Profilbild von sternenstaublegenden

sternenstaublegenden

Lesejury Profi
offline

sternenstaublegenden ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit sternenstaublegenden über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 29.11.2020

Hat mich wirklich positiv überrascht!

The Age of Darkness - Das Ende der Welt
0

Fünf Schicksale, eine Prophezeiung, ein Auserwählter: Nur einer kann die Welt retten – oder in den Untergang stürzen ...

Nachdem die sieben Propheten aus der Welt verschwanden, hinterließen sie nur eine ...

Fünf Schicksale, eine Prophezeiung, ein Auserwählter: Nur einer kann die Welt retten – oder in den Untergang stürzen ...

Nachdem die sieben Propheten aus der Welt verschwanden, hinterließen sie nur eine letzte Prophezeiung, die vom Orden des Letzten Lichts geheimgehalten wurde. Diese Prophezeiung sagt ein Zeitalter der Dunkelheit voraus und die Geburt eines neuen Propheten – doch wird dieser die Rettung oder den Untergang der Welt bedeuten?
Das Schicksal von fünf jungen Menschen ist durch diese Prophezeiung miteinander verknüpft: ein Prinz in der Verbannung, der unbedingt seine Heimat zurückerobern will; eine Mörderin, der nichts so wichtig ist wie das Leben ihrer Schwester und die alles dafür tun würde, um sie zu retten – selbst, wenn sie damit zur „Blassen Hand“ wird; ein Paladin, der sich zwischen Pflichterfüllung und den Sehnsüchten in seinem Herz entscheiden muss; ein Spieler mit der Gabe, alles und jeden zu finden und der gleichzeitig vor seiner Vergangenheit davonläuft; ein Mädchen, dass dem Tode näher steht als dem Leben.

Ich hatte ziemlich große Hoffnung was diesen ersten Band einer neuen Fantasy-Trilogie angeht. Der Klappentext hat mich sehr an „Das Lied der Krähen“ von Leigh Bardugo erinnert – und dieses Buch zählt zu einem meiner absoluten Lieblingsbüchern! Und was soll ich sagen? Meine Hoffnungen wurden nicht enttäuscht. Ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen, war wie gebannt von der einzigartigen Story, den Charakteren, dieser scheinbar dem Untergang geweihten Welt. Ich habe dieses Buch 5 Uhr nachts beendet, weil ich es nicht ertragen hätte, noch bis zum Morgen zu warten.

„The Age of Darkness – Feuer über Nasira“ beginnt relativ langsam – was natürlich nur logisch ist. Immerhin müssen fünf Protagonisten eingeführt werden, deren Vergangenheit, Sehnsüchte und Wünsche, deren Beziehungen untereinander, die sich zum Teil erst im Laufe der Geschichte entwickeln, zum Teil aber auch von Anfang an vorhanden sind. Die Welt wird eingeführt, man erfährt von der großen Bedrohung durch den Hirophanten und natürlich die geheimnisvolle Prophezeiung. Obwohl ein Teil von mir sich gewünscht hätte, dass man schneller zum Kern der Geschichte kommt, da ich mir eine Weile lang überhaupt nicht sicher war, wohin mich die Geschichte überhaupt führen möchte, fühlte ich mich anfangs doch auch gleichzeitig etwas von den ganzen neuen Begriffen erschlagen. Der Anfang war also für mich etwas holprig, wurde dann aber von einem immer spannender werdenden Mittel- und Schlussteil abgelöst, die mir richtig gut gefallen haben. Spannung war auf jeden Fall vorhanden!

