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Veröffentlicht am 28.10.2022

Spannende Fortsetzung, doch mir fehlte wieder die Greifbarkeit der Gefühle

Maple-Creek-Reihe, Band 2: Save Me in Maple Creek (SPIEGEL Bestseller, die langersehnte Fortsetzung des Wattpad-Erfolgs "Meet Me in Maple Creek")
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Monate nach Joshkas plötzlicher Abreise ist Mira noch immer tief in ihrem Kummer gefangen - bis sie Lilac nach New York begleiten muss. Dort trifft sie ihre große Liebe unverhofft wieder, doch er macht ...

Monate nach Joshkas plötzlicher Abreise ist Mira noch immer tief in ihrem Kummer gefangen - bis sie Lilac nach New York begleiten muss. Dort trifft sie ihre große Liebe unverhofft wieder, doch er macht ihr unmissverständlich klar, dass es keine gemeinsame Zukunft geben kann. Doch Mira gibt die Hoffnung nicht auf, ohne zu ahnen, wie sehr sie sich selbst damit in Gefahr bringt. Denn Cam, der inzwischen den Untergrund leitet, hält Joshka an der kurzen Leine, indem er Miras Leben bedroht.

"Save Me in Maple Creek" von Alexandra Flint ist der zweite Band einer Dilogie, zum Verständnis sehe ich es als unabdingbar an, zunächst das Vorgängerbuch gelesen zu haben, denn die Geschichte baut auf den Ereignissen aus "Meet me in Maple Creek" auf. Leider konnte mich auch die Fortsetzung um Mira, Joshka und ihre Freunde nur mäßig begeistern, was unter Anderem an der Darstellung der Protogonisten lag.

Mit Joshka bin ich schon im ersten Teil nicht wirklich warm geworden, die Autorin packt meiner Meinung nach zu viel in diesen Charakter - er ist superschlau, absolut finster (insgeheim allerdings doch äußerst wohltätig) und immer allen Anderen einen Schritt voraus - bis er sich in seiner eigenen Arroganz verstrickt und unversehens von Cam aufs Kreuz gelegt wird. Mira dagegen wandelt sich plötzlich in ihr Gegenteil, wurde sie mir im ersten Band noch als zielstrebige Studentin vorgestellt, lässt sie jetzt alles schleifen und als sie bereits mehrfach von ihrem Professor angemahnt wurde, schwänzt sie ihre Vorlesungen einfach noch ein paar Tage länger. Ihr Bruder Lilac verkommt leider mehr oder weniger zur Randfigur, über seine Entwicklung hätte ich gerne ein wenig ausführlicher gelesen.

Der Schreibstil hat mich erneut sehr angesprochen und auch die Spannung fand ich angemessen dosiert, dennoch fiel es mir schwer, emotional in die Handlung einzutauchen. Meiner Meinung nach hat die Autorin zwar einige Schlüsselszenen gut ausgearbeitet, die Übergänge dazwischen aber zu knapp abgehandelt, nach einer äußerst spannenden Szene wurde z.B. abrupt ein Zeitsprung eingesetzt, hier hätte ich mir ein sanfteres Ausgleiten aus dem Geschehen gewünscht. Deshalb fällt meine Bewertung auch für den finalen Band eher mittelmäßig aus.

Fazit: Auch im Folgeband konnte der gute Schreibstil die inhaltlichen Mängel nicht ausgleichen, es fiel mir schwer, den Protagonisten emotional nahe zu kommen und dadurch in die Handlung einzutauchen.

Veröffentlicht am 27.10.2022

Viel kriminelle Spannung, wenig greifbare Emotionen

Maple-Creek-Reihe, Band 1: Meet Me in Maple Creek (der SPIEGEL-Bestseller-Erfolg von Alexandra Flint)
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Vorzeigestudentin Mira hat ihr ganzes Leben in der beschaulichen Kleinstadt Maple Creek verbracht, als sie von ihrem bisher unbekannten Zwillingsbruder erfährt, stürzt eine Welt für sie zusammen. Lilac, ...

Vorzeigestudentin Mira hat ihr ganzes Leben in der beschaulichen Kleinstadt Maple Creek verbracht, als sie von ihrem bisher unbekannten Zwillingsbruder erfährt, stürzt eine Welt für sie zusammen. Lilac, der im New Yorker Untergrund zuhause war, ist zunächst wenig begeistert, neben seinen Sozialstunden in der kleinen Stadt auch noch eine Schwester zu bekommen. Nur weil sein bester Freund Joshka ihn begleitet, lässt sich Lil´ auf den Deal ein, der ihn vor einer Gefängnisstrafe bewahrt. Mira fühlt sich schon bald zu Joshka hin gezogen, doch seine kriminelle Vergangenheit folgt ihm nach Maple Creek und bringt auch Mira in Gefahr.

