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Veröffentlicht am 26.03.2021

Mutige Frauen kämpfen nicht nur gegen Faschismus

Sie haben mich nicht gekriegt
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Tina Modotti und Mary S. Rosenberg sind die beiden Frauen, welche als Hauptpersonen des Buches „Sie haben mich nicht gekriegt“ dienen. Während die eine in bitterer Armut aufwächst, erlebt die andere ihre ...

Tina Modotti und Mary S. Rosenberg sind die beiden Frauen, welche als Hauptpersonen des Buches „Sie haben mich nicht gekriegt“ dienen. Während die eine in bitterer Armut aufwächst, erlebt die andere ihre Kindheit recht unbeschwert. Beide eint ihre Abscheu gegenüber dem Faschismus, der sich in den 1930er Jahren immer weiter ausbreitet. Der Ruf nach Revolutionen wird auch vorher schon laut, wie etwa in Mexiko oder Spanien. Was Hass und Verfolgung mit den beiden Frauen macht, wird in dem Roman faktenreich beschrieben.

Kein leicht zu lesendes Buch, nein eher anstrengend. Immer wieder schwenkt der Autor Felix Kucher von der einen Hauptperson zur anderen und schreibt im Nachwort, dass über Tina Modotti etliche unterschiedliche Biografien existieren. Dass sie nicht unumstritten war, ist wohl allgemein bekannt. Ob sie allerdings tatsächlich als „femme fatale“ lebte, ist nicht belegt. Die Dialoge der beschriebenen Personen sind lebendig und niemals an den Haaren herbeigezogen. Sie lockern die Sachlichkeit des Romans auf.

Trotz weniger belegter Ereignisse aus dem Leben Frau Modottis gelang Herr Kuchner, ein interessantes Stück aus der Vergangenheit zu schreiben. Es geht nämlich nicht ausschließlich darum, dass das Leben zweier Antifaschistinnen beschrieben wird. Die Situation der Menschen zur damaligen Zeit spielt hier eine wichtige Rolle und deren Darstellung gelang dem Autor gut. Frauen waren noch längst nicht so emanzipiert wie heute und ohne den Kampf einiger starker Persönlichkeiten, gäbe es die Gleichberechtigung bis heute nicht.

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Veröffentlicht am 22.03.2021

Ein opulentes Werk über die Stadt der Städte

Die Assassinin
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Jerusalem war und ist noch immer ein Objekt der Begierde. „Die Assassinin“ ist ein Buch, welches von Geschehnissen rund um diese Stadt im 12. Jahrhundert berichtet. Lucia, die Hauptperson des Romans, wurde ...

Jerusalem war und ist noch immer ein Objekt der Begierde. „Die Assassinin“ ist ein Buch, welches von Geschehnissen rund um diese Stadt im 12. Jahrhundert berichtet. Lucia, die Hauptperson des Romans, wurde als „Bastard“ geboren. Sie war Christin und erlebte die Kämpfe gegen Saladin, die Kreuzritter und etliche andere Gruppierungen mit. Sie wird Opfer von Intrigen und muss nicht nur einmal um ihr Leben fürchten.

„Die Assassinin“ ist viel mehr als „nur“ ein historischer Roman. Hier wurden viele Fakten verarbeitet und das zeugt von einer umfangreichen Recherche. Was zunächst ein wenig langatmig erscheint, ist allerdings zwingend notwendig. Wer das Buch und die Taten der Akteure verstehen will, der muss auch die lange Einleitung lesen. Dabei geht es um die Mutter Lucias und deren Weg von Venedig nach Jerusalem. Welche Gründe führten zu ihren Lastern und dem Wesen, welches für ihr Kind zunächst nicht nachvollziehbar war.

Mir gefiel der Roman sehr gut. Zumal ich immer mal wieder in einem Sachbuch über Jerusalem nachlas und erkannte, dass die hier beschriebenen Ereignisse der Wahrheit entsprachen. Nein, die Dialoge sind nicht verbrieft aber sie könnten so stattgefunden haben und sind nicht an den Haaren herbeigezogen. Ein sehr gutes und bestens recherchiertes Werk.

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Veröffentlicht am 18.03.2021

Nicht wirklich historisch

Die Säulen der Erde
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Nun ja, Ken Follett hat viele Fans und für mich stellt sich die Frage, woran das liegt. Dieses Hörspiel vertrieb mir die Zeit im Auto, jedoch ist es niemals ein historischer Roman. Herr Follett schuf ein ...

