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Veröffentlicht am 07.10.2019

spannender Abschluss eines märchenhaften Fantasy-Abenteuers

Die Bibliothek der flüsternden Schatten - Bücherkrieg
4

„Bücherkrieg“, der dritte Band aus Akram El-Bahays Reihe um „Die Bibliothek der flüsternden Schatten“, bietet einen spannenden Abschluss der Trilogie.
Die Handlung schließt direkt an das Ende des Vorgängerbandes ...

„Bücherkrieg“, der dritte Band aus Akram El-Bahays Reihe um „Die Bibliothek der flüsternden Schatten“, bietet einen spannenden Abschluss der Trilogie.
Die Handlung schließt direkt an das Ende des Vorgängerbandes „Bücherkönig“ an. Die Fabelwesen, die erfolgreich aus der Gefangenschaft in der Bücherstadt Paramythia befreit wurden, sind in der Nähe des Berges, der auch „Tor zum Himmel“ genannt wird, versammelt und beraten über ihre Zukunft und ihr weiteres Vorgehen, während Kani Thalia, die steinerner Wüstenhexe auf dem Gipfel des Berges, um Rat fragt. Noch befinden sich die Fabelwesen nicht in Sicherheit, denn die dunkle Sahira Layl ist im Besitz des Buches mit den Geheimen Namen, das sie befähigt, die Fabelwesen in neue Büchergefängnisse hinein lesen zu lassen und der Herrschaft des Weißen Königs zu unterstellen. Sam wird als ehemaliger Dieb dazu bestimmt, in die Stadt einzudringen, um das Buch an sich zu bringen, während der Bücherkönig Nusar mit seiner Armee die Stadt Mythia angreift. Dieser Plan klingt simpel, doch Layls Macht und Gerissenheit stellt die Verbündeten auf eine große Probe.
Wie schon in den ersten beiden Bänden haben mich auch hier wieder die bildhafte Sprache und die märchenhafte Welt, die Akram El-Bahay mit seinen Worten erschaffen hat, restlos begeistert. Die Geschichte ist sehr komplex, es hat den Einstieg in den Abschlussband erleichtert, dass auf den ersten Seiten ein paar Rückblenden eingebaut wurden, die die Erinnerung an die Vorgeschichte aufleben lassen. Während insbesondere im ersten Band viele Beschreibungen das Buch dominieren, in dem die märchenhafte Welt zum Leben erweckt wird, überwiegen hier die Aktionen und Hintergrundinformationen, die wichtig sind, um die Geschichte der Fabelwesen und das Wirken der Sahiras zu verstehen. Aber auch hier entfachen die Beschreibungen der vielfältigen Kreaturen und fremdartigen Szenerien immer wieder das Kopfkino und haben vor meinem inneren Auge faszinierende Bilder aufleben lassen.
Die Stimmung ist zum Teil düster und bedrückend entsprechend der sich zuspitzenden Lage der Fabelwesen aber auch der Bewohner Mythias. Mir hat es auch hier wieder gefallen, wie lebendig die Charaktere wirken und wie diese Raum bekommen, sich weiter zu entwickeln. Viele Dialoge und auch trotz der überwiegend ernsten Situation ein paar humorvolle Elemente lockern die Geschichte auf, neben spannenden Szenen gibt es viele nachdenkliche Momente. Das Miteinander der verschiedenen Kreaturen lässt sich durchaus auf unsere multi-kulturelle Gesellschaft projizieren.
Das Ende wirkt einerseits abgerundet, ist in meinem Augen allerdings ein wenig zu märchenhaft positiv gestaltet. Ansonsten hat mich hat dieses epische Fantasy-Abenteuer rundum überzeugt.

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  • Cover
  • Geschichte
  • Fantasie
  • Erzählstil
  • Figuren
Veröffentlicht am 11.02.2020

spannender neuer Band mit einem aktuellen Themenbezug

Blutige Gnade
3

„Blutige Gnade“, der 4. Band aus Leo Borns Thrillerserie zu seiner Hauptfigur Mara Billinski, hat mir wieder spannende und unterhaltsame Lesestunden verschafft.
Die Frankfurter Mordkommission ist diesmal ...

