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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.08.2019

Spannender Thriller aus den amerikanischen Südstaaten

Verratenes Land
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Inhalt:

Bienville, Mississippi: Marshall McEwan ist nach fast 30 Jahren wieder in seine Heimatstadt zurückgekehrt. Er hat die Stadt damals auf der Flucht vor seinem Vater verlassen und hat als erfolgreicher ...

Inhalt:

Bienville, Mississippi: Marshall McEwan ist nach fast 30 Jahren wieder in seine Heimatstadt zurückgekehrt. Er hat die Stadt damals auf der Flucht vor seinem Vater verlassen und hat als erfolgreicher Journalist in Washington gearbeitet. Jetzt ist sein Vater krank und er möchte die Zeit nutzen, um sich mit seinem Vater auszusöhnen und seine Mutter bei der Betreuung des Vaters zu helfen.
Eines morgens wird sein Ziehvater, Buck Ferris tot aufgefunden. Er ist Archäologe und hat heimlich auf einem Grundstück Ausgrabungen durchgeführt. Hierbei hat er Beweise gefunden, dass dieses Areal mal eine alte Indianersiedlung war. Auf diesem Areal plant aber auch eine chinesische Firma eine Papierfabrik zu bauen und so befürchten die Bewohner Bienvilles, dass der Fund der alten Indianersiedlung das Industrieprojekt gefährden könnte. Marshall vermutet daher, dass Buck Ferris ermordet wurde, um die Funde zu vertuschen und die Fortsetzung des Projektes zu sichern.

Meine Meinung:

Es entwickelt sich eine fesselnde Geschichte rund um Marshalls Nachforschungen. Tief tauch Marshall in die Abgründe des Ortes Bienville ein. Es gibt dort den sogenannten Pokerclub, dem alle mächtigen Familien angehören und die Geschicke des Stadt in ihrem Interesse steuern. Besonders rund um das Industrieprojekt, in dem sie dicke Gewinne wittern, zeigen sich tiefe Abgründe. Schritt für Schritt dringt Marshall immer weiter zu diesen Machenschaften vor und bringt sich und seine Familie in große Gefahr.
Auf über 800 Seiten entsteht so ein tiefer Einblick in alte Seilschaften, die bis zum Amerikanischen Bürgerkrieg zurückreichen, von Rassismus und Bestechung. Die Beschreibungen sind dramatisch, aber doch nachvollziehbar.

Besonders gut haben wir hierbei die Beschreibungen der Landschaften und der Menschen gefallen. Dieser Thriller zeichnet sich in weiten Teilen nicht durch aktionsreichen Szenen aus, sondern durch eine langsame Entwicklung, bei der aber schnell klar wird, dass sich hier wahre Abgründe auftuen.

Der Schreibstil ist flüssig und angenehm zu lesen. Die Seiten fliegen nur so dahin und ich hatte die ganze Zeit die Hoffnung, dass sich Marshall gegen diesen furchtbaren Pokerklub durchsetzen kann und dass klar wird, dass sie in diesem Fall zu weit gegangen sind.

Ein ruhiger, aber superspannender Thriller, der eine tiefen Blick hinter die Kulissen eines Ortes in Amerikas Süden gewährt. Eine Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 08.08.2019

Spannender Thriller auf 2 Zeitebenen

Sündenkammer
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Inhalt:

Gegenwart: Kommissar Oliver Bergmann, wird zu einem grausigen Tatort gerufen. Auf einer Waldlichtung findet er einen ausgebrannten Scheiterhaufen mit der Leiche einer Frau. Alles schaut aus, ...

Inhalt:

Gegenwart: Kommissar Oliver Bergmann, wird zu einem grausigen Tatort gerufen. Auf einer Waldlichtung findet er einen ausgebrannten Scheiterhaufen mit der Leiche einer Frau. Alles schaut aus, wie eine Hinrichtung. Ein zweiter Mord geschieht unter den gleichen Umständen. Dann erhält er ein Paket von dem Mörder und jetzt wird auch das Motiv klar, ein Serienmörder will die Welt von den Sünden reinwaschen.
Zons 1500: Bastian Mühlenberg, Stadtwache der Stadt Zons, die Leiche eines Novizen wird vor den Stadttoren gefunden. Alle Spuren führen zu dem Franziskanerkloster der Stadt. Auch hier tauchen bald weitere Leichen auf.

