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Veröffentlicht am 30.12.2020

Geduld

Der Mädchenwald
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Für dieses Buch braucht man Geduld....viel Geduld. Es zieht sich in den ersten Kapiteln wie Kaugummi. Es gibt drei Protagonisten und es wird immer wechselnd aus der jeweiligen Perspektive erzählt. Elissa, ...

Für dieses Buch braucht man Geduld....viel Geduld. Es zieht sich in den ersten Kapiteln wie Kaugummi. Es gibt drei Protagonisten und es wird immer wechselnd aus der jeweiligen Perspektive erzählt. Elissa, Elijah und Mairead. Mairead, als Ermittlerin ist seltsam farblos was die Ermittlungen betrifft. Der Großteil der Kapitel bezieht sich auf ihre Probleme im Privatleben. Elissa ist eine tragische Figur in einem Schachspiel, in dem sie nur reagieren kann. Fraglich ob sie gewinnen kann, denn das Preisgeld ist ihr Leben. Sie ist sehr klar beschrieben in ihrer Persönlichkeit und damit ein absoluter Kontrast zu Elijah. Man erfährt erst sehr spät im Buch die Zusammenhänge, und die Gründe . Dies, kombiniert mit den Beschreibungen von Elijahs Persönlichkeit ließ mir bis zur Hälfte des Buches nur Kopfschütteln als Emotion. Die Verständlichkeit kommt absolut zu kurz. Außerdem ist das Ende viel zu abrupt. Dies ist sehr schade , ein kleiner Epilog hätte dem Buch gutgetan.

Dadurch, dass man Elijah nicht einschätzen kann und die Zusammenhänge erst so spät ein wenig erhellt werden, habe ich mich lange gequält ( hauptsächlich, weil ich den Ehrgeiz habe, jedem Rezensionsexemplar eine vollständige Chance zu geben), das Ende hat mich allerdings ein wenig mit dem Buch versöhnt. Klug gesetzte Wendungen und ein dramatisches Finale mit einem lebendig gewordenen Schachspiel haben mich die letzten Seiten über wahnsinnig gut unterhalten und so bekommt das Buch (gerade noch) vier Sterne.

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Veröffentlicht am 22.08.2020

Ein Umzug ins Glück

Remember Me – Tödliche Vergangenheit
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Jubilee Harper heißt jetzt Lee Kramer und hat sich nach einem schrecklichen Erlebnis in einem neuen Appartment in New York verkrochen. Dort begegnet sie ihrem Nachbarn Garland und beide fühlen sich zueinander ...

Jubilee Harper heißt jetzt Lee Kramer und hat sich nach einem schrecklichen Erlebnis in einem neuen Appartment in New York verkrochen. Dort begegnet sie ihrem Nachbarn Garland und beide fühlen sich zueinander hingezogen.

Was ich an diesem Buch gut fand:
Die Charakterisierung von Lee und die Tatsache, dass sie in der Ich – Perspektive erzählt hat. All ihre Gedanken und Gefühle treten im Präsens zutage, während der Leser von ihrem schrecklichen Geheimnis in den Therapiestunden erfährt. Dadurch, dass sie Psychologin ist, kann man ihre Panikattacken hautnah miterleben und ihren Kampf um innere Ruhe mitverfolgen. Sie weiß aufgrund ihres Berufes was da mit ihr passiert, das fand ich ganz wundervoll beschrieben und gibt der Diagnose PTBS einen sehr positiven Stempel. Danke. Der Schreibstil ist sehr eingängig und plastisch. Die Mischung aus Handlung und Beschreibung ist toll und durch die häppchenweise Preisgabe von Lees Leben bleibt die Spannung erhalten. Die Liebesgeschichte ist sehr stimmig und dezent, fügt sich gut in die Situationen ein und forciert Lees Seelenleben, was dem Spannungsbogen guttut. Auch Garland ist gut charakterisiert und er ist ein echt toller Typ. Er tut Lee unglaublich gut und damit kommen wir auch schon zu dem:

