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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.06.2023

Schön

KUNTH Bücherorte
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Wer bücherverrückt ist hat eine ganz besondere Beziehung zu Orten, an denen man Bücher ansehen, oder auch kaufen kann. Ich besuche in jedem Urlaub mindestens eine Buchhandlung, google sogar im Vorfeld ...

Wer bücherverrückt ist hat eine ganz besondere Beziehung zu Orten, an denen man Bücher ansehen, oder auch kaufen kann. Ich besuche in jedem Urlaub mindestens eine Buchhandlung, google sogar im Vorfeld entsprechende Standorte.

In diesem schön gestalteten "Reiseführer" konnte ich nun ganz meiner Leidenschaft fröhnen und neue tolle Bücherorte entecken.

Im Buch werden nicht nur berühmte und besondere Bibliotheken vorgestellt, sondern es gibt für die jeweilige Stadt auch gleich noch Ausflugs- und Übernachtungstipps, ebenso wie die Standorte der schönsten Buchläden. Man wird entführt in Weltstädte wie London, Madrid, oder Amsterdam, aber auch in kleine englische Buchdörfer. Passend werden Autoren vorgestellt, die an den jeweiligen Orten gelebt und gearbeitet haben und es gibt eine kleine Leseliste mit passenden Büchern. Der dritte Teil des Buches begibt sich dann auf Spurensuche zu Berühmtheiten wie Agatha Christie, oder Astrid Lindgren. Abgerundet wird das Ganze durch wunderschöne Fotografien.

Das Buch ist hochwertig und schön gesstalte, mit seinem Format wird es zum Blickfang in jedem Bücherregal, oder auf dem Couchtisch. Es lädt ein es immer wieder zur Hand zu nehmen und darin zu blättern. Ich habe viel Input für meine Urlaubsplanung bekommen, muss nur noch sehen, wie ich das meinem Mann beibringe.

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Veröffentlicht am 29.05.2023

Klimawandel

Der Eisbär und die Hoffnung auf morgen
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"Wir sind alle Frösche in einem Topf, die nicht merken das sie gekocht werden." Diese sehr treffende Metapher liest man gleich mehrfach im Buch. Meist gebraucht Hauptfigur Tom sie um zu verdeutlichen, ...

"Wir sind alle Frösche in einem Topf, die nicht merken das sie gekocht werden." Diese sehr treffende Metapher liest man gleich mehrfach im Buch. Meist gebraucht Hauptfigur Tom sie um zu verdeutlichen, wie wir Menschen sehenden Auges in die Klimakatastrophe steuern. Die Erde wird sich, ebenso wie das Wasser im Kochtopf, immer mehr erwärmen, das Eis der Polkappen schmelzen, der Meeresspiegel ansteigen und laut Toms Prognose wird Politiker Causley dann nicht mehr im Wohnzimmer seines Hauses im kleinen englischen Küstenort St. Piran sitzen können, ohne zu ertrinken.

Genau dieses Szenario, Gegenstand einer aberwitzigen Wette zwischen dem jungen Studenten Tom und dem Klimawandelleugner Causley, zieht sich wie ein roter Faden durch das Buch. Anhand dieser Wette sind die Lebensläufe der Figuren miteinander verbunden und der Leser begleitet die beiden Männer. Immer wieder wird ihre Geschichte aufgegriffen, wobei es verschiedene, unterschiedlich große Zeitsprünge gibt. Über Jahrzehnte hinweg bekommen wir so immer wieder Einblicke in das Leben der Figuren, ihre Arbeit, ihre persönliche Entwicklung und auch in die vortschreitenden klimatischen Veränderungen.

Der Autor schickt uns Leser mit wunderschönen Worten an wunderschöne Orte und während er und oppulent von diesen Orten vorschwärmt mahnt er gleichzeitig wie fragil und zerbrechlich dies alles ist. Die Figur Tom ist hierbei der erhobene Zeigefinger, der oft sehr radikal und unverblühmt die Zukunft unseres Planeten aufzeigt, während der Politiker Causley stellvertretend für die Menschen steht, die die Klimakrise leugnen, gar für eine Verschwörung halten. Natürlich sind die Figuren hier vielleicht etwas überzeichnet, aber letztlich doch gar nicht so weit von der Realität entfernt. Auch die beschriebenen Klimafakten sind reale Probleme, die beschriebenen Szenarien längst keine bloße Utopie.

