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Veröffentlicht am 16.02.2023

Enttäuschendes Leseerlebnis-leider finde ich den Buchtitel etwas irreführend

Die Herrin der Farben
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Die Hauptprotagonistin des Romans ist eine bewunderte Person der Zeitgeschichte. Im Augsburg des 18.Jahrhunderts wächst Anna Barbara Koppmair in einer Welt auf, in der Männer die Frauen auf Familie und ...

Die Hauptprotagonistin des Romans ist eine bewunderte Person der Zeitgeschichte. Im Augsburg des 18.Jahrhunderts wächst Anna Barbara Koppmair in einer Welt auf, in der Männer die Frauen auf Familie und Kinder eingrenzen und Bildung und Lesen den Frauen vorenthalten, weil ihr Gehirn zu klein sei.

Die kleine Anna ist jedoch wissbegierig und lernt das Lesen. Sie und der Nachbarsjunge Johann interessieren sich für Farben und heiraten später. Sie wird später als Anna Barbara Gignoux bekannt.

Als Johann jahrelang vor sich hinkränkelnd später stirbt muss sie sich als erste Frau einer Tuchdruck- "Fabrique" gegen Konkurrenz und die Webergemeinschaft durchsetzen. Bei ihrer zweiten Heirat- einer Zweckheirat- hat sie kein glückliches Händchen. Ihr Mann verprügelt sie, beutet die Fabrik aus und verschwindet irgendwann mit Farb-Rezepturen.

Leider ist es mir unglaublich schwer gefallen, diesen Roman zu Ende zu lesen.

Ihr Leben erfolgt in oft nur groben Zeitsprüngen. Der Leser erfährt so ganz emotionslos nebenbei, dass sie in der Zwischenzeit ein Kind bekommen hat ( Beispiel).
Die Geschichte wird zerpflückt. Ich konnte keinen Bezug zu der Person Anna aufbauen und ich konnte sie auch nicht mehr ernst nehmen.

Ich hatte erwartet, dass Anna durch ihre Leidenschaft geniale Farbversuche gelingen aber ich wurde enttäuscht.
Die Farbenherstellung hatte lediglich ihr erster Mann Johann in der Hand. Dagegen bilden Annas
unternehmerische Tätigkeiten mit den Finanzen den Schwerpunkt des Romans.

Insofern ist auch der Titel des Buches unpassend gewählt.

Und die Person Anna wurde mir im Laufe der Geschichte immer unsympathischer. Sie war arrogant gegenüber anderen, fühlte sich anderen überlegen, behandelte ihre Dienstboten schlecht und verachtend. Sie beschäftigte Frauen und Kinder in ihrer "fabrique", weil diese billiger waren.

Insgesamt sind für mich die Personen -alle bis auf die Person "Hallbacher"- "grau" geblieben und es fehlt dem Roman an Spannung, Details und Emotionen. Die Farbherstellung mit neuen Entdeckungen und Versuchen von Anna hätte ich ebenfalls spannend gefunden.

Insgesamt kann ich leider keine Leseempfehlung geben.








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  • Geschichte
Veröffentlicht am 19.01.2023

Nicht einfach zu lesen

Verschwiegen
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Das Cover finde ich sehr gut und passend zum Buch gestaltet.

Insgesamt bin ich leider nach ca. ein Drittel des Buches erst in einen Lesefluss gekommen. Sobald ich unterbrochen hatte und dann weitergelesen ...

Das Cover finde ich sehr gut und passend zum Buch gestaltet.

Insgesamt bin ich leider nach ca. ein Drittel des Buches erst in einen Lesefluss gekommen. Sobald ich unterbrochen hatte und dann weitergelesen habe, musste ich oft nachschauen, wer war das noch mal?
Die Namen der vielen verschiedenen Personen sind schwierig und dass sie sich oft ähneln, hat es nicht leichter gemacht ( z.B. Ása und Ásdis).

