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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.03.2020

Du bist die Nächste

Totenfels
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„Totenfels“ von Tim Erzberg alias Thomas Montasser ist bereits der 4. Fall für die Helgoländer Polizistin Anna Krüger. Worum geht es?
Auf Helgoland wird ein riesiger Blindgänger gefunden. Wenn die Bombe ...

„Totenfels“ von Tim Erzberg alias Thomas Montasser ist bereits der 4. Fall für die Helgoländer Polizistin Anna Krüger. Worum geht es?
Auf Helgoland wird ein riesiger Blindgänger gefunden. Wenn die Bombe explodiert, könnte das verheerende Folgen für die Insel haben. Die Evakuierung gestaltet sich schwierig. Und dann wird in einem alten Tunnel auch noch eine Leiche gefunden.
Als wäre das nicht schon genug, bekommt es Anna auch noch mit einem gefährlichen Stalker zu tun: „Du bist die Nächste.“ Wer schickt ihr solche Nachrichten?
Die Geschichte wird in zwei Zeitebenen erzählt. Rückblicke in die Vergangenheit, am 18. April 1945, kurz vor dem Bombenangriff der britischen Luftwaffe auf Helgoland - und heute. Mir kam es vor wie eine Mischung aus „Hell-Go-Land“ und „Sturmfeuer“.
Anna kämpft noch immer mit den Dämonen der Vergangenheit, leidet noch immer unter starker Migräne, die sie Stalin nennt, und nimmt noch immer viel zu viele Tabletten. Dazu ihre Alleingänge. Unvernünftig und unprofessionell.
Und wenn sich zum Abschluss eine Art Happy End andeutet, so ist es für mich fraglich, ob es einen Folgeband geben wird.

Fazit: Mix aus Hell-Go-Land und Sturmfeuer. Für mich nicht das beste Buch der Reihe.

Veröffentlicht am 14.03.2020

Happy Slapping

Blutgott
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„Blutgott“ ist bereits der der siebte Teil der Thriller-Reihe mit Patho-Psychologin Clara-Vidalis und ihre Kollegen vom LKA Berlin. Nichtsdestotrotz handelt es sich um eine Geschichte, die ohne Vorkenntnisse ...


„Blutgott“ ist bereits der der siebte Teil der Thriller-Reihe mit Patho-Psychologin Clara-Vidalis und ihre Kollegen vom LKA Berlin. Nichtsdestotrotz handelt es sich um eine Geschichte, die ohne Vorkenntnisse lesbar ist.
Veit Etzold geht gleich in medias res: Mia wird von einer Gruppe Jungen brutal getötet als sie in einem Zug durch Nordrhein-Westfalen unterwegs ist. Ein blutiges Symbol erinnert an den Totenzeichner (Clara Vidalis, Band 4).
Last but not least bekommt Noah eine ziemlich kranke Nachricht. Jemand der sich „BG666“ nennt manipuliert Jugendliche unter 14 Jahren über das Internet und stiftet sie zu grausigen Morden an. Clara und Dr. Martin Friedrich, genannt MacDeath, ermitteln…
Veit Etzold hat seinen neuen Thriller gewohnt unappetitlich inszeniert. Ein Buch mit einem hohen Ekelfaktor, das harte und bizarre Szenen beinhaltet, die als abstoßend empfunden werden können, somit nichts für zartbesaitete Gemüter.
Auch wenn der Leser der Polizei immer einen Schritt voraus ist, Spannung wird dennoch aufgebaut - auf der Suche nach dem Mastermind. Immer mal wieder gibt es Bezüge zu den Vorgängern. Über das Wiedersehen mit Clara und MacDeath habe ich mich gefreut.
Es geht um Overkill, Dawnraid und Slash Mobs. Hintergrundgeschichten und Fachausdrücke werden zwar gut erklärt. Allerdings gehen die Passagen ein bisschen zu Lasten der Spannung. „Blutgott“ bietet morbide, extreme, zuweilen grenzwertige Unterhaltung. Ihr seid also gewarnt!

Fazit: SCHAU HIN! Was Dein Kind mit Medien macht.

Veröffentlicht am 12.03.2020

Täter oder Opfer?

Ostfriesenhölle
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Klaus-Peter Wolf geht gleich in medias res: You-Tube-Star Cosmo stirbt im Urlaub auf Langeoog. Er wurde mit Thallium vergiftet. Ist sein Freund Marvin dafür verantwortlich? Cosmos Mutter ist überzeugt ...

Klaus-Peter Wolf geht gleich in medias res: You-Tube-Star Cosmo stirbt im Urlaub auf Langeoog. Er wurde mit Thallium vergiftet. Ist sein Freund Marvin dafür verantwortlich? Cosmos Mutter ist überzeugt davon und entführt den Jungen.
Bei der groß angelegten Suche wird eine Frau tot aufgefunden. Ermordet. Marvin bleibt spurlos verschwunden. Aber ist der Täter wirklich Marvin? Oder soll Marvin eher den Sündenbock geben? Ann Kathrin Klaasen und ihr Team ermitteln…
„Ostfriesenhölle“ ist ein Buch, das aktuelle Themen behandelt: YouTube-Stars und Influencer, die bei Jugendlichen gerade schwer angesagt sind. Aber auch Rache und Selbstjustiz. Drogen- und Waffenhandel. Außerdem spielen V-Leute eine Rolle.
Wer zu einem Buch von Klaus-Peter Wolf greift, der sollte schon wissen, was auf ihn zukommt. Es fällt schwer, das Buch aus der Hand zu legen. Der flüssige Schreibstil tut sein Übriges dazu, so dass man hier wirklich von Verschlingen statt Lesen sprechen kann.
„Ostfriesenhölle“ punktet mit lustigen Dialogen und unkonventionellen Ermittlungsmethoden. Ein Pageturner im wahrsten Sinne des Wortes, dessen Auflösung womöglich ebenso überrascht wie schockiert. Über das Wiedersehen mit Ann, Frank und Kollege Rupert habe ich mich sehr gefreut.

