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Veröffentlicht am 06.06.2025

Boom Boom Babuschka

Boom Boom Babuschka
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Inhalt siehe Klappentext.
Ich kenne noch nicht alle, aber doch einige von Moritz Matthies’ „Erdmännchen-Krimis“, selbst gelesen habe ich noch keinen davon, ich habe immer die Hörbücher, nein Hörerlebnisse, ...

Inhalt siehe Klappentext.
Ich kenne noch nicht alle, aber doch einige von Moritz Matthies’ „Erdmännchen-Krimis“, selbst gelesen habe ich noch keinen davon, ich habe immer die Hörbücher, nein Hörerlebnisse, mit Christoph Maria Herbst als Sprecher genossen. Dieser Mann hat nicht nur die verschiedensten Akzente und Tonlagen für Männer und Frauen parat, er weiß auch immer ganz genau, welches der geschätzten 17 Erdmännchen gerade am Zug ist und reagiert mit der passenden Stimme - einfach genial. Rufus und Ray sind süß, putzig und clever, der eine wirklich schlau, der andere ein bisschen verpeilt. Die felligen Brüder ergänzen sich bestens. Phil wäre ohne die beiden wohl aufgeschmissen, oder? Montgomery, bereits bekannt aus vorherigen Abenteuern, die man nicht unbedingt in der Reihenfolge lesen oder hören muss, aber kann, ist mit ihrem Slang und ihrer Quietschestimme gewöhnungsbedürftig, aber man gewöhnt sich recht schnell daran.
Zum Inhalt möchte ich nicht viel verraten, nur soviel: Das Oligarchen-Sterben geht um wie eine ansteckende Krankheit. Einer nach dem anderen sind sie ganz plötzlich tot - erschossen, selbst oder fremd, wer weiß das schon so genau? Und immer gibt es einen Haufen Frauen in der Nähe, Witwen, seien es nun Ehefrauen oder Ex-Ehefrauen, Töchter, Stieftöchter, meist alle in ähnlichem Alter und ähnlicher Optik, alle vom gleichen Schönheitschirurg hergerichtet, sehr merkwürdig. Klar, dass es hier so guter Spürnasen wie den Erdmännchen bedarf, um die Fälle zu lösen.
„Boom Boom Babuschka“ ist der 10. Band der Erdmännchen-Reihe und garantiert 6:17 Stunden gute Unterhaltung, wenn man diese Art von Humor mag. Ich habe das Ermittlerteam gerne nach Sardinien, Monaco, Madrid, London und Berlin begleitet, ob per Flugzeug, Helikopter, Schiff oder Motorrad, es gab immer etwas zu lachen. Ich empfehle das Hörbuch mit 4 Sternen weiter, die Stimme macht#s (die ziemlich überzogene und laute Story alleine könnte mich nicht überzeugen).

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Veröffentlicht am 02.06.2025

Um jeden Preis

Um jeden Preis
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Inhalt siehe Klappentext.
Ich kannte von Hera Lind bisher nur die Unterhaltungsromane aus den 1990er und 2000er Jahren, von den Tatsachenromanen hatte ich zwar Titel gehört, aber noch keinen davon gelesen. ...

Inhalt siehe Klappentext.
Ich kannte von Hera Lind bisher nur die Unterhaltungsromane aus den 1990er und 2000er Jahren, von den Tatsachenromanen hatte ich zwar Titel gehört, aber noch keinen davon gelesen. „Um jeden Preis“ ist nun mein erstes Hörbuch nach einer wahren Geschichte, in 13:18 Stunden sehr einfühlsam, aber auch gefasst von Yara Blümel gelesen.
Das Titelbild zeigt, wie sehr die junge Frau das kleine Kind liebt, hält und beschützt, es könnte sowohl Lydia mit ihrem Kind, aber auch einem ihrer Geschwister sein, ebenso aber auch ihre Mutter mit einem ihrer vielen Nachkommen. Zum Inhalt brauche ich nicht viel zu schreiben, der Klappentext ist aussagekräftig genug - die Familie Groß flüchtet 1944 von der Ukraine über tausende von Kilometern bei Eiseskälte, ohne Hab und Gut, nur das, was man am Leibe trägt, jede nächste Stunde ist ungewiss, wohin man gerät, was einen erwartet. Beim Hören denkt man, es kann nicht mehr schlimmer kommen, und doch: Es kommt immer noch schlimmer. Die armen Menschen, Vertriebene, Flüchtlinge, scheinen in den Augen ihrer Aufseher nichts wert zu sein, so wie sie diese behandeln. Diese Geschichte über die Entbehrung des eigenen Lebens, um die Kinder, Geschwister, die Familie zu schützen, zu retten, ist so ergreifend, aber auch so schockierend, was die Familie durchlitten hat und gleichzeitig ist es auf eine gewisse Weise faszinierend, wie sie das Erlebte überstanden und es immer geschafft haben, zusammenzubleiben, wie Vater Josef es damals vorgebetet hat. Er selbst war über ein Vierteljahrhundert von der Familie getrennt, erst im Alter, in den 1970er Jahren, kann ein Zusammentreffen stattfinden. Jeder Tag ist eine neue Herausforderung, die große Armut und die bittere Kälte machen es schier unmöglich, zu überleben. Aber Lydia und ihre Mutter sind so starke Frauen, harte Kämpferinnen, sie geben nicht auf; sie wollen jedes ihrer Kinder und Geschwister retten, beisammenhalten, niemanden zurücklassen. Und das schaffen sie tatsächlich. Manche Szenen sind recht ausführlich bzw. ausschweifend erzählt, vermutlich gehört das dazu, um die ganze Grausamkeit darzustellen und an den Hörer heranzulassen. Traurige Stellen, auch ein paar wenige schöne Stellen, harter Stoff, kaum zu glauben, dass es wahr ist. Eine besondere Hörunterhaltung, die 4,5 bis 5 Sterne sowie Hörempfehlung von mir bekommt. Hier denkt man gleich ganz anders über das Leben.

