Bekannt, aber gut gemacht
Gameshow – Der Preis der GierGameshow - Der Preis der Gier von Franzi Kopka hat mich in erster Linie wegen des schönen Covers gecatcht. Auch der nebentotal "Preis der Gier" klang interessant. Ich bin eigentlich kein Fan von dystoptischen ...
Gameshow - Der Preis der Gier von Franzi Kopka hat mich in erster Linie wegen des schönen Covers gecatcht. Auch der nebentotal "Preis der Gier" klang interessant. Ich bin eigentlich kein Fan von dystoptischen Romane. und habe oft das Problem, mich in diesen Welten einzufinden. Bei Gameshow fiel mir dies aber sehr leicht.
Der Roman erinnert stark an Tribute von Panem, besonders in den Details des Settings und bei manchen Charakteren. Aber im Großen und Ganzen ist es trotzdem so anders, dass es mich fasziniert und bei Laune gehalten hat. Je mehr man in die Handlung kommt, desto besser wird es!
Der Mittelteil lies etwas an Spannung nach, obwohl es ja jetzt eigentlich erst so richtig losging. Die verschiedenen Games waren nett, aber konnten mich nicht wirklich fesseln. Ich habe mich das ein oder andere mal beim Überblättern erwischt. Viele Unterhaltungen die vermutlich dem Charakteraufbau dienen sollten, ziehen sich und wirken nicht wirklich relevant.
Das Ende war solide, hat mich aber auch nicht aus den Socken gehauen. Aber das Buch hatte Potenzial und war gut geschrieben.
Was mir noch positiv aufgefallen ist: Die Autorin scheint bewusst sehr genderneutral geschrieben zu haben! Sie verwendet Formulierungen wie Teilnehmende, Kommentierende, Zuschauende. Englische Begriffe wie Gamer bleiben gleich weil sie ja schon neutral sind. Das ist das erste fiktionale Buch, das ich lese bei dem das gemacht wurde - ich finds mega! Es zeigt, dass Sprache sich wandeln kann, ohne dass man beim Lesen über ungewohnte Formulierungen stolpern muss. Toll gemacht.