Cover-Bild Der brennende Garten
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26,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Tropen
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: allgemein und literarisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 464
  • Ersterscheinung: 18.10.2025
  • ISBN: 9783608502787
V. V. Ganeshananthan

Der brennende Garten

Roman
Sophie Zeitz (Übersetzer)

»Ein brillanter, tief bewegender Roman über eine Welt in Aufruhr.« Celeste Ng  

Die junge Tamilin Sashi hat nur einen Wunsch: Sie will Ärztin werden. Wie ihr Großvater und ihr geliebter ältester Bruder. Und wie K, ein Junge aus der Nachbarschaft, mit dem sie eine besondere Freundschaft verbindet. Doch dann versinkt das Land im Bürgerkrieg, und Sashi ist gezwungen, um ihre Träume und Hoffnungen zu kämpfen, während die Welt um sie herum zerbricht. Mit großer erzählerischer Kraft zeichnet V. V. Ganeshananthan das Porträt einer jungen Frau, die zwischen Ideologie und Menschlichkeit, zwischen Heimat und Exil einen eigenen Weg sucht.

Sashi bereitet sich gerade auf die Zulassungsprüfungen für ihr Medizinstudium vor, als in Sri Lanka der Bürgerkrieg ausbricht. Über Nacht gerät ihr Leben aus den Fugen. Sashi muss mitansehen, wie ihre Familie in den Strudel der Gewalt gerät. Zwei ihrer Brüder schließen sich den Tamil Tigers an – ebenso wie K, ein stiller junger Mann, den sie seit ihrer Kindheit kennt und zu dem sie eine tiefe Verbindung spürt. Während er zur Waffe greift, entscheidet Sashi sich für einen anderen Weg: Sie zeigt ihren Widerstand als Ärztin. Doch der Preis für ihren Einsatz ist hoch, und am Ende ist Sashi gezwungen, in New York ein neues Leben zu beginnen. Ihre Vergangenheit holt sie aber auch dort unausweichlich wieder ein.
Ein mitreißender Roman, der uns mit bestechender Klarheit den Wert eines jeden Menschenlebens vor Augen führt.

»Ein spektakulärer Roman vor dem Hintergrund historischer Ereignisse: gründlich recherchiert, voller Empörung und Mitgefühl.«  THE GUARDIAN

 »Ganeshananthan ist eine grandiose Schriftstellerin. Ihr Schreiben zeugt von immenser Aufmerksamkeit gegenüber den Nuancen der Geschichte, die sie erzählt.« THE TIMES

»Ganeshananthan gelingt ein großer Roman vor dem Hintergrund eines Krieges. Sie erzählt von Jahren des Wachstums, entscheidenden Ereignissen und untermauert ihre Geschichte mit umfangreichen Recherchen, ohne je die Intimität und das Gefühl für ihre Figuren zu verlieren.« THE NEW YORKER

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 29.11.2025

Mitten im Bürgerkrieg – und mitten im Leben

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Mit Der brennende Garten durfte ich an der Seite von Sashi heranwachsen, einer jungen Tamilin aus Jaffna, die eigentlich nur Ärztin werden möchte und sich schon bald in einem Albtraum wiederfindet, den ...

Mit Der brennende Garten durfte ich an der Seite von Sashi heranwachsen, einer jungen Tamilin aus Jaffna, die eigentlich nur Ärztin werden möchte und sich schon bald in einem Albtraum wiederfindet, den sie sich nie ausgesucht hat.

Ich habe mich von Beginn an eng mit ihr verbunden gefühlt. Sie ist neugierig, voller Hoffnung – und dann bricht die Gewalt in ihr Leben ein. Die politischen Spannungen im Sri Lanka der frühen 1980er eskalieren, und plötzlich verschwinden Träume hinter Angst, Trauer und dem Drang, diejenigen zu schützen, die man liebt. Sashi muss Entscheidungen treffen, die niemand treffen sollte, schon gar nicht ein Teenager. Plötzlich lernt sie nicht nur für die Uni, sondern wundversorgt Menschen, die im Untergrund gegen Unterdrückung kämpfen.

Was mich am stärksten getroffen hat, ist die moralische Ausweglosigkeit, in der sich alle befinden. Es gibt keine saubere Wahrheit, keine Seite, die frei von Schuld wäre. Während die Regierung Tamilinnen unterdrückt, verwandelt sich der Widerstand selbst zunehmend in etwas Gefährliches. Das Buch zeigt, wie schmal der Grat zwischen Verteidigung und Grausamkeit wird – und wie sehr Zivilistinnen darunter zerbrechen.

