Profilbild von sabinehw

sabinehw

Lesejury Star
offline

sabinehw ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit sabinehw über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 05.06.2018

Chris der Wunschdenker

Panterra Nova: Die Suche
0

Panterra Nova von Farina Eden erschien am 18.05.2018 im Verlag Planet Girl.
Das Cover gefällt mir ausgesprochen gut und passt hervorragend zur Geschichte.

Die Geschichte spielt im Jahr 2014 und blendet ...

Panterra Nova von Farina Eden erschien am 18.05.2018 im Verlag Planet Girl.
Das Cover gefällt mir ausgesprochen gut und passt hervorragend zur Geschichte.

Die Geschichte spielt im Jahr 2014 und blendet immer wieder zurück ins Jahr 2026. September 2041 der 17 jährige Chris lebt allein mit seiner Mutter, nach einem seltsamen Vorfall mit seinem Schuldirektor, erfährt er von seiner Mutter dass er die Fähigkeit des Wunschdenkens besitzt und diese ihm sein Vater vererbt hat.
Auf der Suche nach seinem Vater, gerät er und seine Schulfreundin Jenna in Gefahr, die Hüterin Selene rettet sie vor Jägern. Auf der weiteren Suche geraten die Drei in die Fänge von Andreas Autenburg, der entpuppt sich als Planer einer neuen Welt, ohne Technik im Einklang mit der Natur, doch dies geht nicht ohne die besondere Fähigkeit von Chris und wird eine gewaltige weltverändernte Katastrophe auslösen.

Ich finde die Idee hervorragend unsere hochtechnisierte Welt zu entschleunigen und wieder im Einklang mit der Natur zu leben. Mit Wunschdenkern, die ihre Fähigkeit einsetzen um ihren Willen durchzusetzen, Hütern um sie vor Jägern zu beschützen, denn die wollen sich die Fähigkeit des Wunschdenkens einverleiben.
Sehr gut beschrieben ist das Setting am Ende der Geschichte, sehr einfallsreich hat die Autorin bis ins kleinste Detail alles durchdacht und zu Papier gebracht, ich habe es mir dadurch gut vorstellen können.
Der Schreibstil ist locker und flüssig zu lesen , die Sprache ist den überwiegend jugendlichen Protagonisten angeglichen, deshalb sehr locker und manchmal etwas derb.
Erzählt wird von Chris als „Ich – Erzähler und Andreas Autenburg als personaler – Erzähler.
Die Charaktere sind gut ausgearbeitet, bei Chris hätte ich mir etwas mehr Einblick in seine Gefühlswelt gewünscht, da so die ein oder andere Handlung seinerseits glaubwürdiger geworden wäre.
Besonders hervorheben möchte ich den Antagonisten Andreas Autenburg, die Autorin hat sehr gut beschrieben wie glühende Ideale ins negative abdriften können, so dass auch der Tod von Menschen billigend in Kauf genommen wird.
Fazit: Eine gelungene Geschichte die von den Anfängen einer dystopischen Zukunft erzählt, mit interessanten Ereignissen, am Ende einem fantastischen Setting aufwartet mit Potential nach oben. Ich bin neugierig auf die nächste Geschichte. Sehr eignet sich die Geschichte für junge Menschen, ich würde sie im „All Age“ Genre einordnen.

Veröffentlicht am 04.06.2018

Die Suche nach sich Selbst

Die Schönheit der Nacht
0

Die Schönheit der Nacht von Nina George erschien am 26.04.2018 im Verlag Droemer Knaur.
Das Cover gefällt mir sehr gut und hat mich sofort auf die Geschichte neugierig gemacht.

In der Geschichte geht ...

Die Schönheit der Nacht von Nina George erschien am 26.04.2018 im Verlag Droemer Knaur.
Das Cover gefällt mir sehr gut und hat mich sofort auf die Geschichte neugierig gemacht.

