Holpriger & spannender Einstieg
Der letzte WunschDer letzte Wunsch war mein Einstieg in die Welt des Hexers Geralt – und ehrlich gesagt: So ganz leicht gemacht hat es mir das Buch nicht. Statt einer durchgehenden Handlung bekommt man hier lose miteinander ...
Der letzte Wunsch war mein Einstieg in die Welt des Hexers Geralt – und ehrlich gesagt: So ganz leicht gemacht hat es mir das Buch nicht. Statt einer durchgehenden Handlung bekommt man hier lose miteinander verknüpfte Kurzgeschichten, die zwar atmosphärisch und stark geschrieben sind, aber eben auch etwas sprunghaft wirken.
Gerade am Anfang hatte ich deshalb Mühe, richtig reinzukommen. Immer wieder neue Figuren, neue Schauplätze, Rückblenden und Zeitsprünge – das war erstmal verwirrend. Aber: Je weiter ich gelesen habe, desto mehr hat sich das Bild zusammengesetzt. Und am Ende hat es für mich funktioniert.
Was mir besonders gefallen hat, war Sapkowskis Art, mit bekannten Märchenmotiven zu spielen – nur eben auf düster, verdreht und oft ziemlich bitter. Diese Welt ist kein freundlicher Ort, und Geralt ist kein Held im klassischen Sinne. Aber gerade das macht den Reiz aus. Das Märchen eingebunden werden hat mich wirklich positiv überrascht, weil ich damit so gar nicht gerechnet hätte.
Auch Geralts trockener Humor, seine moralischen Grauzonen und die melancholische Grundstimmung haben mir richtig gut gefallen. Das Buch wirkt manchmal fast wie ein Märchenbuch für Erwachsene – nur mit viel mehr Blut, Dreck und Tragik.