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Veröffentlicht am 27.04.2020

"Someone Else" Laura Kneidl

Someone Else
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Cassie und Auri sind beste Freunde, seit sie zusammen wohnen (WG) und entdeckt haben, dass sie dieselben Hobbys teilen. Obwohl sie in manchen Punkten unterschiedlicher nicht sein könnten und ihre Welten ...


Cassie und Auri sind beste Freunde, seit sie zusammen wohnen (WG) und entdeckt haben, dass sie dieselben Hobbys teilen. Obwohl sie in manchen Punkten unterschiedlicher nicht sein könnten und ihre Welten manchmal verschieden wirken, fühlt sich Cassie sehr zu Auri hingezogen. Da ihr diese Freundschaft aber so unendlich viel bedeutet, verdrängt sie die Gefühle; zu groß ist die Angst, ihn wegen ihrer Schwärmerei zu verlieren. Doch je mehr Zeit die beiden miteinander verbringen, desto schwieriger fällt es ihr, die Gefühle zu unterdrücken…

Cassie ist ein introvertierter Typ: Sie mag es nicht, im Mittelpunkt zu stehen und kann keinen Smalltalk mit fremden Menschen betreiben (bzw. fällt es ihr sehr schwer). Der kleine, beständige Freundeskreis den sie hat und ihre Familie, ist quasi alles, was sie an Menschen in ihrem Leben braucht. Sie liebt es daheim zu bleiben und einfach zu lesen oder eine Serie bzw. Film zu schauen… bevorzugt mit Auri an ihrer Seite. Mit Feiern gehen und Partys kann sie nichts anfangen. Sie ist auch ein sogenannter Cosplayer, das heißt, sie gestaltet und fertigt Kostüme, schlüft in andere Rollen und geht mit diesen auf Conventions. Auch wenn diese Leidenschaft des Öfteren ins Lächerliche gezogen wird, steht sie doch vollkommen dahinter. Cassie empfand ich durchweg als sehr sympathisch und herzlich.

Auri ist offener als Cassie, ebenfalls herzlich und zudem noch attraktiv und ein toller Sportler – dementsprechend auch sehr beliebt. Er hat dieselben Hobbys wie Cassie, kann aber im Gegensatz zu ihr nicht gut dazu stehen. Immer wieder gibt es zwischen den beiden Reibereien deswegen, da er sich zu viel Gedanken um die Meinung anderer macht. Zwischendurch habe ich mich zwar nach dem Grund dafür gefragt, aber irgendwann konnte ich es dann doch nachvollziehen und ihn somit (zumindest ein bisschen) verstehen.

Die Geschichte ist zwar aus Cassies Sicht erzählt, aber nicht nur bei ihr waren die Gefühle (für mich als Leser) direkt ersichtlich, sondern auch bei Auri habe ich von Anfang an gemerkt, dass es bei ihm genauso knistert wie auch bei Cassie und das er sich eigentlich mehr als „nur“ Freundschaft wünscht. Obwohl die Geschichte damit zwar vorausschauend war, war was es dennoch sehr spannend, die Entwicklung der beiden mitzuerleben und welche Hürden und negative Gefühle sie erstmal überwinden müssen.

Wieder gewohnt flüssig und spannend hat mich Laura Kneidl in die Geschichte um zwei Freunde gezogen, die sich zwar zueinander hingezogen fühlen, aber Angst um ihre Freundschaft haben und diese somit versuchen zu verdrängen. Ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen und habe durchweg mitgefiebert und gehofft, dass die beiden es schaffen.
Wie auch in vergangenen Büchern hat Laura Kneidl das ein oder andere schwierigere Thema mit in die Geschichte genommen, hier: Diabetes und die Einschränkungen und Vorurteile dadurch im Alltag. Die Einblicke waren sehr faszinierend und interessant, da ich mich nie näher damit befasst habe.

Alles in allem bin ich wirklich hellauf begeistert von „Someone Else“ und kann es nur wärmstens empfehlen. Wer Lust hat, sich in eine Geschichte rund um Freundschaft, Liebe, die Zwiespältigkeit dazwischen, „Nerdkram“ (oh ich liebe Nerdkram) mit einem fesselnden, sehr schönen Schreibstil, fallen zu lassen ist hier genau richtig.

