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Veröffentlicht am 19.09.2021

Beten entsteht im Herzen

Hilf mir. Danke. Wow.
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„Hilf mir!“ – „Danke!“ – „Wow!“ Als Ausrufe sehe ich diese drei Begriffe. Die Autorin des Buches schreibt, dass allein eines dieser Worte ein Gebet sein kann und darf.
Bereits in der Einleitung über ...

„Hilf mir!“ – „Danke!“ – „Wow!“ Als Ausrufe sehe ich diese drei Begriffe. Die Autorin des Buches schreibt, dass allein eines dieser Worte ein Gebet sein kann und darf.
Bereits in der Einleitung über das Beten gefällt mir der einfache, leicht verständliche und manchmal auch humorvolle Schreibstil von Anne Lamott. Einen besonders schönen Satz über das Gebet finde ich gleich auf der ersten Seite: „Es ist etwas, das in unserem Herzen entsteht, und sich mit dem verbindet, was unseren Verstand übersteigt.“
In drei Abschnitten widmet sich die Autorin jeweils einem der drei Begriffe. Sie bringt wunderbare Beispiele mit kleinen Erzählungen, selbst Erlebtem und Zitaten. Damit bestätigt sie mir, dass Gott mich hört, auch wenn ich keine langen Gebete spreche, sondern ihn anrufe mit den Worten „Hilf mir!“, oder wenn ich für etwas Gutes aus vollem Herzen „Danke“ sage. Dass aber auch das lockere „Wow!“ ein Gebet ist, das ist mir tatsächlich erst durch dieses kleine, aber großartige Buch bewusst geworden. „… wenn also alles, was wir als Reaktion äußern können „Wow“ ist, dann ist das ein Gebet.“ Jeden Tag lasse ich mich von vielen Kleinigkeiten in meinem Alltag, aber auch draußen in der Natur, begeistern und mein Staunen mit einem „Wow!“ zum Ausdruck bringen.
Gern empfehle ich das Buch allen, die mit dem Beten beginnen möchten, aber auch denen, die die Bestätigung haben möchten dafür, dass für ein Gebet auch einfach mal nur ein einzige „Wow“ ausreichend sein darf.

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Veröffentlicht am 18.09.2021

Trau, schau, wem!

Das Flüstern der Puppen (Thriller)
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Schon nach wenigen Seiten war mir klar, dass ich mir den Namen eines Autoren merken muss: Gunnar Schwarz hat mit „Das Flüstern der Puppen“ nicht nur einen außerordentlich packenden Thriller geschrieben, ...

Schon nach wenigen Seiten war mir klar, dass ich mir den Namen eines Autoren merken muss: Gunnar Schwarz hat mit „Das Flüstern der Puppen“ nicht nur einen außerordentlich packenden Thriller geschrieben, sondern mit der Art des Spannungsaufbaus auch noch genau meinen Geschmack getroffen.
Lena Freyenberg ist gerade an ihrem neuen Arbeitsplatz angekommen, als sie bereits mit einem Mordfall konfrontiert wird. Es ist der erste Fall, in dem sie und ihr Kollege Henning Gerlach gemeinsam ermitteln. Bei der grausam zugerichteten Leiche finden sie eine Puppe. Und schnell stellt sich die Frage, ob dies der Beginn einer Mordserie ist. Spielen die sieben Todsünden eine Rolle? Die Ermittlungen beschränken sich nicht nur auf die Gegenwart, sondern es gibt auch Hinweise, die sich auf Vergangenes beziehen.
Ich mag es, dass nicht nur die Polizeiarbeit Thema ist, sondern dass ich vieles aus dem Privatleben von Lena und Henning erfahre, auch wenn sich dadurch der Kreis der Verdächtigen in meinem Kopf erheblich erweitert. Immer wieder habe ich einen neuen möglichen Täter vor Augen und trotzdem fühle ich, dass ich von einer Auflösung weit entfernt bin. Und dann spielt auch noch die Frage eine Rolle, wem man eigentlich trauen kann und wem nicht.
Ruckzuck gelesen, empfehle ich das Buch gern weiter und freue mich jetzt schon auf einen neuen Fall mit Lena und Henning.


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Veröffentlicht am 13.09.2021

Beklemmende Atmosphäre und viele Wendungen

Die Stille des Bösen
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Mit dem Thriller „Die Stille des Bösen“ aus dem Verlag Atrium ist dem Autor Kyle Perry ein grandioses Debüt gelungen.

Schauplatz ist die Gegend der Great Western Tiers in Tasmanien. Tasmanien, ein Inselstaat ...

Mit dem Thriller „Die Stille des Bösen“ aus dem Verlag Atrium ist dem Autor Kyle Perry ein grandioses Debüt gelungen.

Schauplatz ist die Gegend der Great Western Tiers in Tasmanien. Tasmanien, ein Inselstaat Australiens, den ich erst durch diesen Roman kennengelernt habe.

Wie verschleiert wirkt das Cover mit der Felsenlandschaft und den kahlen Bäumen. An einem entdeckt man bei näherem Hinschauen ein Paar Schuhe. Damit zeigt das Cover bereits viel von dem geheimnisvollen, sagenumwobenen schaurigen Schauplatz des Geschehens.

Bei einem Schulausflug in der Wildnis der undurchdringlichen tasmanischen Berge sind plötzlich vier Mädchen spurlos verschwunden. Als eines davon tot aufgefunden wird, wird Detective Badenhorst auf den Plan gerufen. Keine leichte Aufgabe, die auf ihn wartet. Er hat es mit den Bewohnern von Limestone Creek zu tun, die sich auf unterschiedliche Art merkwürdig verhalten und außerdem dazu neigen, sich leicht beeinflussen zu lassen und Vorurteile zu haben. Immer wieder tauchen auch Schauergeschichten auf und es fällt nicht schwer, bei den Geschehnissen an die bereits in den achtziger Jahren verschollenen Teenager und damit an die Legende des Hungermanns zu denken.

