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Veröffentlicht am 24.11.2025

Solider Cosy Crime

Juwelenraub im Schneepalast
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Der Krimiklub wird mondän- so jedenfalls konnte der Untertitel der Einladung lauten, denn die Resie führt Libby in das Welt von Glanz und Glamour. Mehr Schein als Sein und doch ein Körnchen Wahrheit muss ...

Der Krimiklub wird mondän- so jedenfalls konnte der Untertitel der Einladung lauten, denn die Resie führt Libby in das Welt von Glanz und Glamour. Mehr Schein als Sein und doch ein Körnchen Wahrheit muss Libby aufdecken, denn ein Cold Case um den Tod von Nina Kandinsky weckt ihr Interesse.Aber der Ausflug dient nicht nur dem Amüsement, denn plötzlich wird aus Spaß bitterer Ernst und Libyy steckt mittedrin in einem neuen Fall....


Mit „Juwelenraub im Schneepalast“ verlegt Gabriela Kasperski den Schauplatz ihres neuen Krimis in das traditionsreiche Gstaad Palace Hotel, das als glamouröse Bühne für Libby Anderschs Ermittlungen dient. Der Mikrokosmos aus Luxus, internationaler Gesellschaft und charakterlichen Abgründen bietet durchaus reizvolle Voraussetzungen für einen spannenden Plot: Zwischen glitzernden Diamanten, leise klingednen Champagnergläsern und dem Gemurmel von Smalltalks entsteht eine Atmosphäre, die das Setting lebendig wirken lässt.

Kasperski verbindet die aktuellen Ereignisse vor Ort mit einem älteren, bislang ungelösten Fall, wodurch eine gewisse Spannung und Abwechlsung entsteht. Die Art und Weise, wie Spuren gelegt und Informationen nach und nach enthüllt werden, zeugt von handwerklichem Geschick und einem guten Verständnis für klassische Krimistrukturen. Leserinnen und Leser erhalten genügend Hinweise, um mitzurätseln, ohne dass die Lösung zu früh erkennbar ist.

Trotz dieser Stärken gelingt es dem Roman jedoch nicht immer, den erzählerischen Funken überspringen zu lassen. Die für die Reihe typische Lebendigkeit der Protagonistin Libby Andersch wirkt in diesem Band mitunter abgeschwächt; ihre sonst so mitreißende Mischung aus Intuition, Selbstironie und Scharfsinn tritt weniger deutlich hervor. Gerade im kontrastreichen Setting des Palace Hotels, das reichlich Potenzial für lebendige Beobachtungen und atmosphärische Wiedergabe bietet, bleibt der erwartete erzählerische Drive stellenweise doch eher zurückhaltend.

Kasperski bindet ihre sehr gut recherchierten Hintergrundinformationen über echte Juwelen, deren Bewertung sowie das Erkennen von Fälschungen zwar souverän ein, die sinnlich erlebbaren Segmente bleiben jedoch aus. Dort, wo ihre anderen Reihen mit anschaulichen Details, emotionaler Ansprache und einem hohen Maß an Nähe zu den Lesenden punkten, bleibt dieser Roman eher nüchtern. Auch biografisch motivierte Einschübe, die sonst oft zu einer stärkeren Verankerung der Figuren beitragen, entfalten in diesem Fall weniger ihren Reiz. Die Charaktere bleiben in einigen Momenten schemenhaft, sodass die ihre persönlichen Hintergründe und inneren Beweggründe nicht immer greifbar sind.

Insgesamt ist dieses Buch eine solide Kriminakost vor mondäner Kulisse mit einer gut durchdachten Fallkonstruktion. Wer Kasperskis bisherigen Schreibstil schätzt, könnte jedoch feststellen, dass der Roman nicht ganz an die schriftstellerische Qualität heranreicht, die ihre anderen Bücher auszeichnen. Als Krimi funktioniert die Geschichte dennoch – nur eben etwas zurückhaltender, als man es von der Autorin gewohnt ist.

