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Veröffentlicht am 10.09.2024

Gefühlvoll und dramatisch - wie ein Sommerregen

So leise wie ein Sommerregen
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"So leise wie ein Sommerregen" fühlte sich genau so an, wie ich es von dem Buch anhand von Klappentext und Titel erwartet hatte - gefühlvoll und dramatisch.

Der Schreibstil der Autorin ließ sich trotz ...

"So leise wie ein Sommerregen" fühlte sich genau so an, wie ich es von dem Buch anhand von Klappentext und Titel erwartet hatte - gefühlvoll und dramatisch.

Der Schreibstil der Autorin ließ sich trotz der Schwere und Dramatik des Inhalts leicht lesen und sie konnte mich mit ihrem Hang zu poetischer Bildlichkeit (allein der Vergleich von einer Liebe, die so leise wie ein Sommerregen ist) überzeugen. Teilweise bin ich auch zum Hörbuch gewechselt, bei dem mir die Sprecherin ebenfalls ganz gut gefallen hat. Hier war nur schade, dass die zwei Perspektiven nicht von verschiedenen Sprecher/innen gesprochen wurden.

Leider konnte mich die Geschichte jedoch im Gesamten nicht ganz abholen. Beinahe jeder Konflikt beruht auf Miscommunication oder einfach der Verweigerung zur Kommunikation. Selbstverständlich spielen Hopes Trauer und Verlust dabei eine große Rolle, die nicht übersehen werden dürfen, dennoch wirkten viele Teile der Geschichte extrem dramatisiert und hätten sich durch kurzes Durchatmen und Zuhören klären lassen. Dadurch konnte ich Hopes Verhalten zwar in gewissen Momenten verstehen, aber nicht nachvollziehen, auch wenn ich bedenke, dass Trauerverarbeitung bei jedem anders verläuft und verlaufen darf.
Auch die Liebesgeschichte zwischen Hope und Cooper entwickelte sich viel zu schnell, sodass es sich für mich mehr nach Insta Love und "Jugendlichen, die extrem verknallt sind" angefühlt hat, als nach einer tiefgehenden, unaufhaltsamen Liebe, wie es in der Geschichte verpackt wird. Im Verlauf der Geschichte wurde es besser, aber gerade zu Beginn wirkt alles sehr überstürzt und überdramatisch.
Schade war auch, dass Cooper mir Love Interest mir ganz gut gefallen hat, er jedoch neben Hope viel zu stark in den Hintergrund rückte und trotz des Potentials seine eigene Geschichte viel zu flach verlief. Er hat so viel erlebt und aus seiner Vergangenheit mitgebracht, das jedoch nur kurz abgehandelt und überhaupt nicht aufgearbeitet wurde, was ich mir gewünscht hätte.
Gegen Ende hat mich das Buch jedoch noch einmal sehr berührt und auch die generelle Stimmung hat mich überzeugt. An vielen Stellen hätte die Geschichte für mich einfach noch einmal (viel) tiefer gehen können.

Abschließend war "So leise wie ein Sommerregen" ein schönes Buch, das meinen Geschmack leider nicht richtig treffen konnte, mich jedoch auf andere Bücher der Autorin gespannt macht.

Vielen lieben Dank an den dtv Verlag und NetGalley für das Rezensionsexemplar!

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Veröffentlicht am 11.07.2024

Eine ruhige New Adult Romance über das Abschließen mit der Vergangenheit

Keeping Secrets
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Obwohl ich mit "Keeping Secrets" erst einmal warm werden musste, hat mir das Buch zunehmend besser gefallen und bleibt mir abschließend als eine solide New Adult Romance Geschichte mit schöner Atmosphäre ...

Obwohl ich mit "Keeping Secrets" erst einmal warm werden musste, hat mir das Buch zunehmend besser gefallen und bleibt mir abschließend als eine solide New Adult Romance Geschichte mit schöner Atmosphäre in Erinnerung.

