Zwei Leben
Zwei Leben: Das VersprechenIch kannte bereits den Vorgängerroman: Zwei Leben: Hinter dem Schweigen, der mich tief beeindruckt hat, allerdings kann man die beiden Bücher absolut unabhängig voneinander lesen. Mit zwei Leben: Das Versprechen ...
Ich kannte bereits den Vorgängerroman: Zwei Leben: Hinter dem Schweigen, der mich tief beeindruckt hat, allerdings kann man die beiden Bücher absolut unabhängig voneinander lesen. Mit zwei Leben: Das Versprechen gelingt Astrid Korten nun eine noch intensivere und eindringliche Erzählung, die mich sehr berührt hat.
Astrid Kortens Roman erzählt auf eindrucksvolle Weise zwei miteinander verwobene Geschichten. Im Jahr 2014 begegnet Juna, erschöpft von einem Burn-out, dem älteren Vincent Molen. Sie will die Zeit die sie zur Erholung braucht sinnvoll nutzen bevor sie zurück in den Beruf geht, und arbeitet als ehrenamtlicher Buddy. Nach und nach entwickelt sich zwischen dem alten Mann und Juna eine ganz besondere Beziehung und er öffnet sich Während Juna ihm zuhört, entfaltet sich Stück für Stück Vincents Leben, das von Mut, Verlust und einer großen Liebe geprägt ist.
Die zweite Erzählung führt in das Jahr 1942 nach Antwerpen, wo Vincent als junger Mann die Liebe zu Esther findet und sich mit den dunklen Zeiten der Besatzung und dem Grauen von Auschwitz konfrontiert sieht.Die Beiden lernen sich in einer Diamantschleiferei kennen in der Esther in der Buchhaltung arbeitet. Die Stadt ist von den Deutschen besetzt und Esther leidet als Jüdin unter den Repressalien der Besatzer, weg kann sie nicht, da sie ihre kranke Mutter und ihre Großmutter nicht allein lassen will, auch wenn nach und nach immer mehr Nachbarn und Freunde deportiert werden. Vincent ist im Widerstand und versucht alles um Esther in die er längst verliebt ist zu schützen.
In der Gegenwart versucht Juna, mit der Hilfe von Florent einem Nachbarn Vincents, mehr über Vincent und seine große Liebe Esther herauszufinden (fun fact, Florent hat eine Katze die er an der Leine spazieren führt, da sie sonst abenteuerlustig wie sie ist abhauen würde und er hängt doch sehr an dem Tier, damit hatte Florent mein Herz auf jeden Fall schon mal gewonnen).
Ich mag die Wechsel zwischen Vergangenheit und Gegenwart in der die Geschichte erzählt wird, sie sind flüssig und tragen dazu bei, die emotionale Tiefe der Geschichte spürbar zu machen.
Ein besonderer Aspekt ist, dass in dieser Geschichte auch ein Teil der eigenen Familienvergangenheit von Astrid Korten verarbeitet ist, was der Erzählung eine zusätzliche Authentizität und Tiefe verleiht. Das darin zentrale Versprechen, ich wusste schon aus dem Klappentext, wurde dabei nicht aus Eigennutz oder Feigheit gebrochen, sondern aus dem aufrichtigen Willen heraus, etwas Gutes zu tun, getragen von Liebe und Verantwortung.
Die stille Kraft seiner Erzählweise macht das Buch zu etwas ganz besonderem. Ohne übermäßige Dramatik oder Pathos gelingt es der Autorin, mit viel Feingefühl historische und persönliche Schicksale lebendig werden zu lassen. "Zwei Leben: Das Versprechen" ist eine berührende Geschichte über die Kraft von Erinnerungen und das Versprechen, das über Generationen hinweg trägt.