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Veröffentlicht am 25.06.2020

Die kleine Inselbuchhandlung

Die kleine Inselbuchhandlung
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Greta ist schon 20 Jahre lang Flugbegleiterin. Doch plötzlich erleidet sie auf einem Flug von Tokio eine Panikattacke, weshalb das Flugzeug nicht starten kann, Sie nimmt sich deswegen eine Auszeit und ...

Greta ist schon 20 Jahre lang Flugbegleiterin. Doch plötzlich erleidet sie auf einem Flug von Tokio eine Panikattacke, weshalb das Flugzeug nicht starten kann, Sie nimmt sich deswegen eine Auszeit und möchte sich bei ihrer Tante Hille auf einer kleinen Nordseeinsel erholen. Dort ist die Tante gerade dabei, ihren riesigen Bücherbestand zu verringern. Da kommt Greta auf die Idee, einen Bücherflohmarkt zu veranstalten. Dies läuft bestens und macht ihr so viel Spaß, dass sie die Idee hat, ihren Beruf aufzugeben und auf der Insel eine Buchhandlung zu eröffnen. Damit stößt sie aber auf den Widerstand einiger Insulaner. Sie trifft auf der Insel auch ihren Jugendfreund wieder und fühlt sich zu ihn hingezogen. Und dann entdeckt sie in einigen Büchern Liebesgedichte, die an ihren Vater gerichtet sind. Was hatte ihr Vater für Heimlichkeiten? Und dann gibt es noch den smarten Flugkapitän aus Frankfurt, der für Greta großes Interesse zeigt. Die Ereignisse überschlagen sich und Greta ist gezwungen, eine Entscheidung zu treffen. Wird sie das Richtige tun. Ein Buch wie Urlaub für die Seele. Der Autor versteht es gekonnt, sich in die Herzen seiner Leserinnen zu schreiben. Man spürt die Ruhe und das Salz der Nordsee, sieht die Dünen, die Wolken, riecht das Salz des Meeres. Bei den vielen Ereignissen fühlt man mit Greta, man möchte sie an der Hand nehmen und mir ihr die Probleme meistern bzw. lösen. Diese Inselbücher erwecken richtiges Fernweh. Hat man das Buch einmal angefangen, kann man es nicht mehr aus der Hand legen. Die Sprache ist leicht verständlich, geht zügig zu lesen und man braucht sich wirklich nicht den Kopf zerbrechen über komplizierte Sätze. Auch das Cover mit den Dünen und den Möwen ist perfekt augewählt.

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Veröffentlicht am 24.06.2020

Schwarze Schafe

Schwarze Schafe
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Nachdem Ella als Journalistin überall auf der Welt herumgekommen ist, macht sie sich seßhaft. Da ihr ihr Elternhaus zu groß ist, stellt sie einen Wohnwagen in den Garten und holt sich zwei schwarze Schafe ...

Nachdem Ella als Journalistin überall auf der Welt herumgekommen ist, macht sie sich seßhaft. Da ihr ihr Elternhaus zu groß ist, stellt sie einen Wohnwagen in den Garten und holt sich zwei schwarze Schafe als Rasenmäher. Doch die Idylle währt nicht lange. Es erscheint eine ältere Frau, Elisabeth, die behauptet. das Haus gehört ihr, sie sei damals zwangsenteignet worden. Bald wird auch ihr Sohn einziehen, der aber noch eine Gefängnisstrafe absitzen muß. Dann steht plötzlich die minderjährige Eleonore mit ihrem schreienden Baby vor der Tür. Sie ist von zuhause ausgerissen, weil sie es bei ihren Eltern nicht mehr ausgehalten hat. Und letztendlich erscheint auch noch der Kindsvater in dieser turbulenten WG. Und wenn dies nicht alles genug wäre. Peril meldet sich Ellas Jugendfreund Jakob, der sich 13 Jahre lang nicht mehr gerührt hat. Was sich zuerst als lustige Geschichte anhört, entpuppt sich dann nach und nach als problembeladen. Hier wird von Diskriminierung, Unterdrückung, falscher Beschuldigung und Schlägen gesprochen. Ein jeder der hier wohnenden hat sein Päckchen zu tragen und wurde vom Leben mehr als enttäuscht. Die Kapitel sind immer aus der Sicht der jeweiligen Person geschrieben und nach und nach kommen so die Geheimnisse ans Licht. Besonders Elisabeth sorgt hier mit ihrem trockenen Humor immer wieder für Lacher. Ein Buch, das den Leser sehr nachdenklich werden läßt, denn hinter der Schale des guten Bürgers versteckt sich oftmals das Böse. Menschliche Schwächen werden hier wirklich sehr gut dargestellt und durchgesprochen. Wenn man das Buch gelesen hat, dann denkt man noch lange über dessen Inhalt und deren Personen nach. Das Cover mit dem Wohnwagen und den Schafen wirkt richtig heiter.Ein Lob an die Autorin, wie gut sie die Probleme angegangen ist.

