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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.05.2022

spannend und gefühlsgeladen mit tollen Figuren

Feuer im Schatten (Das Geheimnis der Schwingen 1)
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Ganz zu Beginn gibt es ein großes, total offensichtliches Geheimnis. Das ganze erste Kapitel wird drum herum erzählt und Andeutungen gemacht. Und ich hatte schon Sorge, dass es nun auch vor den Leser/innen ...

Ganz zu Beginn gibt es ein großes, total offensichtliches Geheimnis. Das ganze erste Kapitel wird drum herum erzählt und Andeutungen gemacht. Und ich hatte schon Sorge, dass es nun auch vor den Leser/innen als weiter verborgen werden soll. Das war zum Glück nicht der Fall. Später habe ich gesehen, dass es bereits im Klappentext steht, daher werde ich es jetzt auch einfach offen benennen.

Sascha ist eine sympathische Figur. Zum Schutz ihrer Familie muss sie sich selbst verleugnen und das Geheimnis bewahren, was zu vielen Schwierigkeiten führt. Sie sucht Auswege, die vom ihrer Familie allerdings abgelehnt werden. Und so wird sie immer weiter in den Strudel der Geheimnisse und höfischen Machtspielchen hineingezogen.
Ihre falsche Identität bringt sie nicht nur im Wettkampf mit den anderen Prinzen in Bedrängnis, sondern auch bezüglicher ihrer Gefühle zu anderen, die sie niemals offen zeigen könnte. Schließlich wird von einem Prinzen erwartet, dass er eine gutbetuchte Frau heiratet und Thronerben zur Welt bringt. Für Sascha natürlich ein Ding der Unmöglichkeit, zumal sie auch niemanden einweihen darf.

Saschas Weg fand ich total spannend zu verfolgen. Die junge Frau ist eine ausgebildete Kämpferin, aber den Männern aufgrund ihres schmächtigen Körperbaus kräftemäßig unterlegen. Doch sie hat andere Mittel, ihren Nachteil auszugleichen. Und vor allem besitzt sie sehr viel Menschlichkeit. Allerdings ist Sascha auch so verzweifelt, dass sie sich teilweise vielleicht ein wenig zu bereitwillig öffnet und damit Gefahr läuft, verletzt oder hintergangen zu werden.

Zwar wird das Geschehen ausschließlich aus der Ich-Perspektive von Sascha geschildert, es gibt aber auch total interessante Nebenfiguren, über deren Absichten man allerdings immer ein wenig im Unklaren bleibt.
Der flüssige, bildhafte Schreibstil hat mir sehr gut gefallen.

Die Handlung wird, je weiter sie voranschreitet, immer spannender. Sascha begegnen immer neue Probleme. Kaum ist eins bewältigt, wartet bereits das nächste auf sie. Und schon lange betrifft es nicht mehr nur sie selbst, schließlich herrscht allgemeine Unruhe in den Drachenreichen und der ein oder andere hat es auf mehr Macht oder gar den Thron abgesehen.
Neben der Spannung gibt es eine Menge Gefühl und auch einige dramatische Momente.
Nur die letzten Kapitel habe ich als ein klein wenig zäh empfunden. Doch das offene Ende macht neugierig auf den zweiten Teil.

Fazit

Spannendes, gefühlsgeladenes Fantasyabenteuer mit sympathischen Figuren, die sich gegen diverse Gegner und Intrigen behaupten müssen.

Veröffentlicht am 07.05.2022

tolle Fortsetzung/ Vorgeschichte

Belial 1: Götterkrieg
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Vorgeschichte zu Izara. Die Rezension enthält Mini-Spoiler zur Reihe.

Nach der Beendigung der Izara-Reihe war ich gespannt auf das Spin-off, da Belial – der Teufel – ein interessanter Charakter ist.

Im ...

Vorgeschichte zu Izara. Die Rezension enthält Mini-Spoiler zur Reihe.

Nach der Beendigung der Izara-Reihe war ich gespannt auf das Spin-off, da Belial – der Teufel – ein interessanter Charakter ist.

Im Grunde lässt sich das Buch unabhängig lesen. Da die Geschichte zeitlich sehr weit vor Izara spielt, werden auf keine Ereignisse Bezug genommen.
Alle Grundlage zu den Primus und Hexen werden erklärt. Obwohl mir das meiste davon bekannt war, fand ich es dennoch spannend, welche Fakten die Menschen im alten Rom über die übernatürlichen Wesen bereits hatten. Und was es mit dem Teufel damals auf sich hatte…
Den ganzen Weltenentwurf, die Welt und Machtstrukturen der Primus, Hexen und Gezeichneten finde ich nach wie vor total interessant. Das Setting und die Figuren sind wieder sehr lebendig und bildhaft ausgearbeitet.