Was ich an diesem Buch nicht gut fand:

Die Anzahl der Protagonisten. Es sind nämlich nicht sehr viele, und dadurch war mir persönlich sehr schnell klar, wer der Verdächtige ist. Das hat mir größtenteils die Spannung genommen. Außerdem wird der Verdächtige am Ende sehr abrupt völlig anders charakterisiert und das hat mich ein wenig verwundert. Außerdem hat die Geschichte einige Logiklöcher, beziehungsweise wichtige Ermittlungsergebnisse werden nicht an den Leser weitergegeben und so hatte ich stellenweise doch einige Fragezeichen hinter meiner Stirn. Allerdings vermute ich, dass ich als Vielleser und Schnelldenker da ein wenig sehr streng bin und andere Leser dieses Buch durchaus genießen können.
Mir persönlich war es leider viel zu durchsichtig. Trotzdem hat der Schreibstil viele Unzulänglichkeiten wettgemacht und ich habe das Buch bis zum Ende gelesen und mich über Lees Wandlung sehr gefreut.

Fazit: Für mich zu durchschaubar, aber mit absoluter Sicherheit für Mainstreamleser ein packender Romance - Thriller, deshalb (gerade noch) vier Sterne

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Veröffentlicht am 18.09.2022

Leider nicht meine Lieblingsprotagonistin

Tot ist sie dein
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Das Buch" Tot ist sie dein“ ist recht ungewöhnlich. Es spielt in Brasilien dort ist das Justizsystem anders, als man es hierzulande kennt. Es gibt viel Korruption, Vertuschung, Selbstjustiz und Neid. ...

Das Buch" Tot ist sie dein“ ist recht ungewöhnlich. Es spielt in Brasilien dort ist das Justizsystem anders, als man es hierzulande kennt. Es gibt viel Korruption, Vertuschung, Selbstjustiz und Neid. Damit muss man als Leser erst einmal zurechtkommen, dass nichts so läuft, wie man es gewohnt ist. Zweitens ist die Hauptprotagonistin" nur " Sekretärin", also keine wirkliche Ermittlerin , und damit komme ich auch schon zum Hauptkritikpunkt an diesem Buch. Diese Hauptprotagonistin war für mich so dermaßen unsympathisch und arrogant und egoistisch, dass ich zwischendrin immer wieder versucht war, das Buch vorzeitig abzubrechen. Ständige Alleingänge, die nicht nur sie selber, sondern auch Familie und Freunde gefährden, eine akute Unlust und Gleichgültigkeit ihrer Familie und speziell ihren Kindern gegenüber, fand ich sehr schwer zu ertragen. Die Fälle an sich fand ich gut ausgearbeitet und einigermaßen spannend, wenn auch deutlich überzeichnet. Es hätten ein paar Widerwärtigkeiten weniger sein dürfen. Dies in Kombination mit einer... ja ich stehe dazu... widerwärtigen Protagonistin führte bei mir dazu, dass ich das Buch zwar spannend fand , alleine schon durch die Ungewöhnlichkeiten, allerdings habe ich mich mehr vor der Protagonistin geekelt, als vor den beschriebenen Tätigkeiten diverser böser Konterparts. Der Ansatz, jemand als Protagonist zu erschaffen, der völlig aus dem Raster desjenigen fällt, der auf der guten Seite zu stehen hat, ist ja prima und durchaus lobenswert. Und hat natürlich einen sehr hohen Wiedererkennungswert, außerdem finde ich es auch nicht unreal jemanden so zu beschreiben, die Dunkelziffer der Menschen, die Probleme in der Ehe haben, ist wahrlich sehr hoch. Doch mir fehlt in all diesen Machenschaften, (so beschreibe ich diese Gesamtheit der Begebenheiten wohl am besten ohne zu spoilern,) eine positive Figur ,die den Leser eine wenig auffängt und mitnimmt. Ein positiver Konterpart sozusagen.
Deshalb fand ich das Buch nicht schlecht, schön düster und thrillig, es hat mich jedoch an keiner einzigen Stelle abgeholt als Leser, weil ich alle Figuren absolut zum Speien fand. So habe ich mich durchgekämpft , gequält und oft auch angewidert, allerdings gebe ich zu bedenken, dass dies meine ganz persönliche Meinung ist. Leser, die z. B. düstere kaputte Figuren wie Harry Hole mögen, könnten dieses Buch großartig finden. Meinen Geschmack hat es leider nicht getroffen.