Fazit: Fall Nr. 14 für Ann Kathrin Klaasen, Frank Weller und Rupi. Ernstes Thema humorvoll verpackt. Top!

Veröffentlicht am 10.03.2020

Eine Stadt in Angst

Jeden 3. Tag
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Romane und Lesungen des ehemaligen Kriminalbeamten Dieter Aurass sorgen immer für kurzweilige Unterhaltung und so war ich schon gespannt auf seinen neuen Thriller „Jeden 3. Tag“ - und wurde auch diesmal ...


Romane und Lesungen des ehemaligen Kriminalbeamten Dieter Aurass sorgen immer für kurzweilige Unterhaltung und so war ich schon gespannt auf seinen neuen Thriller „Jeden 3. Tag“ - und wurde auch diesmal nicht enttäuscht. Worum geht es?
Ein skrupelloser Serienkiller versetzt Koblenz in Angst und Schrecken. Innerhalb weniger Tage gibt es 3 Tote zu beklagen. Die Opfer haben nichts gemeinsam: alte Frau, alter Mann, junge Frau. Ist das nächste Opfer demzufolge ein junger Mann? Noch nie stand Kriminalhauptkommissar Ulf Auer unter so großem Druck, eine Mordserie aufzuklären.
Dieter Aurass hat seinen Thriller ungewohnt blutig und brutal in Szene gesetzt. Das Buch enthält teilweise sehr drastische Szenarien, nichts für zartbesaitete Gemüter.
Dem starken Anfang folgt ein etwas schwächerer Mittelteil. Erst im letzten Drittel spitzt das Geschehen sich zu, zieht das Tempo an. Wechselnde Perspektiven, auch aus Tätersicht, sorgen für Dynamik. Da das Buch mit sehr viel Lokalkolorit ausgestattet ist, fühlt man sich recht heimisch in der Handlung, wenn man sich in Koblenz und Umgebung ein wenig auskennt.
Die Figurenzeichnung ist glaubhaft und durchdacht. Kommissar Auer ist mir sympathisch. Denn er hat viel Empathie. Und er lobt seine Mitarbeiter. Nimmt auch Coco, das Küken, ernst. Auer, Coco, Harry, Gerd und ‚Fisch‘, eine sympathische Truppe, der ich gerne wieder über die Schultern schauen möchte. Akribische Polizeiarbeit, ohne viel Action, genau mein Fall.

Fazit: Serienkiller-Thriller mit viel Lokalkolorit, solider Ermittlungsarbeit und einem sympathischen Ermittlerteam.

Veröffentlicht am 09.03.2020

Wie weit würdest du gehen?

Ein Herz und keine Seele
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Um es gleich zu sagen, ich bin ein großer Fan von Mark Billingham. Seine Romane, nicht nur die um den eigenwilligen Londoner Detective Tom Thorne, haben mich begeistert und auch „Ein Herz und keine Seele“ ...

Um es gleich zu sagen, ich bin ein großer Fan von Mark Billingham. Seine Romane, nicht nur die um den eigenwilligen Londoner Detective Tom Thorne, haben mich begeistert und auch „Ein Herz und keine Seele“ hat mich nicht enttäuscht.
Tom Thorne soll den Tod einer Frau untersuchen, die sich vor einen Zug geworfen hat. Offensichtlich handelt es sich um Selbstmord. Doch Tom ahnt, dass mehr dahintersteckt. Schnell steht fest, dass Philippa Goodwin auf einen Betrüger hereingefallen war, der erst ihr Herz und dann ihre Ersparnisse stahl.
Dieser Mann, der sich inzwischen Conrad nennt, begegnet auf der Suche nach seinem nächsten Opfer Sarah - und konfrontiert nicht nur Tom mit der Frage: Wie weit gehen Menschen, um anderen ihre Liebe zu beweisen?
„Ein Herz und keine Seele“ ist das Psychogramm einer bizarren Beziehung, einer verzweifelten, obsessiven Liebe, die zu Mord führt. Immer stärker verstricken sich die Protagonisten in ein Netz von Lügen und Betrug.
Mark Billingham ist erneut ein packender Psychothriller gelungen. Die Geschichte punktet mit vielen unvorhersehbaren Twists & Turns, mit denen der Autor die Handlung voran und die Spannung in die Höhe treibt.
Über das Wiedersehen mit Tom habe ich mich gefreut. Denn ich mag ihn. Billinghams Ermittler sind keine gestylten Fernsehpolizisten, sondern mit menschlichen Problemen beladene Alltagsmenschen. Durch die Schilderungen ihrer privaten und beruflichen Schwierigkeiten kommen sie sympathisch rüber.

Fazit: Fesselnder, psychologisch raffinierterer Thriller vom Meister der Irrungen und Wendungen. Bitte mehr davon!