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Veröffentlicht am 08.12.2025

Gute Unterhaltung mit unvorhersehbaren Wendungen

Wem du traust
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Als Susanne ungeplant schwanger wurde, steht Eva zu ihr. Sie überredet ihre Freundin nicht abzutreiben. Sie macht den Vorschlag, dass sie das Baby gemeinsam großziehen. Sie mieten eine kleine Wohnung und ...

Als Susanne ungeplant schwanger wurde, steht Eva zu ihr. Sie überredet ihre Freundin nicht abzutreiben. Sie macht den Vorschlag, dass sie das Baby gemeinsam großziehen. Sie mieten eine kleine Wohnung und kümmern sich abwechselnd um die Tochter. Das ist mittlerweile 15 Jahre her. Eva lebt mit Mann und Sohn in einem schönen Haus und Susanne seit wenigen Wochen ebenfalls mit ihrem Lebensgefährten zusammen. Oft ist Sofia, die Tochter Susannes, bei Eva. Sie mag Linus, den kleinen Sohn des Ehepaars und versteht sich auch mit Daniel, dem Vater von Linus bestens. Nach einer Geburtstagsfeier bringt er Sofia nach Hause. Das war zwar so nicht geplant aber der Wunsch der Jugendlichen. Erst am nächsten Morgen erfahren Eva und ihr Mann, dass Sofia nie zuhause angekommen ist. Was geschah in der Nacht? Was hat Daniel mit dem Verschwinden zu tun?

Als die Ermittlerin ihren Mann verdächtigt, ist Eva zunächst entsetzt. Sie glaubt fest an seine Unschuld. Aber es gibt immer mehr Hinweise darauf, dass ihr Mann als Täter in Frage kommt. Für mich war das Lesen ein Auf und Ab. Zwischen Verdächtigen, die glasklar etwas mit dem Verschwinden zu tun haben und der Enttäuschung, dass sich der Verdacht dann schließlich in Luft auflöste. "Wem du traust" überzeugte mich durch die schlüssigen Wendungen. Immer wieder gab es Spuren zum Täter, die sich nur wenige Seiten später als haltlos erwiesen. Der Schluss war mir dann aber doch zu konstruiert. Eine Leseempfehlung gibt es aber trotzdem. Die lebendige und bildhafte Sprache ist ein Garant für beste Unterhaltung.

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Veröffentlicht am 03.12.2025

Commissario Grauner und sein Team sind hier besonders gefordert

Am Hang des Todes
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Kommissar Grauner ist zurück. Vier lange Monate war er auf Weltreise mit seiner Frau. Auch wenn er es nicht gerne zugibt, es hat ihm gut gefallen. Was ihn zuhause erwartet, das erschreckt ihn dann doch ...

Kommissar Grauner ist zurück. Vier lange Monate war er auf Weltreise mit seiner Frau. Auch wenn er es nicht gerne zugibt, es hat ihm gut gefallen. Was ihn zuhause erwartet, das erschreckt ihn dann doch sehr. Seine Kleine hat die Alm völlig verunstaltet, so denkt er. Darüber hinaus gibt es den Auftrag, recht zügig einen Mord aufzuklären. Der junge Philipp Ungerer wurde nämlich erschossen. Beim Weltcup, auf der Piste, während der Abfahrt. Der Schock bei den Eltern und seinen Freunden ist groß. Kann es sein, dass der Mord mit dem Tod des 15jährigen Skifahrers zusammenhängt, der sich vor einem Jahr ereignete?

"Am Hang des Todes" führt die Leser nach Südtirol. Hier ist eine der vielen Hochburgen des Skisports und der jährlich stattfindende Skiweltcup ist über die Grenzen hinaus bekannt. Die Einheimischen stöhnen zwar unter der Last des Tourismus. Geben aber auch zu, dass die Fremden ihnen Geld ins Tal bringen. Wenn es nicht so traurig wäre, dann hätte also auch der Tod des jungen Ungerer eine gute Seite. Aber das gilt nur hinter vorgehaltener Hand. Verdächtige gibt es einige und etliche Spuren führen ins Nichts.

Ein Buch für zwischendurch, das mir gute Unterhaltung bescherte. Immer mal wieder nicht vorhersehbare Wendungen und keine unnötigen Längen. So mag ich Krimis. Kommissar Grauner und seine etwas grummelige Art gefiel mir sehr gut.

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Veröffentlicht am 02.12.2025

Geschichtsunterricht und zugleich spannende Unterhaltung, perfekt

Das Antiquariat am alten Friedhof
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Felix ist im graphischen Viertel in Leipzig aufgewachsen. Mittlerweile lebt er als Bibliothekar in den USA und ist amerikanischer Staatsbürger. Momentan hält er sich auf der Insel Patmos auf. Hier soll ...

Felix ist im graphischen Viertel in Leipzig aufgewachsen. Mittlerweile lebt er als Bibliothekar in den USA und ist amerikanischer Staatsbürger. Momentan hält er sich auf der Insel Patmos auf. Hier soll er einen jungen Mann davon abbringen, die wertvolle Bibliothek der Insel zu zerstören. Wenige Tage nach diesem Einsatz gibt sein Chef ihm einen besonderen Auftrag. Er soll nach Leipzig fliegen und sich dort mit einem Mann unterhalten. Nein, nicht irgendeinem Mann. Dieser behauptet nämlich, dass er einer seiner drei Freunde aus vergangen Tagen sei.