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Veröffentlicht am 01.06.2025

Schluss mit Rückenschmerzen

Schluss mit Rückenschmerzen
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Inhalt siehe Klappentext und im sehr gut gegliedertem Inhaltsverzeichnis.

Mein erster Eindruck vom Buch ist positiv; mir gefällt, dass das Buch nicht in reinem Fließtext runtergeschrieben ist, sondern ...

Inhalt siehe Klappentext und im sehr gut gegliedertem Inhaltsverzeichnis.

Mein erster Eindruck vom Buch ist positiv; mir gefällt, dass das Buch nicht in reinem Fließtext runtergeschrieben ist, sondern in verschiedene Blöcke aufgeteilt ist. Die Übungen kommen zum Schluss, wenn man sich mit dem Aufbau von Rücken und Körper eingelesen und vertraut gemacht hat (Grundlagen-Teil). Die Schulzeit ist lange vorbei, das Anatomische war nicht mehr komplett verinnerlicht und konnte hier bestens aufgefrischt werden. Die Schaubilder helfen mir sehr, mir das Gelesene vorstellen zu können. Die "Patientengeschichten" bringen Abwechlung in den "Lernpart". Man liest ein solches Buch nicht komplett am Stück, ideal sind die Blöcke zwischen zwei Patientengeschichten. Ich finde es verständlich und während des Lesens gibt es durchaus Stellen, an denen man sich selbst wiedererkennt und denkt, ach ja, kenne ich, da muss ich etwas tun.

Die Übungen sind gut und verständlich beschrieben, es ist nichts kompliziertes dabei; einige davon kannte ich schon aus meinen Rückenkursen. Da ich seit mehreren Wochen, toi toi toi, beschwerdefrei bin, habe ich noch nicht alle Übungen ausprobiert, weiß aber nun, wo ich nachschlagen muss, wenn es, hoffentlich nicht so bald, mal akut werden sollte.

Zu den 3 Säulen der Manke-Methode (Wissen, Mentale Einstellung, Bewegung) kann ich sagen, dass ich zwar relativ papierlos unterwegs bin, mir z. B. meinen Laufplan als Erinnerung (jeden 2. Tag) auf dem Handy abgespeichert habe und damit sehr gut zurechtkomme. Die Rückenübungen werden ebenfalls als Erinnerung „gemerkt“.

Es gibt schon neue Erkenntnisse durch das Buch, aber das Meiste ist bekannt (oder sollte bekannt sein), man muss es sich einfach täglich in Erinnerung rufen und anwenden - klingt einfacher, als es im wahren Leben ist. Aber es hilft. Nach der ersten Lektüre dieses Rücken-Führers/Ratgebers, bisher ohne Schmerzen, empfehle ich das Buch mit seinen 144 Seiten gerne mit 5 Sternen weiter. Dr. med. Matthias Manke empfiehlt und berät in die richtige Richtung, die Übungen anzuwenden und auszuführen liegen beim Lesenden/Patienten. Das Ergebnis ist nur so gut, wie der Betroffene mitwirkt.

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Veröffentlicht am 01.06.2025

Stromlinien

Stromlinien
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Inhalt siehe Klappentext.
Ich habe von Rebekka Frank bereits „Das Echo der Gezeiten“ gehört, „Stromlinien“ ist somit ihr zweites Werk, das ich sehr genossen habe.
Das Titelbild zeigt das Boot von Alea, ...