In der Geschichte geht es um Claire, ihr Ehemann betrügt sie seit Jahren immer wieder mit wechselnden Frauen, sie betrügt ihn ab und an, um sich als Frau bestätigt zu fühlen. Auf der anderen Seite ist da Julie, die Freundin ihres Sohnes, die noch auf der Suche nach sich selbst ist. Alle Vier fahren in das Ferienhaus der Familie in die Bretagne ans Meer, um die nächsten 8 Wochen gemeinsam zu verbringen. Am Nationalfeiertagswochenende kommen noch Claires Geschwister zu Besuch.

Nina George erzählt voller Poesie, manchmal auch philosophisch und wortgewaltig. Sie geht ins Detail, ohne dass die Geschichte überladen wirkt. Die Bretagne und das Meer beschreibt Nina George so bildlich fast malerisch, dass ich die raue Landschaft und das Meer förmlich vor mirgesehen habe.

Die Charaktere sind alle auch die Nebendarsteller mit viel Liebe beschrieben, wirken dadurch sehr authentisch und lebendig. Allen vorran Claire, sie ist wie versteinert, fühlt sich von ihrem Ehemann nicht mehr geliebt und begehrt. Sie lebt ein Leben, dass sie so eigentlich nicht wollte, doch von klein auf, hat sie immer funktioniert die Rolle der Mutter übernommen, sich um ihre Geschwister gesorgt. Sie ist zu früh Mutter geworden, hat sich vergessen und verloren. In Julie, der Freundin ihres Sohnes Nicolas, sieht sie sich,als junge Frau. Die beiden Frauen lernen sich über die Wochen immer besser kennen, sie gestehen sich ihre geheimen Wünsche ein und finden einen selbstbestimmten Weg für sich Beide.
Das Meer ist in der Geschichte ein Synonym für Orientierung, sich immer wieder einmal umzusehen und neu auszurichten, sich selbst zu erkennen nicht gegen die eignen Wünsche anzukämpfen sich tragen lassen.

Fazit: Mich hat die Geschichte um Claire und Julie tief berührt. Es ist ein Roman der sich um Weiblichkeit, dem „Ich“, Selbstfindung und Liebe dreht. Ein Roman voller Emotionen, leidenschaftlich ein Muss für alle Frauen die Bücher mit hohem Anspruch lieben. Für mich eine absolute Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 25.05.2018

Von Einhörnern und warum Gott einen Honigtopf braucht.

Kleine Reihe Bd. 52: Lametta für ein ganzes Jahr
0

Die kleine Reihe Band 52. Lametta für ein ganzes Jahr, Geschichten von meiner Tochter und mir, der Liebe und 1000 Ameisen von Tina Schlegel erschien am 01.04.2018 im Scribo Verlag.
Das Cover mit dem blauen ...

Die kleine Reihe Band 52. Lametta für ein ganzes Jahr, Geschichten von meiner Tochter und mir, der Liebe und 1000 Ameisen von Tina Schlegel erschien am 01.04.2018 im Scribo Verlag.
Das Cover mit dem blauen Himmel und den Wolken hat etwas luftig leichtes.

Kleine Geschichten aus dem Alltag von Tina Schlegel und ihrer Tochter Mona. Der Leser begegnet Einhörnern, unsichtbaren Ameisen, imaginären Pferden. Die Geschichten sind mit kindlichen Fragen nur so gespickt, die Zeitumstellung, oder Gott könnte Angst haben, beschäftigt die kleine Mona, so manche Antwort hat Mona auch selbst auf alle diese Fragen parat. Tina Schlegel schildert sehr eindrucksvoll fast schon philosophisch die kleinen Geschichten und Dialoge zwischen ihr und ihrer Tochter, sie sind in verschiedenen Farben gedruckt und mit kleinen Bildern verziert.

Mich haben die Anekdoten von alltäglichen Situationen und Lebensfragen zwischen Mutter und Tochter sehr zum Nachdenken angeregt, mitunter fragt man sich, wer antwortet wen? Auf jede Frage gibt es eine Antwort, auch wenn es Tage dauert und Mona sie selbst findet.
Der Humor kommt auch nicht zu kurz, die ein oder andere Geschichte hat mich schmunzeln lassen, bisweilen hatte ich auch ein deja vu.

