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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 21.07.2019

Ein wunderschöner Roman, der mich sprachlos zurücklässt.

Der Wintersoldat
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Schon immer träumte Lucius von der Medizin. Entgegen dem Willen seiner Eltern schreibt er sich fürs Medizinstudium ein. Obwohl er das Studium interessant findet, möchte er doch so schnell wie möglich mit ...

Schon immer träumte Lucius von der Medizin. Entgegen dem Willen seiner Eltern schreibt er sich fürs Medizinstudium ein. Obwohl er das Studium interessant findet, möchte er doch so schnell wie möglich mit richtigen Patienten arbeiten. Als 1914 der erste Weltkrieg ausbricht, Lucius ist gerade mal zweiundzwanzig, wittert er seine Chance und schreibt sich als Sanitätsoffizier ein. In seiner Vorstellung kommt er in ein gut ausgestattetes Lazarett, wo er unter ärztlicher Anleitung eigene Patienten betreut. Doch die Realität sieht anders aus. Nach einer langen Wartezeit und einer beschwerlichen Reise kommt er im bitterkalten Winter 1914 in einem kleinen Dorf in den Karpaten an. Das Lazarett ist eine umfunktionierte Kirche, er ist der einzige Arzt. Margarete, eine Nonne und Krankenschwester, hat seit der Flucht des letzten Arztes die Patienten allein betreut – Amputationen vorgenommen, Wunden behandelt, und vieles mehr. Sie merkt schnell, dass der „Pan Doktor“, wie ihn alle nennen, bisher nie ein Skalpell in der Hand hatte. So lernt Lucius nach und nach von Margarete alles, was sie über die Medizin weiß. Doch die Medizin hier ist anders, als Lucius sie sich vorgestellt hat. Anstatt Heilung geht es hier darum, die Patienten so gut wie möglich wieder zu „flicken“, dann geht es zurück an die Front. Noch verstörender sind die Patienten, die keine erkennbaren Wunden haben. „Kriegsneurose“. Männer, die unvorstellbare Grauen erlebt haben, können auf einmal nicht mehr sprechen, nicht mehr gehen, nicht mehr stehen, obwohl sie keine erkennbaren Verletzungen haben. Der erste seiner Patienten mit Kriegsneurose ist auch der, an dem Lucius einen folgenschweren Fehler begeht, der ihn jahrelang verfolgen wird….

Dieses Buch lässt mich absolut sprachlos zurück. Es ist gut und mitreißend geschrieben, die medizinischen Details realistisch dargestellt. Der Krieg wird nüchtern beschrieben, aber so, dass man sich die Handlung lebhaft vorstellen kann. Die Handlung ist spannend, so dass man das Buch nicht mehr beiseitelegen will. Masons Charaktere sind detailreich und abgerundet. Besonders Margarete und Lucius Mutter hatten es mir angetan. Häufig erinnerte mich die Schreibweise und die Reise dieses jungen Medizinstudenten an „Der Medicus“ von Noah Gordon, obwohl Lucius Erlebnisse sich vom Medicus sehr unterscheiden. Fazit: ein hervorragender, medizinisch akkurater Roman mit „Wow“-Effekt. Eines der besten Bücher des Jahres!

Veröffentlicht am 14.07.2019

So macht Brot backen Spaß!

Brot backen mit Christina
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Das Buch ist wunderschön gestaltet. Ein edler gebundener Einband und viele kreative Fotos machen Lust, gleich loszubacken. Für unerfahrene Brotbäcker wie mich gibt’s auf den ersten Seiten ein „Back-ABC“. ...

Das Buch ist wunderschön gestaltet. Ein edler gebundener Einband und viele kreative Fotos machen Lust, gleich loszubacken. Für unerfahrene Brotbäcker wie mich gibt’s auf den ersten Seiten ein „Back-ABC“. Hier konnte ich viele Grundlagen lernen, die fürs Gelingen essenziell sind. Christina erklärt, worauf es beim Backen ankommt, die verschiedenen Getreide und Gewürze, benötigte Utensilien, sowie die Grundteige. Danach teilt das Buch sich ein in klassische Brote, Vollkornbrote, Sauerteigbrote, Brote mit wenig Hefe und viel Zeit, Brote ohne Kneten, Brote für Partys etc., und süße Brote. Die Rezepte sind einfach zu verstehen und umzusetzen. Die die ich bis jetzt probiert habe sind bis auf eines gut gelungen und waren ein voller Erfolg! An die Sauerteigbrote habe ich mich bisher noch nicht herangetraut, da möchte ich vorher noch ein bisschen mehr Backerfahrung sammeln. Insgesamt ein wirklich besonderes, liebevoll gestaltetes Buch. Von mir gibt’s fünf Sterne.

Veröffentlicht am 13.07.2019

Liebevoll gestaltetes Kochbuch mit vielen Rezeptideen fürs Campen

Die Familien-Campingküche
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Ich finde die Idee toll, beim Campen nicht nur immer dieselben drei Dinge oder Fertig-Essen zu kochen. In letzter Zeit gibt es zunehmend mehr Camping Kochbücher, dieses ist jedoch mein erstes. Das Buch ...


