Rau und poetisch
Das Flirren der Dinge"Er lächelte in sich hinein. Zum ersten Mal war das Findelkind aus dem Pammatone für seine Gabe dankbar. Das Leben gab ihm zurück, was es ihm bei der Geburt weggenommen hatte. Er trat zu ihr, drückte sie ...
"Er lächelte in sich hinein. Zum ersten Mal war das Findelkind aus dem Pammatone für seine Gabe dankbar. Das Leben gab ihm zurück, was es ihm bei der Geburt weggenommen hatte. Er trat zu ihr, drückte sie an sich. Antonio Casagrande würde keinen einzigen Tag auf der Welt ohne Caterina verbringen. Was wollte er mehr?"
Vorweg, ich kannte "Bella Ciao" von der Autorin und war daher an diesem Buch interessiert. Bei "Das Flirren der Dinge" habe ich allerdings eine ganz schöne Zeit gebraucht, um in das Buch hineinzufinden. Antonio Casagrande wächst in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts in einem Waisenhaus in Genua auf. Er ist auf einem Auge blind. Als er elf ist wird Antonio vom Fotografen Alessandro Pavia aus dem Waisenhaus geholt - fortan soll er sein Assistent sein. Von Alessandro Pavia lernt Antonio nicht nur lesen und schreiben, sondern auch die hohe Kunst der Fotografie. Doch er lernt auch etwas anderes: sein blindes Auge kann vorhersagen, wie und wann ein Mensch sterben wird, wenn er damit durch den Auslöser der Kamera schaut. Lange kann Antonio dies nicht deuten...
Der historische Roman folgt dem ganzen Leben von Antonio. Ich habe etwas gebraucht, um hineinzukommen. Die Ereignisse werden sehr detailliert geschildert. Es gibt keine geschönten Momente, und dennoch unterliegt der Erzählung eine gewisse raue Romantik. Das Buch schildert zudem historische Momente sehr eindrücklich. Wenn man gerne historische Romane liest, die das ganze Leben einer Person erzählen, wird man auch dieses Buch lieben.