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Veröffentlicht am 22.12.2019

Ein äußerst heikler Auftrag

Wisting und der fensterlose Raum
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Cold Case Nr. 2 für William Wisting, „den besten Kommissar Norwegens“. Es geht um einen Fall aus der Vergangenheit, der mit aktuellen Ereignissen in Verbindung steht.
In einer alten Holzhütte des verstorbenen ...


Cold Case Nr. 2 für William Wisting, „den besten Kommissar Norwegens“. Es geht um einen Fall aus der Vergangenheit, der mit aktuellen Ereignissen in Verbindung steht.
In einer alten Holzhütte des verstorbenen Spitzenpolitikers Bernard Clausen werden Pappkartons mit umgerechnet achtzig Millionen Kronen gefunden. Die Kartons standen in einem fensterlosen Raum der Hütte. Stammt das Geld etwa aus einem Raubüberfall, der fast zwanzig Jahre zurückliegt?
Unterstützung bekommt Wisting erneut von Adrian Stiller, Ermittler der Osloer Cold-Case-Unit, der sich gerade mit dem ungeklärten Verschwinden von Simon Meier, des möglichen Täters, befasst. Auch Wistings Tochter Line, eine Journalistin, ist wieder mit von der Partie.
Jørn Lier Horst war selber Polizist in Larvik, in genau jener Gemeinde, in der Wisting jetzt ermittelt. Der Autor zeigt sich hier als richtig guter Erzähler, der sich wie sein Protagonist vollkommen in den Fall verbeißt. Er präsentiert dem Leser immer neue Fakten und Wendungen.
Ein clever konstruierter, unblutiger Krimi, bei dem die Ermittlungsarbeit im Vordergrund steht. Spannung wird dennoch aufgebaut - und gehalten. Wisting & Co sind mir inzwischen ans Herz gewachsen. Eine sympathische Truppe, der ich gerne wieder über die Schulter schauen möchte.

Fazit: Nicht ganz so gut wie der Vorgänger, aber immer noch top!

Veröffentlicht am 19.12.2019

Das perfekte Opfer?

Der Fund
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Warum musste Rita sterben? Hat die 53-jährige Supermarktverkäuferin wirklich ihr Todesurteil unterschrieben, als sie eines Tages nicht nur Bananen mit nach Hause genommen hat?
Schon bald findet sie einen ...

Warum musste Rita sterben? Hat die 53-jährige Supermarktverkäuferin wirklich ihr Todesurteil unterschrieben, als sie eines Tages nicht nur Bananen mit nach Hause genommen hat?
Schon bald findet sie einen Abnehmer für 'den Fund', den Milliardär Ferdinand Bachmair. Sein Preis für den Stoff: Er soll Rita in die bessere Gesellschaft einführen. Ihr Pech: Das hier ist nicht "Pretty Woman", und Bachmair nicht Richard Gere. Sondern ein ausgesprochener Widerling. Der aber zunächst gar nicht Ritas größtes Problem ist: Die albanische Mafia will ihre Drogen zurück haben.
Rita, das perfekte Oper? Offiziell ist der Fall abgeschlossen. Aber da ist einer, der nicht aufgibt. Ein Polizist, der scheinbar wie besessen Fragen stellt - und Ritas Tod nicht akzeptieren will...
Bernhard Aichner beginnt seinen neuen Roman mit dem Ende, und das verspricht diesmal alles andere als glücklich zu sein: "Noch hat Rita keine Ahnung, was in den nächsten drei Wochen passieren wird. Rita wird jemanden töten. Und dann wird jemand sie töten. Weil sie diesen Karton geöffnet hat, wird Rita sterben. Bald schon."
Interessant finde ich die verschiedenen Perspektiven, in denen die Geschichte erzählt wird. Die Bindestriche vor der direkten Rede, das ist typisch Aicher. Kurz und knackig. Wechsel zwischen Gegenwart und Rückblenden in die Vergangenheit sorgen für Dynamik. Und am Ende ist alles ganz anders als gedacht. Hammer!

Fazit: Eigentlich bin ich kein Freund von Aichner. Aber dieses Buch ist echt der Hammer!

Veröffentlicht am 13.12.2019

Der 2. Fall für Harder & Vogt

Hinter blutroten Schatten
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„Hinter blutroten Schatten“ von Gereon Krantz ist die Fortsetzung von „Unter pechschwarzen Sternen“ mit den Berliner Kommissaren Thomas Harder und Claudia Vogt. Worum geht es?
Gamer Domi wird vor die ...