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Veröffentlicht am 16.11.2025

Der Blick hinter den Vorhang

Die wilden Jahre
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Der Erste Weltkrieg ist zu Ende, das Rheinland liegt in Schutt und Asche und ist zugleich ein Ort für Träume und Hoffungen. Während aus den Trümmern neue Häuser entstehen, versucht THora ihren großen Traum ...

Der Erste Weltkrieg ist zu Ende, das Rheinland liegt in Schutt und Asche und ist zugleich ein Ort für Träume und Hoffungen. Während aus den Trümmern neue Häuser entstehen, versucht THora ihren großen Traum zu leben - ein Schauspielstudium soll für sie den Weg in die Welt ebenen. Während der Lebensweg von Thora klar vorgezeichnet schein, steht für Bruder Hannes einiges auf dem Spiel, denn sein Schweigen nach seiner Verhaftung trägt nicht dazu bei, seine Situation zu verbessern. Als Thora einen Gedichtband findet, wird sie stutzig, denn im Text sind einige Worte markiert. Aber welche Bedeutung haben diese Worte im Zusammenhang mit Hannes' Verhaftung ?

In "Die wilden Jahre öffnet" Susanne Goga ihren Leser:innen gleich zwei Vorhänge: den zur deutschen Geschichte unmittelbar nach dem Ende des Ersten Weltkriegs und den zur faszinierenden Welt des Theaters. Geschickt verwebt sie historische Fakten mit fiktiven Begebenheiten zu einer lebendigen neuen Realität, die sowohl Hoffnungen und Neuanfänge mit sich trägt, aber auch nach Theaterschminke, Puder und dem Staub der Ruinen, die das Rheinland im Jahr 1919 prägen, riecht.

Die Figuren sind detailreich gezeichnet und wirken nahbar, sodass sie die Leser:innen regelrecht an die Hand nehmen und in ihre Welt führen. Eine Welt, die vom untergegangenen Kaiserreich über die noch fragile neue Ordnung bis hin zu persönlichen Träumen, Zwängen und Beweggründen reicht. Goga besitzt einTalent dafür, Geschichte atmosphärisch und emotional zu erzählen, sodass die Lesenden immer tiefer in die Handlung hineingezogen werden.

Das Rheinland erwacht zwischen den Buchseiten zu neuem Leben: ein Landstrich voller Trümmer, Unsicherheiten und zugleich Aufbruchsstimmung, der sich für die Leser:innen wie eine begehbare Kulisse entfaltet. Mit den rätselhaften Andeutungen rund um die Figur Hannes weckt Goga die Neugier ihrer Leserschaft und hält sie bei der Stange. So entsteht ein gelungener Mix aus leichter Krimihandlung und historischem Erzählen, in dem die Themen Loyalität, Liebe und Mut geschickt miteinander verwoben sind.

Mit ihrer gewohnt sicheren stilistischen Handschrift schafft Susanne Goga einen Roman, der berührt und lesenswert ist.

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Veröffentlicht am 14.11.2025

"Wahre Freundschaft besteht die Prüfung der Zeit."

Lebensbande
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Manchmal gibt es Geschichten, die man nicht nur liest, sondern die einen durchdringen. „Lebensbande“ von Mechthild Bormann ist genau so ein Buch – eines, das sich tief in das Herz eingräbt und nicht mehr ...

Manchmal gibt es Geschichten, die man nicht nur liest, sondern die einen durchdringen. „Lebensbande“ von Mechthild Bormann ist genau so ein Buch – eines, das sich tief in das Herz eingräbt und nicht mehr loslässt. Es erzählt nicht nur eine Geschichte über Mut, Freunschaft, Zusammenhalt und Widerstand, sondern vielmehr über das, was es bedeutet, Mensch zu sein – in einer Zeit, in der Menschlichkeit systematisch ausgelöscht wird.

