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Veröffentlicht am 18.12.2023

toller Auftakt der Reihe

Der Achte Tag
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Der 13jährige Jax muss nach dem Tod seines Vaters zu seinem Vormund Riley ziehen. Riley selbst ist erst 18, Jax hat ihn nie zuvor gesehen und versteht nicht, wieso sein Vater Riley das Sorgerecht übertragen ...

Der 13jährige Jax muss nach dem Tod seines Vaters zu seinem Vormund Riley ziehen. Riley selbst ist erst 18, Jax hat ihn nie zuvor gesehen und versteht nicht, wieso sein Vater Riley das Sorgerecht übertragen hat. Viel lieber wäre er bei seiner Tante geblieben. Das Leben bei Riley ist für Jax schwierig, denn Riley kümmert sich wenig um ihn, Jax muss einkaufen und sich weitestgehend selbst versorgen. Nach der Schule kümmert sich Jax um eine ältere Nachbarin, holt für sie Bücher aus der Bibliothek oder erledigt Einkäufe.

Als Jax nach seinem 13. Geburtstag an einem Donnerstag aufwacht spürt er sofort, dass etwas nicht stimmt. Das Haus scheint verlassen, auf der Straße sind keine Menschen, keine Autos zu sehen. Sofort kommen Jax all die Filme über Zombies in den Sinn. Ist er der einzige, der eine Katastrophe überlebt hat? Als er am Freitag aufwacht kann er es nicht fassen: alles scheint normal zu sein, die Menschen sind wieder da, er geht in die Schule. Und erfährt: es ist Donnerstag. Dabei weiß Jax genau, dass er den Donnerstag gestern in einer verlassenen Welt erlebt hat.

Nach einer Woche geschieht das gleiche Phänomen, zwischen Mittwoch und Donnerstag ist ein weiterer menschenleerer Tag. Doch diesmal trifft er Riley und dieser klärt ihn über den 8. Tag auf. Den Tag zwischen Mittwoch und Donnerstag, den nur wenige Menschen erleben. Jax lernt Evangeline kennen, die nur an den achten Tagen lebt und erfährt, dass es eine dunkle Bedrohung für die gesamte Menschheit gibt.

Wow, was für ein starker Einstieg in die Reihe um Jax. Die Autorin schreibt wunderbar flüssig und detailreich, die Charaktere kommen plastisch rüber. Die meisten sind auch sympathisch, von den Bösewichten einmal abgesehen. Im Vordergrund steht Jax, dessen Weltbild mal eben komplett über den Haufen geworfen wird. Geheimnisse, die fast über sein Verständnis gehen und mit denen er fortan leben muss. Er muss Gefahren überstehen und lernen, wem er trauen kann und wem nicht. Man erlebt wie er reift und sich die Beziehung zu Riley langsam ändert.

Die Idee zur Story hat mir wahnsinnig gut gefallen, so viel Magie, Mythen und fantastische Geheimnisse, ich war von der Handlung und den Charakteren fasziniert.

Fazit: Definitiv ein Fantasy-Highlight 2023, ich kann es kaum abwarten, bis es weiter geht.

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Veröffentlicht am 15.12.2023

anders als erwartet

Das Nachthaus
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Richard ist 14 und lebt in der Kleinstadt Ballantyne, er ist der typische Außenseiter. Als sein Freund verschwindet, gerät Richard in den Fokus der Polizei, da er der letzte war, der ihn gesehen hat. Richards ...

Richard ist 14 und lebt in der Kleinstadt Ballantyne, er ist der typische Außenseiter. Als sein Freund verschwindet, gerät Richard in den Fokus der Polizei, da er der letzte war, der ihn gesehen hat. Richards Erklärungen glaubt ihm niemand, zu fantastisch sind sie, um glaubwürdig zu sein. Richard bleibt nur übrig, selbst auf Spurensuche zu gehen. Seine Recherchen führen ihn zu einem geheimnisvollen Mann, der vor vielen Jahren in Ballantyne gelebt hat und im Nachthaus wohnte.

