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Veröffentlicht am 02.01.2023

der dritte Fall für Kate und Tristan

Seelendunkel
4

Auf den dritten Teil der Reihe von Robert Bryndza hatte ich mich schon gefreut. "Seelendunkel" lässt sich auch gut ohne Vorkenntnisse lesen, da die Fälle in sich abgeschlossen sind.

Kate Marshall und ...

Auf den dritten Teil der Reihe von Robert Bryndza hatte ich mich schon gefreut. "Seelendunkel" lässt sich auch gut ohne Vorkenntnisse lesen, da die Fälle in sich abgeschlossen sind.

Kate Marshall und Tristan Harper haben inzwischen ihre eigene Detektei gegründet, doch die Auftragslage ist schleppend. So arbeitet Tristan weiterhin an der Uni als Forschungsassistent und Kate leitet nebenbei den Campingplatz, den sie von ihrer Freundin Myra geerbt hat. Kate ist froh, als sie einen neuen Auftrag bekommt. Sie soll einen alten Fall aufrollen: Bev, die Mutter der Journalistin Joanna Duncan bittet sie, nach ihrer Tochter zu forschen, die vor zwölf Jahren spurlos verschwunden ist. Auch wenn Bev davon ausgeht, dass Joanna nicht mehr lebt will sie Gewissheit, um abschließen zu können. Kate und Tristan starten mit ihren Ermittlungen und finden heraus, dass im Laufe der Zeit mehrere junge Männer verschwunden sind, dabei scheint sich eine Verbindung zu Joanna zu ergeben. War die Journalistin einem Verbrechen auf der Spur?

Ich habe mich gefreut, die schon bekannten Charaktere wieder zu treffen, Kate und Tristan sind ein sympathisches Team und ergänzen sich bestens. Der Schreibstil ist gewohnt flüssig und atmosphärisch, man verfolgt die Handlung aus verschiedenen Perspektiven. Der Plot ist komplex angelegt und absolut spannend, die Ermittlungen von Kate und Tristan wirken authentisch. Ich habe mit den beiden mitgefiebert, die Auflösung ist schlüssig und hat mich doch überrascht, war also nicht vorhersehbar.

Fazit: Fesselnder Thriller mit sympathischen Protagonisten, auf die Fortsetzung bin ich schon gespannt.

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  • Spannung
Veröffentlicht am 16.05.2019

Maras zweiter Fall

Lautlose Schreie
4

"Lautlose Schreie" ist der zweite Fall für die unkonventionelle Frankfurter Ermittlerin Mara Billinsky. Nachdem ich vom ersten Teil mit dieser so außergewöhnlichen Ermittlerin begeistert war, lag die Messlatte ...

"Lautlose Schreie" ist der zweite Fall für die unkonventionelle Frankfurter Ermittlerin Mara Billinsky. Nachdem ich vom ersten Teil mit dieser so außergewöhnlichen Ermittlerin begeistert war, lag die Messlatte hoch. Doch auch mit diesem Fall konnte mich der Autor voll und ganz überzeugen. Auch wenn man den ersten Teil nicht gelesen hat, sollte man problemlos in die Story starten können. Doch worum geht's?

Nahe Frankfurt werden in einem Feld die verbuddelten Leichen von sieben Kindern und Jugendlichen gefunden. Mara ermittelt in dem Fall, wird jedoch kurzfristig wieder abgezogen, das Verhältnis zu ihrem Chef Klimmt ist immer noch angespannt. So ist sie wenig begeistert, dass sie nun in einem anderen Mordfall ermitteln soll. Doch Mara lässt nicht locker und was sie herausfindet, ist der Alptraum schlechthin.

Leo Born hat hier einen spannungsgeladen, atmosphärischen Thriller geschrieben, der mit der Thematik betroffen und nachdenklich macht. Die Stimmung ist meist düster, so passend zu Mara, der "Krähe". Eine Protagonistin, die einzigartig, schwierig, unangepasst und doch äußerst sympathisch ist. Eine Type, die aus der breiten Schar an Ermittlern heraussticht, die interessant ist, über die man mehr erfahren möchte. Gerade die schwierigen, unangepassten Ermittler finde ich persönlich am interessantesten, denn für mich sind die Figuren mit ihrem Background mindestens genauso wichtig wie die Story an sich. Hier haben die Protagonisten Tiefgang, sind sehr gut charakterisiert und wirken lebendig. Sie sind glaubhaft, was ich besonders wichtig finde. Spannend war für mich auch die Beziehung zu Klimmt, zu sehen, wie Mara und Klimmt interagieren. Mit dem neuen Staatsanwalt kommt eine interessante Persönlichkeit zum Team. Sehr gut skizziert ist auch Ariane, eine undurchsichtige Frau mit Überraschungen.