Nebenbei als Randbemerkung. Dieses Buch hat es geschafft mich so zu beeinflussen, dass ich direkt danach alle drei „Herr der Ringe“ Filme geschaut und das Buch „Der Name des Windes“ von Patrick Rothfuss in meinem virtuellen Warenkorb gelandet ist.

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Veröffentlicht am 21.04.2020

"Feeling Close To You" von Bianca Iosivoni

Feeling Close to You
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Teagan flüchtet sich nachts oft in virtuelle Videospiel-Welten wie beispielsweise Tomb Raider, The Witcher oder Dead by Daylight, um ihrem nervigen Alltag zu entfliehen. Diese Games spielt sie aber nicht ...

Teagan flüchtet sich nachts oft in virtuelle Videospiel-Welten wie beispielsweise Tomb Raider, The Witcher oder Dead by Daylight, um ihrem nervigen Alltag zu entfliehen. Diese Games spielt sie aber nicht nur für sich, sondern streamt sie und lässt somit viele Zuschauer an ihrem Hobby teilhaben. Sie ist so gut, dass irgendwann Parker, ein international sehr erfolgreicher Videospiel-Streamer, auf sie aufmerksam wird. Die beiden kommen in Kontakt, lernen sich über Chats besser kennen und bald schon knistert es ordentlich zwischen den beiden. Obwohl sowohl Teagan als auch Parker einige Päckchen zu tragen und somit eigentlich genug andere Sachen im Kopf haben, können sie die Gefühle und einander nicht so einfach ignorieren.

Teagan hatte es bisher nicht einfach: zu viele Menschen haben sie schon im Stich gelassen und sowohl ihr Hobby, mit dem sie sogar Geld verdient, als auch ihre angestrebte Zukunft finden weder bei ihrem Vater noch bei dem Rest ihrer recht unsympathischen Familie Akzeptanz oder Verständnis.
Sie setzt alles daran, ihre Träume zu verwirklichen und sagt, was sie denkt, auch wenn sie damit oft anstößt. Obwohl sie auf den ersten Blick eine ziemlich taffe Persönlichkeit hat, hat sie dennoch ihre verletzliche Seite: Im Mittelpunkt des Geschehens zu stehen gefällt ihr im „echten“ Leben wesentlich weniger als im virtuellen Leben und sie ist nicht so erpicht darauf, sich auf jemanden einzulassen aus Angst, verlassen und verletzt zu werden. Sie ist eine authentische und sehr sympathische Protagonistin, die mich komplett von sich überzeugt hat.

Parker war mir genau wie Teagan von Anfang an direkt sympathisch. Ähnlich wie Teagan hat er keine leichten Familienverhältnisse, allerdings in anderen Ausmaßen. Er ist erfolgreicher Videospiel Streamer und somit auch ein sogenannter “Influencer”, was nicht nur seine schönen Seiten hat. Es war für mich als Leser sehr interessant mal ein paar Einblicke in die positiven und negativen Seiten eines solchen Bekanntheitsgrads zu bekommen. Er ist charmant, nett, witzig, frech und sehr liebenswürdig.

Sehr gut gefallen haben mir auch die Nebencharakteren und die vielen Interaktionen mit diesen. Hier als Beispiel Parkers beste Freundin Callie (die mir in diesem Buch wesentlich sympathischer war als in „ihrem“ Buch bzw. dem vorherigen Band, der sich um Callie und ihre Geschichte mit Keith dreht) oder dessen WG-Mitbewohner. Die Gespräche und Einblicke in deren Leben war einfach ein großes Unterhaltungsprogramm, bei dem ich während dem Lesen häufig schmunzeln musste.

Der Schreibstil war sehr locker und flüssig. Viele Stellen waren geschrieben wie ein Chatverlauf, mit Smileys und allem was dazugehört, was mir wirklich gut gefallen hat. Ich hatte oft das Gefühl, ich würde die Screenshots von Freunden lesen. Was ich ebenfalls toll fand war die wechselnden Sichtweisen der Protagonisten. Damit konnte ich super einfach in die Geschichte eintauchen und beide Protagonisten kennen und lieben lernen.