Elma, die Ermittlerin, hat selbst mit ihrer Vergangenheit zu kämpfen als sie in den kleinen Ort Akranes zurückkehrt, in dem sie aufgewachsen ist. Sie ist mir sympathisch, denn sie lässt sich in ihren Nachforschungen nicht beirren.
Der Mord an einer Frau lässt die Vergangenheit aufleben, die so manch Einwohner lieber hätte ruhen lassen.

Geschickt lässt uns die Autorin durch Rückblicke in die Vergangenheit teilhaben an dem, was in der Vergangenheit passiert ist und erklärt
die Hintergründe der Bluttat. So setzt sich das Puzzle im Laufe des Buches immer mehr zusammen.
Der Schluss ist für mich nicht zufriedenstellend, denn es sieht so aus als ob der Schuldige davon kommt. Aber das wird wohl auch der Realität entsprechen.

Ich fand den Krimi gut aber nicht überragend. Das Thema der sexualisierten Gewalt, dessen Auswirkungen von der Vergangenheit bis in die Gegenwart reichen, fand ich aber besonders gut gewählt.

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Veröffentlicht am 04.01.2023

Ein Cold Case der zu einem mordenden Serienkiller führt

Seelendunkel
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Das Cover ist gut gelungen und hat mich neugierig gemacht. Der einsame Hintergrund und die hervortretende rote Schrift des Titels versprechen dem Leser Spannung.

Es ist der 3.Band aus der Reihe um die ...

Das Cover ist gut gelungen und hat mich neugierig gemacht. Der einsame Hintergrund und die hervortretende rote Schrift des Titels versprechen dem Leser Spannung.

Es ist der 3.Band aus der Reihe um die Detektei von Kate Marshall und Tristan Harper und auch ohne Kenntnis der beiden vorherigen Bände gut zu lesen.

Das Buch beginnt mit einem Paukenschlag - mit dem Mord an der Lokaljournalistin Joanna- erzählt aus der Sicht des Mörders. Die Leiche von Joanna wird nie gefunden.

Dreizehn Jahre später wird die kleine, noch relativ unbekannte Detektei- bestehend aus der Ex-Polizistin Kate Marshall und ihrem Gehilfen Tristan Harper- von der Mutter Joannas beauftragt, ihre Tochter zu finden.

Mit Ausdauer und Spürsinn kommen Kate und Tristan auf die Spur einiger verschwundener junger Männer und kommen dabei einem Serienkiller immer näher.

Im Laufe der story verwickeln sich die Fäden und die Zahl der Verdächtigen wird mehr statt weniger. Der Leser kann den Mörder nicht eindeutig zu fassen bekommen und schwankt hin und her zwischen
Verdächtigen.

Der Autor erzählt oft aus der Sichtweise des Mörders und man erfährt etwas über die Vergangenheit des Mörders und dass der Mörder zugleich ein Opfer war.

Erst am Schluss wird der Mörder eindeutig überführt und die Leiche Joannas in einer dramatischen Aktion geborgen.

Mir hat die wechselnde Sichtweise des Autors sehr gut gefallen, denn dadurch wurde einiges an persönlichen Hintergründen erklärt.
Und ich fand es gut, dass bis zum höchst spannenden Schluss der Leser im Unklaren gehalten wird, um wen es sich bei dem Mörder handelt.

Kleine offene Fragen beeinträchtigen meiner Meinung nach nicht das Leseerlebnis.

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Veröffentlicht am 07.12.2022

Themen mit Sprengstoff -im Thriller brilliant umgesetzt in Berlin

Die Stunde der Hyänen
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Allein das Cover verspricht dem Leser schon Spannung und ich muss sagen, dass ich nicht enttäuscht wurde.

Obwohl von Anfang an klar ist wer der Brandstifter ist, steigert sich die Spannung und der Leser ...

Allein das Cover verspricht dem Leser schon Spannung und ich muss sagen, dass ich nicht enttäuscht wurde.

