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Veröffentlicht am 05.06.2025

Konkurrenz belebt die Liebe?

Great Big Beautiful Life
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Eine geheimnisvolle Vergangenheit und zwei Schriftsteller*innen, die die Chance ihres Lebens wittern. Das klang für mich zunächst nach einer spannenden Lektüre mit viel Platz für Humor, Emotionen und überraschenden ...

Eine geheimnisvolle Vergangenheit und zwei Schriftsteller*innen, die die Chance ihres Lebens wittern. Das klang für mich zunächst nach einer spannenden Lektüre mit viel Platz für Humor, Emotionen und überraschenden Wendungen.
Leider konnte mich „My Great Big Beautiful Life“ von Emily Henry dann doch nicht so überzeugen wie ich es mir gewünscht hätte.
Erzählt wird aus der Perspektive von Alice – einer durch und durch optimistischen jungen Frau, die als Journalistin arbeitet und sich erhofft, durch das Schreiben der Biografie der legendären Zeitungserbin und Medienprinzessin Margaret Ives ihren Durchbruch als Autorin zu schaffen. Doch leider hat die ältere Dame nicht nur sie, sondern auch den Pulitzer-Preisträger Hayden Anderson eingeladen und vereinbart mit den beiden einen Monat Probezeit, um herauszufinden, wem sie die Aufgabe anvertraut, ihre Biografie tatsächlich zu schreiben.
Während Hayden und Alice merken, dass die alte Dame ihnen scheinbar nur Bruchstücke aus ihrer Vergangenheit erzählt, lässt sich neben all der vorhandenen Konkurrenz nicht vermeiden, dass sie sich näher kennen lernen. Und ganz ungeplant entsteht ein knisterndes Verlangen zwischen ihnen, welches der Arbeit im Wege stehen könnte.
Die beiden Hauptpersonen Alice und Hayden sind von der Autorin sehr überspitzt gegenteilig dargestellt. Während Alice immer fröhlich und eher naiv durchs Leben geht, scheint Hayden stets perfekt und immer auf sich und seine Gesundheit bedacht zu sein. Im Laufe des Romans lernt man die beiden durch tiefgründigere Gespräche besser kennen und damit auch die Hintergründe ihrer jeweiligen Verhaltensweisen.
Die Interviews mit Margaret Ives fand ich zwar interessant, aber auch oft verwirrend. Die vielen Namen der Familie habe ich oft durcheinandergebracht und leider wurde mir generell die Familiengeschichte oft zu langatmig und deprimierend. Erst im letzten Drittel des Romans nahm die Geschichte mehr Fahrt auf und dann überschlugen sich die Ereignisse förmlich, sodass es mir wiederum zu schnell abgehandelt war.
Die aufkommenden Gefühle zwischen Alice und Hayden fand ich grundsätzlich sehr schön, jedoch war mir auch dies etwas zu übereilt. Hier bin ich bei der Beschreibung im Klappentext von mehr Konkurrenz und mehr Kampfgeist ausgegangen.
Die immer häufiger werdenden spicy Szenen, die am Ende nie final endeten, haben mich irgendwann nur noch genervt und ich empfand sie auch nicht als authentisch.
Was mir leider total gefehlt hat, war die Perspektive von Hayden. Ich liebe Romane, in denen die Protagonisten abwechselnd zu Wort kommen und man diese somit auch jeweils besser kennen lernen kann. Somit hatte man hier jeweils nur die Perspektive von Alice. Das fand ich etwas schade.
Positiv empfand ich den Twist zum Ende, mit dem ich so nicht gerechnet hätte.
Auch die Atmosphäre der kleinen Insel Crescent Island war sehr gut eingefangen.
Insgesamt war es für mich allerdings eher ein mittelmäßiger Roman, der mir weniger in Erinnerung bleiben wird.

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Veröffentlicht am 05.06.2025

Sommer in New York

Summer in the City
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„Summer in the City“ ist eine sommerliche Romanze in der nie schlafenden Metropole New York.
Die erfolgreiche, aber inkognito schreibende Drehbuchautorin Elle zieht für einen Sommer zurück nach New York, ...

