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Veröffentlicht am 23.06.2025

Das Licht in den Wellen

Das Licht in den Wellen
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Inhalt siehe Klappentext.
„Das Licht in den Wellen“ ist mein erstes Hörbuch (und Buch) von Autor Janne Mommsen. Mir war das blau gehaltene Titelbild mit Wasser, Wellen und der Frau (vermutlich Inge) aufgefallen, ...

Inhalt siehe Klappentext.
„Das Licht in den Wellen“ ist mein erstes Hörbuch (und Buch) von Autor Janne Mommsen. Mir war das blau gehaltene Titelbild mit Wasser, Wellen und der Frau (vermutlich Inge) aufgefallen, der Klappentext hat mich neugierig gemacht. Sprecherin Sabine Kaack liest Inges Lebensgeschichte in 12:28 Stunden vor, angenehm zu hören, an manchen Stellen etwas lang. Mir gefällt der Wechsel von Vergangenheit und immer wieder Sprünge in die Gegenwart genau so gut wie der Ortswechsel von Föhr nach New York und zurück. Inge, das einfache Bauernmädchen von der Nordseeinsel kommt als eine ganz Andere zurück, denkt man, wenn man sie auf Föhr kennt, aber wenn sie in New York ist, gehört sie dorthin. Zwei Leben in zwei Welten und das fast 100 Jahre lang. Sie arbeitet sich von der Bedienung im Deli zur Restaurantbesitzerin hoch, spricht zunächst kein Englisch, nur Fering und das besser als Deutsch. Aber Inge lernt täglich dazu, nicht nur die Sprache, sondern auch Land und Leute kennen, ständig neue Menschen um sich rum tragen dazu bei. Nicht alle erweisen sich als wirkliche Freunde, David ist einer davon, auch wenn ich ihn anfangs mochte, als er sein wahres Gesicht zeigt, sinkt er nach unten. Giovanni und Karolina und Jack, das sind Inges wahre Freunde, leider leben alle in New York, was Inge bei Heimatbesuchen auf der Insel einsam wirken lässt. Gatte Hauke passt perfekt zu ihr, so lange es geht, Sohn Tom erscheint mir immer etwas hin- und hergerissen, er kann sich nicht für eine wahre Heimat entscheiden. Mir hat die Erzählung über mehrere Jahrzehnte, fast ein ganzes Leben lang gut gefallen, manchmal zog sie sich etwas in die Länge. Im Großen und Ganzen gute Unterhaltung; die Zeit in New York war wilder, lauter, aufregender als auf Föhr, dabei bekommt man in der Zeit auf Föhr ein Urlaubs-, Ruhe- und Rückzugsgefühl. 4,5 Sterne für Inges Lebensgeschichte mit Hörempfehlung.

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Veröffentlicht am 21.06.2025

Aber bitte mit Sonne

Aber bitte mit Sonne
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Inhalt siehe Klappentext.
Ich kenne schon einige Bücher von Angelika Schwarzhuber, auch als Anika Schwarz, ich wußte also, dass mir der Schreibstil zusagt.
Das Titelbild zeigt eine Urlaubsszene, es scheint ...

Inhalt siehe Klappentext.
Ich kenne schon einige Bücher von Angelika Schwarzhuber, auch als Anika Schwarz, ich wußte also, dass mir der Schreibstil zusagt.
Das Titelbild zeigt eine Urlaubsszene, es scheint zu strahlen und zu glitzern, obwohl gar kein Glitter drauf ist - man darf nur nicht so genau auf die Backsteine achten. Das Buch hat mich von der erste Seite gepackt, die einzelnen Kapitel und Abschnitte waren viel zu schnell gelesen, dabei waren es 320 Seiten und einige lecker klingende Rezepte, die im Laufe der Geschichte eine Rolle spielen und zum Nachmachen einladen. Grob gesagt: Lucy haßt Überraschungen, doch diese nehmen im Buch wirklich für sie überhand. Erst ist da der Knubbel in der Brust, der sie kopflos werden lässt. Die Vogelstraussmethode ist hier natürlich äußerst unklug. Auf ihrer eigenen Geburtstagsparty erfährt Lucy, dass Freundin Jacky von München nach Hamburg zieht, wegen Job und einem Kerl (das kann ja nichts werden), Lucy kappt aus Angst vor Krankheit und der restlichen Zukunft ihre Zelte in München und will nach Zwischenstopp bei Onkel Mike auf die Bahamas reisen. Es kommt eines zum anderen: Die Reise endet schon vor Beginn und Lucy erkennt, dass man manchmal doch auf andere angewiesen ist, dass es besser ist, sich jemandem anzuvertrauen, anstatt alles in sich reinzufressen, besonders, wenn man dies alles schonmal miterlebt hat. Es stehen ihr viele liebe Menschen bei, Familie, Freunde, deren Ideen eine toller als die andere sind, auch musikalisch und kulinarisch wird einiges geboten. Ein ernstes Thema, eine vermutete Erkrankung, wird auf sensible Weise in diesen lockeren Roman eingebaut, sodass man trotz einiger bedrückender Momente die meiste Zeit einfach abtauchen, abschalten und genießen kann. Man kann die Sonnenstrahlen spüren, das Wasser plätschern hören (ok, wenn jemand im Pool zu ertrinken droht, ist es nicht zu überhören), und den Sand zwischen den Zehen spürt man auch beim Lesen. Dazu eine gute Playlist, gutes Essen, Matteo hat sich selbst übertroffen, unheimlich sympathische Protagonisten - was will man mehr? Ok, die eine oder andere Heimlichkeit gab es schon, aber man muss ja nicht sofort alles offenlegen, oder? Mir hat das Buch sehr gut gefallen, ich konnte beim Lesen wunderbar meine Rückenschmerzen vergessen und auch 30 Grad Außentemperatur haben sich hier richtig nach Urlaub angefühlt, obwohl ich die Hitze nicht mag. Das Ende ist für mich absolut passend, es sei allen gegönnt, wie es gekommen ist. 5 Sterne mit Leseempfehlung für die bayrischen Bahamas, Vampir Louis und ganz viele Neubeginne.