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Veröffentlicht am 22.06.2020

Der mutige Weg

Der mutige Weg
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Dies ist jetzt der 5. Teil über das Leben der Hansens in der Zeit März/April 1895. Therese ist mit ihren Kindern zu Robert nach Kamerun und uns wird Afrika und die Menschen dort in den schillernsten Farben ...

Dies ist jetzt der 5. Teil über das Leben der Hansens in der Zeit März/April 1895. Therese ist mit ihren Kindern zu Robert nach Kamerun und uns wird Afrika und die Menschen dort in den schillernsten Farben beschrieben. Luise hat sich gut im Geschäft eingearbeitet, leider hat sie deswegen viel zu wenig Zeit für ihre kleine Tochter. Aber irgendetwas stimmt im Unternehmen nicht. Es fehlen Geld und Waren. Deswegen soll ein Privatdetektiv ermitteln. Die Ehe zwischen Vera und Georg kriselt gewaltig und wird Martha von ihrer Alkoholsucht lassen. Alles lieb gewordene Personen, deren Leben wir hier weiter verfolgen können. Ich finde es sehr schön, dass der Leser auf die Reise gehen kann Hamburg/Wien/Kamerun. Die Autorin versteht es mit ihrer Saga, den Leser total zu fesseln, so dass man das Buch nicht mehr weglegen möchte und dann gespannt auf den Nachfolgeband wartet. Auch hier möchte man wissen: Kann das Unternehmen vor dem Ruin gerettet werden? Ein Clifffhanger und wir müssen uns gedulden, bis Band 6 erscheint.

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Veröffentlicht am 20.06.2020

Unter Markenmenschen

Unter Markenmenschen
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Birgt Rabisch ist für ihre unkonventionellen Bücher und ihre besonderen Themen schon bekannt. Hier frage ich mich, wie die Autorin vor fast 20 Jahren schon in etwa wissen konnte, wohin uns die moderne ...