Fazit: Die Geschichten sind wunderschön, voller Poesie, witzig und teils philosophisch und man kann sie immer wieder einmal lesen. Sehr geeignet für die ganze Familie, besonders ans Herz legen möchte ich sie allen die sich mit kindlichen Fragen auseinander setzten.

Veröffentlicht am 22.05.2018

Selbstmord oder Mord

Zu nah
1

„Zu nah“ von Olivia Kiernan erschien am 27.04.2018 als Hörbuch bei Harper Collins / Lübbe Audio als verkürzte Fassung.
Das Cover gefällt mir persönlich sehr gut, besonders die Farben und der Klappentext ...

„Zu nah“ von Olivia Kiernan erschien am 27.04.2018 als Hörbuch bei Harper Collins / Lübbe Audio als verkürzte Fassung.
Das Cover gefällt mir persönlich sehr gut, besonders die Farben und der Klappentext macht neugierig auf den Inhalt.
Handlungsort des Thrillers ist Dublin in Irland. Eine Frau wird erhängt, in ihrem Haus, aufgefunden. Schnell erhärtet sich der Verdacht, hier wegen eines Mordes zu ermitteln und nicht einen Selbstmord zu den Akten legen zu können, durch eindeutige Spuren am Opfer. Auf die Polizistin Frankie Sheehan, die noch an den Folgen eines vorhergehenden Falles leidet und ihren Kollegen kommt kein leichter Fall zu, denn schon kurze Zeit später wird eine weitere Leiche gefunden, die Spuren deuten auf den gleichen Mörder. Der Ehemann der ersten Toten ist unauffindbar, Zusammenhänge werden vermutet. Die Dubliner Polizei um Frankie Sheehan und ihr Team versuchen Licht ins Dunkel durch ihre Ermittlungen zu bringen, so führen die Auswertungen von e – mails und Telefonkarten ins „Darknet“, dort vermuten sie Antworten, immer tiefer wird der Sumpf.....

Wunderschön eingelessen von Sabina Godec die es versteht, ohne in die Rolle einzelner Personen schlüpfen zu wollen, eindrucksvoll die Stimme zu ändern von sachlich über emotionslos, rauchig undklar, auch spannende Szenen bekommen durch ihre Betonungen mehr Tiefe.
Sehr verwirrend waren für mich die Flashbacks von Frankie, die mit dem alten Fall zu tun hatten, es war nicht sofort ersichtlich dass sie in der Vergangenheit schwebt, eventuell war die der gekürzten Fassung der Lesung geschultet. Es wurden viele Verdächtige präsentiert, die dann doch wieder schnell verschwanden, für mich mit nicht nachvollziehbaren Gründen. Der Mittelteil der Geschichte konnte mich dann doch unterhalten, da die Autorin einige unvorhergesehene Wendungen eingebaut hat. Die Polizeiarbeit ist sehr gut beschrieben, auch die Forensik und die Pathologie. Das Finale kam für mich dann sehr schnell und der Showdown ist nicht real, nicht nach der ganzen Vorgeschichte.
Die Charaktere wirken seltsamer Weise sehr blass und keiner wirkte wirklich sympathisch, oder konnte mich so richtig fesseln, ich als Hörerin blieb immer Zuschauer und wurde nicht ins Geschehen gezogen. Von Irland, Land, Leuten und der Kultur hätte ich gerne etwas mehr erfahren, der Geschichte selbst stört macht es keinen Abbruch. Der Thriller hat sehr viel Potential nach oben, denn es fehlte ihm an allem, Spannungs oder auch Überraschungen. Besonders gut hat mir die Suche des sadistischen Mörders im „Darknet“ gefallen.

Fazit: Der Thriller „zu nah“ ist eine ordentliche Geschichte, nicht langweilig oder langatmig. Für mich gut geeignet für zwischendurch, die nicht lange in Erinnerung bleibt oder schlaflose Nächte bereitet. Herausragend war die Stimme von Sabina Godec, sie hat dem Triller ein Gesicht gegeben.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Stimme
  • Spannung
  • Figuren
  • Atmosphäre
Veröffentlicht am 18.05.2018

Was macht uns glücklich?