Ganeshananthan gelingt es, Geschichte greifbar zu machen, ohne sie zu belehren oder zu beschönigen. Ihre Sprache ist klar, fast nüchtern, und gerade deshalb so kraftvoll. Schmerz wird nicht ausgeschlachtet, sondern sichtbar gemacht. Ich hatte oft das Gefühl, in einem Erfahrungsbericht zu lesen und nicht in einem Roman.

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Veröffentlicht am 13.11.2025

Ein ungeschöntes Stück Geschichte

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Man spürt eine tiefe Geborgenheit auf den ersten 80 Seiten von V.V. Ganeshanthans Roman “Der brennende Garten”, übersetzt von Sophie Zeitz. Die junge Tamilin Sashi wächst zusammen mit ihren vier Brüdern ...

Man spürt eine tiefe Geborgenheit auf den ersten 80 Seiten von V.V. Ganeshanthans Roman “Der brennende Garten”, übersetzt von Sophie Zeitz. Die junge Tamilin Sashi wächst zusammen mit ihren vier Brüdern in behüteten Verhältnissen in Jaffna auf. Nichts wünscht sie sich mehr, als Ärztin zu werden, so wie ihr ältester Bruder und der Großvater. Und dass der Freund ihrer Brüder, K., sie endlich wahrnimmt.

Was beginnt als idyllisches Familienportrait mit sich anbahnender Lovestory, schlägt alsbald um in eine schonungslose Beschreibung des Bürgerkriegs in Sri Lanka. Sashi erlebt wie wütende Mobs in Colombo die Mitglieder der tamilischen Minderheit ermorden, wie sich als Reaktion tamilische Milizen bilden, die sich gleichzeitig gegenseitig bekriegen, wie zuhause in Jaffna jeder junge Mann von dem immer stärker präsenten Militär verdächtigt wird Milizionär zu sein. Sie erlebt, wie die Zivilgesellschaft zwischen den Fronten zerrieben wird, wie ihre Familie zerfällt und auch sie selbst, tief zerrissen, ihren eigenen Weg finden muss mit den grausamen Geschehnissen umzugehen.

V.V. Ganeshanthans Erzählstimme hat mich durch die Geschichte getragen. Durch ihre ungeschönte Beschreibung der Ereignisse und die direkte Adressierung der Leser*innen, war es für mich eine unglaublich intensive Leseerfahrung. Einzelne Passagen fand ich etwas pathetisch. Das Gesamtkonzept des Romans wurde aber dadurch nicht gestört.

Und so hat mich “Der brennende Garten” tief bewegt und schockiert zurückgelassen. Es ist ein Buch über Kapitel der Geschichte, über das ich bisher nichts wusste, auch wenn der Bürgerkrieg in Sri Lanka über 25 Jahre andauerte. Eine lange Zeitperiode, in der die internationale Gemeinschaft größtenteils hilflos zuschaute während die tamilische Zivilbevölkerung in Sri Lanka den Kriegsverbrechen des Militärs und der Milizen zum Opfer fiel.

Ein wahnsinnig wichtiges Buch, insbesondere angesichts aktueller Entwicklungen im Sudan!

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Veröffentlicht am 10.11.2025

Wie eine Feuerbrunst

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Erzählt wird aus der Sicht der jungen Tamilin Sashi, die wohlbehütet in einer Familie mit vier älteren Brüdern aufwächst und kurz davor steht, ihr Studium der Medizin aufzunehmen: sie möchte ...

Erzählt wird aus der Sicht der jungen Tamilin Sashi, die wohlbehütet in einer Familie mit vier älteren Brüdern aufwächst und kurz davor steht, ihr Studium der Medizin aufzunehmen: sie möchte Ärztin werden und zieht dafür zu ihrer Großmutter, um sich mit Begeisterung in ein neues, akademisches Leben zu stürzen.

Das jedoch wird jäh unterbrochen durch den Beginn des Bürgerkrieges und sie muss miterleben, wie in der Nachbarschaft, ja gar in der eigenen Familie, die Interessen aufeinander prallen - mit häufig tödlichem Ende zumindest für eine Seite. An ein Studium ist bald für niemanden in Sri Lanka auch nur zu denken.

Als angehende Ärztin steht Sashi zwischen den Seiten, sie ist sich bald schon im Klaren darüber, was sie selbst für richtig hält, doch auch die anderen, in deren Reihen viele ihrer Freunde, Bekannten, ja, sogar ihre Brüder stehen, benötigen ihren medizinischen Beistand. Und sie folgt der Ethik der Mediziner, dass man wirklich jeden behandeln sollte und sieht daher deutlich mehr, als eine junge Frau, ein Mädchen fast noch, sehen sollte. Sie bekommt durch ihre frühere Professorin eine Möglichkeit, ihren Drang nach Gerechtigkeit zu stillen, nämlich durch die Dokumetation des Grauens, der sich in ihrer Heimat vollzieht.