Meine Meinung:

Dieser Thriller ist superspannend, wenn auch die Beschreibungen der verbrannten Leichen nichts für schwache Nerven sind. Die besondere Würze erhält er durch die verschiedenen Zeitebenen, die einmal in der Gegenwart spielen und, dann der besondere Charme, im Jahr 1500.
Ich habe mich beim Lesen gefragt, wo wohl die Verbindung zwischen den beiden Handlungen ist, denn was sollen Ereignisse, die mehr als 500 Jahre zurückliegen, mit der Gegenwart zu tun haben? Es gibt die Verbindung und die Auflösung ist absolut logisch und gut aufgebaut.
Die Charaktere sind sehr gut gezeichnet und waren mir beide sehr sympathisch, sowohl Bastian aus dem Jahr 1500 als auch Oliver aus der Gegenwart. Beide sind pfiffige Ermittler, die mit dem Wissen der Zeit an die Aufklärung der Fälle gehen und es macht Spaß, ihnen bei ihrer Arbeit zuzuschauen.
Ich habe das Hörbuch gehört und die Sprecherin hat mir sehr gut gefallen. Sie schafft es alleine durch ihre Stimme, die einzelnen Handlungsstränge unterschiedlich wirken zu lassen. Die Stimme ist angenehm und man kann ihr auch nach vielen Kapiteln noch gut zuhören.
Dieses Buch/Hörbuch ist superspannend und verbindet auf interessante Weise die Vergangenheit mit der Gegenwart. Für mich ist dieser Hörgenuss eine absolute Empfehlung.

Veröffentlicht am 05.08.2019

Ein spannender Thriller mit interessantem Hintergrund

Die letzte Witwe
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Inhalt:
Michelle, eine Wissenschaftlerin und Virenexpertin, wir auf offener Straße vor den Augen ihrer Tochter entführt. Dieser Einstieg scheint zunächst mit den weiteren Ereignissen nichts zu tun zu ...

Inhalt:
Michelle, eine Wissenschaftlerin und Virenexpertin, wir auf offener Straße vor den Augen ihrer Tochter entführt. Dieser Einstieg scheint zunächst mit den weiteren Ereignissen nichts zu tun zu haben.
Sara Linton, Gerichtsmedizinerin , und Will Trent, Special Agent, planen ein ruhiges Wochenende bei Saras Familie als eine Explosion die Ruhe zerreißt. Als die beiden zu der Unglücksstellen eilen wollen, werden sie Zeugen eines Unfalls. Ihnen bietet sich ein seltsames Bild, aber bevor sie die Situation durchschauen können, wir Sara entführt und gerät in die Hände der Attentäter.

Meine Meinung:
Der Einstieg in die Handlung braucht etwas bis sie Fahrt aufnimmt. Im wahrsten Sinne des Wortes, denn die Entführungsszene wird 3x mal aus verschiedenen Perspektiven erzählt. Sicherlich handelt es sich hierbei um eine Schlüsselszene und es ist spannend, dass die Ereignisse genau analysiert werden, aber es ist auch eine Geduldsprobe, denn die Spannung ist hoch und man möchte als Leser wissen wie es weitergeht.
Nach diesem Einstieg entwickelt sich eine sehr spannende Handlung rund um eine rassistische Gruppierung, die für ihre Überzeugung bereit ist, viele Menschen zu töten, um ihre Ideale durchzusetzen.
Die Handlung ist zum Teil nur schwer zu ertragen, denn das Vorgehen des Sektenführers ist radikal und er schreckt auch nicht davor zurück, seine Familie mit in das Geschehen hinein zu ziehen.
Während Sara bei der Sekte gefangen ist, versucht Will Wege zu finden, seine Partnerin zu befreien.
Die Spannung ist hoch und besonders die Perspektivwechsel zwischen Will und Sara geben dem Ganzen eine gewisse Würze. So weiß man als Leser immer schon mehr, als die beiden Protagonisten und kann nur hoffen, dass die Ereignisse so laufen, wie geplant.
Sehr gut hat mir auch der Blick hinter die Kulissen von Will und Sara gefallen. Mir ist es immer sehr wichtig auch die Protagonisten als Menschen kennen zu lernen.
Der Schreibstil ist schön flüssig und angenehm zu lesen, die Charaktere sind gut gezeichnet und gefallen mir als Persönlichkeiten sehr gut.
Dieses Buch ist eine Leseempfehlung und ein Garant für einige spannende Lesestunden.

Veröffentlicht am 01.08.2019

Eine spannende Lebensgeschichte

Als der Wagen nicht kam
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Inhalt:

In diesem Buch erzählt der Autor die Lebensgeschichte seine Großonkels Paulus van Husen. Geboren 1891 erlebt er die deutsche Geschichte des 20. Jahrhunderts, vom 1. Weltkrieg, die Weimarer Republik, ...

