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Veröffentlicht am 16.09.2018

Zwischen zwei Welten

Herbstkind
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Die indonesische Künstlerin Srikandi (Siri) Eilers verbindet viel mit dem Herbst. Sie wird bald fünfzig und hat erst vor einiger Zeit erfahren, dass ihr Vater nicht ihr leiblicher Vater ist. Nachdem sie ...

Die indonesische Künstlerin Srikandi (Siri) Eilers verbindet viel mit dem Herbst. Sie wird bald fünfzig und hat erst vor einiger Zeit erfahren, dass ihr Vater nicht ihr leiblicher Vater ist. Nachdem sie in den USA studiert und für einige Zeit in London und Madrid gelebt hat, ist sie nun in Berlin gelandet. In dieser Stadt lebt sie sich ziemlich schnell ein.
Die Buchbeschreibung klang so vielversprechend, dass ich das Buch unbedingt lesen wollte. Leider aber konnte mich diese Geschichte so überhaupt nicht packen. Mir wurde nicht klar, wohin die Geschichte führen soll. Allerdings ist es interessant, etwas über die politische Lage in Indonesien und die Kultur des Landes zu erfahren.
Die Geschichte wird aus unterschiedlichen Perspektiven erzählt. Jeder Erzähler berichtet in der Ich-Form, was mich des Öfteren verwirrt hat, da ich mich immer orientieren musste, von wem die Rede ist. Dazu wechseln auch noch die Zeiten recht häufig.
Siri ist eine Frau, die von unterschiedlichen Kulturen geprägt ist. Ihr Verhältnis zur Mutter Amba ist etwas seltsam. Ihr leiblicher Vater Bhisma war ein politischer Gefangener und starb einen gewaltsamen Tod. Auch ihr Stiefvater Adalhard Eilers ist gestorben, ebenso wir ihr Ex-Mann Riaz. Als sie Riaz heiratete, brachte er seine kleine Tochter Amalia mit in die Ehe, die inzwischen erwachsen ist. Nach ihrer Ankunft in Berlin läuft sofort alles ziemlich glatt und sie verliebt sich in den Pianisten Matthias. Mit keinem der Charaktere hat mich irgendetwas verbunden.
Die Geschichte einer Frau mit indonesischen Wurzeln, die zwischen unterschiedlichen Welten pendelt und ihr Zuhause finden muss. Das Buch konnte mich nicht fesseln.

Veröffentlicht am 15.09.2018

Vor sich selbst kann man nicht davonrennen

Ghost
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Castle Cranshaw nennt sich selbst Ghost, doch das weiß niemand, bisher zufällig in ein Läufertraining gerät. Er schaut zu und schätzt die Läufer ein, aber er weiß, dass er schneller ist. Trainer Otis Brody ...

Castle Cranshaw nennt sich selbst Ghost, doch das weiß niemand, bisher zufällig in ein Läufertraining gerät. Er schaut zu und schätzt die Läufer ein, aber er weiß, dass er schneller ist. Trainer Otis Brody überredet ihn, regelmäßig am Training teilzunehmen, denn er erkennt das Potenzial. Doch Ghost will eigentlich Basketballer werden und seine Mutter muss auch erst überzeugt werden, denn Ghost zieht Konflikte an wie das Licht die Motten. Doch Brody überzeugt Castles Mutter und so beginnt Ghost mit dem Training und wird Teil einer Mannschaft.
Das Buch liest sich flüssig weg, die Sprache ist sehr authentisch. Manche der Charaktere hätten noch ein wenig mehr Tiefe vertragen können, aber insgesamt sind sie gut und authentisch dargestellt.
Ghost kennt es nicht anders, als dass sich über ihn lustig gemacht wird, denn er wohnt nicht in der besten Gegend und trägt Klamotten, die nicht in sind und ihm auch noch nicht richtig passen. Am schlimmsten ist es mit Brandon, der Castle einfach nicht in Ruhe lässt, solange bis Castle handgreiflich wird. Als Trainer Brody sich um ihn kümmert, will sich Ghost zwar bessern, aber immer wieder gibt es Probleme. Mir hat der Trainer gefallen, der zwar Grenzen aufzeigt, aber ein herz für seine Schützlinge hat und Ghost immer wieder aus der Klemme hilft, denn „Vor Dir selbst kannst du nicht davonrennen.“ Dadurch gelingt es Ghost Teil einer Mannschaft zu werden, der Freunde hat und nicht länger alleine irgendwo abhängen muss.
Es ist eine Geschichte die unterhaltsam ist und nachdenklich stimmt, denn es geht um Mobbing und Außenseitertum. Es geht aber auch darum, dass man etwas erreichen kann, wenn man nur darum kämpft, denn es wird einem nichts geschenkt.
Das Ende ist passend und es bleiben Fragen, die neugierig machen auf die Fortsetzung.
Ein tolles, empfehlenswertes Jugendbuch.

