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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 14.12.2016

Unentschlossen

Der letzte Schwur
4

Um eines vorweg zu nehmen: Ich bin ein großer Fan der Gestaltwandler-Serie von Nalini Singh. Dieses Buch bildet als 15. Band der Reihe gleichzeitig einen Abschluss und Neuanfang der Handlung. Gedacht war ...

Um eines vorweg zu nehmen: Ich bin ein großer Fan der Gestaltwandler-Serie von Nalini Singh. Dieses Buch bildet als 15. Band der Reihe gleichzeitig einen Abschluss und Neuanfang der Handlung. Gedacht war es, alte Bekannte wieder zu treffen, also alle Paare und deren Weggefährten, die man als Leser in den vorherigen Bänden kennen gelernt hat. Nebenbei sollte aber auch die Rahmenhandlung weitergeschrieben werden. Wie geht es mit dem Dreigruppenbündnis weiter? Kann dem Konsortium das Handwerk gelegt werden? Finden die Meeresgestaltwandler ihre vermissten Gefährten wieder?

Alles in allem hatte die Autorin also genug Material, welches sie in ihren Roman packen konnte.
Und genau hier liegt auch das Problem:

1. Man sollte den Roman nicht ohne die Vorgänger lesen, da es sich zum Großteil um eine Weiterführung vorheriger Handlungen handelt. Ansonsten verliert man als Leser schnell den Überblick bzw schafft den Einstieg nicht.

2. Es ist schön, die alten Bekannten wieder zu treffen, aber über den vielen kleinen Handlungssträngen verliert man schnell den Blick für das große Ganze. Der rote Faden fehlt mir irgendwie.

3. Die Spannung geht schnell verloren über der Heile-Welt-Stimmung, die Nalini hier sehr schön zu vermitteln versteht. Wer auf einen Wohlfühlroman hofft, ist hier genau richtig aufgehoben.

4. Die spannungsvolleren Handlungsstränge rücken schnell in den Hintergrund und werden zum Schluss viel zu schnell abgehakt.

Trotzdem hatte ich beim Lesen ein schönes Gefühl. Allerdings sollte man vor Beginn des Lesevergnügens darauf eingestellt sein, keinen actiongeladenen Fantasyschinken in der Hand zu halten!

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  • Atmosphäre
  • Charaktere
Veröffentlicht am 03.12.2020

Irenes sechstes Abenteuer

Die verborgene Geschichte
2

Stellt euch vor, es gäbe eine Vielzahl von Welten, regiert von so gegensätzlichen Wesen wie Drachen und Elfen. Und im Hintergrund agiert eine geheime Organisation, die das Gleichgewicht aller aufrecht ...

Stellt euch vor, es gäbe eine Vielzahl von Welten, regiert von so gegensätzlichen Wesen wie Drachen und Elfen. Und im Hintergrund agiert eine geheime Organisation, die das Gleichgewicht aller aufrecht erhält. Denn das Band, das alle Welten miteinander verknüpft findet seinen Ursprung in der Literatur, in Büchern und in einer riesigen Bibliotek, in der alle außergewöhnlichen Werke gesammelt und katalogisiert werden.

Irene ist nun schon zum sechsten Mal im Auftrag ihrer Bibliothek unterwegs um gemeinsam mit ihrem Drachengefährten Kai und einer Handvoll Elfen ein Gemälde zu stehlen, im Austausch für ein Buch, das eine ganze Welt vor dem drohenden Versinken im Chaos zu retten.

Wer diese Reihe kennt, weiß wie atemberaubend rasant Frau Cogman ihre Geschichten zu erzählen weiß. Und dieser Band erreicht in Sachen Tempo und Spannung einen neuen Höchstwert. Gemeinsam mit unserem Lieblingspärchen taucht man ab in die Welt von James Bond und Miami Vice, trifft auf Schurken a la Blofeld und trickreiche Glücksspieler, jagt durch die Straßen eines technisierten überwachungsstaatlichen Wiens und kann sich an unzähligen Film- und Literaturanspielungen freuen.