Das Buch verpackt eine eindringliche Message in eine teils durchaus ironische Geschichte. Der Stil des Autors macht das Lesen zu einem Erlebnis, ich konnte das Buch nicht aus der Hand legen und habe es in einem Rutsch durchgelesen. Eine absolute Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 09.05.2023

Lesenswert

Jenseits der Magie
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Ich teile die Leidenschaft für Bücher leider nur mit meinen beiden ältern Töchtern. Erst habe ich ihnen Bücher vorgelesen und später habe ich ihre Bücher dann mitgelesen, um zu wissen was sie sich da so ...

Ich teile die Leidenschaft für Bücher leider nur mit meinen beiden ältern Töchtern. Erst habe ich ihnen Bücher vorgelesen und später habe ich ihre Bücher dann mitgelesen, um zu wissen was sie sich da so "reinziehen". Heute gehen unsere Geschmäcker zwar oft auseinander, aber es gibt noch immer viele Gemeinsamkeiten und so kommt es nicht selten vor, dass ich ihnen ein Buch zum Lesen gebe und umgekehrt. Den Start in die wunderbare Welt von Harry Potter konnte ich mit meiner Großen hautnah erleben und Jahre später dann mit den jüngeren Geschwistern wieder aufs Neue.

Das nun ausgerechnet der Schauspieler des fiesen Draco eine Biographie schreibt, hm , nun ja, hat mich jetzt vordringlich nicht so interessiert. Wie wahrscheinlich viele Fans habe ich eher die Entwicklung von Hermine (Emma Watson) und Harry (Daniel Radcliffe) verfolgt, schließlich konnte ich Draco nicht leiden. Und überhaupt, was schreibt der den in seinem Alter eine Biographie? Hat doch noch gar nichts erlebt der Junge. So meine Gedanken als meine Tochter davon redete das Buch zu kaufen. Was bin ich froh, dass ich mich doch entschieden habe das Buch zu lesen.

Recht schnell ist man von dem frechen kleinen Kerl eingenommen, von dem da erzählt wird. Sehr unkompliziert und leicht erzählt Tom Felton von seiner Kindheit, seiner Famile, seinen Brüdern. Ehrlich, aber immer auch mit einer gehörigen Portion Selbstironie und Augenzwinkern gibt er Einblicke, die manchem vielleicht peinlich wären. Der Leser erfährt natürlich viel über seine Zeit in der Harry Potter Familie, aber darüber hinaus auch noch so viel mehr aus dem Leben abseits davon.

Das Buch beschreibt natürlich die tollen Erfahrungen, aber auch sehr ehrlich die Negativen, die letztlich im Absturz geendet sind. Mir hat es die Filmfigur Draco sympatischer gemacht, aber vor allen dingen den Menschen Tom Felton.

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Veröffentlicht am 07.05.2023

Lecker und einfach

Zacherl macht Feierabend!
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Wohl jeder, der berufstätig ist kennt das Dilemma, man kommt nach der Arbeit nach Hause hat Hunger, aber eigentlich nicht wirklich Lust noch ewig in der Küche zu stehen. Alternative ist da oft die altbewährte ...

Wohl jeder, der berufstätig ist kennt das Dilemma, man kommt nach der Arbeit nach Hause hat Hunger, aber eigentlich nicht wirklich Lust noch ewig in der Küche zu stehen. Alternative ist da oft die altbewährte Bemme, wie wir bei uns zu einer Scheibe Brot sagen, oder im ungünstigeren Fall eine Tiefkühlpizza, oder ein anderes ungesundes Fertiggericht. Natürlich ist im Grunde nichts gegen eine Pizza ab und zu einzuwenden, dass man aber auch schnell und einfach noch eine Mahlzeit zaubern kann zeigt Koch Ralf Zacherl in seinem neuen Buch.

