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Veröffentlicht am 09.09.2020

Anders, einzigartig und alles andere als stereotypisch

Saphirseele
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Als Saphirseele hat Siri Tervo deutlich mehr Macht inne als gewöhnliche Menschen. Denn sie besitzt dank ihrer besonderen Seele die Fähigkeit, sich in einen kraftvollen und majestätischen Tiger verwandeln ...

Als Saphirseele hat Siri Tervo deutlich mehr Macht inne als gewöhnliche Menschen. Denn sie besitzt dank ihrer besonderen Seele die Fähigkeit, sich in einen kraftvollen und majestätischen Tiger verwandeln zu können.
Doch nicht nur das macht sie zu einer tödlichen Gefahr. Als Teil eines Geheimprojekts der Amerikanischen Regierung hütet sie ein bedrohliches Geheimnis, das nicht nur ihr Leben plötzlich zu verschlingen droht...

Bevor ich mit meiner eigentlichen Rezension beginne, möchte ich an dieser Stelle noch einmal die Triggerwarnung in der Buchbeschreibung betonen. "Saphirseele" scheut vor expliziten (Gewalt-)Szenen nicht zurück und beschäftigt sich teils recht ausführlich damit. Wer damit nicht klarkommt, dem würde ich von der Lektüre dieses Buches eher abraten.

Mich persönlich hat dies während des Lesens jedoch nicht gestört. Vielmehr habe ich es als eine Art Stilmittel wahrgenommen, welches eine gewisse Stimmung geschaffen hat und mich als Leser stets bewusst an die Ernsthaftigkeit dieser Thematik herangeführt hat.
Ich denke, dass genau das den Inhalt dieses einzigartigen Debüts optimal zusammenfasst. April MacKay schafft mit ihrem Roman ein intensives, emotionales und packendes Leseerlebnis. Die Geschichte rund um Siri ist alles andere als ein seichter New Adult-Roman und besticht durch ungeschönte Ehrlichkeit. Verschiedenste Facetten finden hier ihren Platz: tragische Familien- und Liebesgeschichten, Machtkämpfe, (innere) Zerrissenheit ebenso wie Schmerz, Mut und Stärke. All das wird vereint inmitten einer realistisch anmutenden Welt mit einigen dystopisch und fantastisch angehauchten Elementen. Ich bin auch nach dem Lesen noch beeindruckt davon, wie innovativ alles miteinander verbunden wurde und wie lebendig dies erschient.

Sicherlich trägt auch das schnelle Erzähltempo dazu bei. Teils geschieht alles Schlag auf Schlag, ein Schock folgt auf den nächsten und die Geschichte wird durch viel Bewegung genährt.
Ich hätte mir gerne noch einige ruhigere "Gänsehautmomente" gewünscht, um den einzelnen Figuren näher zu kommen.
Zwar erhält man zu Beginn einen weitreichenden Einblick in Siris Welt, ihre Entwicklung ging für mich inmitten der vielen Ereignisse fast schon unter. Nichtsdestotrotz mag ich sie als Figur unheimlich gerne. Die Ambivalenz aus beeindruckender Stärke, irgendwo aber doch noch nahegehender Verletzlichkeit hat mich tief beeindruckt und ich fiebere bereits dem nächsten Band mit der sympathischen Saphirseele entgegen - natürlich auch auf Grund der wirklich interessanten Nebencharaktere. Ich war mir über meinen Standpunkt zu bestimmten Figuren selten so unsicher wie bei diesem Roman und bin gespannt, wohin die Reise noch führt.

Ich finde dieses Debüt der Autorin sehr gelungen und empfehle es trotz eines kleinen Kritikpunktes unbedingt weiter. Ich freue mich auf jeden Fall auf weitere Texte der Autorin!
5/5 Sterne

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Veröffentlicht am 08.09.2020

Ein absolutes Muss für jeden Detektivfan und Hobbyermittler!

Schnapp den Dieb! Spannende Rätselkrimis zum Mitraten
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Fiese Gauner und Halunken schnappen? Vor dem Knobelklub Kieselklein bestehend aus Lilo, Timo, Opa Kieselklein und dem Gecko Gurke ist kein Schurke sicher! Und diesmal darfst du die kleine Truppe mit deinem ...