Wie auch schon in den letzten Bänden beweist die Autorin zudem ein glückliches Händchen bei der Wahl ihrer Nebenfiguren. Sie wirken durch die Bank weg interessant, einzigartig und wecken sowohl Sympathie als auch Bewunderung (in einigen Abstufungen).

Obowhl dies nun die fünfte Fortsetzung eines erfolgreichen Erstlings ist, zeigt die Reihe keinerlei Ermüdungserscheinungen oder Wiederholungen. Es macht den Anschein, als wäre der Fantasie der Autorin keine Grenze gesetzt. Dies schürt meine Hoffnungen auf noch viele weitere Abenteuer mit Irene und Kai (und hoffentlich auch vielen anderen liebgewonnenen Wegbegleitern).

  • Einzelne Kategorien
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  • Handlung
  • Charaktere
  • Fantasie
  • Erzählstil
Veröffentlicht am 17.01.2018

Classic at its best

Zu viele Köche
2

Wie man ja auch im Kino sehen kann (ich denke da nur an die Agatha Christie-Verfilmung "Mord im Orientexpress"), kommen die klassischen Krimis wieder in Mode. Da wundert es nicht, dass sich Klett-Cotta ...

Wie man ja auch im Kino sehen kann (ich denke da nur an die Agatha Christie-Verfilmung "Mord im Orientexpress"), kommen die klassischen Krimis wieder in Mode. Da wundert es nicht, dass sich Klett-Cotta dazu entschlossen hat, die Klassiker von Rex Stout in neuem, zugegeben wunderschönem Gewand neu aufzulegen. Denn warum sollte sich das, was in den 70ern schon ein Erfolg war, nicht erneut verkaufen lassen?

Und nicht zuletzt mit "Zu viele Köche" sollten sie auch Erfolg haben.
Das Buch ist eine klassische Whodunnit-Geschichte: Wenn sich die 15 besten Köche treffen um ihr Können zu zeigen, dann kann das doch nur in einem Mord enden, oder? Zum Glück haben sie Nero Wolfe und seinen Sidekick Archie Goodwin als Gäste zu diesem Treffen eingeladen, die sich mehr oder weniger freiwillig an die Lösung dieses Mordfalles machen.

Okay, bei so vielen Verdächtigen fällt einem der Durchblick manchmal etwas schwer. Die Geschichte macht aber trotz allem so viel Spaß, was nicht zuletzt am Wortwitz der Figuren liegt.

Manchmal merkt man der Story ihr Alter an, wenn es zum Beispiel um Themen wie Rassentrennung oder die Stellung der Frau in der Gesellschaft geht.

Im großen Ganzen ist es aber trotz allem ein spannendes, kurzweiliges Buch, mit dem man seinen Spaß haben kann und das zudem auch noch eine optische Bereicherung fürs Bücherregal ist!

Veröffentlicht am 15.09.2016

Dieses Buch hat mein Leben verändert!!

Der Schwarm
2

Der Inhalt des Buches:
Kurz zusammengefasst: Nachdem die Menschheit wirklich so ziemlich alles getan hat, um das letzte Fleckchen Erde zu verschmutzen und den größten, überwiegend noch unerforschten Lebensraum ...

Der Inhalt des Buches:
Kurz zusammengefasst: Nachdem die Menschheit wirklich so ziemlich alles getan hat, um das letzte Fleckchen Erde zu verschmutzen und den größten, überwiegend noch unerforschten Lebensraum Ozean zu bedrohen, schlägt die Natur zurück. Und das an allen Ecken und Enden (Küsten), auf nur jede (un)erdenkliche Art und Weise, die sich der Mensch nicht vorstellen kann.

Mein Eindruck:
Auf fast 1000 Seiten schafft es Frank Schätzing mit Bravour, dem Leser den Lebensraum Weltmeer in all seinen Facetten näher zu bringen. Das wissenschaftliche Hintergrundwissen, welches dabei vermittelt wird, ist so umfangreich und bezieht sich auf unzählige Themengebiete (Biologie, Geologie, Chemie, Geografie, Humanhistorie,...) und schafft es doch, in einem erzählerischen Rahmen eingebunden, nie zu langweilen. Der Autor hat dabei so viele Cliffhanger eingebaut, dass man das Buch trotz des Umfangs locker in wenigen Tagen verschlingt.