Womit mich das Buch absolut überzeugen konnte, waren der angenehme Schreibstil sowie die Freundesgruppe. Die individuellen Nebencharaktere bleiben in diesem Band zwar (noch) eher im Hintergrund, dennoch wurde eine tolle Dynamik zwischen diesen aufgebaut, sodass mir die Szenen, in denen sich Tessa mit Coles Freundesgruppe anfreundet, mitunter am meisten Spaß gemacht haben zu lesen.
Im Gegensatz dazu hatte ich zunächst ein wenig Schwierigkeiten, mich mit Tessa und Cole als Protagonisten anzufreunden. Besonders Cole konnte mich zu Beginn nicht ganz überzeugen - die sehr impulsive Umgangsweise konnte ich nicht wirklich nachvollziehen und erschien mir etwas überzogen -, aber auch bis zum Ende blieb er neben Tessa, die stark im Fokus der Geschichte stand, eher blass und seine eigene Geschichte fand kein richtiges, oder nur ein unzufriedenstellendes Ende. Wie Tessas Story und ihr Umgang und Abschließen mit ihrer Vergangenheit behandelt wurde, hat mir jedoch sehr gut gefallen.
Die Story wies das erste bis zweite Drittel des Buches ebenfalls einige Längen auf, sodass bis auf das Aufeinandertreffen der Charaktere kaum etwas passiert ist, während einige angerissene Plotstränge auch bis zum Ende der Geschichte nicht richtig zu Ende geführt wurden und eher offen blieben.

Insgesamt habe ich Keeping Secrets gerne gelesen, hätte mir aber einfach etwas mehr Action und Details gewünscht - vor allem was Faerfax als Setting und Cole als Figur angeht.

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Veröffentlicht am 27.03.2024

Peak Enemies-to-Lovers!

Dear Enemy
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Dear Enemy bietet eine Enemies-to-Lovers-Geschichte wie sie im Buche steht - die Anspannung und der Aufbau der Beziehung zwischen Delilah und Macon waren wirklich perfekt und haben wahnsinnig Spaß gemacht ...

Dear Enemy bietet eine Enemies-to-Lovers-Geschichte wie sie im Buche steht - die Anspannung und der Aufbau der Beziehung zwischen Delilah und Macon waren wirklich perfekt und haben wahnsinnig Spaß gemacht zu lesen. Obwohl ich zu Beginn die Befürchtung hatte, dass das Ganze aufgrund der Vergangenheit der Charaktere in Richtung Bully-Romance gehen und zu stark vom Miscommunication-Trope Gebrauch machen könnte, haben sich meine Befürchtungen nicht erfüllt; die Beziehung zwischen den Charakteren entwickelt sich genau im richtigen Tempo und sowohl Macon als auch Delilah setzen sich mit ihren Fehlern und Gefühlen auseinander, sodass ich der Geschichte verfallen bin und absolut mitgefiebert habe.

Leider haben mich dann die letzten 10% der Geschichte enttäuscht. Mir hat die Wendung, die die Geschichte nahm, und auch die Auflösung gewisser Subplots überhaupt nicht gefallen - manches wirkte einfach sehr gekünstelt und unpassend, nur um noch einen letzten Konflikt in die Geschichte einzubauen, während andere Aspekte bloß in einem Nebensatz abgehandelt wurden, von denen ich mir mehr erhofft hatte. Oh, und die Übersetzung von Delilahs Spitznamen aus dem Original zu "Kartoffel" fand ich auch furchtbar.

Insgesamt 3,75🟊, die mich sehr positiv überrascht haben!

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Veröffentlicht am 06.03.2022

Eine Geschichte, die die Welt in Indigoblau und Gold tränkt und ermutigt, über seine Schatten zu springen

Blue Seoul Nights
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“Blue Seoul Nights” erzählt eine Liebesgeschichte, die viel mehr als nur eine Liebesgeschichte ist. Irgendwie hat das Buch es geschafft, das große Ganze mit all seinen Facetten in den Mittelpunkt zu stellen, ...

“Blue Seoul Nights” erzählt eine Liebesgeschichte, die viel mehr als nur eine Liebesgeschichte ist. Irgendwie hat das Buch es geschafft, das große Ganze mit all seinen Facetten in den Mittelpunkt zu stellen, statt nur der zwei Protagonisten und ihrer Beziehung. Wenn ich auf das Cover blicke, sehe ich nicht (nur) Jade und Hyun-Joon, ich sehe Seoul in all seinen Farben.

Obwohl Jade und Hyun-Joon mir beide als Charaktere sympathisch waren und ich die Geschichte aus Jades Perspektive sehr gerne gelesen habe, ist es rückblickend das gesamte Buch über hinweg leider nur bei dieser Sympathie geblieben. Beide sind tolle Charaktere, zu denen mir bisher aber leider der tiefere Zugang gefehlt hat. Ich mag sie beide, aber das war’s auch.

Die Beziehung zwischen Jade und Hyun-Joon hingegen hat sich sehr schön entwickelt und es hat mich gefreut, dass sie von Beginn an offen gegenüber ihren Gefühlen waren. Sie haben sich trotz anfänglicher Unsicherheiten nicht unnötig hingehalten und ihre Gefühle verdrängt, sondern von Anfang an klar ihre Interessen bekundet, was eine schnelle Entwicklung der Beziehung ermöglichen konnte. (Und oh man, es gab ein paar wirklich cute Szenen zwischen den beiden!)