Ich finde die Idee toll, beim Campen nicht nur immer dieselben drei Dinge oder Fertig-Essen zu kochen. In letzter Zeit gibt es zunehmend mehr Camping Kochbücher, dieses ist jedoch mein erstes. Das Buch ist liebevoll gestaltet, mit vielen Bildern von schön angerichteten Mahlzeiten und der Familie der Autorin im Freien. Das Buch teilt sich in folgende Themenbereiche: Frühstück, Salate, Gegrilltes, Topf und Pfanne, auf die Hand sowie Süsses. Leider enthalten die meisten Grill-Rezepte überwiegend Fleisch oder Fisch, weshalb ich diese weniger ausprobiert habe. Bisher habe ich die Rezepte nur zu Hause ausprobiert. Die meisten sind einfach vorzubereiten, jedoch frage ich mich, ob es beim Camping wirklich praktikabel ist, so viele Zutaten und zum Teil zwei Töpfe und eine Pfanne für eine Mahlzeit zu verwenden! Für mich und meinen persönlichen Camping Stil sind nur ein Teil der Rezepte beim Campen auch realistisch umzusetzen. Trotzdem ein schönes Buch mit vielen Ideen für den Camping-Urlaub.

Veröffentlicht am 13.07.2019

Idee mit viel Potential

Die Geschichte der schweigenden Frauen
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„Oberirdisch sind wir bloß Frauen, aber hier unten, in der Panah, sind wir wieder zu Menschen geworden.“

Green City in Südwest Asien ist eine moderne High-tech Stadt. Hier wird alles reguliert. Es gibt ...

„Oberirdisch sind wir bloß Frauen, aber hier unten, in der Panah, sind wir wieder zu Menschen geworden.“

Green City in Südwest Asien ist eine moderne High-tech Stadt. Hier wird alles reguliert. Es gibt frische Luft, selbstfahrende Autos, Roboter die Türen öffnen. Nur eines fehlt: Frauen. Die meisten Frauen sind an einem Virus verstorben, einer aggressiven Variante des HPV Virus. Um die Gesellschaft zu erhalten, werden gebärfähige Frauen gezwungen, mehrere Ehemänner zu nehmen. Im Gegenzug werden sie vom Staat beschützt. Doch ein paar Frauen widersetzen sich diesem Zustand. In der „Panah“ finden sind Zuflucht. Doch auch dort gibt es Regeln…

Dystopien in denen Frauenrechte eingeschränkt werden scheint es immer häufiger zu geben (u.a. Margaret Atwoods Klassiker, „Der Report der Magd“, und, aktueller, „Vox“ von Christina Dalcher). Das Genre fasziniert mich, weshalb ich auch dieses Buch lesen wollte. Die Idee des Buches ist wirklich gut, und mit Fortschreiten der Erzählung kommen zunehmend neue Details ans Licht, wie es so weit kommen konnte. Leider fand ich die Schreibweise irgendwie monoton und häufig zu beschreibend. Wichtige Szenen werden emotionslos abgehandelt. Häufig hätte ich mir mehr Tiefe gewünscht. Die Idee hätte sehr viel Potential gehabt, da hätte die Autorin deutlich mehr rausholen können. Dennoch eine interessante Erzählung und eine Autorin mit Potential.

Veröffentlicht am 08.07.2019

Freundschaft fürs Leben im "Hollow Land"

Bell und Harry
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Harry ist noch ein kleiner Junge, als seine Eltern beschließen, das geschäftige Treiben in London für den Sommer zu verlassen und nach Yorkshire zu fahren. Dort gibt es nur Moor, Hügel und ein paar Farmen ...

Harry ist noch ein kleiner Junge, als seine Eltern beschließen, das geschäftige Treiben in London für den Sommer zu verlassen und nach Yorkshire zu fahren. Dort gibt es nur Moor, Hügel und ein paar Farmen mit Schafen und einzelnen Kühen. Die Hügel sind von ehemaligen Minen durchlöchert, weshalb der Ort auch hollow land genannt wird. Schnell entwickelt sich zwischen Harry und Bell, dem jüngsten Sohn der Vermieter, eine enge Freundschaft, die das ganze Leben anhalten wird. Sommer für Sommer treffen sich die Familien in Yorkshire und erleben so einige Abenteuer.

Gardam schreibt wunderschön ruhig und poetisch. Das Buch ist überwiegend aus der Sicht von Bell geschrieben, in einer eher kindlichen Sprache aber auch mit einem gewissen Witz und Zynismus, so dass ich häufig über Bells Gedankengänge schmunzeln musste. Jedes Kapitel scheint in einem anderen Sommer zu spielen, und die Jungs erleben so einiges. Gardam schreibt über bedingungslose Freundschaft und Liebe, über das Leben am Land, und über Beziehungen. Ein Wohlfühlroman den ich gerne weiterempfehle!