„Feeling Close To You“ konnte mich komplett von sich überzeugen und ich bin hin und weg von der Geschichte und den Protagonisten. Es hat wirklich Spaß gemacht, in diese Video-Game-Szene einzutauchen und ich habe tatsächlich Lust bekommen, selbst mal einen Stream anzuschauen und / oder mal eins der Spiele meines Freundes auszuprobieren. Ich kann das Buch somit definitiv empfehlen!

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Veröffentlicht am 18.04.2020

"Finding Back To Us" von Bianca Iosivoni

Finding Back to Us
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Callie kehrt Jahre nach einem schweren Schicksalsschlag über den Sommer in ihre Heimatstadt zurück. Am Flughafen trifft sie auf einen vermeintlich Unbekannten und direkt sprühen die Funken zwischen den ...

Callie kehrt Jahre nach einem schweren Schicksalsschlag über den Sommer in ihre Heimatstadt zurück. Am Flughafen trifft sie auf einen vermeintlich Unbekannten und direkt sprühen die Funken zwischen den beiden. Als sie dann zuhause ankommt, staunt sie nicht schlecht, als sich der attraktive Unbekannte als ihr Stiefbruder Keith herausstellt, den sie seit Jahren nicht mehr gesehen hat und der ebenfalls über den Sommer heimgekehrt ist. Sofort ändert sich Callies Verlangen und wird zu Hass und Wut, da sie ihm die Schuld am Tod ihres Vaters gibt. Die Gefühle, die sie die ganzen Jahre verdrängt hat, kommen mit einem Mal alle wieder hoch und überfordern sie. Da sie aber eine Familie sind, müssen sie gezwungenermaßen immer mal wieder Zeit miteinander verbringen…

Callie fand ich als Protagonistin anstrengend und teilweise nervig. Sie hat eine Amnesie und kann sich kaum an den Unfall damals erinnern, aber anstatt sich damit auseinander zu setzen kehrt sie lieber alles unter den Teppich. Sie spielt mit Keiths Gefühlen für sie, weiß um die Anziehungskraft auf beiden Seiten, er sagt ihr immer wieder sie kann „Nein“ sagen, und er lässt sie künftig für immer in Ruhe. In dem einen Moment geht sie dann auf ihn ein, im anderen stößt sie ihn wieder zurück. Und so wiederholt sich das immer wieder, was für mich zur Folge hatte, dass ich den Mittelteil als sehr zäh empfand. Erst als sie gegen Ende des Buches mal langsam ihre Scheuklappen los wird und die Vergangenheit hinterfragt, wird sie mir sympathischer und ich konnte mich zumindest ein bisschen mit ihr anfreunden.

Keiths Charakter war mir zu blass, gefühlt bestand er nur aus einem attraktiven Äußeren und einem frechen, provokativem Grinsen. Ich hätte gern mehr über seine Charaktereigenschaften erfahren, der kleine Einblick in seine Vergangenheit war mir zu wenig, um eine Bindung zu dem Charakter aufzubauen. Mir war es teilweise wirklich gleichgültig, ob er Callie für sich gewinnt oder nicht. Hier hätte ich mir gewünscht, ein paar Kapitel aus seiner Sicht zu lesen, um tiefer in seine Gefühlslage beziehungsweise Gedankenwelt und somit die Geschichte eintauchen zu können.

Obwohl ich mit beiden Protagonisten nicht warm wurde, gab es doch einige tolle Nebencharaktere, die ich auf Anhieb ins Herz geschlossen habe und die die Geschichte liebenswürdiger gemacht haben. Zum einen wäre das Holly, Callies kleine Schwester, die eine sehr offene, freche und süße Persönlichkeit hat. Stellenweise hätte ich gerne mehr über ihre Geschichte mit dem großen Bruder ihrer besten Freundin erfahren. Des Weiteren war mir Callies Stiefmutter sehr sympathisch. Sie ist nicht das typische „Stiefmonster“, sondern unheimlich liebe- und verständnisvoll. Obwohl sie nicht ihre leibliche Mutter ist, kümmert sie sich auch nach dem Tod von Callies und Hollys Vater so um die beiden, als wären es ihre eigenen Töchter.