Birgt Rabisch ist für ihre unkonventionellen Bücher und ihre besonderen Themen schon bekannt. Hier frage ich mich, wie die Autorin vor fast 20 Jahren schon in etwa wissen konnte, wohin uns die moderne und immer schneller werdende Digitalisierung und Technisierung führt. Simone ist ein 17jähriges Mädchen, das bei ihrem 18 Jahre älteren Bruder aufwächst, ist das Produkt einer Liebesnacht ihrer Mutter mit einem Inder und sie ist in der Welt ein Außenseiter, ein No Name. Fast alle Menschen - Markenmenschen- stammen aus dem Gen-Design-Labor. Sie sind alle körperlich schön, die Krankheiten können sofort geheilt werden und mit der Geschlechtsreife werden die Mädchen gleich sterilisiert. Simone fühlt sich von diesen Leuten ausgeschlossen und beginnt ein Tagebuch zu schreiben, wo sie all ihre Gefühle und Sehnsüchte hineinschreibt. Da ihre Mutter verstorben ist und sie ihren Vater nicht kennt, ist ihre einzige Bezugsperson der Bruder. Doch dann verliebt sie sich in einen jungen Studenten, natürlich geklont, bei dem ihr Bruder der Doktorvater ist. Ihre Liebe bleibt nicht unerwidert und der Weg in den Abgrund beginnt. Die Autorin beschreibt hier das Leben und die Gefühle von Simone derart klar und deutlich, man fühlt mit dem Mädchen mit. Aber auch erotisch nimmt sie kein Blatt vor dem Mund und die läßt uns an den heißen Liebesspielen ein Voyeur sein. Das was man als Utopie abgetan hätte, ist heute schon Wirklichkeit. Klonschafe, Homeschooling, Leihmütter können nach Aussehen ausgewählt werden. Wir sind auf dem besten Weg, uns selbst zu genmanipulieren. Autos werden schon getestet, die ohne Fahrer auskommen, OPs werden durch Computerarme ausgeführt. Ein Buch, das den Leser fasziniert und ihm zugleich auch Angst macht und uns wirklich zum Nachdenken zwingt. Wie immer die Bücher von Birgit Rabisch, ein jedes hat seinen tiefen Hintergrund und ich bin immer wieder begeistert. Das Titelblatt in rosa/schwarz/weiß in der bewährten Form des Duotincta-Verlages.

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Veröffentlicht am 19.06.2020

Der Hütejunge

Der Hütejunge
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Eine Biografie einer Kindheit während des Hitlerregimes. In ein kleinen Dorf in der Eifel wird ein Junge geboren, er ist das sechste Kind der Familie. Ein paar Wochen vor seiner Geburt ist der Vater verstorben. ...

Eine Biografie einer Kindheit während des Hitlerregimes. In ein kleinen Dorf in der Eifel wird ein Junge geboren, er ist das sechste Kind der Familie. Ein paar Wochen vor seiner Geburt ist der Vater verstorben. Er hat sich gegen Hitler gewandt. Der Pensionsanspruch wurde ihm gestrichen, deswegen mußte die Mutter die sechs Kinder mehr schlecht als recht durchbringen und das mit nur einer Kuh. Der Junge wächst still heran,, macht sich unsichtbar, hat keinen Namen. Er kennt nur den Krieg, spielt mit Dingen, die die Soldaten hinterlassen. Immer wieder muß er wegen Bombenalarm in den Keller. Er möchte auch groß und stark sein und Soldat werden, In seinem Dorf lebt er in einer geschlossenen Gemeinschaft, hütet Kühe und sein Märchenbuch mit den vielen Geschichten ist sein ein und alles. Das Kind sieht Tote, Verletzte, hat immer nur Hunger und beobachtet alles in seinem Umfeld. Sein ältester Bruder wird zum Kriegsdienst eingezogen und die Mutter muß stark sein. Die Autorin erzählt hier die Geschichte ihres Vaters. Sie versteht es, den Leser derart einzunehmen, dass er mit dem Kind leidet oder sich auch mit ihm freut. Sie berichtet uns von dem Krieg, den Hungersnöten, den Ausbombardierten aus der Stadt und dann von den Flüchtlingen, die ihre Heimat verlassen mußten, Es wird uns hier das Leben in dieser schrecklichen Zeit vor Augen geführt, ohne dass sie irgendetwas beschönigt. Man spürt die seelische Not und die Qualen des Jungen.Sehr schön sind die vielen Fotos in der Mitte des Buches. So kann man sich das Dorf in etwas vorstellen und auch die Menschen, die dort lebten. Am Ende des Buches ist das Glossar, damit wir den Dialekt auch verstehen können. Diese Geschichte greift tief in die Seele des Lesers ein, macht ihn nachdenklich und auch ein wenig demütig. Und trotz allem haben diese Menschen den Blick auf die Zukunft nicht verloren und haben mit aller Kraft den Aufbau Deutschlands vorangetrieben. Das Cover zeigt ein Foto des Jungen, wie er auf einem Ochsen reitet,

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