„Hinter blutroten Schatten“ von Gereon Krantz ist die Fortsetzung von „Unter pechschwarzen Sternen“ mit den Berliner Kommissaren Thomas Harder und Claudia Vogt. Worum geht es?
Gamer Domi wird vor die S-Bahn gestoßen - und stirbt. Wie sich herausstellt, stand er auf einer Todesliste. Denn er hatte spezielle Tattoos, die ihn mit dem Therapeuten Hagedorn in Verbindung bringen. Schnell ist klar, dass es noch vier weitere Tätowierte gibt. Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt…
Gereon Krantz hat seinen 2. Krimi spannend in Szene gesetzt, mit einem Plot, der zwar nicht vorhersehbar, aber auch nicht wirklich glaubwürdig ist.
Der Autor wartet mit einer Vielzahl von Protagonisten auf, die in Chaos und Abstrusität versinken. Ein Kommissar mit Todessehnsucht, ein tätowierte Eidechse, ein gepierctes Stachelschwein… Was für eine Freak-Show! Vogt kommt sympathisch rüber. Harder dagegen ist ein Kotzbrocken, ein Alkoholiker mit Todessehnsucht, der zunehmend jede Grenze überschreitet.
Man braucht schon eine ganz eigene Art von Humor, um über den Stoff, den Gereon Krantz seinen Lesern hier vorsetzt, wirklich lachen zu können.

Fazit: Ein morbider Kriminalroman mit skurrilen Figuren, bei dem am Ende viele Fragen offen bleiben.

Veröffentlicht am 12.12.2019

Gibt es ein Zurück?

Reset
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ERIC und JONAS von Marco Monetha hatten mich begeistert, aber RESET ist sogar noch besser. Doch worum geht es?
Nach dem Unfalltod seiner Frau Julia ist Phillip Steenken ganz unten angekommen. In einer ...


ERIC und JONAS von Marco Monetha hatten mich begeistert, aber RESET ist sogar noch besser. Doch worum geht es?
Nach dem Unfalltod seiner Frau Julia ist Phillip Steenken ganz unten angekommen. In einer Blutmond-Nacht hat er eine „unheimliche Begegnung der dritten Art“ und landet im Jahr 1988. Phillip ist wieder 15 Jahre alt und lebt in Bederkesa, genau wie Eric, aus ERIC. Die beiden begegnen sich sogar. Unerklärliche Dinge geschehen…
Zehn Jahre später trifft er einen zukünftigen Verbrecher - und beschließt, die Welt ein bisschen besser zu machen, indem er die Vergangenheit ändert.
Marco Monetha ist mit RESET ein ungewöhnlicher Mix aus Mystery und Thriller gelungen. Die Geschichte punktet mit vielen unvorhersehbaren Twists & Turns, mit denen der Autor die Handlung voran und die Spannung in die Höhe treibt. Nur schrittweise wird enthüllt, wohin das Ganze führen soll.
Paranormale Phänomene, Zeitreisen und Paralleluniversen sind eigentlich nicht mein Ding. Aber hier passt es. Erzählt wird die Geschichte teilweise in der Ich-Perspektive aus Sicht von Phillip. Das schafft Nähe. Und so fiebert und leidet man mit ihm mit, ob er es durch eine weitere Zeitreise schafft, seine Frau lebendig wiederzusehen.

Fazit: Thriller mit Mystery-Touch. Spannend und wendungsreich.

Veröffentlicht am 09.12.2019

Töte oder werde getötet

Die Spur der Orphans
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„Die Spur der Orphans“ von Gregg Hurwitz ist bereits der vierte Band aus der Evan Smoak-Reihe. Dennoch handelt es sich um eine eigenständige, in sich abgeschlossene Geschichte, die ohne Vorkenntnisse ...


„Die Spur der Orphans“ von Gregg Hurwitz ist bereits der vierte Band aus der Evan Smoak-Reihe. Dennoch handelt es sich um eine eigenständige, in sich abgeschlossene Geschichte, die ohne Vorkenntnisse lesbar ist. Worum geht es?
Nach Jahren des Mordens für das geheime Regierungsprojekt „Orphan“, ist Evan Smoak alias Orphan X in den Untergrund gegangen. Als „Nowhere Man“ hilft er nun Verzweifelten, die mit ihren Problemen nicht zur Polizei gehen können.
Auch diesmal muss Evan gegen eines seiner Gebote verstoßen: Das siebte Gebot - Nur ein Auftrag auf einmal. Sein persönliches Ziel: Der amtierende US-Präsident, der alle Orphans eliminieren will. Aber Trevon Gaines braucht dringend Evans Hilfe. Als wäre das nicht schon genug, will er auch noch seine Nachbarin und Freundin Mia Hall vor einem Bösewicht beschützen.
Unterstützung bekommt Evan von der 16-jährigen Hackerin Joey sowie Candy McClure alias Orphan V, während Präsident Bennett Judd Holt alias Orphan A und die Collins-Sippe auf seiner Seite hat.
Gregg Hurwitz lässt es mal wieder so richtig krachen. Eigentlich ist es ja immer das Gleiche. Aber egal, Hauptsache spannend! Evan ist ein interessanter Charakter. Typ einsamer Rächer. Unkaputtbar.

Fazit: Für mich nicht das beste Buch der Reihe. Aber gewohnt rasant und actionreich.