Nun ja, Ken Follett hat viele Fans und für mich stellt sich die Frage, woran das liegt. Dieses Hörspiel vertrieb mir die Zeit im Auto, jedoch ist es niemals ein historischer Roman. Herr Follett schuf ein Phantasiegebäude, welches es so niemals gab. Die Sprecher des Hörspiels verstehen ihr Handwerk und nur diese Tatsache brachten mich dazu, die Geschichte bis zum bitteren Ende anzuhören. Herr Follett fällt mir immer wieder durch seine präzise geschilderten Sexzenen auf. Das mag zwar für den Verkauf seiner Werke hilfreich sein, aus dem Alter bin ich aber raus.

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Veröffentlicht am 18.03.2021

Kein Buch für zart Besaitete

Zwischen Du und Ich
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Es gibt viele Stolpersteine und nur sehr selten ist den Betrachtern bewusst, welches Schicksal hinter den Namen steht. So ist es auch bei Nike. Sobald sie ihre Wohnung verlässt, muss sie am Stolperstein ...

Es gibt viele Stolpersteine und nur sehr selten ist den Betrachtern bewusst, welches Schicksal hinter den Namen steht. So ist es auch bei Nike. Sobald sie ihre Wohnung verlässt, muss sie am Stolperstein ihrer Urgroßmutter vorbei. Nein, ihr Schicksal kennt sie nicht. Nike ist Jüdin und hat keine Ahnung, welche Traumata ihre Vorfahren erlebten. Sie fragt sich aber, warum ihre Großmutter so unnahbar und ihre Mutter so kalt ist. „Zufällig“ bekommt sie ein Jobangebot, welches sie nach Israel bringt. Dort lernt sie den arbeitslosen Journalisten Noam kennen und lieben.

„Zwischen Du und Ich“ ist kein Roman, der sich zwischendurch weglesen lässt. Zu intensiv sind die Schilderungen eines turbulenten Lebens der Hauptperson Nike. Ich las das Buch bis zum „bitteren“ Ende und das war gut. Was anfangs recht oberflächlich daherkommt, entwickelt sich mit den Seiten zu einem tiefgründigen Roman. Dabei werden die Fragen nach dem „Warum“ für nicht nachvollziehbare Handlungen der dargestellten Personen nicht ausreichend beantwortet. Ja, die Nachfahren der Opfer des Holocausts leiden sehr, weil die Vorfahren ihre Traumata im Schweigen verdrängen.

Das Buch #ZwischenDuundIch lässt mich ratlos zurück. Nein, es ist keineswegs schlecht, aber für mich ist es zu „sexlastig“. Die Sprache ist zuweilen so vulgär, dass ich die Passagen nicht lesen konnte. Und dann der Schluss. Hier gibt es viele offene Fragen, die mich ratlos zurücklassen.

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Veröffentlicht am 17.03.2021

Nette Kurzgeschichten der Bestsellerautorin

Glück hat einen langsamen Takt
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Mechtild Borrmann zählt zu den erfolgreichsten Autoren Deutschlands und nein, ich las noch nie ein Buch von ihr. „Glück hat einen langsamen Takt“ war also mein Einstieg. Es sind 10 Kurzgeschichten, die ...

Mechtild Borrmann zählt zu den erfolgreichsten Autoren Deutschlands und nein, ich las noch nie ein Buch von ihr. „Glück hat einen langsamen Takt“ war also mein Einstieg. Es sind 10 Kurzgeschichten, die unterschiedlicher nicht sein können. Hier ist die Rede von Menschen, die am Rande der Gesellschaft ihr Dasein fristen oder von einer Mutter, die um ihren Sohn, einen Mörder weint. Das Buch eignet sich meiner Meinung nach für alle, die kurzweilige Unterhaltung suchen und dabei auch mit Ablenkungen von Außen leben müssen.

Nein, ich wiederhole nicht den Klappentext und schreibe auch nichts über die hier beschriebenen Hauptpersonen. Dafür sind die Themen zu unterschiedlich und lassen sich in kein Schema pressen. Alle Geschichten lassen sich gut lesen und sie belegen, dass die Autorin das Prädikat „Bestsellerautorin“ verdiente. Die Sprache ist locker und alle Handlungen nachvollziehbar. Für mich ein Buch, welches sich als Lektüre im Krankenhaus vor Operationen oder wichtigen Untersuchungen eignet.

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