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Veröffentlicht am 19.01.2022

Zu viel Heather , zu wenig Ermittlung

Der Herzgräber
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Im Buch" Der Herzgräber" zeigt die Protagonistin Heather dem Leser ein Stück ihres Weges , direkt nach dem Tod ihrer Mutter. Sie kommt in ihren Heimatort zurück, wohnt im Haus ihrer Mutter, welches sie ...

Im Buch" Der Herzgräber" zeigt die Protagonistin Heather dem Leser ein Stück ihres Weges , direkt nach dem Tod ihrer Mutter. Sie kommt in ihren Heimatort zurück, wohnt im Haus ihrer Mutter, welches sie mit 16 Jahren verließ, und versucht sich beruflich neu zu orientieren. Außerdem findet sie Hinweise darauf, dass ihre Mutter eine völlig andere Person gewesen muss, als die, die Heather immer zu sehen bekam.
Immer persönlicher werden die Rätsel und Heather muss sich bald ihrer Vergangenheit stellen, um die Zukunft zu verstehen.

Dieses Buch hat einige sehr tolle Ansätze, die Geschichte ist packend , geht es doch um eine Serie grauenvoller Morde. Leider hat die Autorin hier einiges an Potenzial liegen gelassen. Dadurch, dass der Ermittler immer nur Bruchstücke berichtet, wird man als Leser zu keiner Zeit, in irgendeiner Weise in die Ermittlungen involviert, was ich persönlich schrecklich fand. Und ehrlich gesagt....die Protagonistin fand ich auch ganz schrecklich. Sie kommt sehr unsympathisch daher, nur darauf pochend, wer oder was sie einmal war, mit keinerlei Gefühl für Schuld, oder Respekt ihren Mitmenschen gegenüber. Das hat mir einen Großteil der Geschichte kaputtgemacht. Ich konnte mit der Hauptfigur nicht mitfiebern, sondern war nur genervt ob ihres merkwürdigen Verhaltens. Die Nebencharaktere sind da schon besser aufgestellt, bleiben allerdings hinter der außergewöhnlich präsenten Heather zu stark zurück. Zudem sind einige rote Fäden nicht aufgelöst, oder ungeschickt nicht mehr erwähnt. Das Ende ist sehr abrupt und bietet leider keinen aufklärungsrelevanten Bezug zu den Morden. In sich logisch und toll ausgedacht ist alles, Respekt dafür und der Schreibstil ist flüssig und spannend, bildhaft in den Beschreibungen. Auch die Rückblenden sind gut gewählt und bieten dem Leser einen Einblick hinter die Kulissen des Lebens von Heathers Mutter. Allerdings empfand ich hier, bedingt durch die sowieso schon vorhandene Farb - und Glanzlosigkeit der Nebenprotagonisten, eine leichte Langeweile, da die Personen in den Rückblenden überhaupt nicht eingeführt wurden und somit eher nebulöse Schattengestalten waren, als dass sie Spannung , oder Klarheit in die Geschichte gebracht hätten.
Generell war es mir zu viel Heather und explizit ihr Herumgezicke und viel zu wenig Aufklärung, Auflösung, Spannungen durch Nebenprotagonisten , oder Ermittlungsarbeit. Am Ende wurde gar keine Auflösung geliefert, bezüglich der letzten Szene. Weder in Bezug auf den Vater, noch auf Lyle (wie konnte er von den Toten auferstehen ?) was geschah hinterher mit ihm, was geschah mit Ben und Nikki ??? Wer zur Hölle ist Cathy und wie kommt sie dorthin ? All diese Antworten hätte ich mir als Leser gewünscht und ehrlich gesagt auch verdient.