Der Fall ist super spannend, ein ganz aktuelles Thema. Auch wenn sich recht schnell erahnen lässt, worum genau es geht, verliert die Story nicht an Spannung. Aus unterschiedlichen Perspektiven bekommt man verschiedene Sichtweisen und verfügt somit über mehr Informationen, als das Ermittlerteam. Kann Schlüsse ziehen, Spekulationen anstellen. Es gibt einige gefährliche Situationen, bei denen mir der Atem stockte, Situationen, in denen Mara in großer Gefahr ist. Am Ende laufen alle Fäden zusammen und alles wird schlüssig geklärt, so dass keine Fragen offen bleiben.

Fazit: Spannungsgeladener Thriller mit einer außergewöhnlichen Protagonistin. Achtung: Suchtgefahr!

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  • Atmosphäre
Veröffentlicht am 16.11.2016

spannende Thematik mit düsterer Grundstimmung

Wer Furcht sät
3

„Wer Furcht sät“ ist der dritte Fall für DC Wolfe und behandelt wieder ein brisantes Thema: Selbstjustiz. In London wendet der Club der Henker Lynchjustiz an, sie vollstrecken ihr Urteil durch erhängen ...

„Wer Furcht sät“ ist der dritte Fall für DC Wolfe und behandelt wieder ein brisantes Thema: Selbstjustiz. In London wendet der Club der Henker Lynchjustiz an, sie vollstrecken ihr Urteil durch erhängen an einem Pädophilen und an einem Mann, der ein Kind tot gefahren hat. Die Tat wird zeitgleich ins Internet gesetzt und der Polizei zugespielt.

DC Wolfe und sein Team sind mit den Ermittlungen betraut und versuchen alles, um weitere Taten zu verhindern und die Täter zu fassen. Doch Ansatzpunkte gibt es so gut wie keine, selbst der Tatort gibt Rätsel auf. Was den Ermittlern bleibt, ist die Befragung des Umfeldes der Ermordeten. Doch die Befragungen scheinen alle in Sackgassen zu führen....

Ich habe alle Teile der Reihe gelesen, denke dass man den Krimi aber auch ohne Vorwissen gut lesen kann, da die Fälle in sich abgeschlossen sind. Tony Parsons konnte mich auch mit seinem dritten Fall begeistern, er steht den ersten beiden in nichts nach. Er schafft auch hier eine düstere Atmosphäre, dazu das Thema, das die Einwohner Londons polarisiert. Geschickt spielt der Autor mit seinen Lesern und bringt sie zum Nachdenken, indem er zwei Fälle bringt, bei denen die Täter mit dem sprichwörtlichen Klaps auf die Finger davon kommen bzw. der Schuldige nicht zur Rechenschaft gezogen werden kann, weil die Zeugen schweigen. Ein Leben beendet, die Zukunft eines jungen Menschen für immer zertört, die Täter auf freiem Fuß. Gerecht?

Ein Fall betrifft das Team um Max Wolfe und schockiert in seiner brutalen Gewalt. Vor allem, da der Fall wie aus dem Leben gegriffen ist und sehr real wirkt. Ist es berechtigt, Selbstjustiz zu üben, wo die Justiz versagt? Diese Frage zieht sich wie der rote Faden durch die Geschichte.

In diesem Krimi spielt das Privatleben von Max eine eher nebensächliche Rolle, davon abgesehen dass er einen alten Freund wieder trifft, der kurzzeitig bei Max und Scout einzieht. Im Fokus stehen die Fälle und Ermittlungen und die haben es in sich. Besonders gefallen haben mir hier die Schauplätze, die in den Untergrund Londons führen, Tunnelsysteme, unterirdische Flüsse und ein aufgegebener U-Bahnhof, um nur einige zu nennen. Den Fall betreffend hatte ich einen vagen Anfangsverdacht, den ich aber wieder verworfen habe. Die Auflösung hat mich überrascht, ist aber in sich stimmig.

Fazit: Tony Parsons hat sich für mich zu einem Lieblingsautor entwickelt, ich schätze seinen Schreibstil und die düstere Atmosphäre, die er in seinen Krimis schafft. Auch "Wer Furcht sät" hat es auf meine persönliche Liste der Highlights 2016 geschafft. Ein Krimi, den ich wärmsten empfehlen kann.

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  • Cover
  • Figuren
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  • Spannung
  • Tempo
Veröffentlicht am 11.11.2021

Geniale düstere Fortsetzung mit Suchtfaktor

Teufelsnetz
2

"Teufelsnetz" von Max Seeck ist der zweite Teil der Reihe um die Ermittlerin Jessica Niemi. Ich habe beide Bände direkt nacheinander gelesen und dieser Teil hat mich genauso begeistert wie "Hexenjäger". ...