"Meet Me in Maple Creek" von Alexandra Flint ist der erste Band eines Zweiteilers, der mich leider nicht so überzeugen konnte, wie ich es mir erhofft hatte. Dass die Geschichte weit von dem ersten Eindruck abweicht, den das wunderschöne, romantische Herbstcover und der dazu passende Farbschnitt hervor rufen, lässt sich bereits anhand des Klappentextes erahnen. Allerdings hatte ich, was mir selten passiert, echte Probleme, mich auf den Protagonisten einzulassen. Mira, ihre Freunde und auch Lilac fand ich zwar durchaus sympathisch, Joshka hingegen ist in meinen Augen deutlich überzeichnet.

Immer wieder kommt in seinen Gedankengängen vor, wie superschlau und vorausschauend er doch ist, das wirkte auf mich nicht nur arrogant, sondern einfach lächerlich, besonders wenn ich es teilweise mit seinen Handlungen vergleiche. Außerdem schien es weder der Autorin noch ihm selbst klar zu sein, ob er nun der große böse Untergrundboss oder doch ein versteckter Gutmensch sein will, aus den beschriebenen Charaktereigenschaften hätte man auch gut mehrere Figuren schaffen können - für einen einzigen Menschen war es deutlich zu viel.

Auch die Emotionen, die sich zwischen den Figuren entwickeln, waren für mich kaum greifbar, erst feinden sich Mira und Joshka an und plötzlich sind sie unsterblich ineinander verliebt - da hätte ich mir zwischendurch etwas mehr Kribbeln im Bauch gewünscht. Ähnlich ist es bei Lilac, seine Abschnitte erzählen hauptsächlich von der Vergangenheit, der schrecklichen Kindheit, die ihn gezeichnet hat. Sein Leben in der Gegenwart spielt sich eher in Randnotizen ab, hier hat mir ebenfalls ganz eindeutig das Gefühl gefehlt.

Positiv ist mir der blumige, anschauliche Schreibstil aufgefallen, auch die Spannung lässt nichts zu wünschen übrig. Wenn der romantische Aspekt der Geschichte etwas mehr Raum bekommen hätte, so dass das Verhältnis zum kriminellen Teil der Handlung ausgewogener gewesen wäre, hätte mich das Leseerlebnis deutlich mehr begeistern können. Insgesamt bewerte ich das Buch daher eher mittelmäßig, die Autorin hat leider viel ihres unbestreitbar vorhandenen Potentials verschenkt.

Fazit: Die Geschichte ist durchaus spannend und auch der Schreibstil hat mir gut gefallen. Gefehlt hat mir allerdings die Greifbarkeit der Emotionen und Joshka fand ich als Figur recht unglaubwürdig, so dass ich für das Buch nur drei Sterne vergebe.

Veröffentlicht am 26.10.2022

Spannende Fortsetzung der fantasievollen Geschichte

Covet
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Grace und ihre Freunde stehen kurz vor dem Schulabschluss, doch bleibt wenig Zeit für die Prüfungsvorbereitung, denn ein gefährlicher Gegner will verhindern, dass Grace ein Mitspracherecht im Rat erhält, ...

Grace und ihre Freunde stehen kurz vor dem Schulabschluss, doch bleibt wenig Zeit für die Prüfungsvorbereitung, denn ein gefährlicher Gegner will verhindern, dass Grace ein Mitspracherecht im Rat erhält, indem sie zur Königin der Gargoyles gekrönt wird. Nicht nur sie selbst, sondern auch ihre Freunde, allen voran Hudson, sollen aus dem Weg geräumt werden und so sieht sie sich wieder einmal gezwungen, Entscheidungen zu treffen, die ihr Leben und ihre Liebe aufs Spiel setzen.

"Covet" von Tracy Wolff ist der dritte Band der Katmere-Academy-Reihe und ich sehe es als unabdingbar an, zunächst die beiden Vorgängerbände gelesen zu haben, da die Geschichte fortlaufend erzählt wird. Mich hat das Buch von der ersten Seite an gefesselt und begeistert, obwohl etwa ein halbes Jahr seit dem letzten Band vergangen war, hatte ich das Gefühl, sofort wieder in der Welt um Grace und ihre Freunde versunken zu sein. Die Protagonistin war mir schon länger ans Herz gewachsen und es hat mir Freude gemacht, sie erneut emotional begleiten zu können. Sie und auch die Figuren in ihrem Umfeld - unabhängig davon, ob es sich um alte Bekannte oder neu auf den Plan getretene Wesen handelt - fand ich umfassend und authentisch beschrieben, so dass ich emotional stets an ihrer Seite war.