Das lag unter anderem auch einfach an den verschiedenen Sichten der Protagonisten. Ich persönlich bin ein großer Fan von diesem Konzept und weiß dann immer gar nicht, ob ich mich ärgern oder freuen soll, wenn man zu einem anderen Charakter wechselt und diesen Teil der Geschichte weiterverfolgt.
Neben der interessanten Geschichte waren es aber für mich die Charaktere, die die Story und die Spannung am Laufen gehalten haben. Natürlich war auch die Handlung wichtig und interessant, aber dieses Buch ist für mich komplett „character driven“ - und das liebe ich total! Die Protagonisten waren alle wirklich toll ausgearbeitet. Es war faszinierend, in ihre Köpfe einzutauchen und zu erfahren, warum sie so handeln, was ihre Beweggründe sind, wie sie so geworden sind. Meine absoluten Favoriten waren Jude und Anton. Total interessant, liebenswert und sie haben bei mir beide den Beschützerinstinkt ausgelöst – wobei Jude sich vermutlich wirklich selbst schützen kann. Dennoch wollte ich sie einfach in den Arm nehmen. Diese beiden haben sich einen Platz in meinem Herzen erkämpft und ich kann wirklich nicht abwarten zu erfahren, wie es mit ihnen weiter geht! Beru und Ephyra waren auf ganz andere Art und Weise faszinierend. Ich liebe ihre Beziehung zueinander und gleichzeitig hat es mir etwas das Herz gebrochen. Der einzige der fünf, der mich leider nicht umhauen konnte, war Hassan. Er war mir einfach zu naiv, dadurch auch ab und an nervig und spiegelte für mich leider ein typisches Klischee wider. Zum Ende hin wurde es dann wirklich besser, aber ich musste leider ab und zu die Augen verdrehen, weil er wieder total dämlich gehandelt und nicht weiter nachgedacht hat.
Die Geschichte lebt aber auf jeden Fall durch diese fünf Charaktere. Die verschiedenen Handlungsstränge haben sich am Ende ebenfalls wundervoll verknüpft und ich habe das Gefühl, dass es jetzt erst richtig los geht. Die erste Hälfte des Buches war im Grunde eine ziemlich lange Einführung, ehe die Geschichte in der zweiten Hälfte richtig an Fahrt aufgenommen hat und mit Band 2 wohl richtig los geht. Ich kann es kaum erwarten! „The Age of Darkness“ ist seit langem wieder ein Fantasybuch, das mich wirklich begeistern konnte und ich freue mich auf den nächsten Teil – den ich vermutlich sogar auf Englisch lesen werde, weil ich jetzt wissen muss, wie es weiter geht!

Durch die anfänglichen Schwierigkeiten ziehe ich einen halben Stern ab, deswegen bekommt dieser erste Teil der Trilogie 4,5/5 Sterne von mir. Ich glaube, dass diese Geschichte wirklich Potenzial hat, weswegen ich sie auf jeden Fall empfehlen kann.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 27.07.2020

Leider etwas enttäuschend

Im Sturm der Echos
0

Da sich meine Rezension auf den vierten und letzten Band der „Die Spiegelreisende“-Reihe bezieht, enthält sie Spoiler zu den vorherigen Teilen.

Wie sehr hat mich diese Reihe vom ersten Moment an in ihren ...

Da sich meine Rezension auf den vierten und letzten Band der „Die Spiegelreisende“-Reihe bezieht, enthält sie Spoiler zu den vorherigen Teilen.

Wie sehr hat mich diese Reihe vom ersten Moment an in ihren Bann gezogen! Es war eine ganz einzigartige und faszinierende Reise und ich bin sehr froh, sie gewagt zu haben. Dennoch muss ich leider sagen, dass für mich Band 4 der mit Abstand schwächste Teil war und mich schon irgendwie ein wenig frustriert zurückgelassen hat.
Während Teil 1-2 voller Geheimnisse und Intrigen waren und man kaum erwarten konnte, mehr zu erfahren, hat dieses Gefühl bereits ein wenig in Band 3 für mich nachgelassen – aber der Teil war dennoch gut. Band 4 jedoch hat mich ziemlich enttäuscht.

Ich habe wieder das Hörbuch gehört und die Sprecherin war – wie auch in den vorherigen Teilen – wundervoll. Ich liebe es, wie sie die Atmosphäre der Bücher einfängt und vermittelt, ich liebe es, wie sie die Charaktere genau richtig darstellt und sprechen lässt.
Auch der Aufbau der Welt und der Schreibstil waren wie gewohnt einzigartig und besonders. Man wird in diese Welt der Archen gezogen und ist von Anfang an wieder gespannt, was Ophelia nun noch alles herausfindet.