Obwohl von Anfang an klar ist wer der Brandstifter ist, steigert sich die Spannung und der Leser erkennt von mal zu mal mehr Hintergründe und Handlungen der jeweiligen Personen.

Maurice ist Postbote und mit seiner Mutter und Schwester fest in die Gemeinde der Jünger Jahwes eingebunden. Die Gemeinde hat die Ehe von Maurice Eltern zerstört. Maurice ist total verliebt in Britta, die ebenfalls zur Gemeinde gehört, ihn aber nicht erhören kann. Seiner unbändigen sexuellen Lust kann Maurice nur mit dem Feuer Herr werden. Und so brennen Nacht für Nacht in Berlin die Autos.

Auf die nächtliche Jagd nach dem Täter begeben sich auch Jette, die Reporterin, die von ihrem Freund geschlagen wird und Romina, die im Brandkommissariat arbeitet und von ihren Kollegen gemobbt wird. Fast wäre Romina auf ihrer Jagd erfolgreich gewesen.

Auch eine nächtliche Bürgerwehr marschiert durch Berlin, hetzt gegen Ausländer, Juden und Frauen sowieso und legt sich mit den Linken an.

Es stellt sich heraus, dass der Gemeindevorsitzende Jahwes Dr.Stoll und die beiden Gemeindeältesten sexuellen Missbrauch an Schutzbefohlenen betreiben. Sie sind Wölfe in einem Schafspelz. Sie fordern Sex ein von Mädchen in ihrer Gemeinde ab dem 12. Lebensjahr als sogenannten Dienst, den die Mädchen ihrer Gemeinde erbringen müssen.
Und auch der polnische Messias Radek stellt sich als ein Wolf im Schafspelz heraus.
Gottseidank kommt alles noch zu einem guten Ende.

Der Autor hat einen gut lesbaren flüssigen Schreibstil und ich habe das Buch bis zum Schluss kaum aus der Hand legen können.

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Veröffentlicht am 07.12.2022

Eden Brooke ermittelt -Krimi zur Zeit des 2.Weltkriegs in Cambridge

Die Schatten von Cambridge
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Es ist eine dunkle düstere Atmosphäre in Cambridge - England- mitten im 2. Weltkrieg und Winter 1940, in die uns der Autor schickt.
Deutsche Bomben fallen, es herrscht Verdunkelung, Dunkelheit und Schneefall ...

Es ist eine dunkle düstere Atmosphäre in Cambridge - England- mitten im 2. Weltkrieg und Winter 1940, in die uns der Autor schickt.
Deutsche Bomben fallen, es herrscht Verdunkelung, Dunkelheit und Schneefall mit Frost.

Eden Brooke ist Detective Inspector und ein ganz spezieller Typ. Ein Held im 1.Weltkrieg aber nun sind seine Augen geschädigt und er kann kein helles Licht
mehr ertragen. Daher finden seine Streifzüge und Ermittlungen hauptsächlich in der Nacht statt.

Als ein kleiner Junge im Fluss ertränkt wird fängt Brooke an zu ermitteln. Dann passieren weitere Morde, ein Bombenattentat und ein Mordversuch auf den englischen Prinzen.
Viele verschiedene Handlungsstränge fordern vom Leser die volle Konzentration, wobei zwischendurch die Spannung leider immer wieder mal verlorengeht.

Am Ende löst sich das Knäuel auf und es gibt noch eine überraschende Wendung . Der Krimi endet in entspannter Atmosphäre mit einem berührenden Moment geschaffen für Brookes ehemaligen todkranken Chef.

Eden Brookes Motto muss man sich merken, denn es ist allgemeingültig:: "Sei glücklich in diesem Moment. Dieser Moment ist dein Leben."

In diesem Krimi hat der Autor durch seinen Schreibstil eine beachtlich düstere Atmosphäre geschaffen und die Charaktere sind sehr gut gezeichnet.
Einigen Abschnitten mangelt es an Spannung und Überraschungseffekten. Aber insgesamt handelt es sich um einen lesenswerten historischen Krimi.

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