Ein Roman, der schmerzhaft und quälend ist - ich brauchte einige Wochen, um ihn abzuschließen, nicht, weil er mir nicht zusagte, sondern weil er mich in meinem Innersten traf. Ich hatte streckenweise das Gefühl, selbst im Krieg zu sein!

Ein starkes Buch, das nichts für schwache Nerven ist. Dennoch empfehle ich den Roman von ganzem Herzen - er zeigt klar und deutlich, was Krieg eigentlich bedeutet und was er jeden einzelnen Menschen im Einzugsbereich kostet. Trotz meines langsamen Lesens fegte er wie eine Feuerbrunst durch meine Sinne und durch meinen Geist, ich denke nicht, dass ich ihn je vergessen werde. Das hat er auch nicht verdient!

Veröffentlicht am 04.11.2025

Absolute Empfehlung!

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Mich hat das Buch von der ersten Seite an überzeugt - absolute Empfehlung!

Vom aufmerksamkeitsstarken Cover über den Klapptext bis hin zu den ersten Seiten hat der Roman mich auf den ersten Blick verzaubert ...

Mich hat das Buch von der ersten Seite an überzeugt - absolute Empfehlung!

Vom aufmerksamkeitsstarken Cover über den Klapptext bis hin zu den ersten Seiten hat der Roman mich auf den ersten Blick verzaubert und diese hohen Erwartungen wurden nicht enttäuscht. Die Autorin entführt uns auf eine Reise nach Sri Lanke zur Zeit des Bürgerkriegs - eine Episode, von der ich selbst bislang nichts wusste. Die Geschichte von Protagonistin Sashi ist mitreißend und sehr nahbar. Auch wenn es sich um eine fiktionale Geschichte handelt, haben die Ereignisse einen historischen Hintergrund, was alles umso eindrucksvoller und erschreckender macht. In meinen Augen ist dieser Roman sehr lesenswert, er bringt einem Teile der Geschichte von Sri Lanka nahe und gibt einen Eindruck, wie ein Bürgerkrieg für die unbeteiligten Betroffenen sein kann.

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Veröffentlicht am 03.11.2025

Was bleibt, wenn alles zerfällt

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Meine Meinung

Schon in den ersten Seiten zieht mich die Welt von Sashi in ihren Bann. In der Geschichte geht es um eine junge Frau im Studienalltag mit einem Traum, Ärztin zu werden, während um sie herum ...

Meine Meinung

Schon in den ersten Seiten zieht mich die Welt von Sashi in ihren Bann. In der Geschichte geht es um eine junge Frau im Studienalltag mit einem Traum, Ärztin zu werden, während um sie herum eine Gemeinschaft, eine Familie und ein Land in den Strudel von Gewalt und Verzweiflung geraten. Ich habe selten eine Geschichte erlebt, die das Alltägliche und das Extrem so dicht miteinander verwebt wie in diesem Roman...und mich zugleich noch so sehr mitreißt.

Die Figuren wirken nicht wie Platzhalter für politische Ideen, sondern Menschen mit Hoffnungen, Schuldgefühlen, Bindungen und Abgründen.Alles hier wirkt super authentisch. Sashi etwa bleibt verletzlich, mutig und immer auch zwiegespalten. Ihre Brüder, ihre Eltern, sie alle tragen das Gefühl mit, dass etwas schiefgelaufen ist  und / aber dass Aufgeben keine Option ist.

Die Erzählung spannt einen Bogen vom häuslichen Garten, vom Arzttraum, vom Studieren bis hinein in Feldhospital und eine Welt, in der Unterscheiden schwer wird: Freund oder Feind, Zuhause oder Flucht, Helfen oder Beteiligen.

Dieses Buch packt!

Die Sprache tut ihren Teil, denn sie ist genau, sie ist sparsam, sie lässt Bilder und Stimmungen in mir nachwirken.

Wer Lektüre will, die Ablenkung bietet und sich schnell „weglesen“ lässt, der ist hier falsch.
Der brennende Garten ist ein toller bedeutungsschwerer Roman, den ich allen empfehle, die sich auf eine Lektüre einlassen wollen, die zum Nachdenken anregt. Es ist kein Wohlfühlroman.


Über die Autorin

V. V. Ganeshananthan ist außerordentliche Professorin für Englisch an der University of Minnesota. Ihr Roman Der brennende Garten wurde von der Kritik gefeiert und 2024 mit dem Women's Prize for Fiction sowie dem Carol Shields Prize ausgezeichnet. Sie co-hostet den Fiction/Non/Fiction-Podcast auf Literary Hub, der sich mit dem Schnittpunkt von Literatur und Nachrichten beschäftigt.

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