Brisantes Thema, außergewöhnlich erzählt
Die Akte RosenrotMit „Die Akte Rosenrot“ habe ich einen faszinierenden und zeitgleich schockierenden Polit-Thriller von Astrid Korten gelesen.
Das im Piper Verlag erschienene Buch hat schon durch den Klappentext meine ...
Mit „Die Akte Rosenrot“ habe ich einen faszinierenden und zeitgleich schockierenden Polit-Thriller von Astrid Korten gelesen.
Das im Piper Verlag erschienene Buch hat schon durch den Klappentext meine volle Aufmerksamkeit erregt. Das Cover zeigt eine Rose, die von gesplittertem Eis oder Glas umgeben ist.
Der Hauptcharakter Ibsen Bach war in der Vergangenheit ein talentierter Profiler, bis ein Unfall alles verändert. An den „alten“ Ibsen kann er sich nicht mehr erinnern und auch die Erinnerung an seine Kindheit ist völlig zerstört.
Als eines Tages in Russland ein grausames Verbrechen geschieht, findet man am Tatort eine Nachricht für Ibsen, die im Zusammenhang mit weiteren Morden in Deutschland steht. Ibsen und sein Kollege Neumann nehmen die Ermittlungen auf und stoßen auf weitere grausige Mordfälle, mit immer mehr Hinweisen auf Ibsens Vergangenheit. Bruchstückhaft kehren Erinnerungen an den „alten“ Ibsen zurück, die er allerdings nicht alleine deuten kann.
„Wissen Sie, Ibsen Bach glaubt, dass er nicht wirklich er selbst ist, dass da eine zweite Persönlichkeit in seinem Kopf haust. Er nennt ihn „den Anderen“.“ (S. 333)
Zeitgleich wird die russische Bloggerin Leonela mit einem alten Vermisstenfall beauftragt. Sie recherchiert im Darknet und kommt der Sache gefährlich nahe, denn auch ihre Ermittlungen stellen Verbindungen zu Mordfällen in Deutschland und Russland her. Sie begibt sich nach Deutschland, um mehr zu erfahren und wie der Zufall es will, gibt es eine Verbindung zu Ibsen.
Im Zuge beider Ermittlungen mangelt es weder an Manipulation noch an Korruption – egal ob in Deutschland oder Russland. Trauen darf man keinem und wer die falschen Fragen stellt stirbt!
Astrid Korten hat es geschafft, ein brisantes und nahezu reales Thema brillant umzusetzen. Die Geschichte ist schlüssig, entsetzt den Leser und öffnet einem dennoch die Augen. Ihr Schreibstil ist klar, ihre Wortwahl außergewöhnlich und die Beschreibung der Tatorte absolut real. Ja, man bekommt regelrechtes Kopfkino!
Zum Schluss darf sich der Leser auf ein phänomenales Ende freuen. Hier wird nochmal richtig aufgefahren, mit allen Grausamkeiten und wir dürfen in die schockierende Vergangenheit von Ibsen blicken.
Fazit:
Mein erster Polit-Thriller und wahrlich nicht mein letzter! Astrid Korten hat es geschafft, mich in dieses Genre einzuführen. Das Buch macht nachdenklich, öffnet einem die Augen und zeigt zugleich, dass man nicht jedem vertrauen darf. Ein wahres Meisterwerk – klare Leseempfehlung!!!