Das alles hat mir auch schon vorher total gut gefallen und Band 4 hat da keine Ausnahme gebildet. Dennoch gibt es leider größere Punkte, die in meinen Augen nicht so gut umgesetzt und gelöst wurden.

Als erstes muss ich sagen, dass mir hier viel zu viel, viel zu schnell passiert ist. Ich war zwischenzeitlich extrem verwirrt und habe zum Teil manche Zusammenhänge nicht direkt begriffen. Ich weiß nicht, ob das nur daran lag, dass ich das Hörbuch gehört und nebenbei ab und zu ein paar andere Dinge erledigt habe und ob es dementsprechend vielleicht besser gewesen wäre, das Buch selbst zu lesen. Ich weiß nicht, ob ich die Erklärungen dann besser verstanden hätte, oder ob ich mich letztendlich dennoch genau so verwirrt gefühlt hätte, wie beim Hörbuch. Manche Auflösungen haben für mich nicht unbedingt Sinn ergeben oder ich konnte es einfach nicht so richtig nachvollziehen, wie man von Punkt A nun zu Punkt B kommt. Ich hatte das Gefühl mit wissenschaftlichen Erklärungen erschlagen zu werden, die in ihrer Masse einfach total wirr waren. Zudem hat man sich auch manchmal ziemlich lange an bestimmten Beschreibungen aufgehalten, die die Spannung genommen haben und einfach nicht unbedingt nötig gewesen wären.

Mit dem Ende war ich auch überhaupt nicht zufrieden. Ich bin einfach kein Fan von offenen Enden – vor allem nicht in Fantasybüchern. Außerdem hatte ich das Gefühl, dass alles, was in den drei vorherigen Teilen wichtig zu sein schien, hier plötzlich keine Bedeutung mehr hatte – seien es nun die Familiengeister oder viele von Ophelias Freunden.
Das ist auch der nächste Punkt, der mich irgendwie ärgert. Was war mit all den Charakteren? Es war der finale Band und ich hatte mir so gewünscht, dass die Charaktere endlich wieder zusammentreffen und vielleicht gemeinsam die Geheimnisse aufdecken. Letztendlich kamen aber Reineke, Archibald, Roseline, Berenilde und all die anderen nur selten vor und dann auch nicht in Zusammenhang mit Ophelia und Thorn.

Ophelia als Charakter ist im Verlauf der Geschichte so gewachsen und hat gezeigt, was für eine starke Frau sie ist. Das hat mir in Band 4 wieder richtig gut gefallen und ich liebe sie als Charakter einfach so sehr. Mit all ihren Eigenarten, ihrer Tollpatschigkeit, ihrer Intelligenz und ihrem Mut. Ich mochte auch, wie sich ihre Beziehung zu Thorn immer mehr weiterentwickelt hat und immer mehr Tiefe bekommen hat.
Letztendlich bekommt Band 4 von mir 3-3,5/5 Sterne. Es ist so schade, dass mich der letzte Band dieser einzigartigen und eigentlich tollen Reihe nicht so richtig überzeugen konnte. Es war insgesamt natürlich nicht schlecht, da die Welt und die Idee der Geschichte so komplex und einfach mal etwas ganz anderes waren, aber die Erklärungen haben mich mehr verwirrt, als alle Fragen zu beantworten. Mir ging hier zu viel Potenzial verloren, vor allem in Bezug auf andere Charaktere, die ich in den vorherigen Teilen so sehr ins Herz geschlossen habe und wo ich das Gefühl hatte, als würde man sie irgendwie fallen lassen, da sie ihren Part vermeintlich schon erfüllt hatten. Schade. Da hätte man echt mehr rausholen können.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 27.07.2020

Im Vergleich zu den anderen Teilen deutlich schwächer

Der Erbe der Schatten
0

Da sich meine Rezension auf den dritten Band der Weitseher-Reihe bezieht, enthält sie Spoiler zu den vorherigen Teilen.