Erzählt wird die Handlung wieder komplett aus Graces Blickwinkel, doch wie bei den voran gegangenen Bänden, gab es am Ende Bonuskapitel, in denen bereits bekannte Ereignisse aus der Sicht einer anderen Figur beleuchtet werden. Diese kleinen Extras mag ich sehr, nicht nur, weil ich es interessant finde, Einblick in die Gedankenwelt einer weiteren Person zu bekommen, es verlängert auch das Lesevergnügen, denn trotz des beachtlichen Umfangs hatte ich erneut das Gefühl, viel zu schnell am Ende des Buches angekommen zu sein. Der Schreibstil ist locker-leicht, wie ich es inzwischen von der Autorin kenne und liebe und auch die Spannung hat das von mir perfekt empfundene Maß.

Passend zu den jugendlichen Hauptfiguren gab es wieder den einen oder anderen humorvollen Dialog, allerdings gefühlt weniger als in den ersten Bänden, denn Grace und ihre Mitstreiter bekommen es dieses Mal mit gefährlichen Gegnern zu tun, so dass ich die Geschichte als etwas ernsthafter und erwachsener empfunden habe. Natürlich bleiben am Ende genügend offene Fragen, um die Neugier auf die Fortsetzung zu wecken, allerdings fand ich den Cliffhanger nicht so heftig, wie es in "Crush" der Fall war. Insgesamt habe ich mich von diesem dritten Teil der fantastischen Serie erneut wunderbar unterhalten gefühlt, so dass ich für das Buch gern eine Leseempfehlung ausspreche.

Fazit: Wie ich es bereits von den Vorgängerbänden gewohnt war, hat mich das Buch sofort in seinen Bann gezogen, die fesselnde Fantasygeschichte konnte mich bis zur letzten Seite faszinieren und begeistern, so dass ich dieses Lesevergnügen gern weiter empfehle.

Veröffentlicht am 12.10.2022

Historische Geistergeschichte mit queeren Protagonisten

Das verborgene Zimmer von Thornhill Hall
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Unwillig reist Colin zu seiner Mutter, die mit ihrem neuen Ehemann auf Thornhill Hall lebt, dabei ist er fest entschlossen, an seinem Groll fest zu halten, hat sie doch ihn und seinen Vater vor vielen ...

Unwillig reist Colin zu seiner Mutter, die mit ihrem neuen Ehemann auf Thornhill Hall lebt, dabei ist er fest entschlossen, an seinem Groll fest zu halten, hat sie doch ihn und seinen Vater vor vielen Jahren verlassen. Doch es dauert nicht lange, bis jemand Colin die Treppe hinunter stößt und er sich unversehens als Geist wieder findet. Nur Theodore, für den Colin heimlich ein wenig schwärmt, kann ihn sehen - und natürlich die anderen Geister, die im Haus leben. Auf der Suche nach einem verborgenen Zimmer, durch das Colin in sein früheres Leben zurück kehren kann, erfährt er mehr über die Hintergründe seiner Familie, als ihm bisher bewusst war. Doch er muss sich beeilen, denn nur in den ersten drei Tagen nach seinem Tod ist es Colin möglich, das geheimnisvolle Zimmer zu finden.

"Das verborgene Zimmer von Thornhill Hall" von Christian Handel ist eine gelungene Mischung aus Historienroman und Geistergeschichte, von der ich mich recht gut unterhalten gefühlt habe, obwohl ich inzwischen deutlich älter bin als die angestrebte Zielgruppe. (Das Buch ist für Leser:innen ab 14 Jahren empfohlen). In den Protagonisten Colin konnte ich mich gut hinein versetzen, als Kind von der Mutter verlassen und nun vom Vater für den ganzen Sommer zu ihr geschickt, zeigt er sich zunächst wütend und hält auch die Personen im Umfeld seiner Mutter auf Abstand. Im weiteren Verlauf der Handlung muss er allerdings erkennen, dass nicht alles in seiner Vergangenheit so eindimensional abgelaufen ist, wie er es bisher betrachtet hat, dadurch macht er eine Entwicklung durch, die mir gut gefallen hat.