„Summer in the City“ ist eine sommerliche Romanze in der nie schlafenden Metropole New York.
Die erfolgreiche, aber inkognito schreibende Drehbuchautorin Elle zieht für einen Sommer zurück nach New York, um dort Homesitterin für die Wohnung ihrer Schwester zu sein und an ihrem neuesten Drehbuch zu arbeiten.
Ihr Nachbar ist Parker Warren, ein Tech-Milliardär, dem sie schon vor 2 Jahren auf unangenehme Weise begegnet ist und den sie seitdem abgrundtief hasst. Bei einem Leben Tür an Tür lässt es sich nicht vermeiden, dass man sich häufiger begegnet und so schlägt Parker Elle einen lukrativen Deal für beide vor – sie spielt seine Fake-Freundin für den Sommer und er hilft ihr beim Schreiben ihres neuen Drehbuchs, was derzeit alles andere als gut läuft. Gefühle sind ausgeschlossen, doch beim Besuch all der romantischen Drehorte für den neuen Film sind die guten Vorsätze nicht ganz so leicht einzuhalten wie geplant.
Alex Aster gelingt mit ihrem neuen Roman eine leichte lockere Sommerlektüre, die bereits durch das sehr süße Cover und die kleinen Illustrationen zu Beginn jeden Kapitels mit viel Liebe besticht.
Die Protagonistin Elle war mir von Beginn an durch ihre zurückgezogene Art sympathisch. Sie liebt den Schlabberlook und ist lieber für sich als auf Parties. Ihre beste Freundin Penelope ist ihr Anker und immer für sie da. Die beiden haben mir in ihren witzigen Dialogen richtig gut gefallen.
Parker Warren ist der typische Tech-Milliardär, der sich mit Geld alles kaufen kann – so denkt man. Doch Stück für Stück hat er mein Herz erobert, indem er immer wieder sehr aufmerksam zuhört und durch kleine Gesten zeigt, dass ihm sein Gegenüber wichtig ist.
Beide machen im Laufe des Romans eine positive Entwicklung durch.
Die aufkeimenden Gefühle sind sehr authentisch dargestellt. Leider wurden Elles Reaktionen oft sehr übertrieben dargestellt und man fragt sich des Öfteren, warum sie nicht einfach mit Parker redet, statt ihn von sich zu stoßen. So wurde es auch zum Schluss hin ziemlich dramatisch und es hätte in meinen Augen durch Kommunikation etwas harmonischer verlaufen können.
Die Atmosphäre in New York und die verschiedenen Orte, die die beiden besucht haben, waren sehr schön beschrieben und man hat richtig Lust, diese selber mal zu besuchen, vor allem den legendären Sonnenuntergang in Manhattan würde ich gern mal sehen.
Alles in allem hat mir das Lesen dieses Romans sehr viel Spaß gemacht. Ich habe Elle und Parker gern begleitet und schließe dieses Buch mit einem positiven Gefühl.
Von mir gibt es somit eine klare Leseempfehlung und 4 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 29.05.2025

Magische Feenwelt trifft auf Forschergeist Emily Wilde

Emily Wildes Enzyklopädie der Feen
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Feen habe ich mir immer als sanftmütige Wesen mit Flügelchen vorgestellt, die dem Menschen wohlgesinnt sind. Heather Fawcett überzeugte mich mit ihrem Fantasyroman „Emily Wildes´ Enzyklopädie der Feen“ ...