Was soll ich nur mit diesem Buch machen? Band 1 und 2 der Reihe haben mir wahnsinnig ...

Da sich meine Rezension auf den dritten Band der Weitseher-Reihe bezieht, enthält sie Spoiler zu den vorherigen Teilen.

Was soll ich nur mit diesem Buch machen? Band 1 und 2 der Reihe haben mir wahnsinnig gut gefallen und ich fand es so interessant, Fitz auf seinem Lebensweg zu begleiten - seine Kindheit und Jugend im Schloss, die Ausbildung zum Assassinen, die Entdeckung seiner Kräfte, die Entwicklung von Beziehungen zu anderen Charakteren, all die Intrigen und Gefahren, denen er sich stellen musste. Die Welt ist und bleibt einfach toll und auch, wie die Geschichte erzählt wurde, war wundervoll. Da ich die Hörbücher gehört habe, muss ich natürlich auch den Sprecher loben. Matthias Lühn macht einen wirklich tollen Job und ich liebe es, ihm zuzuhören. Leider konnte mich dieser letzte Band dieser Trilogie rund um Fitz nicht so begeistern, wie die beiden vorherigen Teile. Im Grunde hat er mich sogar ziemlich enttäuscht, da ich vom finalen Buch einiges mehr erwartet hatte.

Mein Hauptproblem war die Länge der Geschichte. Band 2 mit 31 Hörstunden war schon recht lang, aber dennoch habe ich mich dort nie gelangweilt, sondern war immer gespannt darauf zu erfahren, wie es weiter geht, was für Steine Fitz in den Weg geworfen werden, wie seine Feinde ihm weiterhin das Leben schwer machen. Band 3 mit 41h hätte also ebenfalls trotzdem spannend sein können – war es aber leider leider nicht. Der Anfang war noch wirklich gut gelöst nach den Ereignissen in „Der Bruder des Wolfs“. Doch dann ging es langsam etwas bergab. Das Problem ist einfach, dass die Geschichte – zumindest für mich – durch die Charaktere und deren Interaktion lebt. Fitz benimmt sich zwar manchmal etwas dämlich, kindisch und trotzig – aber insgesamt mochte ich ihn eigentlich die gesamte Reihe über. Mein Highlight waren dennoch immer seine Beziehungen zu anderen Charakteren. In „Der Erbe der Schatten“ kam es nun aber so, dass wir gefühlt eine Ewigkeit mit Fitz allein durch die Gegend wandern, ohne die anderen Charaktere, die man in all der Zeit vorher kennen und lieben gelernt hat. Wäre Nachtauge nicht gewesen – der Wolf ist übrigens immer noch mein absoluter Liebling! - wäre es wirklich sehr zäh gewesen. So viele Szenen waren einfach unnötig in die Länge gezogen. Ungefähr das letzte Drittel wurde dann etwas besser, da Fitz nun endlich nicht mehr allein unterwegs war, aber im Grunde hätte man das ganze Buch über einige Stellen kürzen können. Einige neu eingeführte Charaktere fand ich auch etwas unnötig. Stattdessen hätte ich mir lieber mehr zu altbekannten Charakteren gewünscht.

Abgesehen von Nachtauge und seiner Verbindung zu Fitz habe ich die Freundschaft zwischen ihm und dem Narren so sehr geliebt. Es war einfach zauberhaft und wunderschön! Ich fand diesen Charakter schon immer total faszinierend, aber vor allem in diesem Teil hat er nochmal richtig Tiefe bekommen und ich hatte endlich das Gefühl, dass man ihn so richtig kennengelernt hat. Die Gespräche zwischen ihm und Fitz waren witzig, tiefgründig und einfach toll. Das war mein Highlight in diesem Buch und ich war richtig glücklich darüber, wie diese Freundschaft sich entwickelt hat.

