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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.01.2025

Spannende Unterhaltungsliteratur

Die blaue Stunde
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Die blaue Stunde von Paula Hawkins hat es mir am Anfang nicht ganz leicht gemacht. Vielleicht auch, weil ich durch „Girl on the train“ mit großen Erwartungen mit dem Lesen begonnen habe. Helena, Sebastian, ...

Die blaue Stunde von Paula Hawkins hat es mir am Anfang nicht ganz leicht gemacht. Vielleicht auch, weil ich durch „Girl on the train“ mit großen Erwartungen mit dem Lesen begonnen habe. Helena, Sebastian, Becker – besonders diese drei Protagonist*innen erschienen mir am Anfang eher aus einem Kinofilm oder einer Rosamunde Pilcher Geschichte entfallen: Reicher Erbe, schöne Frau und Kunsthistoriker – wird die Geschichte da nicht zu platt? Zum Glück habe ich die ersten Seiten einfach so hingenommen und konnte dann doch noch in eine spannende Geschichte eintauchen. Rund um die verstorbene Künstlerin Vanessa Chapman werden dann sogar durchaus gesellschaftskritische Töne angesprochen. Denn das Bild, das von Vanessa durch die (meist männliche) Presse gezeichnet wird, stimmt wenig mit der Vanessa überein, die wir durch Tagebucheinträge kennenlernen. Die blaue Stunde ist kein temporeicher Thriller mit überschlagenden Ereignissen und Polizeiarbeit, sondern baut eher langsam Spannung auf. Menschliche Beziehungen und die Zwischentöne stehen hier im Vordergrund. Trotz anfänglicher Schwierigkeiten, hat die Geschichte für mich einen Sog entwickelt und vor allem gegen Ende Fahrt aufgenommen. Auch wenn dies nicht mein Lieblingsroman von Paula Hawkins ist, auf jeden Fall eine Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 18.11.2024

Erster Teil top, zweiter Teil flop

Nach uns der Himmel
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Eine Bewertung für „Nach uns der Himmel“ von Simone Buchholz fällt mir nicht ganz leicht, da ich selten so zwiegespalten war, was ein Buch betrifft.
Los ging es total vielversprechend. Der Schreibstil ...

Eine Bewertung für „Nach uns der Himmel“ von Simone Buchholz fällt mir nicht ganz leicht, da ich selten so zwiegespalten war, was ein Buch betrifft.
Los ging es total vielversprechend. Der Schreibstil von Simone Buchholz ist ein besonderer – ich würde ihn am ersten mit einem summenden Bienenstock vergleichen oder einem Kopf voller Gedanken. Es ist viel los, überall passiert was, die Gedanken und Sätze rasen nur so. Durch viele kleine Beobachtungen entsteht ein starkes Bild. Manchen mag das zu viel sein, ich war begeistert und direkt in der Geschichte gefangen! Durch die ersten Kapitel bin ich nur so geflogen, mir gefiel das Mystische, die leicht bedrohliche Stimmung, das Gefühl, dass etwas ganz und gar nicht stimmt. Auch die Covergestaltung ist im Hinblick auf die Geschichte einfach toll und passend!
Im zweiten Teil kam dann für mich persönlich aber die Ernüchterung. Die Charaktere und der Plot wurden mir plötzlich viel zu plakativ und zu aufgesetzt. Ich möchte nicht zu viel von der Story verraten. Ich war fast ein bisschen beleidigt, dass die Story, in die ich so investiert war, nun so „einfach“ weiter geht. Daher habe ich am Ende nur 3,5 Sterne vergeben. Empfehlen würde ich die Lektüre trotzdem. Das Buch ist definitiv „mal etwas anderes“ und gelangweilt war ich nie. Außerdem mag ich es, wenn es Buch Gefühle weckt – auch wenn es keine positiven Gefühle sind und das Buch am Ende einfach meinen Geschmack nicht getroffen hat.

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Veröffentlicht am 05.11.2024

Dinos mal anders – klarer Fokus auf Paläontologie

Steine und Gebeine
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Dino Bücher gibt es wie Sand am Meer – Steine und Gebeine ist anders! Hier liegt ein klarer Fokus auf dem Thema Paläontologie. Das Buch vereint spannende Fakten mit modernen Illustrationen. Der coole, ...


