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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 29.03.2025

Braucht Anlaufzeit

SIEBEN STUNDEN. Wen würdest du retten?
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Vor 10 Jahren stürzten in Tennessee zwei Schulbusse in eine Schlucht. Es gibt nur 9 Überlebende. Kurz darauf nimmt sich eine von ihnen das Leben. Daraufhin schließen die übrigen den Pakt, sich jedes Jahr ...

Vor 10 Jahren stürzten in Tennessee zwei Schulbusse in eine Schlucht. Es gibt nur 9 Überlebende. Kurz darauf nimmt sich eine von ihnen das Leben. Daraufhin schließen die übrigen den Pakt, sich jedes Jahr in einem Strandhaus in den Outer Banks zu treffen, um jener Nacht zu gedenken. Doch nun wird die Leiche eines weiteren Überlebenden in diesem Strandhaus gefunden und ein Sturm droht, das Haus von der Außenwelt abzuschneiden. Inwieweit können sich die Überlebenden noch trauen?

Der Thriller "Sieben Stunden - Wen würdest du retten" von Megan Miranda braucht etwas Anlaufzeit, damit man wirklich den Hintergrund versteht und Spannung empfindet. Erst spät erfährt man genügend Fakten über den Unfall und die Beweggründe des damals geschlossenen Paktes. Sobald man hierzu Informationen erhalten hat, steigt die Spannung und man versteht den Sinn hinter allem. Megan Miranda hat mit Cass eine sympathische Charaktere geschaffen, die sehr gut dargestellt wird. Ihre Gefühle und Handlungen sind nachvollziehbar und verständlich. Leider stehen die anderen Charaktere etwas im Hintergrund und bleiben blaß. Die Autorin verfügt über einen lockeren, leicht lesbaren Schreibstil, der es dem Leser leicht macht, der Geschichte zu folgen. Auch wenn dieser Thriller etwas braucht, bis er spannend wird, lohnt es sich, nicht aufzugeben. Denn ab einem gewissen Punkt kann man das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Ab dann wird man durch überraschende Wendungen komplett gefesselt.

Ich kann dieses Buch sehr empfehlen - vorausgesetzt, man bringt etwas Geduld mit!

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Veröffentlicht am 27.03.2025

Superspannend

Kummersee
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Vor 30 Jahren lebte Lena mit ihren Eltern und ihrem Bruder Tom in Horlow. Verbotenerweise gingen Lena und Tom im abgesperrten Kummersee schwimmen. Um diesen See ranken sich viele gruselige Legenden. Und ...

Vor 30 Jahren lebte Lena mit ihren Eltern und ihrem Bruder Tom in Horlow. Verbotenerweise gingen Lena und Tom im abgesperrten Kummersee schwimmen. Um diesen See ranken sich viele gruselige Legenden. Und auch Tom wird Opfer des Sees, Lena meint, sie wurden von einem Monster angegriffen. Nun kehrt Lena als Polizistin zurück nach Horlow. Ihre Aufgabe ist es, ein Vermesserteam zu beschützen, das den Kummersee als Endlager prüfen soll. Dies sorgt für Unruhen in Horlow. Als ein Vermesser grausam ums Leben kommt, ist für Lena klar, daß im See etwas unvorstellbares lebt und will dem Geheimnis auf die Spur kommen.

"Kummersee" ist das Debüt von Iver Niklas Schwarz. Und das ist voll gelungen. Die Handlung beginnt spannend und hält dies bis zum Schluß. Immer wieder gibt es Einschübe, die das Geschehen in der Vergangenheit erzählen. Sowohl Vergangenheit, als auch Gegenwart sind spannend und lassen den Leser nicht mehr los. Das Geschehen rund um den Kummersee ist voller Geheimnisse und sehr mysteriös. Zum Teil habe ich mich hier an "Akte X" erinnert gefühlt, was ich sehr mochte. Aber man bekommt hier nicht nur geheimnisvolles geboten, sondern noch dazu einen Krimi mit Ökothrillerelementen. Eine sehr gelungene Mischung! Der Autor hat einen sehr bildhaften Schreibstil, man kann sich alles sehr detailliert vorstellen. Auch liest sich der Text wunderbar leicht, so daß man nur so durch die Seiten fliegt. Die Charaktere sind sehr gut ausgearbeitet und wirken authentisch. Man spürt die Ablehnung der Dorfbewohner förmlich aus den Seiten kriechen und fühlt mit dem Vermesserteam und Lena. Die Handlung endet in einem actionreichen Showdown, was mir etwas zu heftig war. Hier wurde Lena zur unglaubwürdigen Überheldin, was ich sehr schade für das ansonsten absolut gelungene Buch fand!

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Veröffentlicht am 26.03.2025

Fiese Verbrechen in traumhafter Landschaft

Tödliches Gebet
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Als vor einigen Jahren Commissaire Louis Campanard vollkommen verzweifelt am Tiefpunkt seines Lebens angekommen war, hat ihm ein Mönch vom Kloster Senanque neuen Lebensmut gegeben. Seitdem nennt er Bruder ...

Als vor einigen Jahren Commissaire Louis Campanard vollkommen verzweifelt am Tiefpunkt seines Lebens angekommen war, hat ihm ein Mönch vom Kloster Senanque neuen Lebensmut gegeben. Seitdem nennt er Bruder Bernard seinen Freund. Als es nun im Kloster zu einigen unheimlichen Vorfällen kommt und sogar ein Mönch spurlos verschwindet, ist es für Campanard selbstverständlich, daß er Bruder Bernard und den anderen Mönchen zur Seite steht. Doch bevor es zu einem Treffen mit seinem Freund kommt, stirbt der bei einem Autounfall. Campanard glaubt nicht an einen Unfall. Deshalb greift er zu einer selbst für ihn außergewöhnlichen Ermittlungsmethode: Er schleust sich als neuer Mönch in die Klostergemeinschaft ein. Sein Team soll von außen ermitteln. Sie ahnen allerdings nicht, daß sie es mit einer gefährlichen Verbrecherbande zu tun haben und jeder von ihnen sein Leben aufs Spiel setzt.

René Anour läßt in seinem Krimi "Tödliches Gebet" seinen etwas ungewöhnlichen Commissaire Louis Campanard den zweiten Fall aufklären. Nicht nur der Commissaire ist etwas unkonventionell, auch sein Team hat seine Eigenarten. Die Krimiserie lebt aber davon, daß die Geheimnisse der drei Hauotfiguren immer nur angedeutet werden. Außer bei Linda ist es noch nicht wirklich klar, was ihnen in der Vergangenheit passiert ist. Das erhöht die Spannung noch zusätzlich zum eigentlichen Verbrechen. Aber auch dies ist wieder enorm spannend. Durch sehr raffinierte Wendungen in der Handlung wird man oft auf die falsche Spur gelenkt. Die Lösung des Falles endet in einem furiosen Finale.

Dieser Krimi ist wirklich spannend bis zum Schluß!

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Veröffentlicht am 25.03.2025

Ein Stück Vergangenheitsbewältigung

Die Schwestern von Krakau
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Als Simon Mercier im Jahr 2016 in Paris stirbt, hinterlässt er seiner Tochter Edith ein ungelöstes Rätsel. Er hat herausgefunden, daß er im Jahr 1942 von der Familie Mercier angenommen wurde. Sein Vater ...