Mein zweites Hauptproblem war das Ende. Selten war ich so verwirrt und frustriert, dass eine Story vorbei war. Denn während es in diesem Teil so viele Szenen gab, die man hätte kürzen können und sollen, war die große Lösung am Ende innerhalb von vielleicht zwei Kapiteln abgehandelt und dann war das Buch vorbei. Das hat sich definitiv nicht befriedigend angefühlt, nachdem man so viel Zeit darauf verwendet hat, sich mit den Roten Korsaren zu beschäftigen und sich gegen Edel zu stellen. Da hätte man in meinen Augen die Prioritäten beim Erzählen der Geschichte definitiv anders legen müssen. Wirklich schade, dass diese interessante Reihe nicht so gut geendet hat, wie sie angefangen hat. Insgesamt mochte ich die Reihe und die Charaktere sehr, aber Band 3 konnte leider nicht mit den vorherigen beiden Teilen mithalten. Ich vergebe noch 3/5 Sterne.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 27.07.2020

Wieder ein geniales Buch

Red Rising: Das dunkle Zeitalter - Teil 2
0

Da sich meine Rezension auf Band 5 Teil 2 der Red Rising Reihe bezieht, enthält sie Spoiler zu den vorherigen Teilen.

Wow. Wow. Wow. Etwas anderes fällt mir zu diesem Buch nicht ein. Band 1-3 habe ich ...

Da sich meine Rezension auf Band 5 Teil 2 der Red Rising Reihe bezieht, enthält sie Spoiler zu den vorherigen Teilen.

Wow. Wow. Wow. Etwas anderes fällt mir zu diesem Buch nicht ein. Band 1-3 habe ich abgöttisch geliebt, aber nachdem Band 4 und auch Band 5.1 in meinen Augen im Vergleich zu den ersten Büchern ein bisschen geschwächelt haben, war ich sehr gespannt und auch ein bisschen ängstlich bezüglich Band 5.2. Und Angst hatte ich auch das gesamte Buch über – aber das aus ganz anderen Gründen. Denn dieser zweite Teil zu „Das dunkle Zeitalter“ hat wieder an die Genialität der ersten drei Teile angeknüpft und mir das Gefühl zurückgebracht, das ich beim Lesen am Anfang der Reihe hatte.

Die Welt von Red Rising war schon immer – und in jedem Buch – absolut genial. Sie ist so komplex, wie man es selten in Büchern findet. Das gesamte System, die vielen Planten, die Freundschaften, Feindschaften, die verschiedenen Farben – genial. Anders kann ich das gar nicht ausdrücken. Dazu kommt nun natürlich noch der Krieg – Republik gegen Weltengesellschaft. Alte und neue Feinde machen Darrow, Virginia, Sevro und den Heulern das Leben schwer. In den vorherigen beiden Teilen empfand ich die Kämpfe, den Krieg, die Politik ein wenig zu vordergründig und dadurch hat mir die sonst allgegenwärtige Spannung ein bisschen gefehlt, da sich dadurch natürlich manche Abschnitte ein bisschen in die Länge gezogen haben. Aber in 5.2 hat Pierce Brown wieder die perfekte Mischung gefunden.

