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Veröffentlicht am 25.07.2022

Spannung pur!

Das Gotteshaus
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Ich liebe die Bücher von T.J. Tudor nicht ohne Grund: Die Autorin ist ein Fan von Stephen King (und er auch von ihr) und diesen Einfluss merkt man ihren Büchern immer an. Auch diesmal hat der King eine ...

Ich liebe die Bücher von T.J. Tudor nicht ohne Grund: Die Autorin ist ein Fan von Stephen King (und er auch von ihr) und diesen Einfluss merkt man ihren Büchern immer an. Auch diesmal hat der King eine kleine Referenz in "Das Gotteshaus" erhalten. Ihr Kombination aus realem Horror, dessen Ursache der Mensch ist, und Grusel-Horror erinnert mich immer stark an die Werke von King, und da ich diese Art von Thrillern eben sehr schätze, gefiel mir eigentlich jedes von von C.J. Tudor gut.

"Das Gotteshaus" setzte diesmal aber noch einen drauf und gefiel mir sogar noch ein Stück besser als ihr Debüt "Der Kreidemann"! Denn diesmal gibt es Spannung von Anfang bis Ende, einen roten Faden, mehrere gruselige Vorkommnisse und ein Setting, das meiner aktuelle Lebensrealität irgendwie verdächtig ähnlich ist (das war ein ganz besonderer Lese-Flair, wenn man auf einem ähnlich kleinen Dorf direkt neben der Dorfkirche wohnt...). Grundsätzlich mag ich Thriller mit religiösen Themen sehr gerne, denn Themen wie Exorzismen haben nunmal etwas faszinierendes an sich. Auch hier sorgt dieses Element für eine gewisse Spannung. Mit Jack haben wir außerdem eine Pfarrerin als Protagonistin bekommen, die unglaublich sympathisch ist, weil sie ihren Job eben ernst, aber nicht zu erst nimmt. Ihre Tochter setzt auf der Sympathisch-Skala noch einen drauf, weil sie nicht nur extrem cool, sondern auch unfassbar mutig ist! Würde meine Mutter mich für die Arbeit in ein Gemeindehaus bringen, wo es spukt und wo die Dorfkinder täglich gruslige Machspielchen miteinander spielen - ich wäre schon längst über alle Berge.

Obwohl wir hier einen 560 Seiten langen Thriller haben (eigentlich etwas zu lang für dieses Genre, 400 Seiten funktionieren für mich bei Thrillern immer am besten), bin ich nur so durch die Seiten geflogen! Der Schreibstil ist atmosphärisch, voller Spannung und teilweise doch von trockenem Humor - ich fand es grandios! Das Ende war für mich zu erwarten, aber dennoch voller Überraschungen. Natürlich steckt das Böse immer im Menschen, und es ist nicht alles so , wie es scheint. Wunderbar unterhaltsam!

5/5 Sterne

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Veröffentlicht am 15.07.2022

Wichtiges und spannendes Buch!

Firekeeper's Daughter
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Die wenigsten Young Adult Bücher haben einen solchen Tiefgang wie "Firekeeper's Daughter". Die Autorin Angeline Boulley schafft es, die Gedanken und Gefühle eines jungen Native-Mädchens authentisch darzustellen ...

Die wenigsten Young Adult Bücher haben einen solchen Tiefgang wie "Firekeeper's Daughter". Die Autorin Angeline Boulley schafft es, die Gedanken und Gefühle eines jungen Native-Mädchens authentisch darzustellen und das ganze auch noch in einen spannenden Plot zu verpacken, der viele Überraschungen und Wendungen parat hält.

Fangen wir am Anfang an: Wir lernen zu Beginn die 18-jährige Protagonistin Daunis Fontaine kennen: Sie ist Native, Teil der Ojibwe-Gemeinschaft (genauso wie die Autorin) und spielt leidenschaftlich gerne Hockey - sogar auf Profi-Niveau, bis eine Verletzung ihre Lebenspläne durcheinander wirft. Die gesamte Handlung von Firekeepers Daughter ist sehr komplex, denn es geht nicht nur um den Hauptplot, in dem Daunis Untercover-Ermittlern dabei hilft, ein Meta-Labor zu finden. Vielmehr stehen auch die Probleme und Sorgen der Ojibwe-Gemeinschaft und anderer Native im Fokus, denn Daunis hat mit vielen Vorurteilen, Klischees und sogar Missbrauch zu kämpfen. Die Diskriminierung der Natives wird im Verlauf des Buches immer deutlicher und das Ausmaß dessen immer größer. Gerade als Nicht-Amerikaner*in fand ich das ganze extrem aufschlussreich, da man hier nicht so oft darüber spricht.