Nachdem ich das Buch beendet habe, lässt mich die Geschichte zwiespältig zurück. Einerseits hat mir die Idee gefallen, mich an Werke von Stephen King erinnert. Allerdings ohne an Kings geniale Figurenzeichnung heranzukommen und den subtilen Horror zu transportieren. Dazu ist das Buch, verglichen mit Kings Werken, auch zu kurz.

Der Schreibstil ist wie gewohnt klasse, ich fand die Idee gut, der Autor baut auch Twists ein, die überraschen. Ich habe mich die ganze Zeit gefragt, wohin diese Geschichte führt. Die Erklärung ist schlüssig und hat mich auch überzeugt.

Trotzdem fehlte mir das gewisse Etwas. Ein Punkt ist für mich definitiv die Figurenzeichnung, die ausführlicher hätte ausfallen können. Ich könnte mir das Buch aber sehr gut verfilmt vorstellen.

Fazit: Fantasy-Horror-Thriller mit überraschender Auflösung.

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Veröffentlicht am 13.12.2023

grausam, blutig, spannend

Agonie (Milosevic und Frey ermitteln 2)
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Nach "Stigma" ist dies der zweite Fall für Milo und Vincent und genauso blutig, brutal und grausam wie der erste Fall.

Worum geht es? Mira Mönchshagen, eine Influencerin, die sich für das Tierwohl einsetzt ...

Nach "Stigma" ist dies der zweite Fall für Milo und Vincent und genauso blutig, brutal und grausam wie der erste Fall.

Worum geht es? Mira Mönchshagen, eine Influencerin, die sich für das Tierwohl einsetzt und schonungslos über die grausamen Zustände in deutschen Schlachthöfen berichtet, wird bestialisch ermordet. Wie ein Stück Vieh im Schlachthof, so hängt sie ausgeweidet in ihrem Loft. Während Milo und Vincent noch am Anfang ihrer Ermittlungen stehen, gibt es eine weitere Leiche, ebenfalls ausgeweidet. Jetzt ist klar, dass hier Jemand Rache nimmt und weitere Tote folgen werden. Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt.

Ein gut gewähltes Thema, das die Autorinnen hier thematisieren. Der Fleischkonsum, der für die meisten Konsumenten gedankenlosen Genuss bedeutet und immer billiger sein muss, der auf der anderen Seite unendliche Grausamkeit und Tierleid hervorbringt. Die Skandale um Schlachthäuser sind mit schöner Regelmäßigkeit in den Medien, aber viel zu schnell wieder vergessen. Hier werden geschickt die schockierenden Fakten mit der fiktiven Handlung verknüpft, ein Thema das nicht kalt lässt.

Die Figuren gewinnen an Tiefe, Milos Privatleben nimmt einiges an Raum ein, was für mich aber ok war. Vincent macht eine ziemliche Wandlung durch, das ging mir etwas zu schnell um überzeugend zu sein. Nichtsdestotrotz habe ich mich gefreut, das sympathische Duo wieder bei einem Fall zu begleiten, der es in sich hat. Auch wenn das Motiv schnell klar ist, da es auch Abschnitte aus Sicht des Täters gibt, war die Handlung dennoch fesselnd und spannend. Was auch vor allem an dem genialen Schreibstil und den Protagonisten liegt.

Fazit: Gelungener zweiter Teil, ich freue mich schon jetzt auf die Fortsetzung.

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Veröffentlicht am 06.12.2023

komplexer Thriller

Stunde um Stunde
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"Stunde um Stunde" von Candice Fox spielt in LA. Lynette Lamb hat ihren ersten Tag beim LAPD und wird direkt gefeuert. Indirekt trägt sie Schuld daran, dass Detective Charlie Hoskins, der seit fünf Jahren ...