Fiese Gauner und Halunken schnappen? Vor dem Knobelklub Kieselklein bestehend aus Lilo, Timo, Opa Kieselklein und dem Gecko Gurke ist kein Schurke sicher! Und diesmal darfst du die kleine Truppe mit deinem scharfen Verstand und klugen Beobachtungen auf rund 128 Seiten unterstützen. Schnappst du den Dieb?

Das handliche Taschenbuch ist eingeteilt in fünf verschiedene und von einander unabhängig lesbare Kriminalfälle. Durch jeden Fall zieht sich eine eigenständige Geschichte, die durch zahlreiche aufwendig und in einem fast schon comichaften Stil illustrierte sowie in schwarz-weiß gehaltene Rätsel unterstützt wird - vom Wimmelbild bis hin zum klassischen Labyrinth ist alles dabei. Dabei variieren die Schwierigkeitsgrade stets, wirklich knifflige Aufgaben wechseln sich mit recht einfachen ab. So wird sichergestellt, dass sowohl ältere als auch jüngere Leser den Spaß an der Detektivarbeit nicht verlieren. Falls es doch einmal an einem Rätsel hapern sollte, keine Sorge! Denn die Fälle als Ganzes können auch so gelöst werden.

Alles schön abgerundet haben die überaus sympathischen Charaktere, die den Leser stets begleiten. Wir waren sofort von ihrer tollen und gefestigten Zusammenarbeit begeistert, wobei es uns vor allem der Gecko "Gurke" angetan hat. Ein wirklich lustiges Kerlchen, das auch immer wieder toll eingebunden wurde. Bei der angenehmen Gesellschaft haben wir uns doch gleich viel mehr wie richtige Detektive gefühlt!

Wir finden dieses neue Rätselbuch von Steffen Gumpert wirklich klasse und empfehlen es unbedingt weiter. Pfiffige 10-jährige sollten keine Probleme bei den Ermittlungen haben, aber auch ältere Leser werden hiermit definitiv Spaß haben.
5/5 Sterne

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Veröffentlicht am 30.08.2020

Ein gelungener Auftakt, der vor allem nach dem ersten Drittel überzeugen konnte

Die Köchin von Castamar
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Spanien, 18. Jahrhundert: Die junge Clara Belmonte erhält überraschenderweise eine Stelle als Hilfsköchin am Hof von Castamar. Über zahlreiche Umwege gelingt ihr ein schneller Aufstieg in der Hierarchie ...

Spanien, 18. Jahrhundert: Die junge Clara Belmonte erhält überraschenderweise eine Stelle als Hilfsköchin am Hof von Castamar. Über zahlreiche Umwege gelingt ihr ein schneller Aufstieg in der Hierarchie und schon bald wird auch der Herzog auf sie aufmerksam. Inmitten von tödlichen Intrigen bahnt sich eine zarte Liebesgeschichte an. Doch schnell brodelt die Gerüchteküche und Clara muss künftig auf jeden ihrer Schritte genauestens achtgeben...

Der Einstieg in diesen historischen Roman hat mir zugegebenerweise einige Probleme bereitet. Nach dem Erfolg des Autors in Spanien waren die Erwartungen vielleicht ein wenig zu hoch. Denn ich fühlte mich nahezu ein wenig erschlagen von der Fülle an verschiedensten Eindrücken und Informationen. Ich habe mich zuvor noch nie eingehend mit dem gesellschaftlichen Leben im Spanien des 18. Jahrhunderts beschäftigt und hatte daher Schwierigkeiten, mit den vielen Titeln zurechtzukommen. Erschwert wurde mir der Einstieg ferner durch zahlreiche Figuren. Zwar habe ich mich nach etwas weniger als dem ersten Drittel daran gewöhnt, jedoch habe ich den Eindruck, dass mir ein kurzes Personenverzeichnis enorm bei der Orientierung geholfen hätte.

Nachdem diese Hürde jedoch erst einmal überwunden war, ging es steil bergauf. Fernando J. Múñez hat es geschafft, mich mit seiner überaus bildgewaltigen Sprache vollkommen in seinen Bann zu ziehen. Ich habe mich über das gesamte Buch hinweg gefühlt, als wäre ich selbst mitten im sonnigen Spanien angelangt. Die unglaubliche Vielfältigkeit und Diversität an kulinarischen und gesellschaftlichen Eindrücken gelingt dem Autor hervorragend und ich bin auch nach dem Lesen immer noch völlig fasziniert davon.