Was mir besonders positiv am Schreibstil und dem Aufbau der Geschichte aufgefallen ist, dass vieles, was zu Beginn des Buches nur angedeutet oder kurz erwähnt wird, später wieder aufgegriffen wird und mehr an Bedeutung gewinnt - die Geschichte hat keine losen Fäden und schließt all ihre Kreise, sofern es im ersten Teil möglich ist.

Der plötzliche Umschwung zum Ende der Geschichte hat mich allerdings ein wenig überrascht (oder schon fast verwirrt). Auch wenn einiges bereits angedeutet wurde und im zweiten Teil mit Sicherheit weiter ausgeführt wird, macht Hyun-Joons Charakter auf einmal eine 180°-Wendung und der “Plot Twist” sorgt für einen sehr starken Bruch in der Geschichte, der dazu auch noch wirklich erst auf den letzten paar Seiten aufkommt. Gleichzeitig war es aber auch schön zu sehen, dass die Problematik in der Liebesgeschichte mal nicht nur aus dem typischen “Plötzliche Zweifel und Ich-zieh-mich-jetzt-zurück”-Trope besteht, sondern andere Faktoren Teil zu haben scheinen. Ich bin wirklich gespannt, wie der Cliffhanger im nächsten Buch aufgegriffen und die Geschichte ausgehen wird.

Nun zum mir wichtigsten Punkt: Die größte Stärke des Buches ist allem voran auf jeden Fall das Setting.
Ich hatte große Erwartungen an dieses und (zugegebenermaßen) auch ein wenig Zweifel, jedoch hat das Buch alles richtig gemacht, was es nur richtig machen konnte. Es hat so viele verschiedene Seiten von Südkorea einfangen und realistisch umsetzen können, sodass ich durchgehend ganz große Sehnsucht nach Korea hatte und es nun noch viel mehr vermisse als ohnehin schon. Das Land und die Gesellschaft wurden nicht nur auf “Kpop und K-Drama”, das Essen und Nachtleben beschränkt und romantisiert, sondern (im Rahmen der Möglichkeiten) von verschiedenen Perspektiven beleuchtet, was sowohl die guten als auch die schlechten Aspekte, wie beispielsweise Hyun-Siks Storyline, miteinschließt. Hyun-Joons Gedanken über die Gesellschaft habe ich nur zu gut nachempfinden können und es wurde sehr deutlich, dass hier mit Sensitivity-Reader(n) gearbeitet wurde und ich bin wirklich dankbar darüber.
Ich hoffe sehr, dass im zweiten Teil (egal wie die Geschichte weitergeht) mit Jade weiterhin neue Seiten der Kultur entdeckt und erzählt werden können. Mir fällt es schwer überhaupt in Worte zu fassen, was die großartige Umsetzung beim Lesen in mir ausgelöst hat - auch die kleinen Details zwischendurch, wie dass Hyun-Joon und Hyun-Sik dieselbe erste Silbe im Vornamen haben (wie es für Geschwister in Korea typisch ist) und die Erklärung von “Jeong” haben mich immer wieder innerlich kurz freudig aufspringen lassen.

Was mir allerdings fast schon ein wenig zu einfach vorkam, ist die Tatsache, dass Jade nahezu gar keine Verständigungsprobleme hatte. Es ergibt zwar Sinn, dass die Personen in ihrem Umfeld alle Englisch sprechen und es gab einige Szenen, in denen sie Konversationen nicht folgen konnte, aber die Sprache schien nie ein großes Hindernis gewesen zu sein und ich hätte es schön gefunden, wenn dieser Aspekt noch ein wenig besser und realistischer beleuchtet worden wäre.

“Blue Seoul Nights” malt eine Geschichte in Indigoblau und Gold, die zeigt, dass es sich manchmal lohnt, über seinen Schatten zu springen und Neuem entgegen zu laufen. Als bloße Liebesgeschichte hat mich das Buch nicht komplett abholen können, aber es hat eindeutig durch das wunderschöne Setting punkten und mich auf ganz anderen Ebenen berühren können. Das Buch erhält 4,25 Sterne von mir (und die Autorin ein ganz ganz großes Lob!)

Vielen lieben Dank an LYX und die Lesejury für das Rezensionsexemplar!

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Veröffentlicht am 19.12.2021

“Wie soll die Welt dich hören, wenn du nicht laut genug schreist?”