Als Simon Mercier im Jahr 2016 in Paris stirbt, hinterlässt er seiner Tochter Edith ein ungelöstes Rätsel. Er hat herausgefunden, daß er im Jahr 1942 von der Familie Mercier angenommen wurde. Sein Vater war Jude und verschwand während der furchtbaren Tage im Juli 1942. Doch was geschah mit seiner Mutter Helene? Das konnte Simon nicht mehr aufklären. Edith beschließt, die Spuren weiter zu verfolgen. Deshalb sucht sie ihre Großcousine Tatjana. Sie findet sie in der Nähe von Stuttgart. Beide Frauen stoßen bei ihrer Recherche auf eine Mauer des Schweigens, doch dann stellen sie fest, daß die Wurzeln ihrer Familie in Krakau liegen. Sie stellen sich die Frage, was Tatjanas Großmutter Lilo und deren Schwester Helene im von den Deutschen besetzten Polen erlebt haben. Alle Spuren führen zu einer Apotheke in Krakau, die in der Besatzungszeit ein Treffpunkt für Widerstandskämpfer war. Erst als Tatjana nach Krakau fährt, kann sie viele offene Fragen beantworten. Was sie herausfindet, ist für die Familie verstörend, aber auch tröstlich.

Der Roman "Die Schwestern von Krakau" ist eine bewegende Familiengeschichte, die das Leben von mehreren Generationen beeinflusst. Die Geschehnisse um 1940 werden in der Familie schön geredet oder gar total verschwiegen. Das führt dazu, daß sich die Menschen entfremden. Die Autorin Bettina Storks beschreibt die Gefühle mit viel Herzenswärme. Die Zweifel an der Rechtschaffenheit der Großeltern und Urgroßeltern sind sehr gut nachvollziehbar. Es gelingt Bettina Storks, das grausame Schicksal der Juden in einer sehr zu Herzen gehenden Weise zu beschreiben. Sie macht dem Leser die Menschen sichtbar. Obwohl dieses Buch sehr umfangreich ist, habe ich es in kurzer Zeit gelesen, denn die Geschichte ist spannend geschrieben. Die Spurensuche erweist sich als schwieriger als von den Hauptpersonen gedacht und bringt auch einige Überraschungen ans Licht. Dieses Buch beschreibt einen Teil der deutschen Geschichte auf eine ganz besondere Art und Weise. Es zeigt, daß die Vergangenheit die nachfolgenden Generationen prägen kann.

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Veröffentlicht am 24.03.2025

Sehr gute Fortsetzung

Der Wolf im dunklen Wald
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Ein Teilnehmer einer Gesellschaftsjagd wird vermisst und kurz darauf brutal ermordet auf einer Lichtung gefunden. Alles deutet auf eine Beziehunhstat hin, doch Kommissarin Carla Seidel hat daran ihre Zweifel. ...

Ein Teilnehmer einer Gesellschaftsjagd wird vermisst und kurz darauf brutal ermordet auf einer Lichtung gefunden. Alles deutet auf eine Beziehunhstat hin, doch Kommissarin Carla Seidel hat daran ihre Zweifel. Ihre Tochter Lana hat indes Sorgen, da ihr Schwarm Fabian sie in der Nacht vor dem Mord mit in den Wald genommen hat. Sie fürchtet, daß er mehr weiß, als er zugibt. Da geschieht ein weiterer Mord....

"Der Wolf im dunklen Wald" von Sia Piontek hat mich wieder sehr gefesselt. Dies ist zwar der zweite Band der Serie rund um Carla Seidel, läßt sich aber problemlos ohne Vorkentnisse lesen. Die Autorin läßt ihre Charaktere lebendig werden, wichtige Details werden so vermittelt, daß keine Wissenslücken entstehen. Carla ist hier absolute Sympathieträgerin, die trotz ihrer Vergangenheit ihr Leben konsequent in der Hand hält. Dabei merkt man ihr ihre Zerrissenheit zwischen Berufs- und Privatleben an, denn neben ihrem Job hat sie ja auch Tochter Lana, die ihre eigenen Probleme hat und diese sogar für die Ermittlungen eine Rolle spielen. Beide Charaktere wirken absolut authentisch und man kann sich in ihre Gefühle und Handlungen hineinversetzen. Der Krimi weist einige Irrungen und Wirrungen auf, man verfolgt falsche Fährten, wodurch die Spannung nicht zu kurz kommt. Sia Piontek beschreibt alles sehr bildhaft. Und damit meine ich wirklich alles... Nichts für schwache Nerven!

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