Feen habe ich mir immer als sanftmütige Wesen mit Flügelchen vorgestellt, die dem Menschen wohlgesinnt sind. Heather Fawcett überzeugte mich mit ihrem Fantasyroman „Emily Wildes´ Enzyklopädie der Feen“ doch eher vom Gegenteil.
In Band 1 der auf 3 Bände angelegten Fantasyreihe begibt sich die Cambridge-Professorin Emily Wilde in das abgelegene skandinavische Dorf Hrafnsvik. Die renommierte Forscherin ist bereits seit Jahren auf die Erforschung von Feen spezialisiert und möchte eine Enzyklopädie über die Feenkunde herausbringen. Begleitet von ihrem Hund Shadow macht sie sich wie gewohnt auf die Suche nach dem Kleinen Volk, doch sie hat nicht mit dem Auftauchen von Wendell Bambleby gerechnet – einem Kollegen und Rivalen aus Cambridge, der sich nicht nur in ihre Arbeit einmischt, sondern die Dorfbewohner mit seinem Charme um den Finger wickelt. Doch neben ihren Forschungen rund um das Feenvolk nutzt Emily die Zeit auch, um einem Geheimnis Bambleby nachzugehen, welchem sie schon länger auf der Spur ist. Kann sie dabei jedoch auch ihr Herz ausschalten?
Ich muss gestehen, dass ich an diesen Roman mit gänzlich anderen Erwartungen herangegangen bin. Ich habe eine cozy Fantasy erwartet mit süßen magischen Wesen und romantischen Lesestunden. Doch tatsächlich kam es anders. Die Feen in diesem Roman sind eher gruselig und bösartig. Als Mensch muss man vor ihnen ständig auf der Hut sein und hat nichts Gutes von ihnen zu erwarten. Es hat eine ganze Weile gedauert, bis ich mich daran gewöhnt hatte. Alles in allem habe ich für mich entschieden, dass ich diese Herangehensweise jedoch ganz erfrischend empfunden habe.
Man erlebt die Geschichte aus Sicht von Emilys´ Tagebucheinträgen. Somit im Rückblick zum tatsächlichen Geschehen und teilweise eher nüchtern, jedoch oft durchsetzt mit Emilys´ trockenem Humor.
Emily Wilde als Forscherin war ziemlich authentisch. Sie kann mit Menschen nicht wirklich was anfangen und ist lieber für sich. Emotionen kommen bei ihr eher weniger in Erscheinung. Daher war dieser Aspekt im Roman auch weniger gut ausgeprägt.
Bei Wendell Bambleby musste ich hingegen immer wieder schmunzeln. Man konnte sich ihn richtig gut vorstellen, wie sich im Spiegel betrachtet, ob sein Haar auch gut sitzt oder wie er erwartet, dass jemand anders seine Arbeit erledigt.
Die aufkommende Liebesgeschichte wurde eher nebensächlich erzählt. Hier kam für mich kaum Tiefgang rüber, was jedoch bei der Persönlichkeit der Protagonisten wohl auch eher unwahrscheinlich ist und auch nicht im Mittelpunkt stehen sollte.
Sehr gut beschrieben fand ich jedoch die unterschiedlichen Feenarten, die Geschichten, die sich um diese Völker ranken sowie die eiskalte Landschaft hoch im Norden. Die Traditionen und das Misstrauen der Dorfbewohner, welche man nicht mit Füßen treten sollte, waren auch sehr authentisch geschildert.
Somit war es für mich ein Roman, bei dem ich etwas länger gebraucht habe, um in die Geschichte hineinzufinden. Am Ende habe ich jedoch Gefallen an der Story gefunden und auch Lust die Fortsetzungen zu lesen und die weiteren Forschungen von Emily und Wendell zu verfolgen.
Daher gibt es von mir 4 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 29.05.2025

Bewegender Familienroman zwischen Hoffnung und Schuld

Maikäferjahre
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„Maikäferjahre“ von Sarah Höflich ist ein beeindruckender Familienroman über die Nachkriegszeit und das Leben, die Liebe und die Schuld in einer zerrütteten Welt.
Die Zwillingsgeschwister Anni und Tristan ...