Inhalt siehe Klappentext.
Ich habe von Rebekka Frank bereits „Das Echo der Gezeiten“ gehört, „Stromlinien“ ist somit ihr zweites Werk, das ich sehr genossen habe.
Das Titelbild zeigt das Boot von Alea, Enna und Jale, die „Sturmhöhe“, die das türkise Wasser teilt und ins blaue Wasser reinfährt.
Man liest in der Gegenwart, 2023, von den Zwillingen Enna und Jale, deren Mutter Alea 38 Jahre im Gefängnis saß und nun, nach der Entlassung verschwunden ist. Hat Jales plötzliches Verschwinden, ihr Eigenleben gegenüber der Zwillingsschwester, damit zu tun? In Rückblicken in die Vergangenheit, 1978 und 1984, geht es um die jüngere Alea, die sich mit Henri anfreundet, dem Sohn von Rudolf Wilke, der mit Gunnar in den 1920ern im Gefängnis war und dem er seine Stelle auf dem Schiff zu verdanken hat. Gunnar ist Ehmis Vater, Aleas Großvater; Ehmi ist die Grossmutter von Jale und Enna, sowie Aleas Mutter. Erst bei etwa 40% des Buches beginnt sich der Kreis langsam, aber noch nicht vollständig, zu schließen, wer in welcher Beziehung zu wem steht. Vorher waren es viele Namen, aber die Verbindung fehlte. Die Kapitel halten keine zeitliche Reihenfolge ein, das macht aber nichts, denn durch die Datumsangaben und die wechselnden Hauptpersonen kann man der Geschichte gut folgen.
Man erfährt viel über die „Sturmhöhe“, die schon einige Jahrzehnte hinter sich hat, über Wasser im Allgemeinen, die Elbe und die Lühe im Besonderen. Landschaftlich schön beschrieben, auch die Vielzahl an Wasserlebewesen und Vogelarten im Alten Land wird anschaulich dargestellt. Zum Ende hin wird es nochmal richtig spannend, als weitere Geheimnisse gelüftet werden und nichts scheint so zu sein, wie man dachte. Dass so viel Krimi dahintersteckt, hätte ich nicht gedacht, aber bin begeistert vom Buch. Es gab sympathische Personen, dann auch welche, die mich nicht so angezogen haben - am besten selbst lesen und sich ein Bild machen.
Sehr hilfreich, wichtig und lesenswert, am besten erst im Anschluss an die Geschichte, ist das Nachwort, dass nicht nur über die wahren Schiffsunglücke, sondern auch sonst über tatsächlich Stattgefundenes und Bestehendes berichtet und von persönlichen Erfahrungen der Autorin erweitert wird. Mir hat das Buch mit seinen 512 Seiten sehr gut gefallen und ich empfehle es gerne mit 5 Sternen weiter.

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Veröffentlicht am 22.05.2025

Der Duft des Wals

Der Duft des Wals
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Inhalt siehe Klappentext.
Ich kannte den Autor Paul Ruban bisher nicht, das Titelbild ist buntgestreift, mit einem Auge (des Wals) mittendrin, also auffällig gehalten.
Ich bin schwer ins Hörbuch reingekommen, ...

Inhalt siehe Klappentext.
Ich kannte den Autor Paul Ruban bisher nicht, das Titelbild ist buntgestreift, mit einem Auge (des Wals) mittendrin, also auffällig gehalten.
Ich bin schwer ins Hörbuch reingekommen, und obwohl es nur knapp 5 Stunden Laufzeit hat, abwechselnd gesprochen von Chris Nonnast, Felix Holm, Julia Dillmann, Manon Straché, Christina Ann Zalamea und Wolfgang Wagner, die ich alle nicht kannte, haben mir die Stimmen der Sprecherinnen besser gefallen, als die männlichen, die mochte ich nicht so gerne. Es geht um die gestresste Flugbegleiterin Celeste, die sich selbst geiselt und das als Vorstufe zum Ruhestand toll findet; um das auseinandergelebte Ehepaar Hugo und Judith, das seiner Tochter Ava und sich selbst einen entspannten Familienurlaub vorgaukelt, in dem Mutter Judith nebenfrei mit Bon fremdgeht und Vater Hugo es ihr aus Rache gleichtut - kindisch; den älteren Hotelangestellten Waldemar, der am liebsten seine Kollegin anhimmelt und, wie der Titel schon sagt, um den Wal. „Der Duft des Wals“ klingt natürlich ansprechender als „Der Wal stinkt“, aber ich fand die ganze Story ziemlich weird. Die Szene mit dem geplatzten Wal klingt nicht besonders appetitlich, was soll daran „Duft“ sein? Man hangelt sich durch den Tag, versucht mit Nasenklemmen den Gestank zu vertreiben, aber so richtige Urlaubsstimmung kommt nicht auf. Letztendlich ist der Wal nicht die einzige Katastrophe, sondern die nächste bahnt sich schon an und damit ist diese besondere Urlaubsreise zu Ende, ohne dass es mir viel gebracht hat. 2,5 Sterne vergebe ich für die Kostüme im Kinderparadies und Avas Malbrett, mich hat die Geschichte weder überzeugen noch mitreißen können.

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