Der Schreibstil war locker und flüssig, lediglich am Anfang habe ich mich etwas schwer getan, den Einstieg in die Geschichte zu finden, ich fühlte mich recht unvermittelt in Colins Realität hinein geworfen. Sein Alter (16 Jahre), habe ich nur aus dem Klappentext gewusst und zu welcher Zeit sich die Ereignisse abspielen konnte ich lediglich aus der Tatsache erahnen, dass die er von einem Kutscher nach Thornhill Hall gebracht wird. Dafür, dass die Handlung Ende des 19. Jahrhunderts spielt, ist die Denkweise und der Umgangston der Figuren recht tolerant und offen - die zarte Entwicklung zwischen Colin und Theodore ist schön zu lesen, wie realistisch die familiäre Akzeptanz zu dieser doch recht prüden Zeit sein mag, darüber lässt sich streiten. Für mich stellt der Geisterroman für Jugendlichen eine angenehme und durchaus spannende Lektüre dar, so dass ich für das Buch gern eine Leseempfehlung ausspreche.

Fazit: Die Mischung aus Geistergeschichte und Historienroman bietet spannenden Unterhaltung und zwischen den Protagonisten entwickeln sich zarte Bande - nach einem etwas schleppenden Einstieg habe ich mich gut unterhalten gefühlt und empfehle das Jugendbuch gern weiter.

Veröffentlicht am 10.10.2022

Locker und unterhaltsam, wie eine Hollywood-Komödie

If we were a movie
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Im Gegensatz zu seinen Drillingsbrüdern, die ihre Studienzeit hauptsächlich mit Partys verbringen wollen, möchte Nate sich auf sein Musikstudium konzentrieren. Da sie alle zusammen in einem winzigen Wohnheimzimmer ...

Im Gegensatz zu seinen Drillingsbrüdern, die ihre Studienzeit hauptsächlich mit Partys verbringen wollen, möchte Nate sich auf sein Musikstudium konzentrieren. Da sie alle zusammen in einem winzigen Wohnheimzimmer hausen, gestaltet sich das recht schwierig, so dass Nate das Angebot auf ein freies WG-Zimmer zunächst wie ein Geschenk des Himmels erscheint. Als er sich mit Jordan trifft und feststellt, dass es sich bei seinem zukünftigen Mitbewohner um ein Mädchen handelt, ist Nate klar, dass seiner Freundin die neue Situation nicht gefallen wird, dennoch nimm er Jordans Angebot an, was ihm nicht nur Ärger mit Sophie, sondern auch den Unmut seiner Brüdern einbringt.

"If we were a movie" von Kelly Oram ist eine Geschichte, die mich an eine romantische Hollywood-Komödie erinnert hat. Nate, aus dessen Perspektive die gesamte Handlung beschrieben ist, war mir beim Lesen schnell ans Herz gewachsen, die Figuren in seinem Umfeld fand ich authentisch und lebensecht gezeichnet. Wie ich es von diversen einschlägigen Filmen kenne, lebt die Geschichte in meinen Augen deutlich von Klischees und Übertreibungen und macht ihrem Titel damit alle Ehre - allerdings gab es ein leicht übersinnlich anmutendes Element dabei, das es für mich nicht gebraucht hätte. Dass Nate sich in Gedanken selbst darüber amüsiert und ironisch den Vergleich mit den recht übertriebenen Kitschkomödien zieht, macht es nicht wirklich besser.

Der Schreibstil ist leicht und locker, wie ich es von der Autorin bereits kenne, so dass die Geschichte schnell und angenehm zu lesen war. Jedes Kapitel wurde mit einem Filmtitel überschrieben, der inhaltlich zu den jeweiligen Ereignissen gepasst hat. Wer unterhaltsame Teenagerkomödien á la Hollywood mag und sich nicht daran stört, dass es beim Kitschniveau ab und zu etwas drüber ist, wird sich von diesem Buch also wunderbar unterhalten fühlten. Mir hat die Geschichte, die von Anfang bis Ende eine fröhliche Grundstimmung verbreitete, einige entspannte Lesestunden beschert, so dass ich den Roman gern weiter empfehle.

Fazit: Das Buch hält, was der Titel verspricht, es bietet leichte Unterhaltung, die als Vorlage für einen romantischen Hollywood-Film dienen könnte, dazu passt auch dass das Kitschlevel in meinen Augen etwas übertrieben war. Insgesamt hatte ich ein paar angenehme Stunden mit dieser Geschichte, so dass ich dafür gern eine Leseempfehlung ausspreche.