„Maikäferjahre“ von Sarah Höflich ist ein beeindruckender Familienroman über die Nachkriegszeit und das Leben, die Liebe und die Schuld in einer zerrütteten Welt.
Die Zwillingsgeschwister Anni und Tristan haben seit jüngster Kindheit eine tiefe innere Verbundenheit zueinander. Als der 2. Weltkrieg in den Jahren 1944/45 immer gnadenloser voranschreitet, finden sie sich in unterschiedlichen Situationen wieder, in denen sie allein mit den Widrigkeiten des Krieges zurechtkommen müssen.
Anni muss mit ihrer kleinen Tochter Clara aus dem von Bomben zerstörten Dresden fliehen. Begleitet wird sie dabei vom halbjüdischen Geiger Adam, der ihr auf ihrem Weg nach einer sicheren Zuflucht zu einer unerwarteten Stütze wird.
Tristan hingegen kämpft als Luftwaffenpilot über der britischen Küste und stürzt ab. Schwerverletzt kommt er in britische Kriegsgefangenschaft, bei der er der Krankenschwester Rosalie begegnet, die sich trotz heftiger Anfeindungen aufopferungsvoll um den jungen Mann kümmert.
Der Autorin gelingt durch eine sehr einfühlsame und doch authentische Schreibweise, dass man zu den Protagonisten eine tiefe Verbundenheit spürt.
Man verfolgt auf der einen Seite Anni auf ihrer Flucht durch Deutschland, ihre Angst vor Übergriffen und ihre aufkommenden Gefühle für Adam, obwohl ihr Ehemann Fritz womöglich noch am Leben ist und von der Ostfront zurückkehren könnte. Hoffnung und Schuld sind hier jederzeit präsent.
Die Erlebnisse von Anni und Adam zeigen sehr eindrucksvoll, wie es Menschen nach dem offiziellen Ende des Krieges einerseits gelang, sich als Kriegsgewinnler immer wieder den Hals aus der Schlinge zu ziehen und auf der Sonnenseite des Lebens zu stehen, was mich beim Lesen richtig wütend gemacht hat. Auf der anderen Seite ist es der Autorin sehr gut gelungen, zu zeigen, dass Gedankengut, welches jahrelang verbreitet wurde nicht einfach so aus den Köpfen der Menschen verschwindet.
Der zweite Erzählstrang um Tristan im britischen Königreich hat mich genauso berührt. Dieser zeigte sehr eindrucksvoll, wie tief Feindschaft sitzt, aber auch wie Menschen über diese Dinge hinwegsehen können und den Menschen, nicht die Politik sehen und verzeihen können. Eine sehr wichtige Botschaft – gerade auch in der heutigen Zeit!
Für mich war Maikäferjahre ein sehr emotionales und beeindruckendes Buch, welches authentisch und sehr anschaulich die Zeit zum Ende und nach dem 2. Weltkrieg veranschaulicht und dabei mehrere Seiten beleuchtet.
Das Ende hat mir sehr gut gefallen, denn es ist kein kitschiges Happy End, welches in so einem Roman einfach nicht gepasst hätte. Trotzdem bin ich mit dem Ende sehr zufrieden und es lässt Platz für Spekulationen und vielleicht für eine Fortsetzung.
Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung und 5 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 06.05.2025

Wenn der schöne Schein Risse bekommt...

Lecko mio - Amore für Fortgeschrittene
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Mit „Lecko mio – Amore für Fortgeschrittene“ ist Band 2 rund um die Freundinnen Eva, Marina und Carmen aus der Feder von Laura Roth erschienen.
Alle 3 Bände sind unabhängig voneinander lesbar und man begleitet ...

Mit „Lecko mio – Amore für Fortgeschrittene“ ist Band 2 rund um die Freundinnen Eva, Marina und Carmen aus der Feder von Laura Roth erschienen.
Alle 3 Bände sind unabhängig voneinander lesbar und man begleitet jeweils eine der drei Freundinnen auf ihrem Weg ins Liebesglück.
Marina ist die Frau eines Weingutbesitzers und Mutter eines 5-jährigen Sohnes. Ihr Leben als Winzergattin im Burgenland ist geprägt von Luxus und schönem Schein, doch die Ehe zu ihrem Mann Oliver läuft schon seit längerem nicht mehr rund. Als ihr sehnlichster Wunsch nach einem 2. Kind scheinbar nicht mehr in Erfüllung gehen kann, ist auch der letzte Grund, noch gemeinsam das eheliche Bett zu teilen, verschwunden. Da kommt der attraktive italienische Praktikant Luca gerade recht.
Doch auch Oliver scheint plötzlich ganz neue Interessen zu entwickeln und Marina steht vor der Frage, ob sie ihre Ehe noch retten kann und will oder für eine neue Liebe kämpft.
Laura Roth ist auch im zweiten Band dieser Reihe eine perfekte Mischung aus Humor, Freundschaft und Emotionen gelungen.
Marina war mir von Anfang an sympathisch. Ich konnte mich in ihre Gefühlswelt sehr gut hineinfühlen – ob es nun der unerfüllte Kinderwunsch, der fehlende Pepp in der langanhaltenden Ehe oder aber das schlechte Gewissen vor Ehemann und Sohn war, dass sie endlich wieder mehr vom Leben will, als immer nur Hausfrau, Mutter und strahlende Vorzeigegattin an der Seite ihres Ehemannes zu sein.
Sehr schön fand ich wieder die Freundschaft zwischen Eva, Marina und Carmen. Nicht nur, dass die drei sich in allen Lebenslagen zur Seite stehen. Auch ehrliche Worte wurden gesprochen.
Ich konnte während des Lesens immer wieder schmunzeln über den witzigen Schreibstil. Gleichzeitig haben mich die emotionalen Höhen und Tiefen der Protagonisten berührt.
Fazit:
Ein gelungener Roman über die Mitte des Lebens und das Finden neuer Lebens- und Liebeswege.
Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung und ich freue mich jetzt schon auf Carmens Geschichte!

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