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Veröffentlicht am 16.06.2025

Der Feind in meinem Beet

Der Feind in meinem Beet
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Inhalt siehe Klappentext.
Mir war das bunte Titelbild aufgefallen und da ich selbst einen großen Garten habe, wollte ich wissen, wie Maren mit ihrem Kleingarten, den verschiedenen Nachbarn und allem möglichen ...

Inhalt siehe Klappentext.
Mir war das bunte Titelbild aufgefallen und da ich selbst einen großen Garten habe, wollte ich wissen, wie Maren mit ihrem Kleingarten, den verschiedenen Nachbarn und allem möglichen Gewächs zurecht kommt. Ob das nun Unkraut oder Wildkräuter sind, überlasse ich jedem selbst. Ich persönlich habe nichts gegen Brombeeren, bei uns dürfen sie wachsen, wir haben sogar zwei Gehege dafür gebaut, damit sie in ihrem Revier wachsen und wuchern können. Maren redet ständig schlecht über Noch-Ehemann Lars, regt sich über ihn auf, drängt mit den Scheidungspapieren, als gäbe es nichts Wichtigeres - zum Beispiel, sich im Garten zu entspannen. Ich kann ihre Situation nicht persönlich nachvollziehen, aber für mich machen beide einen riesigen Aufstand um das Thema und das nicht erst seit gestern. Für Anfang/Mitte Vierzig benehmen sie sich recht unreif, eifersüchtig, „wie du mir, so ich dir“, das finde ich albern. Nach etwa 1/3 des Buches war für mich vorhersehbar, was weiter passieren wird. Dass es mit der Annäherung sehr schnell geht, finde ich sehr klischeehaft und das Rumgeeier von Lars passt für mich gar nicht zur Garten-Geschichte, in der allerhand Pflanzen, Gehölze, Früchte etc. vorkommen. Ein paar Details oder Pflegetipps wären doch passend, oder? Zudem benutzen sowohl Maren als auch Lars die gemeinsame Tochter Emilie (Abkürzungen wie Emmy und Emmchen sind doch für Kleinkinder) als Puffer für alle Probleme. Tammaro ist die einzige Person im Buch, bei dem ständig Äußerlichkeiten erwähnt werden: Wangengrübchen. Was ist daran so auffällig, dass eine solche „Besonderheit“ bei anderen Personen nicht erwähnt wird? Lars und Tammaro beäugen sich, versuchen sich gegenseitig auszuhorchen, wie Rivalen, das kommt mir ebenfalls nicht besonders erwachsen vor. Das Buch liest sich ganz flüssig, eine leichte Lektüre mit 271 Seiten, nicht nur für Gartenliebhaber, allerdings lassen mich viele Handlungen und Szenen an Alter und Ernsthaftigkeit der Protagonisten zweifeln. Ich denke, der Austragungsort der Scheidung wurde einfach an einen angenehmeren Ort verlegt. Mir gefällt, obwohl Maren sich recht häufig ins Privatleben der Tochter einmischt, dass sie ihr letztlich doch Unterstützung bietet, die sie braucht. Von mir bekommt „ Der Feind in meinem Beet“ 3 Sterne.

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Veröffentlicht am 14.06.2025

Die Toten auf Föhr

Die Toten auf Föhr
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Inhalt siehe Klappentext.
„Die Toten auf Föhr“ ist mein 6. Buch vom Anna Johannsen, man muss nicht alle Bände kennen, um der privaten Handlung folgen zu können, aber so kann man den Verlauf besser beobachten. ...