Dino Bücher gibt es wie Sand am Meer – Steine und Gebeine ist anders! Hier liegt ein klarer Fokus auf dem Thema Paläontologie. Das Buch vereint spannende Fakten mit modernen Illustrationen. Der coole, etwas comicartige Illustrationsstil spricht meine Kinder sehr an. Super finde ich, dass sofort klargestellt wird, dass eine Frau die Grundsteine für die moderne Paläontologie gelegt hat - auch wenn ihre Forschung für lange Zeit nicht anerkannt wurde und Männer im Scheinwerferlicht standen. Dies ist in vielen Fachrichtungen so und daher wichtig, dass moderne Bücher es richtigstellen!

Insgesamt ist das Buch eher ein Nachschlagewerk als ein Vorlesebuch. Meine beiden Kinder (7 und 4 Jahre) blättern immer wieder gerne darin. Zum Selbstlesen ist es teilweise noch etwas zu schwer. Da das Cover und das Buch insgesamt sehr hochwertig gestaltet sind, ist das Buch auch ein schönes Geschenk.

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Veröffentlicht am 11.10.2024

Authentisches Gartenbuch

Slow Gardening
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Slow Gardening von den Farmmade Sisters, Lisa und Steffi, ist ein wunderschön gestaltetes, authentisches Gartenbuch, das Lust auf naturnahes Gärtnern macht.
Besonders angesprochen hat mich die Gestaltung ...

Slow Gardening von den Farmmade Sisters, Lisa und Steffi, ist ein wunderschön gestaltetes, authentisches Gartenbuch, das Lust auf naturnahes Gärtnern macht.
Besonders angesprochen hat mich die Gestaltung des Buches. Es ist fast wie ein Coffee Table Album, das man immer wieder gerne in die Hand nimmt, um darin zu Blättern. Die Fotos sind sehr schön und ästhetisch, wirken aber trotzdem nicht inszeniert und gestylt, sondern authentisch und echt. So ist zum Beispiel beim Ernten von Johannisbeeren auch mal eine Schüssel aus Kunststoff zu sehen.
Die Schwerpunkte im Buch liegen auf den Themen Küchengarten, Blumen und Kräuter alles vor dem Hintergrund naturnahes Gärtnern. Das Slow Gardening Manifest spricht mich insgesamt sehr an: keine Chemie, von allem etwas und den Garten genießen. Die wichtigsten Punkte dieses Konzepts werden im Buch einfach und verständlich erläutert.
Inhaltlich ist das Buch meiner Meinung nach vor allem für Gartenanfänger*innen geeignet – und für alle die in einen typischen Neubaugarten mit Rasen und Thujahecke etwas mehr Leben einziehen lassen wollen.
Ein paar der Tipps und Vorschläge sind für mich in einem sehr kleinen Stadtgarten nicht so einfach umzusetzen, das Buch hat mich aber trotzdem motiviert, meinen Garten doch etwas „wilder“ zu gestalten.

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Veröffentlicht am 02.10.2024

Schneeweißchen und Rosenrot in modernen Zeiten

Cascadia
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Zwei Schwestern und ein Bär – die Geschichte kennen wir doch schon? Julia Phillips spart in ihrem Roman „Cascadia“ zumindest nicht mit Anspielungen auf das Märchen „Schneeweißchen und Rosenrot“. Überall ...

Zwei Schwestern und ein Bär – die Geschichte kennen wir doch schon? Julia Phillips spart in ihrem Roman „Cascadia“ zumindest nicht mit Anspielungen auf das Märchen „Schneeweißchen und Rosenrot“. Überall im Text sind kleine Hinweise auf die beiden Schwestern versteckt. In Cascadia geht es jedoch weniger märchenhaft zu: Die Lebensrealität der beiden Schwestern Elena und Sam ist geprägt von einer schweren Erkrankung der Mutter, harter, schlecht bezahlter Arbeit und einem Gefühl der Ausweglosigkeit.

Während Schneeweißchen und Rosenrot sich zumindest auf ein gemeinsames Vorgehen einigen können, bringt der Bär neben Aufregung und Abwechslung auch Zwietracht in das Leben von Elena und Sam.

Julia Phillips verpackt viele schwere Themen in dieser fabelhaften Geschichte: Pflege von Angehörigen, Verbitterung, Trostlosigkeit, finanzielle Not und die enge Beziehung zweier doch sehr unterschiedlicher Schwestern. Mir hat vor allem die ungewöhnliche Erzählweise gefallen. Die sich langsam aufbauenden Einblicke in die Charaktere, die vielen (unausgesprochenen) Wahrheiten zwischen den Schwestern, und das bedrohliche Drama, das sich langsam entfaltet.
Cascadia ist kein einfaches Buch und wirkt noch lange nach – trotzdem lässt es sich schnell und flüssig lesen. Für mich 4,5 Sterne!

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