Zacherl stellt direkt zu Beginn seine eigene Philosophie vor. So lebt er fast vegetarisch, nur selten etwas Fisch, oder Fleisch, wobei er auf bestimmte Fischsorten aus Gründen des Artenschutzes ganz verzichtet. Er erklärt wie wichtig gute Vorratshaltung ist, wie man durch gezielte Planung der Mahlzeiten der Verschwendung von Lebensmitteln vorbeugt und wie man schnell und einfach für den Vorrat kochen kann.

Das Buch ist in verschieden Bereiche unterteilt, es gibt extra schnelle Rezepte ebenso wie solche , die ohne Herd auskommen. Die Rezepte kommen, sehr zur Freude meiner Kinder, ohne exotische Zutaten aus und sind einfach erklärt, bei vielen gibt es noch Tipps zum Abwandeln, oder der Aufbewahrung dazu. Jedes Rezept ist für zwei Personen berechnet, die Zubereitungszeit ist angegeben und ein schönes Foto rundet das Ganze optisch ab.

Ich habe im Laufe der Jahre viele Kochbücher in meinem Fundus angesammelt, die Meisten wurden einmal durchgeblättert und stehen seit dem im Regal, dieses hier wird mit Sicherheit öfter zum Einsatz kommen, ich hab mir schon mehrer Rezepte markiert.

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Veröffentlicht am 02.05.2023

Jeder hat seine eigene Wahrheit

Die Wahrheit
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Die Frau von Kinderarzt Steven Rytter leidet an einer mysteriösen Krankheit und liegt meistens im Bett, zweimal pro Woche kommt Studentin Karla zum Putzen in die riesige Villa. Gegen den Willen von Steven ...

Die Frau von Kinderarzt Steven Rytter leidet an einer mysteriösen Krankheit und liegt meistens im Bett, zweimal pro Woche kommt Studentin Karla zum Putzen in die riesige Villa. Gegen den Willen von Steven kommt sie mit ihrer Arbeitgeberin ins Gespräch und hat bald den Eindruck, dass in dem großen Haus etwas nicht stimmt. Ihre Erfahrungen mit dem wohlhabenden Ehepaar teilt Karla mit dem alleinerziehenden Vater Bill, bei dem sie zur Untermiete wohnt. Bevor sie herausfindet was vor sich geht, werden Steven und seine Frau tot im Haus gefunden.

"Die Wahrheit" ist bereits das vierte Buch des Schweden, ich kannte den Autor bisher noch nicht. Vom Stil war ich aber ab der ersten Seite an begeistert, der Autor hat eine ganz spezielle Art die Gechichte aufzubauen. Zum Start in das Buch wird der Leser direkt mit dem auf dem Buchrücken angekündigten Mord konfrontiert. Im weiteren Verlauf begeben wir uns dann einige Zeit zurück und begleiten die einzelnen Figuren dabei, wie sie in die Geschichte hineingeraten. Die einzelnen Kapitel werden dabei immer aus Sicht der jeweiligen Person erzählt, so erlebt man die Geschichte immer wieder aus den verschiedenen Perspektiven und lernt die Figuren Stück für Stück näher kennen. Die Meinung, die man sich in dem einen Kapitel von einer Person gebildet hat kann sich dabei im weiteren verlauf immer wieder ändern. Sympathien und die Sicht auf die Ereignisse verschieben sich ständig, mal glaubt man genau zu wissen was passiert ist und dann wieder kann das Alles so gar nicht gewesen sein. Die Geschichte ist ständig im Wandel und obwohl eigentlich nicht wirklich viel passiert ist es unglaublich spannend und psychologisch dicht. Immer wieder in die Geschichte eingestreute Polizeiprotokolle, in denen man oft Überraschendes erfährt, tun ihr Übriges, um, die Spannung hoch zu halten.

Die einzelnen Figuren sind extrem ambivalent dargestellt, schnell erkennt man als Leser, das Jeder hier seine ganz eigene Wahrheit hat. Der Titel des Buches hätte nicht besser gewählt sein können. Die etwas mehr als 440 Seiten hat man ganz schnell weggesuchtet und egal wie dicht man an der Auflösung vielleicht dran war, es haut einen um wie der Autor letztlich alles miteinander verbindet und zum Abschluss bringt. Ein glaubhaft konstruiertes Buch das man kaum aus der Hand legen kann.

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