrip-Roman, der zwar insgesamt sicher nett zu lesen ist, aber weit hinter den Erwartungen an einen spannungsgeladenen Thriller zurückbleibt.

Wer eingeschweißter Thrillerleser ist, sollte die Finger von "Killer Potential" lassen. Stattdessen würde ich dieses Buch Lesern empfehlen, die Lust auf einen unterhaltsamen Roadtrip haben und dabei hier und da vielleicht ein wenig "Krimi-Feeling" verspüren wollen.
3/5 Sterne

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere