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Veröffentlicht am 14.10.2023

Ein Genremix zwischen Horror und Fantasy

Das Nachthaus
1

Den Kriminalroman “Das Nachthaus” hat Jo Nesbo am 19. Oktober 2023 gemeinsam mit dem Verlag ullstein herausgebracht. Das dunkle gehaltene Cover mit dem leuchtend gelben Haus paßt zur Geschichte.
Wer einmal ...

Den Kriminalroman “Das Nachthaus” hat Jo Nesbo am 19. Oktober 2023 gemeinsam mit dem Verlag ullstein herausgebracht. Das dunkle gehaltene Cover mit dem leuchtend gelben Haus paßt zur Geschichte.
Wer einmal einen Kriminalroman von Jo Nesbo gelesen hat, der kann von seinen Geschichten gar nicht genug bekommen. Das habe ich gedacht. Bis ich das Nachthaus gelesen habe. Von Jo Nesbo habe ich die Harry-Hole-Reihe vollständig und diverse andere Erzählungen gelesen.
Der Start ist gut gelungen. Es hat nur wenige Sätze gedauert, da hat mich der Schreibstil des Autors wie gewohnt magnetisiert. Sogleich war die vertraute Spannung vorhanden und ich habe mich gedanklich mit einer Geschichte beschäftigt.
Der Autor unterteilt seine Erzählung in 3 Teile. Teil 1 liest sich sehr gut. Teil 2 liest sich zu 75 % gut. Dann kommt eine Kehrtwendung, die mir den Spaß an diesem Nesbo nimmt. Teil 3 habe ich gelesen, damit ich das Ende beurteilen kann. Alles in allem ist das Ende schlüssig. Es wäre kein Nesbo, wäre es vorhersehbar. Mir hat es nicht gefallen.
In erster Linie haben mir die Elemente aus dem Bereich Horror und Fantasy die Spannung genommen. Wer (wie ich) auf einen Kriminalroman hofft, der vielleicht gruselig und hoffentlich vielschichtig ist, der ist hier nicht richtig. Wer gerne Horror liest, Spaß an Fantasy hat und sich dabei gerne gruselt, kommt hier auf seine Kosten.
Jo Nesbo hat mit dem Kriminalroman “Das Nachthaus” eine gruselige Erzählung auf den Büchermarkt gebracht, die vielschichtig und spannend ist. Es handelt sich um einen Genre-Mix aus den Bereichen Horror und Fantasy. Leider trifft er damit nicht meinen Geschmack. Eine Leseempfehlung möchte ich nicht aussprechen.

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Veröffentlicht am 28.07.2023

Atmosphärisch, Lebendig, Lesenswert!

Wir träumten vom Sommer
1

Die Erzählung “Wir träumten vom Sommer” hat Heidi Rehn am 27. Juli 2023 gemeinsam mit dem Verlag List herausgebracht. Das Cover zeigt ein verliebtes Pärchen vor der Olympiakulisse in München bei sonnigen ...

Die Erzählung “Wir träumten vom Sommer” hat Heidi Rehn am 27. Juli 2023 gemeinsam mit dem Verlag List herausgebracht. Das Cover zeigt ein verliebtes Pärchen vor der Olympiakulisse in München bei sonnigen Wetter. Es wirkt frisch und fröhlich auf mich.
Amrei bekommt ein Angebot als Hostess bei den Olympischen Spielen in München zu arbeiten. Verlockend, oder nicht? Sie ist sich nicht sicher. Florenz, ihr derzeitiger Lebensmittelpunkt, ist ebenfalls ein Traum. Schnell schafft es Heide Rehn meine Gedanken in ihre Geschichte zu ziehen und ich lerne Amrei besser kennen. Eine junge Frau auf der Suche nach einer Aufgabe, die sie fordert und fördert. Der Jobverlust in Florenz führt letztendlich dazu, dass sie sich für München entscheidet. Ihre Erfahrungen nimmt sie mit. Sie scheint selbstbewusst zu sein und das Leben zu lieben. So tauscht Amrei Florenz gegen München und ich begleite sie durch die Stadt. So sympathisch mir Amrei zu Beginn ist und so sehr ich ihre Stärke bewundere, so lese ich leider tiefer in der Geschichte eine Entwicklung, die mir persönlich nicht liegt. Ihr Umgang mit David und Wastl lässt meiner Meinung nach zu wünschen übrig und auf mich wirkt sie auf sich selbst bezogen und egoistisch.
Es ist das Jahr 1972. Da bin ich ich zwei Jahre alt gewesen. Nicht, dass ich mich besonders gut an dieses Jahr erinnern kann. Es ist eher so, dass ich mit diesem Zeitgeist aufgewachsen bin. Meine Klassenkameraden haben alle politischen Strömungen abgebildet. In meiner Schule wurde selbständiges Denken gelehrt. Die Autorin fängt diesen Zeitgeist erstklassig ein und es macht Spaß, über ihn zu lesen und mit den Figuren diese Zeit zu erleben. Heidi Rehn gelingt es eine Atmosphäre zu schaffen, in der alles stimmig ist. Die Olympischen Spiele finden eher am Rande statt, was ich ein wenig schade finde.
Mit diesem Buch habe ich viele unterhaltsame Lesestunden ab vom Alltag verbracht. Die Geschichte “Wir träumten vom Sommer” von Heidi Rehn empfehle ich gerne allen Lesern weiter, die Lust auf eine Reise in das München der 70-er Jahre haben.

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Veröffentlicht am 08.12.2022

zu viel gewollt

Winterträume in den Fallbury Hills (Herzklopfen in Schottland)
1

Grace und ihre Freundinnen vereinbaren einen Pakt: Ein Jahr lang wollen sie auf Männer verzichten. Schließlich verfügen sie über ausreichend schlechte Erfahrungen. Doch dann kommt ausgerechnet in der romantischen ...

Grace und ihre Freundinnen vereinbaren einen Pakt: Ein Jahr lang wollen sie auf Männer verzichten. Schließlich verfügen sie über ausreichend schlechte Erfahrungen. Doch dann kommt ausgerechnet in der romantischen Vorweihnachtszeit der neue Arzt Noah in das Dorf geschneit und Grace verliebt sich Hals über Kopf in den sympathischen Mann. Alles ist gut, bis ein unschönes Ereignis alles in Frage stellt...
Den Roman Winterträume in den Fallbury Hills hat Hanna Holmgren gemeinsam mit dem Feuerwerke Verlag am 8.12.2022 herausgebracht. Das Cover ist passend zum Genre und zum Roman gestaltet und macht Lust auf ein paar erholsamen Lesestunden.
Von Hanna Holmgren habe ich schon einige Erzählungen gelesen. Bisher haben sie mich alle sehr gut unterhalten. Hervorzuheben sind ihre wunderbaren Beschreibungen der Landschaft und ihre lebendigen Protagonisten.
So bin ich auch in dieses Werk gestartet und es lief alles sehr gut. Beim Lesen habe ich mich entspannt und fühlte mich in Fallbury Hills pudelwohl. Grace und die Mädchen mochte ich gleich. In Noah hätte ich mich auch verliebt. Bis zu dem Zeitpunkt, wo das unschöne Ereignis Noah Steine in den Weg wirft. Meiner Meinung nach übertreibt die Autorin von dieser Stelle an. Sie führt einen neuen Protagonisten ein, der nicht mit guten Absichten kommt und schon einmal im Dorf gesehen wurde. Diese Geschichte um diesen Protagonisten ist mir persönlich zu überdreht. Hier mischt die Autorin eine Prise Krimi in ihren Wohlfühlroman und wird dem Genre Wohlfühlroman nicht mehr gerecht. Mir wäre eine schlichtere Geschichte sehr viel lieber gewesen, sie hätte sich eher an dem echten Leben orientiert. Leider habe ich hier meinen Lesespaß verloren und die letzten Seiten wurden dann ein wenig lang. Das finde ich sehr schade, denn ich bin mir sicher, dass die Autorin das besser kann.
Hanna Holmgren hat mit ihrer Erzählung zu viel gewollt. Diesen Genre Mix zwischen Wohlfühlroman und Kriminalfall möchte ich nicht weiterempfehlen.

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Veröffentlicht am 30.06.2022

Konstruiertes, überfrachtetes Genre-Mix

Das Geheimnis hinter den Dünen
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Die Zwillinge Ruby und Elisa führen ein eigenes Leben in der Stadt. Bis etwas passiert, das Elisas Leben völlig durcheinander wirft. Da kommt der 80. Geburtstag von Oma Gesa ganz recht. Die Zwillinge nutzen ...

Die Zwillinge Ruby und Elisa führen ein eigenes Leben in der Stadt. Bis etwas passiert, das Elisas Leben völlig durcheinander wirft. Da kommt der 80. Geburtstag von Oma Gesa ganz recht. Die Zwillinge nutzen die Gelegenheit und kehren zurück an den Ort, an dem sie nach dem Unfalltod ihrer Eltern aufgewachsen sind. Doch Oma Gesa benimmt sich sonderlich. Elisa darf nicht in ihr altes Zimmer. Es ist verschlossen. Und dann ist da noch dieser gut aussehende Connor. Was macht er auf der Gästeliste von Oma Gesa? Und was versteckt Oma Gesa?
Den Roman “Das Geheimnis hinter den Dünen” hat Brigitte Ploenes am 30. Juni 2022 gemeinsam mit dem Verlag FeuerWerke herausgebracht. Sein romantisches Cover bringt mich augenblicklich in Urlaubsstimmung.
Auf der Suche nach neuem Lesestoff bin ich über diese Erzählung von Brigitte Ploenes gestolpert und habe gleich zugegriffen. Ein paar entspannende Lesestunden mit 2 Zwillingen an der Nordsee, da kann kaum etwas schiefgehen. Zumindest habe ich das gedacht und habe angefangen zu lesen. Die Autorin startet ihre Geschichte mit einem Prolog, der mich neugierig auf die weitere Entwicklung von Ruby und Elisa macht. Doch dann kam es ganz anders. Dieser Roman bewegt sich in einem Genre-Mix zwischen Liebes-, Wohlfühlroman mit Krimispannung. Gerne lese ich Liebes- und Wohlfühlromane. Diese dürfen auch spannend sein. Leider hat mich diese Erzählung nicht überzeugt. Zu Beginn passiert etwas und Elisa verliert alles, was ihr Leben ausmacht. Der Einstieg ist gut, da hätte die Autorin eine schöne Geschichte mit der Heimkehr erzählen können. Leider hat sie ihre Figuren alle sehr konstruiert miteinander verknüpft und damit diesen vielversprechenden Strang nach meinem Ermessen überfrachtet. Ich hätte mir eine schlichte und saubere Auflösung gewünscht. Diese wäre dann realistischer gewesen. Die Haupt- und Nebenfiguren bleiben zumeist an der Oberfläche und wirken auf mich farblos und überzeichnet. So hat Oma Gesa 4 geschiedene Ehemänner und ein völlig vollgestopftes Haus. Die Zwillinge können sich in dem beschriebenen Raum kaum wohlfühlen. Sie hat die beiden Katzen nach den Mädchen getauft. Wie Brigitte Ploenes selbst im Buch schreibt, habe ich dieses als anstrengend empfunden, den oft genug musste ich darüber nachdenken, ob nun von den Zwillingen oder von den Katzen die Rede ist. In meinem Lesefluss habe ich das als störend empfunden. Positiv und lebendig habe ich Malte empfunden, der sich gleich in mein Herz geschlichen hat. Über Malte hätte ich gerne mehr gelesen. Elisa hat viel Potential. Als sie alles verloren hat, findet sie ihre Kraft. Da wäre mehr drin gewesen.
Mit diesem Wohlfühlroman von Brigitte Ploenes habe ich ein paar unterhaltsame Lesestunden verbracht. Der Genre-Mix aus Liebes-/Wohlfühlroman mit Krimispannung wirkt auf mich so vollgestopft wie das Haus von Oma Gesa. Diesen Roman möchte ich nicht weiterempfehlen.