Inhalt siehe Klappentext.
„Die Toten auf Föhr“ ist mein 6. Buch vom Anna Johannsen, man muss nicht alle Bände kennen, um der privaten Handlung folgen zu können, aber so kann man den Verlauf besser beobachten. Der Schreibstil ist flüssig, nicht blutrünstig, auch wenn es um Mord geht. Das Titelbild wirkt düster in Blau- und Grautönen. Zum Inhalt möchte ich nicht viel sagen, nur soviel: Lenas Team mit Naya und Johann hat im neuen Fall viel zu tun, nichts ist so, wie es scheint. Doch es stockt überall, obwohl es sicher viele Ansätze gibt, aber entweder führen sie zu nichts oder man legt Lena und Kollegen Steine in den Weg. Hier wird klar, dass zuvor schlampig gearbeitet wurde oder eben nur das Nötigste, jetzt muss das Team nacharbeiten und macht sich unbeliebt beim Vorgängerteam. Lenas Privatleben kommt mal wieder viel zu kurz, die aktuellen Schwierigkeiten zwischen Job, Kind und Mann und der Organisation des Ganzen rücken deutlich in den Vordergrund. Der nächste Ärger mit Erck ist vorprogrammiert, Johann sieht das für sich ganz anders. Das Ende ist plötzlich da, aber für mich ist noch viel offen: Mord, erweiterter Suizid oder etwas ganz anderes und wenn ja, warum? Zwischenzeitlich traten die Morde für mich in den Hintergrund, weil es nur noch um die anderes ging. Manches wird aufgelöst, manches nicht, das finde ich etwas schade, vermutlich würde es aber den Buchumfang von derzeit 319 Seiten sprengen. Ich vergebe für den 12. Band der Inselkommissarin 3,5 bis 4 Sterne. Viel von der Insel liest man leider nicht, nur von Fähre und Hafen, Bars, Restaurants - aber es ist ja auch kein Urlaubsroman.

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Veröffentlicht am 07.06.2025

Jünger geht immer!

Jünger geht immer!
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Inhalt siehe Klappentext.
Ich habe schon einige (K)ein…-Romane von Ellen Berg gelesen, die Titelbilder und die Schrift des Titels haben Wiedererkennungswert. Zum Inhalt möchte ich nicht zu viel verraten, ...

Inhalt siehe Klappentext.
Ich habe schon einige (K)ein…-Romane von Ellen Berg gelesen, die Titelbilder und die Schrift des Titels haben Wiedererkennungswert. Zum Inhalt möchte ich nicht zu viel verraten, doch so viel: Es ist lockere, leichte Kost, die sich flüssig liest und so manchen Lacher mitbringt. Manche Sprüche waren für mich eher unterirdischer Natur, da suchte ich den zwischenmenschlichen Respekt. Die Sprache und Ausdrücke sind teilweise gewöhnungsbedürftig, auch als Mutter von Teenies waren mir nicht alle Begriffe geläufig. Was amüsant anfängt, Annes Mutter gibt bei der Goldenen Hochzeit ihre Trennung bekannt, wird zum Spießrutenlauf zwischen jung und alt, Eltern und Kindern jeglichen Alters, Anfeindungen, Beleidigungen, Verdächtigungen, von allem ist etwas dabei. Auch beste Freundinnen sind keine Unschuldslämmer und Ehegatten schon gar nicht. Ob nun die Alten oder die Jungen die Bösen oder eher die Guten sind, darüber lässt sich streiten; ich finde, man wirft nicht so ohne weiteres Jahrzehnte des Beisammenseins weg, egal, ob wirklich gemeinsam oder doch nur nebenher. Was sein muss, muss sein, dann aber bitte mit Aussprache untereinander und ohne Einmischung diverser Personen, die es besser zu wissen scheinen. Der Einblick ins vegane Restaurant hat ein bisschen Appetit auf gesundes Essen gemacht und eine Geldanlage muss nicht immer gleich beim Geldhai sein, der alles verschlingt. Es gibt auch seriöse Möglichkeiten. Ein bisschen Blauäugigkeit ist in „Jünger geht immer“ dabei, ein bisschen Naivität, aber auch die Erkenntnis, dass der alte Trott entweder aufgearbeitet oder abgelegt werden sollte. Gute Leseunterhaltung, wenn auch manchmal ziemlich überzogen und vorhersehbar, langweilig wurde es keinesfalls. 3,5-4 Sterne für das neueste Berg-Werk, in dem sich wirklich jede/r an die eigene Nase fassen sollte, bevor man über andere urteilt, nur weil man selbst unzufrieden ist.

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