Die Geschichte entfaltet sich um drei beeindruckende Frauen: Nora, Lene und Lieselotte. Drei Frauen, die sich der Gewalt und dem Wahnsinn des NS-Regimes entgegenstellen, die sich trotz der dunklen Zeiten aneinander festhalten, füreinander da sind auch wenn alles um sie herum zerbricht. Was Bormann hier schafft, ist mehr als nur eine Erzählung aufs Papier zu bringen. Sie malt in eindringlichen, bildhaften Worten das Bild einer Freundschaft, die mehr ist als nur ein Band zwischen Menschen – sie ist ein Lebensband, das sich in den dunkelsten Stunden immer wieder zeigt, wie ein Hoffnungslicht, das den Weg weist.

Der Moment, als Nora alles für Lotte tut, um deren Sohn vor der grausamen Euthanasie zu retten, verändert alles. Die Folgen dieser Tat und auch von anderen, späteren Entscheidungen werden Nora ein Leben lang verfolgen, und auch die Leser:innen spüren die Last dieser Entscheidung.

Bormann gelingt es meisterhaft, die Schrecken des NS-Regimes wieder greifbar zu machen. Ihre Schilderungen sind eindrucksvoll, emotional und real und doch wird die Geschichte immer wieder durch die Wärme der Frauenfreundschaft und durch durch kleine Akte der Menschlichkeit erhellt

„Lebensbande“ erinnert an die Bedeutung von Freundschaft und Mut, besonders in Zeiten, in denen diese Werte nicht nur gefährdet, sondern aktiv bekämpft werden. Und es ist mehr als nur ein Buch über Vergangenheit – es ist ein Appell an die Gegenwart. Denn gerade jetzt, da das tagespolitische Geschehen immer wieder von Hass, Hetze und Krieg erschüttert wird, fordert Bormann auf, das Licht der Menschlichkeit und der Freundschaft immer weiter zu tragen.

Was bleibt, wenn die letzten Seiten umgeblättert sind ist ein Gefühl der Dankbarkeit – dass es solche Bücher gibt, die an die Kraft des Zusammenhalts erinnern, die zeigen, wie wichtig es ist, füreinander einzutreten. Und ein Bewusstsein, dass wir vielleicht nie wissen, welche „Lebensbande“ wir selbst knüpfen, aber dass sie die Welt verändern können.

Ein leises Buch, das die Lesenden so schnell nicht mehr loslässt. Ein starkes Buch, das zu einem stillen, aber unmissverständlichen Aufruf wird: Freundschaft und Mut sind Rettungsanker in herausfordernden Zeiten

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Veröffentlicht am 11.11.2025

„Die besten und schönsten Dinge auf dieser Welt können nicht gesehen oder gehört werden, sie müssen im Herzen gefühlt werden.“ – Helen Keller

New Beginnings
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Lena ist in Green Valley gestrandet und härter könnte der Kontrast nicht sein. Statt quirlig buntes Großstadtleben wie zuhause in Berlin, bietet ihr die Kleinstadt in den Rockys eher eine Art Nischendasein ...

Lena ist in Green Valley gestrandet und härter könnte der Kontrast nicht sein. Statt quirlig buntes Großstadtleben wie zuhause in Berlin, bietet ihr die Kleinstadt in den Rockys eher eine Art Nischendasein an. Rundherum nur Berge und Stille. Doch mit ihren Gasteltern hat sie das große Los gezogen und die Coopers tun alles dafür, dass sich Lena wohlfühlt. Nicht so Ryan, der sich wie ein querschädeliger Dickopf gegen alles sträubt, was mit den Worten Freude, Höflichkeit und liebesvolles Miteindern zu tun hat. Lena hat die Faxen dicke und zeigt Ryan, wo der Hammer hängt und diese Aussprache hat es in sich....


Wenn ein Buch die Bezeichnung "warm & Cosy" verdient, dann ist es die Schmuckausgabe von "New Beginnings", denn schon die äußere Gestaltung greift alles auf, was die beiden Atrribute an Assozitationen hervorrufen. Das aufwendig gestaltete Cover mit Goldfolienprägung, raffinierter Ausstanzung und coloriertem Vorsatzblatt ist ein echter Eyecatcher. Im Inneren setzt sich dieser positive Eindruck fort – mit liebevollen Details wie farbigen Illustrationen, stimmungsvollen Kapiteleinstiegen mit Landschaftsmotiven sowie zusätzlichen Extras wie Rezepten und Plakaten. Optisch ist diese Ausgabe somit ein echtes Highlight und lädt zum gemütlichen Schmökern mit einem Punmpkin Spice Latte ein.