„Blutige Gnade“, der 4. Band aus Leo Borns Thrillerserie zu seiner Hauptfigur Mara Billinski, hat mir wieder spannende und unterhaltsame Lesestunden verschafft.
Die Frankfurter Mordkommission ist diesmal gleich in mehreren Mordfällen gefordert. Den Auftakt macht ein Mord während eines Einbruchs, bei dem aber nichts gestohlen wurde, und bei dem die Motivsuche im Sande verläuft. Dazu kommt der brutale Mord an einem Journalisten, der einer großen Sache auf der Spur war. Hinweise deuten auf die Geschäfte der Russenmafia und die Nachfolger Novians, den Mara im letzten Band gejagt hat. Aber kann das wirklich die Big Story“ sein, an der der getötete Journalist dran war?
Auch privat findet Mara keine Ruhe, alte Schatten aus der Vergangenheit holen sie ein und werfen sie emotional aus der Bahn. Zu meiner Freude bekommt die Figur Rafael Makiadi in diesem Band wieder etwas mehr Raum eingeräumt, allerdings wird er unfreiwillig in nicht ganz ungefährliche Machenschaften verstrickt und erweist sich einmal mehr als Sorgenkind.
Wie gewohnt ist die Geschichte ebenso rasant wie komplex aufgebaut, verschiedene Handlungsstränge greifen ineinander, die Ereignisse werden aus der Sicht verschiedener Charakter dargestellt, diesmal sorgt ein aktueller Themenbezug für zusätzliche Brisanz.
Auch wenn ich beim Lesen einige der Entwicklungen schon geahnt habe, war der Verlauf nicht weniger spannend, da die Atmosphäre stimmig ist, die Charaktere glaubhaft und vielschichtig angelegt sind und unerwartete Details für Abwechslung sorgen.
Der Band kann alleinstehend gelesen werden, wichtige Details zu den Hauptfiguren werden insbesondere zu Beginn der Geschichte mit eingeflochten. Da ich die Vorgeschichten kenne, war das für mich schon etwas viel und hat zu Beginn das Tempo etwas ausgebremst, um die Entwicklung der Charaktere und ihre Reaktionen zu verstehen, ist es durchaus hilfreich, die ganze Vorgeschichte zu kennen.
Die Reihe ist nichts für zartbesaitete, gleich zu Beginn dieses Bands geschieht ein grausiger Mord, zum Glück halten sich die Details der Schilderungen gerade noch in Grenzen. Ich persönlich mag es nicht, wenn in Thriller sadistischen Taten zu viel Raum eingeräumt wird, hier bleiben genügend Andeutungen, die jedem Leser Raum für sein individuelles Kopfkino lassen. Nervenaufreibend ist die Lektüre auf alle Fälle, es gibt einige spannende Szenen, in denen ich beim Lesen geneigt war, den Atem anzuhalten. Insbesondere die Hauptcharaktere Mara Billinski und Jan Rosen sind mir im Laufe der Reihe ans Herz gewachsen mit ihren kleinen Marotten und Eigenheiten, so dass ich mich schon sehr auf die angekündigte Fortsetzung freue.

  • Einzelne Kategorien
  • Spannung
  • Cover
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
Veröffentlicht am 28.12.2020

ein weiterer spannender und temporeicher Mara-Billinsky-Thriller

Vergessene Gräber
2

„Vergessen Gräber“ ist bereits der 5. Thriller aus der Mara-Billinsky-Reihe von Leo Born und wieder ebenso spannend und komplex wie seine Vorgänger.
Eine Reihe grausamer Morde hält die Ermittler der Frankfurter ...