Weil es dir Glück bringt
0

Weil es dir Glück bringt von Viola Shipman erscheint im Fischer Verlag.
Das Cover ist sehr farbenfroh und deutet mit dem Schmetterling und den darin befindlichen Kuchen und Muffins schon die Geschichte ...

Weil es dir Glück bringt von Viola Shipman erscheint im Fischer Verlag.
Das Cover ist sehr farbenfroh und deutet mit dem Schmetterling und den darin befindlichen Kuchen und Muffins schon die Geschichte an.
Sam aufgewachsen am Lake Michigan auf einer Obstplantage mit Bäckerei, Kaffee und Verkauf. möchte mehr als eine Bäckerin im hofeigenen Geschäft sein, deshalb geht sie nach New York in eine angesehene Schule um eine Ausbildung zur Konditorin zu machen. Nach einem heftigen Streit mit ihrem cholerischen Chef kommt es zum Eklat und Sam kündigt fristlos. Am nächsten Tag sitzt sie im Flugzeug und flüchtet nachhause zu ihrer Familie, der nette Lieferant Angelo bedauert dies sehr, denn Sam war ihm eine gute Freundin. Zuhause angekommen freuen sich alle über ihr Kommen, steht doch das 100-jährige Jubiläum der Obstplantage an und der 75. Geburtstag ihrer Großmutter bevor. Sam erzählt nicht den wahren Grund warum sie nachhause gekommen ist, denn sie fühlt sich als Versagerin, erst nach Tagen kommt der wahre Grund ans Licht. Nach einem neuen Jobangebot aus New York und Angelos eintreffen muss sie heraus finden was sie möchte und sie glücklich macht.....

Die Autorin hat einen flüssig und locker zu lesenden Schreibstil mit sehr viel Liebe ins Detail, so nahmen die Obstplantage, den Lake Michigan und die Natur förmlich Gestalt an. Ich fühlte mich mitten im Geschehen und habe die leckeren Kuchen fast gerochen. Erzählt wird sie Geschichte aus Sicht wechselnder Figuren, so bekam ich einen guten Einblick in die einzelnen Personen und deren Wahrnehmungen. Die immer wieder eingeschobenen zeitlichen Rückblenden in das Leben der Mutter, Großmutter und Urgroßmutter von Sam, hat Viola Shipman geschickt genutzt, um aufzuzeigen wie diese Frauen ihre Wege und ihr persönliches Glück gefunden haben. Sam dagegen hat ihren Platz noch nicht gefunden und läuft noch etwas ziellos herum, auch ihr Glück liegt noch in weiter Ferne, ich hatte den Eindruck sie war vor den starken Frauen in ihrer Familie geflüchtet und fühlte sich nicht gut genug, die Obstplantage später zu übernehmen und weiter zu führen. Die ein oder andere Handlung von ihr waren für mich nicht nachvollziehbar und raubten mir einige Nerven.
Die Charaktere sind gut ausgearbeitet und bekamen ein Gesicht. Am besten hat mir die Großmutter Willo gefallen, sie ist eine starke Persönlichkeit sehr emphatisch, etwas philosophisch angehaucht, ich hatte das Gefühl sie blickt allen direkt ins Herz und in die Seele. Sie gibt Ratschläge die auch in der Wirklichkeit Bestand hätten. Doch auch Sam bekommt die Möglichkeit sich weiter zu entwickeln und ihren Weg und ihr Glück zu finden.

Fazit: Viola Shipman versteht ihr Handwerk, ihr ist eine gute Geschichte gelungen über Familie, Zusammenhalt, Veränderungen und dem eigenen Glück. Mir hat sie ausgesprochen gut gefallen, sie war an einigen Stellen sehr anrührend, leicht philosophisch, mit ruhigen und kraftvollen Worten erzählt. Ich kann sie allen empfehlen die gerne Romane über Familie mit Tiefgang lesen.