Was mir am besten an diesem Buch gefallen hat? Die Schockmomente. In der Danksagung hat der Autor geschrieben, dass er hofft, dass man das Buch geliebt und gehasst hat, dass man es bis in die frühen Morgenstunden gelesen hat, obwohl man hätte schlafen müssen. Und ich kann nur sagen: ja, genau so war es. Ich habe das Buch gegen 3:30 Uhr nachts beendet, weil ich nicht aufhören konnte. Ich habe es geliebt – und ich habe es gleichzeitig so gehasst. Mir blieb vor Überraschung, vor Schock, vor Ekel der Mund offen stehen, ich habe geheult, bis ich die Buchstaben nicht mehr entziffern konnte, habe gelacht über sarkastische Sprüche, habe ein dämliches Dauergrinsen im Gesicht gehabt, ich habe geflucht und war sprachlos. In diesem Buch gab es so viele unvorhergesehene Wendungen. Es gab so viel Leid, aber zum Glück auch ein paar Lichtblicke. Es war blutig, grausam, unheimlich, absolut schockierend. Ich habe es geliebt. Denn genau so etwas erwarte ich von dieser Reihe. Genau so etwas will ich von dieser Reihe. Diese Momente, in denen ich kaum atmen kann, weil es so spannend ist. Diese Momente, in denen ich es nicht wage zu blinzeln, weil ich das Gefühl habe, etwas zu verpassen, wenn meine Augen nicht dauerhaft an den Seiten kleben. Den Schmerz der Charaktere zu fühlen, mit ihnen zu kämpfen, zu scheitern, zu siegen. Dafür liebe ich diese Reihe und das hatte mir in Band 4 und 5.1 ein bisschen gefehlt. Dieser Teil jetzt hat mir aber wieder gezeigt, warum diese Reihe zu meinen absoluten Lieblingen gehört, warum ich Pierce Brown manchmal am liebsten umarmen und gleichzeitig anschreien möchte. Dieser Teil war wieder genial, voller Emotionen, voller schrecklicher Szenen, voller schockierender und überraschender Wendungen, voller Spannung. In Band 5.1 haben mich manche Sichtweisen – und damit manche Handlungsstränge – mehr interessiert, als andere. In diesem Teil hätte ich am liebsten alles gleichzeitig gelesen und wenn man die Perspektive gewechselt hat, wusste ich nicht, ob ich frustriert sein sollte, weil es gerade so spannend war, oder ob ich mich freuen sollte, weil ich endlich erfahren würde, wie es bei diesem anderen Charakter weiter geht.
Ich habe in diesem Band neue Lieblinge für mich gefunden, alte Lieblinge noch mehr ins Herz geschlossen, Charaktere hassen gelernt oder noch mehr gehasst als vorher. Es war eine Achterbahnfahrt der Gefühle.

Es gab eine winzige Kleinigkeit, von der es mir zu wenig gab, aber da ich nicht spoilern möchte, sage ich an dieser Stelle nicht, was genau. Aber im Grunde ist das kein wirklicher Kritikpunkt – es hätte das Buch - wenn überhaupt - einfach noch genialer gemacht.

Ich kann gar nicht beschreiben, wie gespannt ich auf Band 6 bin. Ich kann nicht beschreiben, wie groß meine Angst vor dem Ende ist. Ich kann es nur immer wieder sagen – diese Reihe ist eine riesige Empfehlung und man sollte sich nicht von den Sci-Fi Elementen abschrecken lassen, wenn man dieses Genre normalerweise nicht liest. Natürlich bekommt dieser Teil 5/5 Sterne von mir.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 06.07.2020

Packende Fortsetzung mit neuen Protagonisten

ONE OF US IS NEXT
0

Simon Kelleher ist nun seit einem Jahr tot und die Bayview Four beginnen ihr neues Leben nach der Schule. Maeve besucht die elfte Klasse an der Bayview High und muss sich mit dem ganz normalen Schulwahnsinn ...

Simon Kelleher ist nun seit einem Jahr tot und die Bayview Four beginnen ihr neues Leben nach der Schule. Maeve besucht die elfte Klasse an der Bayview High und muss sich mit dem ganz normalen Schulwahnsinn auseinandersetzen. Doch das alles ändert sich, als eine unbekannte Telefonnummer ein neues Wahrheit-oder-Pflicht-Spiel beginnt, bei dem die ganze Schule mitmachen muss – sonst kommen Geheimnisse ans Licht, die lieber niemand erfahren sollte. Das Spiel spitzt sich zu und als Maeve an der Reihe ist, weigert sie sich. Das hat nicht nur für sie selbst Konsequenzen – und als dann auch noch jemand stirbt, realisiert sie, dass das Spiel gefährlicher ist, als sie zunächst angenommen hatte.