„Vergessen Gräber“ ist bereits der 5. Thriller aus der Mara-Billinsky-Reihe von Leo Born und wieder ebenso spannend und komplex wie seine Vorgänger.
Eine Reihe grausamer Morde hält die Ermittler der Frankfurter Mordkommission auf Trab. Scheinbar willkürlich sucht sich der Täter seine Opfer aus, allerdings eint sie, dass alle jung und erfolgreich mitten im Leben stehen. Als Mara Billinsky und Jan Rosen einen weiteren gemeinsamen Nenner darin entdecken, dass einige der Opfer einen russischen familiären Hintergrund besitzen will ihr Chef, Kommissar Klimt, nichts davon wissen.
Doch wenn Mara Billinsky sich etwas in den Kopf gesetzt hat, lässt sie nicht locker. Dass einige der Angehörigen der Opfer nicht mit der Polizei zusammen arbeiten wollen und offensichtlich Informationen zurückhalten, weckt erst recht ihren Ehrgeiz, dem Täter auf die Spur zu kommen, zur Not auch ohne den Segen Klimts.
Mit Mara Billinsky und Jan Rosen hat Leo Born ein sehr ungleiches Ermittlerduo geschaffen, dass sich jedoch gut ergänzt, im Laufe der Zeit gelernt hat einander zu vertrauen und im Zweifelsfall den Rücken frei zu halten. In diesem Band gefällt es mir, dass Rosen aus dem Schatten Maras heraus treten darf. Er überwindet seine Schüchternheit und wird auf eigene Faust aktiv, was ansonsten eher Maras Naturell entspricht. Aber auch Rosen muss ähnlich wie Mara feststellen, dass Alleingänge ein hohes Risiko bergen können.
Auch in diesem Band ist das Tempo der Geschichte hoch, verschiedene Handlungsstränge und Perspektiven greifen ineinander, trotzdem behält man als Leser stets den Überblick. Man ist beim Lesen den Ermittlern oft einen Schritt voraus, muss aber dennoch für die Auflösung der Geschichte bis zum Ende warten. Aufhänger ist für diesen Band ein tatsächliches Ereignis, dass geschickt in eine fiktive Handlung eingebaut wird. Die Geschichte ist fesselnd und glaubhaft, lediglich mit der Motivation des Täters habe ich mich etwas schwer getan.
Im Laufe der Reihe sind mir die Charaktere regelrecht ans Herz gewachsen. Mara Billinsky mit ihrem anfangs spröden Auftreten und ihrem provokanten Aussehen hat mittlerweile ihren Platz im Team der Frankfurter Mordkommission gefunden, darf auch ihre weiche Seite zeigen und bleibt trotzdem ihrem Charakter treu. Die Figuren entwickeln sich schlüssig weiter und tragen viel zum Charme dieser Thrillerreihe bei. Die Bände enthalten zwar in sich abgeschlossene Geschichten, es gibt jedoch auch immer wieder Bezüge zu vorherigen Geschichten, so dass es durchaus anzuraten ist, die Bände chronologisch zu lesen.

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  • Charaktere
  • Handlung
Veröffentlicht am 02.09.2020

solider Thriller, der aber zu vorhersehbar und klischeehaft daher kommt

Jigsaw Man - Im Zeichen des Killers
2

Mit „Jigsaw Man - Im Zeichen des Killer“ hat die Londonerin Nadine Matheson, die Hauptberuflich als Verteidigerin in Strafrechtsverfahren tätig ist, ihren ersten Roman und Auftakt einer geplanten Thriller-Reihe ...

Mit „Jigsaw Man - Im Zeichen des Killer“ hat die Londonerin Nadine Matheson, die Hauptberuflich als Verteidigerin in Strafrechtsverfahren tätig ist, ihren ersten Roman und Auftakt einer geplanten Thriller-Reihe veröffentlicht.
In London werden eines frühen Morgens an verschiedenen Orten in der Nähe der Themse Leichenteile gefunden. Wie Teile eines Puzzles wurden diese gut auffindbar positioniert, und schnell wird deutlich, dass es sich um mehr als ein Opfer handeln muss. Detective Inspector Anjelica Henley und ihre Kollegen sind schnell an ein ähnliches Szenario vor drei Jahren erinnert, doch Peter Olivier, der Serienmörder von damals, sitzt inzwischen im Gefängnis. Ist hier ein neuer Nachahmungstäter am Werk? Aber wie kann es sein, dass dieser Täter die Opfer mit demselben Zeichen kennzeichnet wie Olivier, obwohl dieses Detail nie an die Öffentlichkeit gelangt ist? Hatte er einen Komplizen, oder gibt es eine undichte Stelle bei der Polizei?
Anjelica Henley setzt dieser Fall persönlich sehr zu, er weckt nie ganz verheilte Traumata und stellt zudem ihre bereits seit längerem unter Spannungen leidende Ehe auf eine weitere Belastungsprobe. Dagegen entpuppt sich der zunächst lästig erscheinende Anwärter Salim Ramouter, der ihr zur Seite gestellt wird, mit seinen intelligenten Fragen und Ermittlungsansätzen als wichtige Bereicherung zur Lösung des Falls.
Die Geschichte beginnt spannend, es gibt verschiedene Ermittlungsansätze und einige rätselhafte Fakten, die Szenen wirken unter anderem durch viele Dialoge sehr lebendig.
Für meinen Geschmack sind einige Szenen zu blutig geraten, weiden sich die Darstellungen zu sehr an Grausamkeit, aber damit hätte ich bei dem Titel wohl rechnen müssen. Mir liegen Psychothriller mit einem raffinierter angelegten Plot mehr.
Einige der Hauptcharaktere haben mir gut gefallen, insbesondere der persönliche Druck, unter dem Anjelica Henley leidet, ist gut heraus gearbeitet, Ramouter ist eine der sympathischsten Figuren und kann sich im Verlauf glaubhaft weiterentwickeln. Andere Charaktere erscheinen jedoch sehr klischeehaft, die Motivation zu den Taten wird kaum herausgearbeitet und erscheint wenig schlüssig.
Nach einem vielversprechenden Beginn ist meine Begeisterung zunehmend abgeflacht. Die Geschichte entwickelt sich zu vorhersehbar, es fehlt an überraschenden Wendungen.
Der Thriller ist gut geschrieben und wirkt solide, auch wenn die Autorin viel Erfahrung in die Geschichte einfließen lassen kann, mangelt es letztendlich an Originalität.