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Veröffentlicht am 22.06.2022

Unterhaltsam und solide

Schatten über Frauenchiemsee
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Die eigenwillige Malerin Franka Mellis ist tot. Sie wurde ermordet. Das ist 18 Jahre her. Nun erhalten alle, die damals im engen Kontakt mit der Malerin standen, anonyme Botschaften mit verstörendem Inhalt. ...

Die eigenwillige Malerin Franka Mellis ist tot. Sie wurde ermordet. Das ist 18 Jahre her. Nun erhalten alle, die damals im engen Kontakt mit der Malerin standen, anonyme Botschaften mit verstörendem Inhalt. Schwester Althea beginnt zu recherchieren und erfährt von ausgelassenen Zusammenkünften auf der Insel, Drogenkonsum, Liebe und Eifersucht. Es scheint, als hätte jeder etwas zu verbergen. Vielleicht auch einen Mord?
Den Regionalkrimi ”Schatten über Frauenchiemsee” hat Ina May am 14. April 2022 gemeinsam mit dem Verlag emons herausgebracht. Ein Blick auf das Cover versetzt mich augenblicklich in Lesefieber. Es handelt sich um den 3. Teil der Reihe mit der Hobbyermittlerin Schwester Althea. Dieser Teil kann ohne Vorkenntnisse der anderen Bände gelesen werden.
Gerne lese ich Krimis aus dem emons-Verlag. An diesem Buch konnte ich nicht vorbei, denn Cover und Klappentext haben mich neugierig auf Schwester Althea gemacht. Die Idee mit den Ermittlungen hinter den Klostermauern fand ich klasse und habe mich neugierig an die Lektüre gemacht. Positiv überrascht war ich von 34 kurzen Kapiteln, die jeweils mit einem Zitat beginnen. Somit konnte ich in diesem Krimi auch zwischendurch einfach mal ein paar Seiten lesen.
Leider gestaltete der Start sich holprig. Durch die ersten 48 Seiten habe ich mich eher durchgekämpft, als das ich von einem leichten Einstiegt sprechen möchte. Aufgefallen sind mir hier viele, verschachtelte Sätze und ein paar ungewöhnliche Wörter, die ich in meinem Leseflus als hinderlich empfunden habe. Einmal eingelesen, bin ich dann besser zurecht gekommen. Zu Schwester Althea konnte ich im weiteren Verlauf des Regionalkrimis keinen richtigen Bezug finden. Gut dargestellt ist die traumhaft schöne Region. Das Lokalkolorit ist in richtigen Maß eingesetzt.
Der eigentliche Krimi startet mit einem Prolog, der mich neugierig macht und wird letztendlich solide gelöst. Leider hatte ich schon früh eine Ahnung, wer der Täter ist und diese Ahnung habe ich beim Lesen nicht angezweifelt. Hier hätte ich mir einen zweiten Verdächtigen oder eine unerwartete Wendung gewünscht. Im Großen und Ganzen habe ich einige gute Ansätze gesehen und denke, die Autorin kann das besser.
Ina May hat mit “Schatten über Frauenchiemsee” einen soliden Regionalkrimi auf den Büchermarkt gebracht, der auf Frauenchiemsee spielt. Mich hat die Hobbyermittlerin Schwester Althea nicht erreicht und somit möchte ich keine Leseempfehlung aussprechen.

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