Zu einem ganz besonderen Leseerlebnis wird das Buch durch seinen Schreibstil: Die Autorin legt viel Wert darauf, ihre Kultur zu wertschätzen und so finden sich viele Traditionen und Wärter der Ojibwe in der Geschichte wieder. Am Ende des Geschichte findet sich auch eine historische Einordnung mit Hintergründen sowie eine Art Lexikon, in dem viele Begriffe und Wörter erklärt werden. Ich hätte es hilfreicher gefunden, wenn man diese Infos an den Anfang des Buches getan hätte, denn beim Lesen selbst hatte ich viele Fragezeichen in den Augen, bis ich dann nach hinten geblättert habe. Das hätte man also verhindern können.

Im V erlauf des Romans kommt ordentlich Spannung auf und Daunis verstrickt sich immer mehr in den Fall und gerät auch in Gefahr. Es kommt zu mehreren traumatischen Vorfällen und einem eher ernüchternden Ende das zeigt, dass noch viel zu tun ist, wenn es um die Gleichstellung der Natives in der amerikanischen Gesellschaft geht. Mich hat dieses Buch sehr gut unterhalten, aber dann zum Ende hin eben auch zum Nachdenken angeregt. Genau so soll es sein! Eine klare Empfehlung von mir.

4,5/5 Sterne

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Veröffentlicht am 05.07.2022

Flach & unkreativ

A Touch of Darkness
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A Touch of Darkness ist ein wirklich gehyptes Buch, dass von vielen Leser*innen abgöttisch geliebt wird. Es ist ein erotischer Fantasyroman, bei dem leider der Fantasypart zugunsten der Erotik zurückstecken ...

A Touch of Darkness ist ein wirklich gehyptes Buch, dass von vielen Leser*innen abgöttisch geliebt wird. Es ist ein erotischer Fantasyroman, bei dem leider der Fantasypart zugunsten der Erotik zurückstecken musste. Die Autorin hat eine gute Idee für eine wirklich spannende Welt gehabt, jedoch war die Umsetzung ein einziges Desaster. Es hapert an allem: An Kreativität, an Finesse, an Intelligenz in diesem Buch! Die Autorin hat beispielsweise einfach bekannte Orte, die zur griechischen Mythologie passen, genommen und dann NEW davor gesetzt: New Athens, New Greece, New Delphi… Außerdem begeben uns unzählige Logikfehler in dieser Geschichte angefangen bei der Tatsache, dass Persephone ja ihre Göttlichkeit nicht offenbaren darf und erst recht nichts mit Hades zu tun haben darf. Sie macht nicht einmal Anstalten, ihre Besuche bei Hades zu vereinheitlichen, geht mit ihrem göttlichen Aussehen quasi hausieren. Noch dazu ist sie unerträglich naiv und stellenweise wirklich einfach nur dumm. Viele paar Fragen stellte ich mir während des Lesens, davon vor allem eine: Wie können es Autorin & Lektorat nicht auffallen, wenn wirklich grobe Logikfehler vorkommen. Was mir im Gedächtnis blieb: Wenn in der Unterwelt keine Sonne ist, warum ist Hades dann so braungebrannt?! Hat er etwa eine Sonnenbank im Keller?!

Die Erotik in diesem Buch ist für mich der einzig plausible Grund, warum man dieses Buch mögen könnte. Er ist ganz gut geschrieben, wenn auch teilweise etwas plump (Bsp: „Er war riesig“ - COME ON!).