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Veröffentlicht am 12.09.2018

Eine Fortsetzung, die es in sich hat

Die Bibliothek der flüsternden Schatten - Bücherkönig
2

„Bücherkönig“, der zweite Band aus Akram El-Bahays Reihe um die Bibliothek der flüsternden Schatten, entführt den Leser erneut in die fantastischen Welten von Mythia und die in den Tiefen von Paramythia ...

„Bücherkönig“, der zweite Band aus Akram El-Bahays Reihe um die Bibliothek der flüsternden Schatten, entführt den Leser erneut in die fantastischen Welten von Mythia und die in den Tiefen von Paramythia verborgenen Geheimnisse. Die Handlung knüpft nahtlos an die Ereignisse des ersten Bandes an, den man zum Verständnis der Geschichte kennen sollte, um die Ereignisse und Entwicklungen zu verstehen. Während der Band „Bücherstadt“ in großen Teilen eine Einführung in die Besonderheiten der Stadt und ihrer riesigen unterirdischen Bibliothek darstellt, werden in der Fortsetzung einige der Geheimnisse enthüllt und die Charaktere in zum Teil gefährliche Abenteuer verwickelt.
Dieser Band beginnt nach einem kurzen Prolog gleich mit einer spannenden Szene, dennoch kam beim Lesen bei mir schnell die Erinnerung an die Hauptfiguren Samir und Kani zurück wie an einige der fantastischen Wesen, die sie aus Paramythia befreit hatten. Schnell entstanden wieder leuchtende Bilder vor meinem inneren Auge und ich war erneut von der Geschichte in den Bann gezogen. Auch hier begeistert mich wieder Akram El-Bahays Erzählstil, der sich der Szenerie und den unterschiedlichen Charakteren anpasst.
Die Rolle Kanis gewinnt zunehmend an Bedeutung, einige Szenen werden aus ihrer Sichtweise geschildert, die wechselnden Erzählperspektiven generieren zusätzliche Tiefe. Auch die Rollen anderer Figuren wurden ausgebaut und sorgen bei aller Dramatik für Situationen zum Schmunzeln. Insgesamt gefällt es mir an dem Buch gut, dass nach Momenten mit viel Action die Spannung mit ruhigeren Situationen und nachdenklich stimmenden Dialogen etwas heruntergeschraubt wird, auch der Humor kommt nicht zu kurz.
Gegen Ende dieses Bandes entwickelt sich die Geschichte jedoch in eine sehr von Kampfszenen dominierte Richtung, die ich persönlich nicht mag. Die Entscheidungen und Aktionen mögen zwar wichtig sein für den Verlauf der Trilogie, mir als Leser erschienen sie zu überstürzt und nicht passend zu den Charakteren Kanis und Samirs, die eher von Besonnenheit und Rücksichtnahme auf das Leben anderer geprägt war, zumindest nach meinem Eindruck. Samir wirkte im Laufe der Zeit reifer, verantwortungsbewusster, gegen Ende scheinen die Leben einzelner zunehmend bedeutungsloser zu werden, gleichzeitig mit der wachsenden Brutalität verliert die Geschichte ihren märchenhaften Charme. Ich werde mir genau ansehen, was der Klappentext des dritten Bandes verheißt, wenn dieser so weiter geht, wie der zweite Band endet, dann ist das kein Buch mehr für mich. Inzwischen hat mein 16-jähriger Sohn begonnen die Reihe zu lesen, vielleicht ist das eher nach seinem Geschmack.

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  • Originalität
  • Handlung