Inhalt:

In diesem Buch erzählt der Autor die Lebensgeschichte seine Großonkels Paulus van Husen. Geboren 1891 erlebt er die deutsche Geschichte des 20. Jahrhunderts, vom 1. Weltkrieg, die Weimarer Republik, das Naziregime mit dem 2. Weltkrieg und die Nachkriegszeit. 1944 geriet er in den Kreis der Attentäter des 20. Juli und obwohl er zu den Mittverschwörern gehörte, konnte ihm von der Nazijustiz nichts nachgewiesen werden.

Nach dem Krieg gehörte er zu den Mitgründern der CDU.

Meine Meinung:


Dieses Buch beginnt recht trocken mit der Einleitung durch den Autor, die zu lang ist und dem Buch nicht gerecht wird. Nach diesem Kapitel entwickelt sich das Buch zu einem spannenden Hörgenuß. Paulus von Husen hatte ein bewegtes Leben und so spiegelt sich in seinem Lebensweg ein gutes Stück deutscher Geschichte des 20. Jahrhunderts wieder.

Er gehörte als Jurist und Richter zum gebildeten Bürgertum und hatte viele politische Entwicklungen aus erster Hand miterlebt und zum Teil auch mitgestaltet, ohne dabei wirklich in der erste Reihe zu stehen. Es ist einfach spannend, anhand eines konkreten Biografie die Entwicklungen zu erleben.
Besonders spannend sind natürlich die Ereignisse rund um das Attentat vom 20. Juli 1944. Paulus van Husen gehörte zu den Mitverschwörern und war auch für ein Regierungsamt vorgesehen, wenn das Attentat erfolgreich gewesen wäre. Besonders bewegend war die Zeit nach dem Attentat, als Paulus nicht direkt mit dem Attentat in Verbindung gebracht werden konnte, aber die Angst vor einer Verhaftung doch immer zu seinem Lebe gehörte.

Etwas negativ ist mir die sehr starke Betonung der positiven Wirkung der Kirche aufgefallen. Paulus war wohl stark von christlichen Werten geprägt und daher sollte das auch erwähnt werden. Aber das Loblied auf die Kirche und ihre Vertreter wird in einigen Teilen doch übertrieben.

Insgesamt handelt es sich aber um einen sehr spannenden Lebensbericht, der sich angenehm hören läßt und ein gutes Bild der Zeit zeichnet.

Veröffentlicht am 31.07.2019

Eine Familiengeschichte in der UDSSR

Roter Herbst in Chortitza
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Inhalt:



1919 in der Sowjetunion: Ein Bürgerkrieg tobt über das Land. Die Freunde Maxim und Willi wachsen gemeinsam in Ostwick auf, ein Ort, in dem hauptsächlich deutschstämmig Mennoniten leben. Willi ...

Inhalt:



1919 in der Sowjetunion: Ein Bürgerkrieg tobt über das Land. Die Freunde Maxim und Willi wachsen gemeinsam in Ostwick auf, ein Ort, in dem hauptsächlich deutschstämmig Mennoniten leben. Willi lehnt aufgrund seines Glaubens jede Gewalt ab, Maxim schlägt sich auf die Seite des Sowjetregimes, das der Bevölkerung mit Gewalt das Leben schwer macht. Wir begleiten die beiden Freunde durch die Zeit des sowjetischen Terrors, des 2. Weltkriegs und in die Nachkriegszeit.



Meine Meinung:



Dieses Buch zeigt anhand der Figur Willis die Unmenschlichkeit des Sowjetsystems. Eigentlich bedeutet der Zeitraum von 1919 bis 1946 für Willi und seine Familie eine einzige Zeit der Verfolgung und der Unmenschlichkeit. Dieses Buch ist im eigentlichen Sinne nicht schön, aber sehr eindrücklich und sollte gelesen werden, um anhand des Schicksals von Willis Familie verstehen zu können, was es bedeutet hat, als Minderheit unter diesem Regime zu leben.



Mich haben die Personen sehr beeindruckt, die es geschafft haben, trotz der fruchtbaren Zustände zu überleben und immer wieder Kraft zu finden, weiterzumachen. Erschreckend ist aber auch, wozu die Vertreter des Regimes fähig waren. Es gab immer wieder Stellen in diesem Buch, in denen ich dachte jetzt kann es nicht mehr schlimmer kommen, aber es ging noch schlimmer. Immer wieder erlebt die Familie neue Rückschläge.



Die Geschichte ist sehr eindrücklich geschrieben, was auch daran liegt, dass sie auf einer wahren Geschichte beruht. Die Ereignisse werden von einem Nachfahren Willis beschrieben.



Dieses Buch ist eine klare Hör- oder auch Leseempfehlung.