Fazit: Leider hat dieses Buch meinen Lesegeschmack nicht getroffen, aber ich denke, Menschen, die gerne gut konstruierte Thriller mit sehr eckigen Protagonisten mögen, sollten hier zugreifen.

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Veröffentlicht am 08.11.2020

Leider kein One Hit Wonder

Just One Heartbeat – Verborgene Sehnsucht
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Bis jetzt kenne ich Stacey Lynn nur als Autorin der Raleigh Rough Riders und diese Serie liebe ich sehr.
Von "Just One Heartbeat" bin ich ehrlich gesagt ein wenig enttäuscht.

Liam ist ein berühmter Rockstar, ...

Bis jetzt kenne ich Stacey Lynn nur als Autorin der Raleigh Rough Riders und diese Serie liebe ich sehr.
Von "Just One Heartbeat" bin ich ehrlich gesagt ein wenig enttäuscht.

Liam ist ein berühmter Rockstar, der sein Image aufpolieren muss. Und Claudia ist behütet und in Reichtum aufgewachsen und muss jetzt selber Geld verdienen. Sie finden über eine Escort – Agentur zusammen.

Die Geschichte an sich ist gut und der Schreibstil von Stacey Lynn wie immer, klar und toll zu lesen.
Leider haben mich beide Protagonisten nicht wirklich angesprochen. Das lag auch ein wenig daran, dass Liam zwar ein Rockstar ist aber von seinem Leben nichts erzählt wurde, kein Telefonat mit seiner Band etc. Das fand ich sehr steril und eindimensional. Da kam für mich kein Rockstar Feeling auf. Bei Claudia hatte ich noch ein wenig mehr Probleme. Töchterchen aus reichem Hause weiß nicht was sie mit ihrem Leben anfangen soll und geht nach der Familientragödie ihrer Tante zur Hand. Hmpf . Diese Konstellation hat sie mir leider von Herzen unsympathisch gemacht. Auch sie ist recht eindimensional beschrieben und zudem kommt noch ein" Problem" hinzu, welches erst im letzten Drittel des Buches völlig aus dem Nichts auftaucht und für mich deshalb absolut nicht nachvollziehbar ist, da es sowohl ihrer Erziehung als auch ihrem Charakter völlig widerspricht dieses Problem zu ignorieren.
Die erotischen Momente sind heiß und sinnlich und passen sehr gut in die Geschichte hinein. Bei Liam wird zum Ende hin ganz deutlich klar, wie vielschichtig und beschützend er ist. Leider nimmt auch hier das Familienthema zu wenig Raum ein. Die Protagonisten sind zu eindimensional beschrieben für ein Setting, dass nur mit zwei Personen auf einer karibischen Insel auskommen muss. Es gibt etwas zu viele Wiederholungen, was die gegenseitige Anziehung zwischen den beiden betrifft. Dieser Geschichte hätten Nebenprotagonisten sehr gutgetan und ein paar Seiten mehr über die Interaktionen mit Liams Familie. Es gingen sehr viele Sätze drauf für Nebensächlichkeiten, die mich eher genervt und gelangweilt haben, die wirklich wichtigen Szenen und Bezüge, die die Spannung hätten vorantreiben können, sind schnell und lieblos in wenigen Sätzen herabgewürdigt. Schade, trotzdem bleibe ich ein Riesenfan der Raleigh Rough Riders und werte dieses Buch als einen Song, der ein wenig schlecht komponiert und gesungen wird.

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