Was mir ebenfalls gut gefallen hat, war der flüssige und bildhafte Schreibstil. Obwohl der Mittelteil wie erwähnt etwas zäh war, konnte ich es deshalb dennoch fast in einem Rutsch durchlesen; das Ende hat auch nochmal einiges aus der Geschichte rausgeholt und hat mir gut gefallen.

Mein Fazit: „Finding Back To Us“ konnte mich unter Anderem wegen des zähen Mittelteils aufgrund vieler Situationswiederholungen leider nicht vollständig überzeugen. Obwohl mir die Nebencharaktere sehr ans Herz gewachsen sind und der Schreibstil an sich flüssig war, hat mir doch ein bisschen mehr „Tiefgang“ gefehlt, was vielleicht aber auch daran liegt, dass ich mit den Protagonisten nicht ganz warm wurde.

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Veröffentlicht am 11.04.2020

"Verity" von Colleen Hoover

Verity
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Ich bin ein großer Hoover Fan, war es immer, schon seit dem ersten Buch, das ich von ihr gelesen habe. Enttäuschen konnte mich bisher noch keines, die Liebesgeschichten und die dazugehörigen Dramen haben ...

Ich bin ein großer Hoover Fan, war es immer, schon seit dem ersten Buch, das ich von ihr gelesen habe. Enttäuschen konnte mich bisher noch keines, die Liebesgeschichten und die dazugehörigen Dramen haben immer große Gefühle bei mir verursacht, von Schmerz, über Wut zu Freude und Dankbarkeit.
Mit dieser Grunderwartung bin ich auch an „Verity“ gegangen: ich wollte in eine typische Hoover-Drama-Liebesgeschichte abtauchen, die mich in seinen Bann zieht. Was soll ich sagen? In ihren Bann wurde ich gezogen… aber nicht nur wegen dem klassischen Drama und der Liebe. Nein. Da kam überraschend nämlich noch eine gehörige Portion Gedankenmanipulation dazu (ich wusste vorher nicht, dass es sich bei “Verity” um einen Thriller handelt. Upsi.) .

Die Protagonistin Lowen ist ziemlich am Boden, hat Schlimmes erlebt, als sie ein Angebot erhält, das sie nicht ablehnen kann: Sie soll als Co-Autorin die erfolgreiche Psychothriller Reihe der bei einem Autounfall verunglückten Verity Crawford beenden. Diese ist seitdem nicht ansprechbar und bewegungsunfähig. Obwohl Lowen starke Zweifel hat und verunsichert ist, will sie die Chance ergreifen, die sich ihr damit bietet: Viel Geld verdienen und dem Mann Nahe sein, der dummerweise Veritys Ehemann Jeremy ist. Dieser steht aktuell ebenfalls nicht am Höhepunkt seines Lebens und kämpft selbst noch mit einigen Schicksalsschlägen. Um Veritys Unterlagen zu sichten, zieht sie vorübergehend bei den Crawfords ein und kommt dabei aber nicht nur Jeremy nahe und lernt ihn besser kennen, sondern auch Verity…

Im Laufe der Geschichte erleben wir zwei Liebesgeschichten. Die, zwischen Lowen und Jeremy, welche sich durch Lowens Aufenthalt im Hause der Crawfords langsam entwickelt und die, zwischen Verity und Jeremy. Die eine Geschichte findet quasi in der Gegenwart statt und die andere in der Vergangenheit, erzählt durch eine Autobiographie, die Verity geschrieben hat. Dieses „Tagebuch“ wird von Kapitel zu Kapitel schockierender und führt uns in eine tiefe dunkle Psyche der begnadeten Psychothriller Autorin. Veritys Persönlichkeit und die Entwicklung, welche die Geschichte und das Buch deshalb nimmt, haben mich komplett fasziniert.

Der Schreibstil ist flüssig, spannend und hat es mir schwer gemacht, das Buch aus der Hand zu legen. Beide Teile der Geschichte, sowohl die Gegenwart als auch die Autobiographie, konnten mich komplett in ihren Bann ziehen und haben mich mitfiebern und mitfühlen lassen. Ich musste einfach immer weiter lesen, obwohl Colleen Hoover damit bei mir immer wieder ein trauriges, wütendes, angeekeltes, schockiertes Gefühl hinterlassen hat.