Auch die Geschichte an sich hat es mir angetan. Historische Details wurden sehr gut eingearbeitet und zahlreiche überraschende Intrigen sorgen für einen konstant ansteigenden Spannungsbogen. Hinzu kommen eine sanfte, sich langsam anbahnende Liebesgeschichte und interessante Charaktere.

So konnte mich vor allem die Protagonistin Clara begeistern. Ich mochte die Ambivalenz ihrer Persönlichkeit sehr gerne und habe mich gefreut, sie bei ihrer Reise quer durch Castamar begleiten zu dürfen - auch, wenn bei ihr (wie auch bei den anderen Figuren) der Fokus wohl eher nicht auf tiefgängig gezeichneten Hintergründen lag.

Nichtsdestotrotz mochte ich diesen Roman überaus gerne und bin gespannt, wie es mit Clara, dem Herzog und den gefährlichen Verschwörungen weitergeht. Wer Interesse an einer packenden Reise und detaillierten kulinarischen Eindrücken hat, für den ist "Die Köchin von Castamar" sicher ein passendes Buch.
4/5 Sterne

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Veröffentlicht am 30.08.2020

Lediglich die Liebesgeschichte erschien mir ein wenig flach

Chroniken der Dämmerung, Band 1: Moonlight Touch
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"In a kingdom of light, she is the darkness."

Als Sheera nach einem Beutezug festgenommen wird, rechnet sie mit dem Schlimmsten. Als Dunkelalbin ist sie sich sicher, dass sie keine Gnade zu erwarten hat. ...

"In a kingdom of light, she is the darkness."

Als Sheera nach einem Beutezug festgenommen wird, rechnet sie mit dem Schlimmsten. Als Dunkelalbin ist sie sich sicher, dass sie keine Gnade zu erwarten hat. Von den Hochalben gejagt und geächtet bangt sie um ihr Leben.
Doch es scheint, als ob niemand von ihrem dunklen Geheimnis ahnt - im Gegenteil: Plötzlich muss sie sich bei der Königinnenwahl behaupten. Aber nichts ist, wie es auf den ersten Blick aussieht und schon bald wird Sheera bewusst, dass sie niemandem trauen darf. Weder dem Menschenprinz Lysander, noch ihren Konkurrentinnen. Und schon gar nicht dem Kommandanten der Blutalben...

Nach dem wunderschön gestalteten Cover waren die Erwartungen an das Buch enorm hoch - zumal ich bereits einige Bücher der Autorin gelesen habe und mich jedes einzelne überzeugen konnte. Und, was soll ich sagen? Auch der erste Band der Chroniken der Dämmerung konnte mich durch und durch begeistern. Und das nicht nur sprachlich, sondern auch inhaltlich.

Da ich bereits in den Genuss des Schreibstils der Autorin gekommen bin, habe ich damit gerechnet, dass es mir mit diesem Roman von ihr ähnlich ergehen wird. Jager schreibt unheimlich flüssig und leitet den Leser wunderbar durch fremde, magische Welten.

Das Worldbuilding in "Moonlight Touch" erschien mir noch ein wenig präziser, besser ausgebaut als in ihren vorherigen Büchern und so habe ich es umso mehr genossen, Amberan und Farhir kennenlernen zu dürfen. Durch äußerst bildhafte Schilderungen konnte ich mir kleinste Details optimal vorstellen. Veranschaulicht wird alles noch einmal toll durch eine hübsche Karte, die gut bei der Orientierung hilft.

Inhaltlich verhielt es sich mit meiner Begeisterung recht ähnlich. Während die Geschichte vergleichsweise ruhig anläuft, wird es im Laufe des Buches immer packender und spannender. Überraschende Wendungen und Ereignisse geschehen Schlag auf Schlag und man möchte es nicht mehr aus der Hand legen.
Mein einziger Kritikpunkt war die sich anbahnende Liebesgeschichte. Ich hätte mir viel mehr Raum und Tiefe dafür gewünscht. So jedoch hat mich diese Beziehung sehr an das altbekannte "Liebe auf den ersten Blick"-Schema erinnert, erschien mir zu plötzlich und hatte zu wenige Hintergründe inne.