Ein paar Details der Handlung sind zwangsläufig bereits aus den Izara-Büchern bekannt, weil Belial hin und wieder wenige Fakten aus seiner Vergangenheit genannt hat. Spätestens als also der Dolch auftaucht, ist klar, dass eine Katastrophe früher oder später unausweichlich sein wird…
Und auch etliche bereits bekannte Primus sind mit von der Partie.

Toll fand ich, dass es hier – im Gegensatz zu Izara – wechselnde Ich-Perspektiven gibt. Die zwei verschiedenen Sichtweisen mit Einblicken in die Gedanken und Gefühle der Figuren ermöglichen ein umfangreicheres Bild und geben endlich auch mehr Einblicke in das Innenleben eines Primus. Da sowohl Cassia als auch Bel viel voreinander verbergen, werden diese Lücken zumindest für die Leser/innen über die Perspektive gefüllt, sodass man zwangsläufig mitfiebert, wann sie sich einander offenbaren. Liegen ihre Gedanken und Absichten doch häufig näher beieinander, als beide ahnen.

Beide sind interessante, sympathische Figuren. Belial ist arg von sich überzeugt und lässt dies stets die ganze Welt wissen. Sein Gerechtigkeitssinn mag etwas verdreht sein, doch er zeigt oft eine fürsorgliche Seite – zumindest denen gegenüber, die ihm wichtig sind.
Cassia ist eine mutige, junge Frau, die ihr Leben aufs Spiel setzt, um dem grausamen Ianus das Handwerk zu legen. Nichts läuft so, wie geplant, doch sie gibt nicht auf. Sie wird verletzt und gedemütigt, dennoch provoziert sie die Primus mit ihrem Trotz immer wieder.

Die Handlung ist von Beginn an spannend. Auch wenn zumindest ein paar der drohenden Ereignisse (Dolch und so…) vorhersehbar sind, ist es der Handlungsverlauf insgesamt doch eher selten. Es gibt zahlreiche Wendungen aufgrund einer Vielzahl von Lügen, Intrigen und Geheimnissen.
Die Handlung bietet einige ruhige und gefühlvolle Passagen. Doch actionreiche, dramatische und blutige Szenen dominieren das Geschehen, das zudem gespickt ist von zahlreichen Wortgefechte, die Cassia und Belial sich liefern.

Ich bin sehr gespannt auf den zweiten Band, da das Ende – ebenso wie einige Details am Ende von Izara – verschiedene Spekulationen zulassen.

Fazit

Dass Belial trotz seiner Überheblichkeit ein toller Charakter ist, war mir bereits bekannt. Mit Cassia wird ihm eine mutige, starke Frau an die Seite gestellt. Die zwei liefern sich hitzige Wortgefechte, während beide in einen Kampf gegen einen grausamen Gegner verwickelt sind. Die Handlung ist spannend, immer wieder dramatisch und oft überraschend.

Veröffentlicht am 07.05.2022

ebenso spannender wie erschreckender Weltenentwurf

Broken World
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Das ganze Weltenkonstrukt hat mich direkt in seinen Bann gezogen, da es gerade durch den aktuellen Pandemie-Bezug umso erschreckender daherkommt. Skizziert wird ein zukünftiges Europa, in dem es keinerlei ...

Das ganze Weltenkonstrukt hat mich direkt in seinen Bann gezogen, da es gerade durch den aktuellen Pandemie-Bezug umso erschreckender daherkommt. Skizziert wird ein zukünftiges Europa, in dem es keinerlei Gesundheitssystem mehr gibt. Nach Überbevölkerung, nicht zuletzt durch zunehmende Vergreisung dank medizinischer Versorgung, und diversen Pandemien geriet die Welt ins Chaos. Um einen erneuten Zusammenbruch zu verhindern, setzen die Regierungen nun auf natürliche Auslese. Die Starken überleben und pflanzen sich fort. Schwache, Kranke und Alte erhalten keine Unterstützung.
Die Menschlichkeit geht dabei verloren, wodurch es zu einigen erschreckenden Szenen kommt.