„Die tasmanischen Berge geben nicht gern wieder her, was sie einmal verschlungen haben.“

Mir gefällt der klare und leichte Schreibstil des Autors, der ganz deutliche Kopfbilder entstehen lässt durch die detaillierte Beschreibung des Ortes, der Tiere und der geheimnisvollen Landschaft. Die Menschen verbreiten eine düstere Atmosphäre und beklemmende Gefühle. Für mich gibt es immer wieder neue Verdächtige, doch alle Wege, die in meinem Kopf entstehen, führen in die Irre. Zum Schluss gibt es eine grandiosen Auflösung, die mich vollkommen überzeugt.

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Veröffentlicht am 07.09.2021

Nicht nur in der Trauer gut für die Seele

Sternflüstern
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„Sternflüstern“ von Paula Carlin ist die zauberhafte Geschichte von Irith und Lunis.
In der Buchbeschreibung heißt es, die Autorin erzählt, „…wie es sich anfühlt, an einem Scheideweg im Leben ...

„Sternflüstern“ von Paula Carlin ist die zauberhafte Geschichte von Irith und Lunis.
In der Buchbeschreibung heißt es, die Autorin erzählt, „…wie es sich anfühlt, an einem Scheideweg im Leben zu stehen…“ Die Gefühle auf mich zu üertragen, ist ihr großartig gelungen, denn sie hat mich mitgenommen auf einen ganz besonderen Weg. Ich mag die Art, in der Irith um Lunis trauert. Irgendwie habe ich das Gefühl, er wäre überall dabei, wenn Irith bei vielen Gelegenheiten so wunderschöne Erinnerungen an ihn und mit ihm hat.
Immer wieder wechseln die Erzählungen spontan von der Gegenwart in die Vergangenheit und zeigen Lunis, wie und was er war: ein Künstler, auch so etwas wie ein Eigenbrötler. Er sagte frei heraus, was er wollte und was nicht, aber nie klang es verletzend, sondern seine Feinfühligkeit war deutlich zu spüren.
Am liebsten habe ich mich mit dem Buch in eine ruhige Ecke in Haus oder Garten verzogen. Nicht nur, damit ich nicht gestört werde, sondern vor allem, weil ich mich so sehr in die Geschichte hineingezogen fühlte, dass ich befürchtet habe, ich könne ihr den Zauber nehmen, wenn es nicht ganz still wäre.
„Es war, als hätte er in mir etwas geheilt, von dem ich gar nicht gewusst hatte, dass es zerbrochen war…“ Das ist eines der wunderbaren Zitate, die das Buch in unglaublich großer Fülle bereit hält.
In dem Cover spiegelt sich die Geschichte wunderbar. Ich sehe darin neben dem verwunschen wirkenden Garten viele kleine bunte Glassteine, die ebenfalls eine bedeutende Rolle spielen.
Die Buchbeschreibung gibt bereits viel vom Inhalt preis, die wichtigsten Botschaften kann man allerdings nur lesen – weil sie oft zwischen den Zeilen zu finden sind.
Ein wunderbares Buch, das ich gern empfehle, weil es der Seele gut tut, nicht nur in Zeiten der Trauer.

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Veröffentlicht am 29.08.2021

Einer von uns?

Waldeskälte
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Cover und Titel hatten mein Interesse auf den Thriller „Waldeskälte“ von Martin Krüger geweckt.
Valeria war eines von den drei Mädchen, die vor vielen Jahren verschleppt wurden. Während ihre ...

Cover und Titel hatten mein Interesse auf den Thriller „Waldeskälte“ von Martin Krüger geweckt.
Valeria war eines von den drei Mädchen, die vor vielen Jahren verschleppt wurden. Während ihre beiden Freundinnen ermordet worden waren, konnte Valeria damals flüchten. Allerdings kann sie sich kaum an etwas erinnern.
Valeria Ravelli arbeitet inzwischen als Leutnant bei Interpol. Als jetzt – nach 21 Jahren – wieder ein Mädchen verschwunden ist, kehrt sie in das kleine Bergdorf Eigerstal zurück, um bei den Ermittlungen zu helfen.
Das Cover lässt die Kälte real werden, die Valeria damals empfunden hat und auch heute immer wieder spürt. Sie wirkt durch die nur durch Nebel und Dunst erkennbare Landschaft genauso wie beschrieben, und ich befinde mich dadurch mitten in der Geschichte und fühle mich gruselig-wohl.
Mir gefällt der Aufbau der Geschichte mit Valeria an dem Ort, wo sie heute lebt und arbeitet, mit den Rückblicken in die Vergangenheit und an ihrem Heimatort. Interessant finde ich die Spontanität, mit der die Rückblicke geschickt eingeworfen und dadurch mit der Gegenwart verbunden werden. Immer wieder tauchen Valerias Ängste und Gedanken zum früheren Geschehen auf. Diese Szenen sind durch die Kursivschrift einfach erkennbar und leicht verständlich.
Valerias Überlegung, der Täter müsse jemand aus dem Dorf sein, hat mich bei meinen wenigen Vermutungen immer wieder in die Irre geführt. Die Schauplätze waren zum Teil sehr gruselig und haben für Gänsehaut und grummelige Gefühle gesorgt.


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