Tolle Story mit interessantem Setting
Der TrailerLinus Geschke ist ein deutscher Autor, der in Köln lebt. Er arbeitet als freier Autor und Journalist; sein Thrillerdebüt schaffte es auf Anhieb auf die Bestsellerliste. Und seitdem verfolge ich ihn, seine ...
Linus Geschke ist ein deutscher Autor, der in Köln lebt. Er arbeitet als freier Autor und Journalist; sein Thrillerdebüt schaffte es auf Anhieb auf die Bestsellerliste. Und seitdem verfolge ich ihn, seine Bücher und deren Verfilmungen, denn er schafft es immer wieder, mir eine Gänsehaut zu bescheren.
Was man über Geschke unbedingt wissen sollte, ist, dass er einen prägnanten, parataktischen und recht narrativen Schreibstil hat, an den ich mich auf den ersten zwanzig Seiten erst einmal gewöhnen muss. Dabei erzählt der Autor seine Geschichte derart anschaulich, dass sich die Bilder wie von selbst vor dem inneren Auge formen.
Apropos inneres Auge: Einziger Kritikpunkt für mich war das Setting bzw. die Ardennen, in denen Geschke seine Handlungen verlegt hat. Ich hätte mir als Side Facts mehr Infos über das Waldgebirge gewünscht, wie es dort aussieht, welche Geräusche man dort wahrnimmt, um mich besser in die Örtlichkeiten hineinzufinden.
In den Ardennen, auf einem Campingplatz, verschwindet eine Studentin. Erfahrungsgemäß gibt man den Opfern eine gewisse Zeit, bis man davon ausgehen muss, diese nicht mehr lebend zu finden. Die Hoffnung darauf, dass sich alles zum Guten wendet, sinkt kontinuierlich, von Tag zu Tag, von Stunde zu Stunde. Und ich will mir gar nicht vorstellen, wie sich das für die Angehörigen anfühlt. Diese Ungewissheit, die Zweifel, Sorgen, Ängste. Bis diese verlorenen Seelen zu Cold Cases werden und irgendwann vielleicht in einem Podcast zum Thema werden. So auch in diesem Fall. Frieda Stahnke, eine Kommissarin aus Hamburg, nimmt an einem True-Crime-Podcast teil und löst damit eine folgenschwere Kettenreaktion aus, bei der mir öfter mulmig zumute wurde.
Hier folgt ein Twist dem nächsten, die Spannung bleibt überwiegend hoch. Zwischendurch stagniert das Tempo ein wenig, wenn es um die Passagen mit Wout Meertens, dem Barbesitzer aus Köln geht, mit dem ich einfach nichts anfangen konnte. Ich fand ihn richtig unsympathisch und hätte gut auf ihn verzichten können. Leider gab ihm Geschke noch mehr Raum und brachte Wout und Frieda zusammen, damit sie gemeinsam herausfinden können, was mit der Studentin passiert ist.
"Er war kein guter Mensch, das wusste er. Niemand, den sich eine Mutter als Schwiegersohn wünschen würde, und dennoch hatte er ein Gewissen."
Obwohl ich die Auflösung recht früh erahnt habe, fand ich die Umsetzung dennoch gelungen. Alles wurde von Geschke schlüssig beendet und authentisch abgerundet.
Mir hat das Lesen wirklich Spaß gemacht und ich empfehle "DER TRAILER" gern an Krimi- und Thriller-Fans weiter.