Für Yma ist das Leben nicht so einfach. Im Gegensatz zu ihrer Freundin Kimi, die Teil der reichen Elite ist, lebt sie in einfachen Verhältnissen. Sie trainiert hart und lernt viel, um sich in der Gesellschaft hochzuarbeiten. Doch letztlich entscheidet noch ein Gesundheitstest darüber, ob sie sich fortpflanzen darf oder von der Gesellschaft fallengelassen wird…

Yma ist die Ich-Erzählerin. Die 18-jährige war mir von Beginn an sympathisch. Immer wieder fällt sie dadurch auf, dass sie auf das Leid anderer Menschen reagiert und gern eingreifen möchte – sich in letzter Sekunde aber zurückhält, schließlich verbieten es die Gesetze, anderen zu helfen.
Yma wird vor verschiedene schwierige Entscheidungen gestellt. Es bieten sich ihr Chancen, auf die sie immer hingearbeitet hat, doch sie beginnt zu hinterfragen, ob sie das Erreichen dieser Ziele wirklich glücklich macht.
Dank des Erzählstils gibt es viele Einblicke in ihre aufgewühlten Gedanken und Gefühle. Dabei gibt es ein paar Themen, über die sie in meinen Augen zu wenig nachdenkt oder an die sie zu naiv herangeht. Vielleicht greift eine mögliche Fortsetzung noch einige dieser Themen auf.

Ich empfand das Buch von Beginn an als sehr spannend. Das Gesellschaftssystem ebenso wie Ymas stetiges Verhalten an der Grenze zur „Kriminalität“ (man könnte es auch Menschlichkeit nennen…) sorgen für eine durchweg angespannte Atmosphäre.
Im Verlauf kommt es dann zu einigen dramatischen Ereignissen, die mich mehrfach überraschen konnten. Ruhe kehrt in Ymas Leben nicht ein, ganz im Gegenteil. Und so konnte mich die Geschichte vom Anfang bis zum offenen Ende fesseln.
Ich hoffe, bis zur Fortsetzung, die bere
its in Arbeit sein soll, dauert es nicht allzu lange.
Fazit

Mit seinem ungewöhnlichen, dystopischen Setting konnte mich das Buch direkt in seinen Bann ziehen. Auch die spannende, wendungsreiche Handlung, in der die Protagonistin immer mehr ins Grübeln gerät, konnte mich überzeugen. Ich hoffe auf eine baldige Fortsetzung.

Veröffentlicht am 07.05.2022

Magische Geschichte voller Überraschungen und Wendungen

Splitter aus Silber und Eis
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Jedes Jahr muss das Frühlingsreich das schönste Mädchen ins Reich des Winters schicken, um den Frieden zu wahren und die Menge der Eissplitter, die Zwietracht zwischen den Menschen säht, gering zu halten. ...

Jedes Jahr muss das Frühlingsreich das schönste Mädchen ins Reich des Winters schicken, um den Frieden zu wahren und die Menge der Eissplitter, die Zwietracht zwischen den Menschen säht, gering zu halten. Nie kehrte eine von ihnen zurück.
In diesem Jahr ist Veris, die Prinzessin des Frühlingsreiches, die Auserwählte. Sie wurde lange auf ihr Schicksal vorbereitet, aber wird sie eine Chance gegen den starken Fae-Prinzen haben?

Was dem eBook im Verlgeich zur Klappbroschur leider fehlt, ist die Karte, die einen Überblick über die verschiedenen Reiche und Reiserouten gibt.
Nichtsdestotrotz entwickelt sich eine ganz zauberhafte Welt mit sehr unterschiedlichen Reichen und Bewohnern. Während im Frühlingsreich die Menschen leben, wird das Winterreich von den magiebegabten Fae und allerhand anderen magischen Wesen bewohnt. Zunächst friert Frühlingsprinzessin Veris dauerhaft, nach und nach sieht sie aber auch die Schönheit des verschneiten Winterreiches. Dank der bildhaften Beschreibungen werden Land und Bewohner im Kopf lebendig.

Die Geschichte ist definitiv spannend. Aber obwohl ich nicht sagen würde, dass es langatmig wird, empfand ich das Buch doch streckenweise als etwas zu lang, weil die Handlung nicht immer so richtig vorankommt. Dennoch ist es durchweg interessant zu beobachten, wie Veris und Nevan sich entwickeln.

Abwechselnd schildern die beiden in der Ich-Perspektive ihre Erlebnisse und Eindrücke voneinander. Sie sind Feinde. Veris ist nicht freiwillig ins Winterreich gegangen. Eigentlich müsste sie Nevan töten, um ihr Reich zu schützen. Doch sie ist nur ein kleiner Mensch ohne Kräfte, während er die Wintermagie beherrscht und einen ganzen Hof zu seinem Schutz hinter sich hat. Irgendwie muss sie einen Schwachpunkt finden.
Und auch Nevan ist nicht besonders glücklich über Veris‘ Anwesenheit, die den gefühlskalten Prinzen immer wieder auf die Palme bringt.
Ich mochte vor allem den kühlen, beherrschten Nevan wirklich gern. Die zwei liefern sich allerlei Wortgefechte, die mich teilweise auch zum Lachen bringen konnten.