"Teufelsnetz" von Max Seeck ist der zweite Teil der Reihe um die Ermittlerin Jessica Niemi. Ich habe beide Bände direkt nacheinander gelesen und dieser Teil hat mich genauso begeistert wie "Hexenjäger". Auch wenn man "Teufelsnetz" gut ohne Vorkenntnisse lesen kann, empfehle ich unbedingt mit "Hexenjäger" zu beginn und sich diesen düsteren spannenden Auftakt nicht entgehen zu lassen.

Worum geht es im zweiten Teil? Nachdem zwei bekannte Blogger nach einem Event spurlos verschwunden sind und eine junge Frau am Strand tot aufgefunden wird, ermittelt Jessica Niemi in den Fällen. Bald wird klar, dass die Fälle zusammenhängen....

Das Setting ist wieder düster gehalten, es ist Winter, die Atmosphäre greifbar. Ich habe mich gefreut die schon bekannten Protagonisten zu treffen, Jessica und Jusuf haben immer noch mit dem Verlust ihres Chefs Erne Mikson zu kämpfen. Helena Lappi, die neue Chefin ist das krasse Gegenteil vom empathischen Erne, sie scheint es auf Jessica abgesehen zu haben. Die Zusammenarbeit ist schwierig und dann wird Jessica auch noch von einem unbekannten Mann angegriffen.

Die Charakterzeichnung ist exzellent, es gibt keine austauschbaren, blassen Typen, sondern Figuren mit Charakter, die unverwechselbar sind. Ich bin ein Fan von Jessica Niemi, von dieser außergewöhnlichen und geheimnisvollen Ermittlerin. Aber auch Jusuf ist mir inzwischen ans Herz gewachsen. Wir erfahren wieder etwas über Jessicas Vergangenheit, so dass sie noch greifbarer wird.

Der Plot ist temporeich, es geht um Menschenhandel. Die Handlung rollt sich aus verschiedenen Blickwinkeln auf, so dass eine ganz eigene Dynamik entsteht. Die Spannung ist hoch und die Fälle sind komplex angelegt, nicht zu durchschauen, immer wieder gibt es neue Wendungen.

Ich habe jede Seite genossen, "Teufelsnetz" zählt genauso wie "Hexenjäger" zu meinen Highlights 2021.

Fazit: Genialer, düsterer zweiter Teil mit einem fiesen Cliffhanger, der so richtig Lust auf die Fortsetzung macht. Verdiente 5 Sterne.

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  • Spannung
Veröffentlicht am 04.01.2020

Leichenbraut

Leichenbraut
2

Klappentext: "Ein Sarg - und zwei Leichen! Bei einer der Leichen handelt es sich um eine Frau im Hochzeitskleid, offenbar wurde sie lebendig begraben. Inspector Stephen Lang und sein Team übernehmen die ...

Klappentext: "Ein Sarg - und zwei Leichen! Bei einer der Leichen handelt es sich um eine Frau im Hochzeitskleid, offenbar wurde sie lebendig begraben. Inspector Stephen Lang und sein Team übernehmen die Ermittlungen. Aber es bleibt nicht bei einer "Leichenbraut". Schon bald ist klar: In England treibt ein Serienmörder sein Unwesen, der Frauen lebendig in den Gräbern ihrer Partner beerdigt. Und er hat sein nächstes Opfer bereits auserkoren ..."

Den ersten Teil "Dunkle Ufer" habe ich noch nicht gelesen, werde das aber auf jeden Fall nachholen. So war "Leichenbraut" für mich der erste Teil um Inspector Stephen Lang und sein Team. Auch ohne Vorkenntnisse konnte ich super in die Geschichte starten, ich hatte nicht das Gefühl dass mir Wissen fehlt.

In der Story wird ein verstörendes Thema verarbeitet, das mir ganz neu war. Aber nicht nur für mich, sondern auch für die Ermittler. Lang und die anderen Kollegen sind gut gezeichnet, so dass ich schnell eine gute Vorstellung von ihnen hatte. Das Team wurde neu strukturiert und muss erst noch zusammenwachen, was aber ganz gut klappt. Kein Neid unter Kollegen, was ich als sehr angenehm empfand. Jeder hat sich auf die Ermittlungen konzentriert, keine Ablenkung durch private Probleme.

Die Geschichte wird aus unterschiedlichen Perspektiven erzählt, so dass sich schon dadurch eine gewisse Grundspannung ergibt, die durch die Handlung zum Ende hin gesteigert wird. Ein ganz klein wenig mehr Spannung hätte ich mir trotzdem gewünscht. Der Thriller ist eher unblutig, aber mein Kopfkino machte sich bei dieser Thematik selbständig, so dass es genügend Schockmomente gab.

Fazit: Mir hat der Thriller gut gefallen, sowohl vom Schreibstil her als auch von der Handlung und den Figuren. Ich freue mich jetzt schon auf die Fortsetzung. 4 Sterne.

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