Fazit:
Nachem ich dieses Buch gelesen hatte, war mir klar: Ich werde Meeresbiologe, komme was da wolle!!
Obwohl daraus nun doch nix geworden ist (dank meiner körperlichen Vorraussetzungen), zitiere ich bei jeder nur passenden oder auch unpassenden Gelegenheit aus diesem Buch - mein Umfeld kann es mittlerweile schon mitsprechen ;)
Es ist beeindruckend, was Frank Schätzing da an wissenschaftlichen Hintergrundinformationen zusammengetragen hat (die so umfangreich waren, dass er sie nicht alle im Buch unterbringen konnte und deshalb noch das Fachbuch "Nachrichten aus einem unbekannten Universum" zu dem Thema veröffentlicht hat).

Ich kann es nur jedem empfehlen, der sich auch nur annähernd für Naturwissenschaften interessiert!

Veröffentlicht am 13.08.2021

Nicht gut genug ausgearbeitet

Der dunkle Schwarm
1

Gute, überzeugende Science Fiction zu schreiben ist schwer. Dieses Gleichgewicht aus scheinbar unnützen (Technik-)Details und genügend Spannung, um den Leser bei der Stange zu halten, ist wirklich schwierig ...

Gute, überzeugende Science Fiction zu schreiben ist schwer. Dieses Gleichgewicht aus scheinbar unnützen (Technik-)Details und genügend Spannung, um den Leser bei der Stange zu halten, ist wirklich schwierig auszutarieren.

Marie Grasshoff hat grundsätzlich eine interessante Welt konstruiert, die aus heutiger Sicht gar nicht so unmöglich erscheint:
In der Welt der Zukunft kommunizieren die Menschen über Implantate, sogenannte ADICs. Die Spanne zwischen Arm und Reich ist aufs Unermessliche angewachsen. In dieser Welt führt die junge Atlas ein Doppelleben: tagsüber arbeitet sie für den größten Kommunikationsproduzenten, nachts betreibt sie dank ihres außergewöhnlihen ADICs Wirtschaftsspionage.

Das Besondere an diesem Buch ist, dass es eine in schriftliche Form gefasste Hörspielserie ist. Aber genau daran krankt die Geschichte auch ein wenig: als Hörspiel, in kurze Episoden unterteilt, muss schnell viel Spannung aufgebaut werden, ohne dass das Tempo durch zu viele unnötige (?) Hintergrundinformationen gedrosselt wird. Was als Hörspiel aber noch funktioneirt, muss als Buch nicht logischerweise auch wirken. Hier zerstören die fehlenden Infos oft den Lesefluss, lassen zu viele Fragen offen oder werden einfach zu spät erst eingeflochten. Das lässt die Handlung etwas willkürlich wirken, man fühlt sich als Leser zu wenig mitgenommen.

Das schlimmste ist allerdings, dass jede Wendung der Geschichte, jedes Problem, das den Figuren in den Weg fällt, immer mit Atlas überragender Fähigkeit gelöst wird (deren Ursprung/ Grund zudem nie so wirklich erklärt wird). Atlas wirkt damit auf Dauer einfach übermenschlich, ihre "Kräfte" wachsen zu wahrer Superpower an, die von nichts und niemandem gestoppt werden kann. Dadurch wirkt die Geschichte zum Ende hin unglaubwürdig.

Und auch für die Ausgestaltung der Figuren bleibt aufgrund der Kürze der Episoden einfach zu wenig Platz. Emotionen werden nicht fühlbar, Charakterentwicklungen wenig nachvollziehbar. Zu keiner konnte ich eine wirkliche Bindung aufbauen.

Fazit:
Grundsätzlich gefällt mir die Idee, die Geschichte enthält so einiges an Potential. Aber für ein wirklich gutes Buch sollte die nächste Staffel des Hörspiels in der Buchfassung einfach noch etwas detailierter ausgearbeitet werden.

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