Problematische Inhalte gibts hier auch genug, ganz vorneweg die Misogynie. Alle Frauen in Persephones Umfeld sind sehr freizügig und sexy unterwegs, was von ihr teilweise abfällig kommentiert wird, sie ist permanent eifersüchtig auf Mine und das komplett ohne Grund. All das nur, damit sie als Jungfrau besonders heilig und unschuldig daherkommt. Komplett unnötig und nicht mehr zeitgemäß.

Durch den einfachen Schreibstil lässt sich das Buch sehr flott lesen, ein weiterer Pluspunkt. Wirklich kreativ war dieses Werk nicht, aber wie gesagt: Der Space hat den Hype möglich gemacht. Wer nach eine guten Fantasygeschichte sucht, wird hier enttäuscht.

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Veröffentlicht am 05.07.2022

Unglaublich gute Kurzgeschichte

Galatea
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Bei Galatea handelt es sich um eine Kurzgeschichte von Madeleine Miller in ihrem gewohnten griechischem Setting. Trotz der Kürze lässt sich eine Menge zu dieser Geschichte sagen, denn die Autorin hat es ...

Bei Galatea handelt es sich um eine Kurzgeschichte von Madeleine Miller in ihrem gewohnten griechischem Setting. Trotz der Kürze lässt sich eine Menge zu dieser Geschichte sagen, denn die Autorin hat es geschafft, eine so alte Geschichte ganz neu aufzusetzen, indem sie ihr einen feministischen Touch gibt. Die Geschichte in drei Wörtern würde ich beschreiben als: Grausam, emotional, bewegend. Denn die Geschichte und das Ende von Galatea stimmt nachdenklich und schafft es, eine alte Geschichte angemessen zu kritisieren und in einen modernen Kontext setzt. Für zwischendurch ist es eine wundervolle Geschichte, die bildet und trotzdem spannend ist. Auch das Vorwort der Autorin und den Original Text dazu fand ich sehr gut.

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Veröffentlicht am 04.07.2022

Spannend und clever!

Das Reich der Vampire
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"Das Reich der Vampire" von Jay Kristoff war ein langes, aber wirklich extrem gutes Fantasybuch mit einer wunderbar düsteren Atmosphäre! Der Schreibstil von Kristoff ist ganz klar Geschmackssache, denn ...

"Das Reich der Vampire" von Jay Kristoff war ein langes, aber wirklich extrem gutes Fantasybuch mit einer wunderbar düsteren Atmosphäre! Der Schreibstil von Kristoff ist ganz klar Geschmackssache, denn er hat nunmal einen sehr rauen Humor und eine Vorliebe für ausführliche Erklärungen und lange, detaillierte Szenen. Das merkt man schon direkt am Anfang, denn die Welteneinführung und die Vorstellung des Hauptcharakters nimmt gute und gerne 300 Seiten an - dafür ist man ab dann dann aber voll in der Welt angekommen und versteht auch alle zusammenhänge. Aber ca- der Hälfte kommt dann richtig Fahrt auf und das Buch entwickelt Suchtpotential. Der Mittelteil hat mir tatsächlich deswegen am besten gefallen, denn hier kommen die ersten großen Wendungen und Kampfszenen vor. Das Große Finale war gut, aber so manches davor hat mir besser gefallen. Gabriel ist ein wunderbarer Protagonist mit einer tollen Entwicklung (auf den ich einen leichten Crash entwickelt habe) und Dior auch! Besonders ihre Entwicklung fand ich super spannend. Außerdem bekommen wir ein wirklich tolles Gay-Couple mit einer wirklich süßen Geschichte. Das Ende bot dann nochmal eine überraschende Wendung und einen runden Abschluss, der mich bis zum Erscheinen von Band 2 erstmal zufrieden stellt.

Der Schreibstil ist on Point, das kann dieser Mann einfach! Atmosphäre, Spannung, Emotionen, alles da! Und von den Charaktern wollte ich mich echt nicht trennen, so gut sind sie geschrieben. „Empire of the Vampire“ spielt in einer fragwürdigen Welt mit fragwürdigen Ansichten, aber unser Protagonist stellt diese Welt schon zu Beginn in Frage und es beginnt ein Entfremdungsprozess, eine Rebellion von eben jenen fragwürdigen Werten, die ich als Message wirklich gut fand! Dieses Buch enthält wirklich viel, und das, ohne das etwas darunter leiden muss.

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