Veröffentlicht am 14.09.2018

Überzeugend und spannend

Der Kreis des Bösen
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Es gibt verschiedene brutale Morde in Wien. Eins der Opfer ist eine tote Prostituierte, das andere eine Studentin. Michaela Baltzer vom LKA Wien ist für den Fall der toten Prosituierten zuständig. Doch ...

Es gibt verschiedene brutale Morde in Wien. Eins der Opfer ist eine tote Prostituierte, das andere eine Studentin. Michaela Baltzer vom LKA Wien ist für den Fall der toten Prosituierten zuständig. Doch dann passieren weitere grausame Morde und die Ermittler gegen von einem Serientäter aus. Doch das ist ein Irrtum und so gerät auch Michaela ins Visier des einen Mörders. Erst durch den ehemaligen Kriminalpsychologen und dann verurteilten Serienkiller Kilian Weilmann gibt es einen entscheidenden Hinweis.
Dies ist nach „Das Böse in euch“ und „Gottes Rechte Hand“ der dritte Band um die LKA-Ermittlerin Michaela Baltzer. Jeder Band ist in sich abgeschlossen und alles Interessante aus den Vorgängerbänden wird im Buch geschickt aufgegriffen.
Auch dieses Mal wurde ich von Anfang an in die Geschichte hineingezogen, denn es ist wieder sehr spannend.
Alle Charaktere sind sehr gut und authentisch geschildert.
Michaela Baltzer ist eine sympathische Frau und eine erfahrene und beharrliche Ermittlerin, die sich auch gerne mit ihren Kollegen austauscht. Die Kollegen Doris und Vincent haben sie auch aufgefangen, als sie um ihren Nachbarn und Kollegen, Kriminalpsychologe Bernd Dalisch, gebangt hat, der nach dem letzten Fall in Lebensgefahr schwebte. Obwohl sie gerne für sich ist, hatte sie ihre Nichte Valerie eine Zeitlang aufgenommen, doch nun muss sie sich wieder an das Alleinleben gewöhnen, zumal Bernd immer noch seine Verletzungen auskuriert.
Dieses Mal muss sich Michaele nicht nur mit dem Täter herumschlagen, sondern auch noch mit einem unangenehmen Kollegen. Doch ist es wirklich nur ein Täter, der die Polizei da an der Nase herumführt? Wer verbirgt sich hinter Prometheus?
Ein überzeugender und sehr spannender Thriller, den ich nur empfehlen kann.

Veröffentlicht am 12.09.2018

Sehr unterhaltsam und spannend

Pepe S. Fuchs - Panzerjäger
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Im Jonastal gibt es einen Überfall auf einen Geldtransporter. Die Täter sind mit einem Panzer gekommen und genauso schnell verschwunden wie sie aufgetaucht sind. Pepe S. macht sich Sorgen um seine Cousine ...