Einige Begebenheiten sind früh vorhersehbar. Insgesamt konnte mich die Geschichte allerdings mehrfach komplett überraschen. Große Wendungen bringen die Handlung nochmal in eine neue Richtung und erhöhen Spannung und Dramatik.

Zwar bleiben am Ende nur wenig Fragen offen, dennoch würde ich einen weiteren Band über die Zukunft der Reiche und vor allem auch Einblicke in Herbst- und Sommerreich, sofern es diese gibt?!, sofort lesen.

Fazit

Interessanter, liebevoll ausgearbeiteter Weltenentwurf und sympathische Figuren, die sich im Verlauf stark entwickeln. Zudem gibt es interessante Nebenfiguren, die teilweise einen Wandel durchmachen. Insgesamt punktet die Geschichte mit mehreren überraschenden Wendungen, die die Spannung nochmal neu anheizen können.

Veröffentlicht am 07.05.2022

Eigentlich süß, aber…

Das Avery Shaw Experiment
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Avery ist in ihren besten Freund verliebt. Als dieser sie abweist, bricht nicht nur ihr Herz, sie verliert auch ihren Partner für den anstehenden Wissenschaftswettbewerb. Aber Avery hat bereits eine Idee ...

Avery ist in ihren besten Freund verliebt. Als dieser sie abweist, bricht nicht nur ihr Herz, sie verliert auch ihren Partner für den anstehenden Wissenschaftswettbewerb. Aber Avery hat bereits eine Idee für ein neues Projekt: Sie will ihren Liebeskummer überwinden, indem sie die sieben Phasen der Trauer bewältigt…

Ich mag Kelly Orams Schreibstil sehr. Und die Story ist zuckersüß. Zumindest wenn man die Begebenheiten nicht groß hinterfragt.
Denn es gab etliche Momente, die ich unlogisch, wirklichkeitsfremd oder schlicht unangebracht fand.
Aufdringliches Verhalten wird hier als wissenschaftliches Experiment verkauft.
Ja, Grayson wird zu keinem Zeitpunkt (mit einer Ausnahme) übergriffig. Er achtet auf Averys Wünsche, ist rücksichtsvoll, geduldig und verständnisvoll. Aber letztlich nutzt er ihre Nerdigkeit und Naivität irgendwie doch aus: Indem er ihr verkauft, dass ein Kuss oder ein enger Tanz ganz zwingend notwendig für ihr Experiment sind.

Wobei dieses ganze Experiment-Wissenschaftswettbewerb-Thema ohnehin etwas strange war… Denn Avery schafft es tatsächlich einen komplexen Versuchsablauf rund um den Kuss zu schreiben. Ansonsten erfährt man letztlich doch eher wenig über die wissenschaftlichen Aspekte. Dafür ist immer wieder die Rede davon, Grayson könne mit der Teilnahme seine Physiknote retten. Der Bezug zur Physik erschließt sich mir allerdings nicht.
Dass dieser Selbstversuch überhaupt als wissenschaftliches Projekt anerkennt wurde und so viel Aufmerksamkeit und Lob bekommt, fand ich in der Darstellung auch eher eigenartig. Und auch im Verlauf gab es noch unangenehme Momente: Da schaut die ganze Schule wissentlich zu, wie das Mädel in eine Depression rutscht und niemand tut etwas. Ach nein, sorry, sie bekommt ja eine Tablette dagegen.

Und so lässt mich das Buch sehr zwiegespalten zurück. Denn es gab eben all die Momente und Situationen, die mir nicht gefallen haben. Und andererseits bin ich dennoch durch die Seiten gerauscht, denn ich fand es meistens sehr süß, wie Grayson sich dann eben doch fürsorglich kümmert und Avery – nicht ganz uneigennützig – helfen möchte, mehr Selbstvertrauen zu gewinnen.

Insgesamt ist die Handlung sehr vorhersehbar und bedient unglaublich viele Klischees (dummer und attraktiver Sportler, unbeliebte Wissenschaft-Nerds….). Tiefe sucht man vergeblich, denn interessanten Themen, die Ernsthaftigkeit hätten bringen können, wie Averys Angststörung, werden nur am Rande erwähnt.
Schön ist, dass zumindest an einer Stelle die Rollenbilder aufgebrochen werden, indem die Nerds und „die Beliebten“ zusammengeführt werden.

Fazit

Versteht mich nicht falsch: Die Story ist super süß. Ich mochte Avery und Grayson und grundsätzliche mochte ich auch die langsame Annährung der beiden. Probleme hatte ich aber mit vielen Aspekten rund um das Wissenschaftsprojekt und wie bestimmte Verhaltensweisen damit gerechtfertigt werden.