Das graphische Viertel war einmalig in Deutschland. Hier gab es unglaublich viele Unternehmen, die alle etwas mit Büchern zu tun hatten. Im Jahr 1943 wurde es komplett zerstört und nie wieder aufgebaut. Felix ist dort aufgewachsen und als er die Zerstörung sieht, kennt er sich nicht mehr aus. Keine Straße und kaum ein Gebäude, das er wiedererkennt. Nur sein Elternhaus steht noch. Als Ruine.

Endlich geht es wieder nach Leipzig. Abwechselnd in die Jahre 1930 und 1945. Historischen Fakten und aufregende Episoden wechseln sich ab. Hauptsächlich geht es um die vier Freunde, die als Bücherdiebe einem alten Antiquariat das Überleben ermöglichten. Für mich war es Geschichtsunterricht vom Feinsten und ich hoffe sehr, dass Herr Meyer noch einiges zum graphischen Viertel zu berichten hat. Auch wenn es das vierte Buch zum Thema ist. Jeder Band steht für sich und kann ohne Vorkenntnisse gelesen werden.

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Veröffentlicht am 28.11.2025

David Hunter in Bestform

Knochenkälte
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Dr. David Hunter kann keine 10 Meter weit gucken. Er befindet sich mitten im dichten Nebel und kennt sich überhaupt nicht aus. Aber dort, ist es ein Lichtschein? Erleichtert stellt er fest, dass da tatsächlich ...

Dr. David Hunter kann keine 10 Meter weit gucken. Er befindet sich mitten im dichten Nebel und kennt sich überhaupt nicht aus. Aber dort, ist es ein Lichtschein? Erleichtert stellt er fest, dass da tatsächlich ein Haus steht. Und es ist sogar eine Pension. Einsam gelegen zwar, aber seine Rettung, so denkt er. Die Bewohner des Hauses sind ihm allerdings vom ersten Augenblick an suspekt. Sein Bauchgefühl trügt ihn nie und es sagt ihm, dass sie etwas zu verbergen haben. Aber was soll´s, es hat ihn nicht zu interessieren. Er möchte dem Nebel entkommen und sich in ein bequemes Bett legen.

Endlich ist er da, "Knochenkälte", der siebte Band um den forensischen Anthropologen Hunter. Gewohnt spannend und kaum vorhersehbar. Sein Bauchgefühl gab ihm recht. Die Eigentümer des „Forest Hotel“ haben tatsächlich etwas zu verbergen. Was haben die Knochen zu bedeuten, die Hunter in der Nähe des Hauses findet? Sind es die Gebeine eines Tieres oder wurde hier Mensch verscharrt? Auch wenn Hunter nur einen Tag in dem Haus bleiben will. Sein Gespür für das Unvorstellbare treibt ihn mal wieder an und er gibt keine Ruhe, bis er das Geheimnis gelüftet hat. Hörenswert und das auch, wenn man die ersten Bände nicht kennt. Gelesen wird das Hörbuch von Johannes Steck und das perfekt. Es war mir ein Genuss.

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Veröffentlicht am 27.11.2025

So arbeiten also Investigativjournalisten?

Kleine Schwächen
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Tom ist Reporter. Er lechzt nach einer Story, die ihm den Durchbruch verschafft. Wie gut, dass ihm der Zufall dabei helfen kann. Er lernt nämlich zufällig eine Frau kennen und die lädt ihn ein, bei ihr ...

Tom ist Reporter. Er lechzt nach einer Story, die ihm den Durchbruch verschafft. Wie gut, dass ihm der Zufall dabei helfen kann. Er lernt nämlich zufällig eine Frau kennen und die lädt ihn ein, bei ihr zu übernachten. Dazu kommt es nicht. Vor dem Haus herrscht nämlich helle Aufruhr. Ein kleines Mädchen wird vermisst und alle Nachbarn suchen nach ihr. Während gesucht wird, mischt sich Tom unter die Menschen. Als klar ist, dass die Kleine getötet wurde, beginnt sofort eine Welle des Hasses gegen eine Familie. Der Spruch „Es war das Rotzblag aus der Assi Familie“ macht die Runde und Tom wittert eine Exklusivstory. Vielleicht kann er ja die Mörderin überführen und der Polizei bei ihren Ermittlungen helfen?

Alle Betroffenen, also sowohl die Familie der Toten als auch suchende Nachbarn sind sich einig. Lucy war immer schon recht seltsam und zudem wurde sie mit der kleinen Mia gesehen. Schließlich hat sie bereits vor etlichen Jahren einen Jungen aus ihrer Klasse verletzt. Tom möchte die Familie von Lucy schützen und quartiert sie kurzentschlossen in einem stillgelegten Hotel ein. Dass er nur aus Eigennutz handelt, das verrät er nicht.

"Kleine Schwächen" ist ein Buch, das das typische Gebaren von Klatschreportern zeigt. Sie haben den Mörder bereits gestellt, bevor es überhaupt ein Urteil gibt. Sie bringen das Gerede der Nachbarn ganz exklusiv und hinterfragen nur sehr selten das, was die als Tatsache berichten. Ob die kleine Lucy wirklich das Kind ermordete, es interessiert sie in keiner Weise.

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