Im Jonastal gibt es einen Überfall auf einen Geldtransporter. Die Täter sind mit einem Panzer gekommen und genauso schnell verschwunden wie sie aufgetaucht sind. Pepe S. macht sich Sorgen um seine Cousine Bianca und hat deswegen noch eine Rechnung mit den „Nachtwölfen“ offen. Doch bevor er das erledigen kann, erreicht ihn ein Anruf von Frederike, die besorgt ist wegen ihres Mannes, dem Panzerkommandant Roger Deutschmann. Sie verabreden sich für den nächsten Tag auf dem Eisenacher Sommergewinn. Dort aber gibt es einen Bombenanschlag und es sieht aus, als wäre Roger ein Selbstmordattentäter.
Dies ist nach „Pepe S. Fuchs – Feldjäger“ und „Pepe S. Fuchs – Mumienjäger“ der dritte Band um den Feldjäger Pepe S. Fuchs. Aber es ist problemlos möglich, dieses Buch zu lesen ohne die Vorgängerbände zu kennen.
Der Schreibstil ist gut und flüssig zu lesen. Es gibt verschiedene Handlungsstränge die zunächst nebeneinander herlaufen, sich dann aber zusammenfügen. Aus unterschiedlichen Perspektiven wird berichtet und so lernen wir die Gedankengänge der Personen gut kennen.
Pepe ist von der Statur her klein, aber er kann nicht nur austeilen, er kann auch einiges einstecken. Leider geht es seinem jeweiligen Motorrad bei Pepes Einsätzen nicht so gut, was seinen Vorgesetzten auf die Palme bringt. Kommissarin Beate Jäger, die für die Sache mit dem Anschlag zuständig ist, kennt Pepe schon eine Weile und traut ihm überhaupt nicht, da er immer sein eigenes Ding durchzieht. Trotzdem funkt es da.
Die Nachtwölfe Bat und sein Boss tauchen auch überall auf, wo was los ist und Bats neuer Baseballschläger benötigt dringend ein paar Kerben. Aber was Ajmal aus Afghanistan mit allem zu tun hat, blieb lange im Verborgenen.
Es ist sehr spannend und actionreich, manchmal brutal, auch schon mal witzig, aber immer höchst unterhaltsam.

Veröffentlicht am 12.09.2018

Mörderische Weihnachten

Der Schmetterling
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Hennas Mann, der berühmte Fußballer Måns Sandin, soll für die Kinder den Weihnachtsmann geben. Als es klingelt, öffnet sie freudig die Tür. Doch statt ihres Mannes steht ihr Mörder vor der Tür. Sie stirbt ...

Hennas Mann, der berühmte Fußballer Måns Sandin, soll für die Kinder den Weihnachtsmann geben. Als es klingelt, öffnet sie freudig die Tür. Doch statt ihres Mannes steht ihr Mörder vor der Tür. Sie stirbt vor den Augen der Kinder.
Kriminalinspektor Johan Rokka übernimmt die Ermittlungen. Er ist gerade erst wieder aus Stockholm in seine Heimatstadt zurückgekehrt und muss nun gegen alte Freunde ermitteln. Doch dann gibt es ein weiteres Opfer.
Obwohl sich der Krimi angenehm lesen lässt und die Spannung von Anfang an da ist, konnte mich die Geschichte doch nicht so packen, wie ich es erwartet hatte. Es ist Weihnachten, es schneit und die Jahreszeit bringt im Norden auch viel Dunkelheit mit sich. Entsprechend ist die Atmosphäre sehr düster. Diese Düsternis wird aber aufgelockert, da der Fall größere Dimensionen annimmt und die Ermittlungen bis nach Florenz führen. Die Geschichte wird aus verschiedenen Perspektiven berichtet.
Johan Rokka kommt nach vielen Jahren zurück nach Hudiksvall. Da ist noch eine alte Geschichte, die ihn immer noch umtreibt. Was genau geschehen ist, wird allerdings nur angedeutet. Rokka ist mir nicht besonders sympathisch, sein ganzes Verhalten gefällt mir nicht, aber er ist ein guter Polizist.
Bei diesem Krimi sind eine ganze Reihe Personen mit im Spiel und alle sind irgendwie in die Geschichte involviert. Das macht alles sehr schwer durchschaubar. Wer ist der mysteriöse Schmetterling, von dem Henna finanzielle Zuwendungen bekam?
Die Spannung wurde nicht durchgängig gehalten; immer wieder fiel sie ab, um dann wieder anzusteigen. Die einzelnen Stränge werden schlüssig zusammengeführt.
Ein vielversprechender Auftakt einer neuen Krimi-Serie.