Die Bücher von Karen M. McManus sind immer wieder etwas besonderes. Ich mag dieses Mystery-Genre total und besonders das „Wahrheit oder Pflicht“-Spiel war eine sehr interessante Idee.
Besonders gut hat mir an „One of us is next“ gefallen, dass wir viele der Charaktere schon aus „One of us is lying“ kannten. Es war wirklich toll die „alten“ Protagonisten nochmal wiederzusehen und vor allem auch zu erfahren, wie sich ihr Leben nach der Auflösung um den Tod von Simon verändert hat. Und vor allem kennen wir natürlich auch schon eine der neuen Protagonisten – nämlich Browyns Schwester Maeve.

Auch der Schreibstil der Autorin war wie gewohnt flüssig und vor allem packend. Diese Bücher lese ich total gerne in einem Rutsch durch und rätsel mit, wer nun der Verantwortliche sein könnte. Ein paar Aspekte fand ich hier zwar etwas vorhersehbar, aber insgesamt hat mich das nicht so sehr gestört, da es trotzdem sehr spannend war.
Der zwischenmenschliche Aspekt und die Charaktere haben mir besonders gut gefallen. Maeve kannte man ja schon ein bisschen, auch wenn ich mich ehrlich gesagt gar nicht mehr so genau an sie aus Band 1 erinnern konnte.
Aber vor allem Phoebe und Knox haben es mir in One of us is next angetan. Die beiden waren so faszinierend. Besonders Knox habe ich sofort in mein Herz geschlossen – er ist so unendlich süß und ich hätte ihn so oft so gerne einfach nur in den Arm genommen! Was für ein toller Charakter, den man total gerne zum (besten) Freund hätte.

Zwischendurch habe ich mir manchmal ein kleines bisschen mehr Spannung gewünscht, gegen Ende hin entwickelte sich die Handlung aber so rasant weiter, dass ich – obwohl es schon sehr spät in der Nacht war – einfach nicht aufhören konnte zu lesen.

Bis zu dem Punkt hat mir das Buch wirklich gut gefallen. Nicht direkt ein Jahreshighlight, aber trotzdem total spannend und ich mag einfach das Konzept dieser Bücher. Das Ende hat mich dann aber wirklich richtig … frustriert? Und irgendwie ist jetzt auch leider genau das am meisten hängen geblieben.
Denn als ich die letzte Seite las, realisierte ich irgendwie gar nicht, dass das eben wirklich der letzte Satz gewesen war. Ich blätterte weiter – und nichts. Es fühlte sich an, als hätte man mitten im Kapitel plötzlich abgebrochen. Als würden da noch mindestens 10 Seiten auf mich warten, die aber aus irgendeinem Grund fehlten. Das hatte ich so extrem wirklich noch nie und ich saß nur da und hatte ein großes Fragezeichen im Kopf. Denn für mich fühlte sich die Geschichte noch nicht gänzlich abgeschlossen an. Insgesamt war eigentlich schon soweit alles aufgelöst – aber es fehlte einfach trotzdem noch einiges. Ich weiß nicht, inwiefern es bei der Autorin und dieser Reihe weiter geht. Da die Geschichte aber aufgelöst wurde, schätze ich mal, dass in der Hinsicht nicht noch ein Buch kommen wird – zumindest nicht mit diesen Charakteren als Protagonisten (ich lasse mich aber sehr gerne positiv überraschen!). Und deswegen frustriert mich dieses Ende irgendwie total. Wie geht es denn da nun weiter? Wie geht es AUS? Ich weiß nicht, ob andere das auch so unbefriedigend und merkwürdig empfunden haben wie ich. Aber irgendwie hat das bei mir einen sehr schalen Nachgeschmack hinterlassen.

Trotzdem hat mir das Buch – bis auf diese eine Sache – ziemlich gut gefallen und es war wieder sehr unterhaltsam. Die Charaktere schließt man schnell ins Herz, man kann mitraten und überlegen, wer nun hinter allem steckt, und auch die Beziehungen unter den Charakteren waren wieder schön ausgearbeitet. Insgesamt bekommt das Buch von mir also 4/5 Sterne und ich hoffe sehr, dass uns die Autorin mit noch mehr Geschichten dieser Art in ihren Bann ziehen wird.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere