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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 12.05.2019

Lesevoraussetzungen: langer Atem und Muße

SCHWEIGEPFLICHT
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Wie viele Schweden-Thriller leidet leider auch "Schweigepflicht" an der Namenskrankheit. Ich weiß, dass ein so komplexer Thriller viele Figuren benötigt, damit die Geschichte realitätsgetreu und authentisch ...

Wie viele Schweden-Thriller leidet leider auch "Schweigepflicht" an der Namenskrankheit. Ich weiß, dass ein so komplexer Thriller viele Figuren benötigt, damit die Geschichte realitätsgetreu und authentisch wirkt, aber es fiel mir schon sehr schwer mir alle Figuren zu merken und wofür sie zuständig sind. Für mich definitiv zu viel.

Der 640-Seiten-Thriller erfordert vom Leser einen langen Atem und viel Muße, doch es lohnt sich. "Schweigepflicht" ist alles andere als ein 0-8-15 Thriller, der mehr oder weniger oberflächlich einen Mord behandelt, sondern er ist sehr detailliert und auf Jens Lapidus' Expertise als Strafverteidiger aufgebaut. Somit ist die ganze Geschichte auf eine gewisse Art und Weise mit unserer realen Welt verknüpft (Man hat auf jeden Fall das Gefühl :D).

An einigen Stellen war mir das Buch jedoch zu langatmig, da beispielsweise die selbe Handlung bzw. Situation aus verschiedenen Perspektiven erzählt wurde, da in dem Buch mehrere Handlungsstränge parallel verlaufen.

Veröffentlicht am 12.05.2019

Dystopie aber manchmal gar nicht so fern der Realität

Die Geschichte der schweigenden Frauen
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Der größte Pluspunkt des Buches "Die Geschichte der schweigenden Frauen" ist meiner Meinung nach an erster Stelle das unglaublich spannende Thema. Dieser Widerspruch, in dem Frauen einerseits als wertvoll ...

Der größte Pluspunkt des Buches "Die Geschichte der schweigenden Frauen" ist meiner Meinung nach an erster Stelle das unglaublich spannende Thema. Dieser Widerspruch, in dem Frauen einerseits als wertvoll und "Retterinnen" der Welt gesehen werden aber gleichzeitig unterdrückt werden und wie Gebärmaschinen missbraucht werden, finde ich sehr provokant aber auch interessant. Denn dadurch, also durch Differenzerfahrungen, wird man als Leser erst zum Nachdenken angeregt.

Der Anfang des Buches war sehr stark. Man wurde sofort in die Geschichte um Sabine hineingezogen. Das nahm leider jedcoh schnell und stetig ab. Die inhaltliche Umsetzung des äußerst interessanten Themas ist meiner Meinung nach nicht so gut gelungen, denn die vielen Spannungsflauten machen es schwer, sich zum Weiterlesen zu motivieren und es gibt einige logische Ungereimtheiten, die einem leider das Eintauchen in die Geschichte verwehren.

Veröffentlicht am 12.04.2019

Schnelles Lesevergnügen

Kaschmirgefühl
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Bernhard Aichners "Kaschmirgefühl" ist ein lustiger, verrückter, surrealer aber doch irgendwie real wirkender Kurzroman. Mit nur circa 100 Seiten, ist das Lesevergnügen hier begrenzt und eher kurzweilig, ...

Bernhard Aichners "Kaschmirgefühl" ist ein lustiger, verrückter, surrealer aber doch irgendwie real wirkender Kurzroman. Mit nur circa 100 Seiten, ist das Lesevergnügen hier begrenzt und eher kurzweilig, dafür kann man den Roman nur schwer aus der Hand legen. Dafür ist sicherlich auch Aichners Schreibstil aber auch die Art und Weise der Erzählgestaltung. Man könnte "Kaschmirgefühl" quasi auch ale "Telefonroman" bezeichnen, da es ausschließlich aus einem bzw. mehreren Telefongesprächen zweier Menschen besteht.
Der Autor hat es geschafft die wörtliche Rede der Figuren so zu modifizieren, dass Beschreibungen und Erklärungen eines dritten Erzählers gar nicht notwendig sind.

Das Ende des Buches kam sehr abrupt und war meiner Meinung nach etwas enttäuschend.

Die Aufmachung des Buches ist sehr gut gelungen! Der Umschlag ist schön gestaltet, aber auch darunter und drinnen im Buch ist es sehr ansprechend.

Zusammenfassend klässt sich sagen, dass "Kaschmirgefühl" kein tiefgehender Roman ist, der den Leser lange beschäftigt. Trotzdem ist er unterhaltsam.

Veröffentlicht am 10.03.2019

Spannend, vielschichtig, unvorhersehbar

Liebes Kind
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Eines der Dinge, die mir am Romy Hausmanns "Liebes Kind" am besten gefallen, sind die verschiedenen Perspektiven. Es wird einerseits zwischen verschiedenen Personen umhergewechselt, aber andererseits auch ...

Eines der Dinge, die mir am Romy Hausmanns "Liebes Kind" am besten gefallen, sind die verschiedenen Perspektiven. Es wird einerseits zwischen verschiedenen Personen umhergewechselt, aber andererseits auch zwischen der Gegenwart und der Vergangenheit. So erhält der Leser einen umfassenden Überblick und kann sich nach und nach vieles zusammenreimen.

Das erste Drittel des Buches ist wie eine Menge an versteckten Puzzelteilen, die nach und nach aufgedeckt werden und sich im Verlaufe des Buches zusammensetzen. Das Buch wirft ständig neue Fragen, Fakten und Vermutungen auf, die den Spannungsbogen mächtig ansteigen lassen.

Auch die Figuren sind super konstruiert. Total glaubwürdig, vielschichtig und unvorhersehbar.

Das Lesen hat sehr viel Spaß gemacht und war von Anfang an ein richtiger Page-Turner!

Veröffentlicht am 10.03.2019

Kritische Diskussion zum Thema Digitalisierung

I can see U
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Das Buch birgt ein Geheimnis, das im Laufe des Buches nach und nach aufgeklärt wird. Das verrate ich an dieser Stelle jedoch nicht, da es eine Überraschung bleiben soll.

Einer der größten Pluspunkte ...

Das Buch birgt ein Geheimnis, das im Laufe des Buches nach und nach aufgeklärt wird. Das verrate ich an dieser Stelle jedoch nicht, da es eine Überraschung bleiben soll.

Einer der größten Pluspunkte dieses Buches ist die äußerst kritische Betrachtung der Digitalisierungen, also dem Umgang sowie den Folgen der Nutzung verschiedener digitaler Gerätschaften, sozialen Netzwerken, und und und. Als Leser wird man dazu angeregt, sich mit seinem eigenen Konsum sozialer Netzwerke oder seinem Nutzungsverhalten des Internets oder anderweitiger angebotener Service im Internet, auseinanderzusetzen. Besonders für Jugendliche ist das sehr sinnvoll.
Jedoch werden in dem Buch auch "normale" Jugendprobleme und -herausforderungen so wie die Selbstwahrnehmung und -darstellung, Zugehörigkeit, erste Liebe, Sexualität und viele weitere Dinge thematisiert.

Leider finde ich, dass das Buch sehr stark auf eine jugendliche Leserschaft ausgerichtet ist. Ja, es wird als Jugendroman deklariert, jedoch sprechen viele Jugendromane auch erwachsene Leser an und werden somit als All-Age-Literatur bezeichnet. Das ist bei "I can see U" meiner Meinung nach nicht der Fall.

Auch das Ende hat mir nicht ganz so gut gefallen, da es sehr viele Fragen offen lässt.