Still With You
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“Still With You” erzählt nicht nur eine Liebesgeschichte zwischen zwei Jugendlichen, sondern solch eine, die mit realistischen Charakteren relevante Themen wie Selbstfindung, Body-Shaming und psychische ...

“Still With You” erzählt nicht nur eine Liebesgeschichte zwischen zwei Jugendlichen, sondern solch eine, die mit realistischen Charakteren relevante Themen wie Selbstfindung, Body-Shaming und psychische Erkrankungen behandelt, und mich mit einem ganz neuen Gefühl zurückgelassen hat.

Mit Lara wurde eine Protagonistin geschaffen, der ich anfangs ein wenig skeptisch gegenüber getreten bin, da ich ihre Gedanken und ihr Verhalten nicht besonders gut einschätzen konnte. Im Verlauf der Geschichte wächst sie jedoch zu einem authentischen Charakter heran, der gerade wegen ihren Fehlern und dem hin und wieder störrischen Verhalten so realistisch und facettenreich ist.
Casey ist ein wahnsinnig toller Charakter, der noch einmal ganz andere Seiten als Lara beleuchtet und für mich definitiv zum Herzstück des Buches geworden ist. Als zweiter Protagonist kommt er jedoch leider viel zu kurz. Gegen Ende des Buches stellt er, im Gegensatz zur ersten Hälfte, in der er dynamisch ausgearbeitet wurde und seine eigene Geschichte erzählt, fast schon nur noch einen Nebencharakter dar, der als Stütze für Lara dient.
Auch die wenigen Nebencharaktere sind sehr flach, fast schon irrelevant für die Geschichte. Die Freundesgruppe wird schnell sehr stark vernachlässigt und nicht einmal Amelia dürfen die Leser:innen besser kennenlernen, obwohl ich mir viel mehr von der Geschwisterdynamik und der Storyline um die Beziehung der Schwestern erhofft hatte.

Die Beziehung zwischen Lara und Casey hingegen hat sich sehr schön entfaltet. Die natürliche Entwicklung von Rivalität zu Freundschaft und anschließend zu Liebe wird sehr schön dargestellt und trägt einen großen Teil zur Geschichte bei.
Ebenso gut entwickeln sich auch der Handlungsstrang, indem die verschiedenen Problematiken der Protagonistin zunehmend aufgedeckt werde, und die Emotionen, die sich sowohl bei den Charakteren als auch bei den Leser:innen immer weiter zuspitzen, was mich beim Lesen sehr begeistern konnte.
Lediglich das Ende der Geschichte kommt leider viel zu schnell und abrupt, da der “große Knall” doch sehr schnell zu Akzeptanz bei den Charakteren und schließlich zum Ende führt, und nur kurz darauf bereits der Epilog einsetzt. Ich hätte mir gewünscht, dass bis zum Ende weiterhin detailliert die langsamen Veränderungen in Laras Leben und besonders die familiäre Situation erzählt werden. Aufgrund der Kürze des letzten Teils wirkt es auf die Leser:innen doch sehr nach einem schnellen und utopischen Happy Ending.

Mir hat es außerdem sehr gut gefallen, dass der Hauptfokus der Geschichte mal nicht auf der Liebesbeziehung liegt, sondern auf anderweitigen Themen und die persönlichen Schwierigkeiten der Protagonistin, mit denen sie sich auseinandersetzen muss. Auch wenn dies bei einigen Leser:innen genau der Kritikpunkt zu sein scheint - der Klappentext und die vorherigen Bücher der Autorin lassen nun mal eine sehr andere Geschichte vermuten -, hat es mich persönlich sehr positiv überrascht. Obwohl ich nicht mehr im Alter der Charaktere bin, habe ich mich dennoch in vielen Gedankengängen und Problemen wiederfinden und diese nachvollziehen können, und habe mich gefreut, dass vor allem die Zukunftssorgen einen Platz in der Geschichte gefunden haben.

Das Buch punktet ganz klar mit den Emotionen und der Relevanz der behandelten Themen, und die Autorin hat sich mit dieser Geschichte von einer ganz anderen Seite beweisen können, die mich absolut überzeugt hat.
Trotz einiger Kritikpunkte hat mich “Still With You” mitgerissen und wird mir mit den Gefühlen, die das Lesen in mir ausgelöst hat, definitiv in Erinnerung bleiben. Das Buch erhält eine klare Leseempfehlung von mir - es ist allerdings nicht für jede:n Leser:in etwas und verbirgt viel mehr in sich, als der Klappentext verspricht.

Vielen lieben Dank an den LYX Verlag und die Lesejury für das Rezensionsexemplar und die Leserunde!

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