"Stunde um Stunde" von Candice Fox spielt in LA. Lynette Lamb hat ihren ersten Tag beim LAPD und wird direkt gefeuert. Indirekt trägt sie Schuld daran, dass Detective Charlie Hoskins, der seit fünf Jahren undercover arbeitete, enttarnt wurde und fast gestorben ist. Lynette will nur eines, wieder zurück in den Job.

Als die Eltern der achtjährigenTilly Delaney, die vor zwei Jahren spurlos verschwand und deren Fall ad acta gelegt wurde, das forensische Labor der Strafverfolgungsbehörden besetzen und Geiseln nehmen, ist das die Chance für Lynette, zu beweisen was sie kann. Hoskins und Lamb werden zu einem ungleichen Ermittlerteam, das den alten Fall von Tilly neu aufrollt. Die Zeit ist ihr Feind, denn mit jeder verstrichenen Stunde vernichten Tillys Eltern wichtige Beweismittel.

Der Thriller punktet durch den Schreibstil und die Protagonisten, ist allerdings ein Slowburner. Ich habe einige Zeit gebraucht, um in der Handlung wirklich anzukommen. Der Plot ist dicht, hat verschiedene Handlungsstränge und die Spannung baut sich nur langsam auf. Ab einem gewissen Punkt entwickelte sich aber ein Suchtfaktor und ich hätte das Buch am liebsten gar nicht mehr beiseite gelegt.

Das Team aus Lynette Lamb und Charlie Hoskins ist wirklich genial. Unterschiedliche Charaktere, die unfreiwillig zu einem Team werden, sich erst nicht leiden können und sich dann doch annähern. Die Handlung an sich hat mich überrascht, die akribischen Recherchen von Lamb und Hoskins führen zum Ziel und bringen die Wahrheit ans Licht. Mit dieser Auflösung hätte ich nicht gerechnet.

Fazit: Komplexer Thriller mit interessanten Ermittlern. Ich freue mich auf die Fortsetzung.

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Veröffentlicht am 05.12.2023

fesselnder Thriller

Kaltblütige Lügen
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Schauplatz San Diego: Detective Kit McKittrick und ihr Partner Bas bekommen einen anonymen Anruf. Der Anrufer weist sie darauf hin, dass in einem Stadtpark eine Leiche begraben sein könnte. Als die Polizei ...

Schauplatz San Diego: Detective Kit McKittrick und ihr Partner Bas bekommen einen anonymen Anruf. Der Anrufer weist sie darauf hin, dass in einem Stadtpark eine Leiche begraben sein könnte. Als die Polizei nachforscht findet sie tatsächlich ein Grab. Eine junge Frau liegt mit pinkfarben Handschellen gefesselt in der Erde. Ein weiteres Opfer eines Serienkillers, auf dessen Konto schon einige Morde gehen, die bis zu 15 Jahre zurückliegen. Die ermordeten Frauen sind immer jung und blond, die pinken Handschellen sind sein Markenzeichen. Kit und Bas ermitteln und hoffen, dem Mörder endlich auf die Spur zu kommen.

Mein erster Thriller von Frau Rose und gleich ein Volltreffer. Man merkt sofort, dass sie ihr Handwerk versteht. Angefangen beim Schreibstil und der grandiosen Personenzeichnung. Hier hat wirklich jeder Profil, Eigenschaften oder einen Hintergrund, die die Person unverwechselbar machen. Die Zeichnung ist liebevoll, es gibt jede Menge Sympathieträger. Vor allem Kit und Sam waren mir sympathisch, aber auch Kits Familie, die so liebevoll miteinander umgeht.

Der Plot ist dicht gewebt und absolut nicht zu durchschauen, dazu ist die Spannung fast permanent auf hohem Niveau.

Fazit: Was für ein genialer Thriller, ich bin absolut begeistert und freue mich schon jetzt auf die Fortsetzung.

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