Das Buch wird mir mit Sicherheit noch eine Weile zu denken geben und ich frage mich, wie man sich so täuschen oder täuschen lassen kann. Oder… wurde ich überhaupt getäuscht? Die Wahrheit und der Hintergrund dieser Geschichte, was tatsächlich die Realität war und was nicht, wird wohl ein Mysterium bleiben. Ich bin wirklich begeistert darüber, wie faszinierend diese Geschichte ist, die mich schockiert und verwirrt zurück lässt. Schlichtweg genial; eine absolute Leseempfehlung für alle Hoover-Fans, Fans von Dramen und Liebesgeschichten aber auch von Psychothrillern.

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Veröffentlicht am 07.04.2020

"Blutgott" von Veit Etzold

Blutgott
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Heute möchte ich euch gerne ein Buch aus dem Thriller-Genre vorstellen: „Blutgott“ von Veit Etzold. Der Autor war mir (schande über mich) bisher völlig unbekannt. Das Buch ist der siebte Teil der „Clara-Vidalis-Reihe“; ...

Heute möchte ich euch gerne ein Buch aus dem Thriller-Genre vorstellen: „Blutgott“ von Veit Etzold. Der Autor war mir (schande über mich) bisher völlig unbekannt. Das Buch ist der siebte Teil der „Clara-Vidalis-Reihe“; allerdings muss bzw. kann ich hier dazu sagen, dass man es dennoch problemlos lesen kann obwohl man die vorherigen Bände nicht kennt.

Direkt am Anfang des Buches passiert ein schauriger Mord, der mich hat schlucken lassen. Die Tatortbeschreibung war schockierend und absolut nichts für schwache Nerven… oder einen schwachen Magen. Die detailgetreue, wirklich sehr bildhafte, Beschreibung der Szenarie(n) zieht sich durch das ganze Buch – normal kann ich ohne Probleme Bücher in einem Rutsch durchlesen, wenn mir der Schreibstil oder die Story zusagt. Hier nicht. Versteht mich nicht falsch, ich fand das Buch richtig gut und es HAT mir zugesagt, aber eben wegen des Schreibstils hatte ich hier das „Problem“ beim Thema „auf einmal / in einem Rutsch durchlesen“. Dies spricht aber definitiv für den Autor und das Buch!

Ich wurde quasi in die Geschichte hineingezogen, war nicht ansprechbar und mein Blick klebte auf den Seiten. Wie bereits erwähnt war alles sehr detailliert beschrieben, von den blutigen Szenen bis zu den Ermittlungsstellen. Es war interessant die Schritte der Ermittler um Clara Vidalis mitzuverfolgen und auch, wie das Thema Strafmündigkeit aufbereitet wurde. Interessant und auch wirklich gruselig.
Da stellte sich mir während dem Lesen und auch jetzt in der Reflektion beim Schreiben dieser Rezension doch die Frage: Kindliche Killerkommandos in Deutschland, beeinflusst und inspiriert durch das Internet (Dark Web) – wirklich alles nur fiktiv, oder nicht auch irgendwo realistisch? Wie sicher ist man (oder sind vor allem Kinder und Jugendliche) beim Surfen beziehungsweise an Laptops, Tablets, Handys etc. vor solchen negativen Beeinflussungen?

Die Hauptcharaktere waren mir allesamt von Anfang an sehr sympathisch und wirkten authentisch. Am besten gefallen hat mir Martin Friedrich alias MacDeath, Profiler und Ehemann von Hauptkommissarin Clara Vidalis, da er einen interessanten Sinn für Humor und Gesprächsthemen hat und ein großer Bücherfreund ist.

Veit Etzold hat mich mit seinem flüssigen, bildhaftem Schreibstil und seinem umfangreichen Fachwissen absolut überzeugt. „Blutgott“ wird defintiv nicht das letzte Buch bleiben, das ich von ihm lese (bei dem fiesen Cliffhanger HOFFE ich wirklich sehr, dass die Geschichte noch weitergeht!). Allerdings kann ich das Buch trotzdem nicht jedem empfehlen, da es meiner Meinung nach einfach nichts für schwache Nerven ist.

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