Inhaltlich erzählt Lilly Lucas die Geschichte von Lena und Ryan, die sich ein Katz-und-Maus-Spiel liefern, auch mal gepfefferte Schlagabtausche führen und dabei durch Höhen und Tiefen gehen. Themen wie geplatzte Träume, Enttäuschungen, Selbstfindung und die Suche nach dem eigenen Platz im Leben sind nachvollziehbar und schaffen emotionale Anknüpfungspunkte, die sich jedoch nicht durchgängig durch den Roman ziehen.

Allerdings gelingt es der Autorin nicht immer, die Leserschaft vollständig mitzunehmen. Manche Szenen und Dialoge wiederholen sich, wodurch die Handlung künstlich in die Länge gezogen wird. Ryan zeigt teilweise ein problematisches und abweisendes Verhalten geht sogar dazu über, Lena zu ghosten, während Lena oft sehr naiv wirkt und wenig Selbstachtung zeigt - nicht immer nachvollziehbar und glaubwürdig. Auch die Au-pair-Thematik bleibt eher oberflächlich und wird nur wie Streudeko eingesetzt, odass keine Einblicke in diese Tätigkeit und die damit verbunden Aufgaben möglich sind.

Die Schmuckausgabe punktet vor allem durch ihre herausragende Gestaltung und atmosphärische Aufmachung. Inhaltlich bleibt der Roman dagegen hinter seinen Möglichkeiten zurück - zu klischeehaft, mit etwas zu vielen Längen und Figuren, die nicht überzeugen und deren Entwicklungsmöglichkeiten nicht ausgeschöpft werden.

Am Ende bleibt die Erkenntnis, dass ein schöner Teller nicht satt macht. Schnell gelesen, aber auch leider schnell wieder vergessen

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Veröffentlicht am 10.11.2025

Magie pur

Unter dem blauen Mond
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Es gibt Bücher, die man liest – und solche, die man spürt. „Unter dem blauen Mond“ gehört zweifellos zu letzterer Kategorie. Schon beim ersten Aufschlagen umweht einen eine stille, fast silberne Magie ...

Es gibt Bücher, die man liest – und solche, die man spürt. „Unter dem blauen Mond“ gehört zweifellos zu letzterer Kategorie. Schon beim ersten Aufschlagen umweht einen eine stille, fast silberne Magie – wie der Atem einer frostklaren Winternacht, in der die Zeit für einen Moment still steht.

Die Autorin lädt dazu ein, die Rauhnächte nicht nur zu durchschreiten, sondern sie zu erleben: als Tore zwischen den Jahren, als Übergänge, in denen Vergangenheit und Zukunft sich flüchtig berühren. Jede der zwölf Nächte entfaltet sich wie eine kleine, schimmernde Welt – eingeleitet von einer poetischen Geschichte, gefolgt von Ritualen, Reflexionsimpulsen und liebevoll gestalteten Inspirationen, die Herz und Seele berühren.

Was dieses Buch so besonders macht, ist seine Balance zwischen Tiefe und Leichtigkeit. Es ist kompakt, aber niemals oberflächlich. In klarer, verständlicher Sprache und doch mit einem Hauch von Zauber gelingt es, die uralten Mythen der Rauhnächte in die moderne Welt des 21. Jahrhunderts zu weben. Wer sich darauf einlässt, wird feststellen, dass die zwölf Nächte zu einem inneren Kompass werden – einem, der leise, aber bestimmt Richtung Klarheit, Heilung und Neubeginn weist.

Auch optisch ist das kleine Büchlein ein kleines Schmuckstück. Diie silberne Prägung des Covers mit dem schimmernden Vollmond, die zauberhaften Illustratione

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