Das konnte allerdings die überaus sympathische Protagonistin Sheera nahezu gänzlich wieder gutmachen. Ich war sofort fasziniert von ihrer starken und kämpferischen Art, die aber trotzdem nicht zu dominant oder gar abstoßend erschien. Jede Handlung und Emotion war schlüssig und ebenso authentisch.
Auch die Nebencharaktere fand ich sehr spannend gezeichnet. Sie waren allesamt vollkommen unterschiedlich und trugen zu dem gewissen "Extra" bei. Gerne hätte ich noch mehr über sie erfahren und hoffe natürlich, dass sie reichlich Raum in der Fortsetzung einnehmen werden.

Alles in einem kann ich festhalten, dass der erste Band der Chroniken der Dämmerung den anderen Romanen der Autorin in nichts nachsteht und mich ebenso von sich überzeugen konnte. Ich freue mich bereits auf die Fortsetzung!
4,5/5 Sterne

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Veröffentlicht am 27.08.2020

Tolle Unterhaltung für die gesamte Familie

ZULOU
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Mit seinen tiefschwarzen Augen und seiner zerzausten Frisur stößt Igor im Waisenhaus nahezu ständig auf Misstrauen und Gehässigkeit. Im "Wandertheater von Zulou" verspürt er erstmals wahre Geborgenheit ...

Mit seinen tiefschwarzen Augen und seiner zerzausten Frisur stößt Igor im Waisenhaus nahezu ständig auf Misstrauen und Gehässigkeit. Im "Wandertheater von Zulou" verspürt er erstmals wahre Geborgenheit und schnell wird klar, dass Igor nicht länger im Heim verbleiben möchte.
Doch schon bald wird er auf eine harte Probe gestellt: Obgleich er noch ein solch zartes Alter innehat, lastet das Gewicht und die Rettung zweier Welten auf seinen Schultern...

Bereits nach wenigen Seiten wurde mir als Leser deutlich, dass die Reise gemeinsam mit Igor und seinen Gefährten eine ganz besondere sein wird. Das hat bei den überaus sympathischen Charakteren angefangen, war vor allem jedoch bei den vollkommen neuartigen und wirklich innovativen Fantasyelementen spürbar.
Der Autorin gelingt es hervorragend, neue und fremdartige Welten zu erschaffen und den Leser völlig in ihren Bann zu ziehen. Dieser Fantasyroman ist ganz anders als alles, was ich bisher gelesen habe! Fernab von den üblichen Verdächtigen - Feen, Werwölfen, Vampiren und co - ist von einer starken Feuerfrau bis hin zu einem seltsamen, sprechenden Vogel alles vertreten.

Eben dieses vogelartige Geschöpf namens Covo hat mir während des Lesens besonders viel Freude bereitet. Sein Humor und seine ein wenig tollpatschige Art sind einfach grandios und haben mich des Öfteren kräftig zum Lachen gebracht.
Aber auch der Protagonist Igor sowie seine restlichen Gefährten waren wirklich tolle Charaktere. Jeder einzelne hatte einen ganz besonderen Zauber inne. Vor allem jedoch habe ich es sehr wertgeschätzt, wie unglaublich detailreich und tiefgründig sie erschienen. Ich hatte von vorne bis hinten das Gefühl, hautnah dabei zu sein und sie alle wie gute Freunde zu kennen.

Zusätzlich die Geschichte abgerundet haben meiner Meinung nach noch schön eingeteilte, schnell zu lesende Kapitel, hübsche Illustrationen und natürlich der flüssige Schreibstil der Autorin. Aeres schreibt alles andere als langweilig und so bleibt das Abenteuer nicht nur innerhalb der Buchseiten erhalten, sondern wird tatsächlich zum Leben erweckt.

Ich bin begeistert von Zulou und freue mich schon unheimlich auf die Fortsetzung. Wer Lust auf eine spannende, abenteuerliche und mitreißende Lektüre für die ganze Familie hat, wird hiermit sicherlich einen Volltreffer landen!
5/5 Sterne

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