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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 24.09.2017

Ein spannendes Buch, das ich nicht aus der Hand legen konnte

Der Freund der Toten
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So ein tolles Buch habe ich seit langem nicht gelesen.
Der 26-jährige Mahony erfährt, dass seine Mutter ihn wohl doch geliebt hat und sich seiner nicht aus Bequemlichkeit entledigte, denn er wuchs in ...

So ein tolles Buch habe ich seit langem nicht gelesen.
Der 26-jährige Mahony erfährt, dass seine Mutter ihn wohl doch geliebt hat und sich seiner nicht aus Bequemlichkeit entledigte, denn er wuchs in einem Waisenhaus auf.
Mit dem wenigen Wissen, dass er aus einem alten Brief erlangt, fährt er in seinen Geburtsort, um etwas über das Schicksal seiner Mutter zu erfahren.

Hilfe erhält er von einer alten Dame, einer ehemaligen Schauspielerin, die dort wohnt, wo auch er ein Zimmer findet. Diese Dame findet sofort heraus, dass der charismatische junge Mann außer ihr noch weitere Hilfe hat, die Toten. Er sieht sie oft und sie wohl auch. Ganz besonders hilft ihm ein kleines totes Mädchen. Aber außer von Mrs. Cauley, der alten Schauspielerin, welche fest überzeugt ist, dass seine Mutter ein gewaltsames Ende fand, bekommt er auch noch von einigen anderen Hinweise über den Verbleibenden seiner Mutter.Und nicht wenigen ist überhaupt nicht daran gelegen, dass er etwas heraus findet.

Jess Kids schreibt wortgewaltig und spannend, wobei der feine Humor nicht auf der Strecke bleibt. Ich kann mir das Buch auch sehr gut verfilmt vorstellen, alle Charaktere sind so toll beschrieben, dass man sie förmlich vor sich sieht. Ich kann nur sagen, einmalig und toll, dieses Buch!

Veröffentlicht am 24.09.2017

Ein uriger Typ, dieser Eberhofer

Winterkartoffelknödel
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Rita Falk beschreibt hier einen urigen Polizisten, der in seinem Heimatdorf gleich mehrere Morde aufklären muss. Natürlich sehen mehrere wichtige Männer, wie der Bürgermeister von Niederkaltenkirchen und ...

Rita Falk beschreibt hier einen urigen Polizisten, der in seinem Heimatdorf gleich mehrere Morde aufklären muss. Natürlich sehen mehrere wichtige Männer, wie der Bürgermeister von Niederkaltenkirchen und der Richter Moratschek diese Morde erst mal gar nicht als solche, sondern als Unglücksfälle.

Doch Eberhofer, der hierher strafversetzt wurde, weil seine Waffe oft zu locker sitzt, ermittelt trotzdem. Unterstützt wird er von seinem Freund und ehemaligen Kollegen Birkenberger, der jetzt als Privatdetektiv tätig ist.

Eberhofer wohnt auf dem familiären Hof im Saustall, näheres im Buch. Ich glaube nicht, dass er da jemals wegzieht, denn er wird von seiner stocktauben Oma nach Strich und Faden verwöhnt. Insbesre das Essen seiner Oma beschreibt er so gut, dass ich mich mit an den Tisch setzen möchte.

Die Sprache des Eberhofer, das Buch ist in der Ich-Form geschrieben, ist nicht meine, doch ich sehe ihn vor mir und höre ihn. Ich musste häufig lache
Rita Falk hat Rezepte im Anhang aufgeführt, die Franz Eberhofers Oma aufgeschrieben hat.

Die Autorin ist Ehefrau eines Polizeibeamten.

Veröffentlicht am 24.09.2017

Ein ganz tolles Mehrgenerationenbuch

Weit weg ist anders
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Das Buch ist so toll und locker geschrieben, dass ich das Gefühl habe, die Autorin hat das tatsächlich alles selbst erlebt.

Es handelt von 2 älteren Damen, die sich in der Kur kennen lernen, was aber ...

Das Buch ist so toll und locker geschrieben, dass ich das Gefühl habe, die Autorin hat das tatsächlich alles selbst erlebt.

Es handelt von 2 älteren Damen, die sich in der Kur kennen lernen, was aber nicht bedeutet, dass sie sich mögen. Die eine ist eine pragmatische Berlinerin, die sich selbst genug ist. Die andere eine esoterische Husumerin.
Das kommt trotz allem soweit, dass sie sich wiedersehen, denn das "Nordlicht" möchte vor ihrer überängstlichen Verwandtschaft fliehen. Und das Schicksal nimmt seinen Lauf.
Sie lernen unterschiedlichste Menschen kennen, ja sogar ein Heiratsschwindler versucht sich an ihnen, doch zuletzt hilft ihnen jemand, der selbst nicht damit gerechnet hat.
Das Buch handelt von Einsamkeit bei jung und alt, zu wenig miteinander sprechen und auch von Übermut.
Es macht Spaß, es zu lesen und ist ein tolles Geschenk.

Veröffentlicht am 27.08.2017

Ich habe alles miterlebt, es war so schön - und so furchtbar!!!

Und es schmilzt
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Lize Spit spricht mit ihrem Erstlingswerk "Und es schmilzt" alle Empfindungen an, derer ein Mensch fähig ist.

Eva, unter den Kindern der Grundschule mehr als Junge denn als Mädchen wahrgenommen, ...

Lize Spit spricht mit ihrem Erstlingswerk "Und es schmilzt" alle Empfindungen an, derer ein Mensch fähig ist.

Eva, unter den Kindern der Grundschule mehr als Junge denn als Mädchen wahrgenommen, kommt aus einer schwierigen Familie. Ihre Eltern trinken, die Mutter mehr als der Vater. Die Mutter hat vor Ihr Zwillinge geboren, von denen eines gleich im Krankenhaus gestorben ist. Wahrscheinlich hängt es damit zusammen.
Eva hat also einen älteren Bruder. Nach Eva wird noch ein Mädchen geboren.
Eva und ihr Bruder fühlen sich sehr für ihre kleine Schwester verantwortlich.

Eva tut sich mit 2 Jungen zusammen, die gleichalt sind wie sie und aus dem gleichen Dorf kommen. Sie sehen sich als die "drei Musketiere" und gehen in die gleiche Klasse. Eva wird von den anderen Mädchen nie mit einbezogen, sie spielt lieber mit den Jungen Fußball und die Gegner wissen sie bald zu fürchten.

Das Buch ist in mehreren Zeiten geschrieben, und zwar die Zeit der Kindheit und Grundschule, die Teenagerzeit (2002) und die Jetzt-Zeit, die wohl 2015 ist.

Eva und der Metzgerssohn Laurens sowie der Bauernsohn Pim sind absolut dicke Freunde. Jahrelang haben sie viel Spaß miteinander und machen Unsinn, wie ihn auch andere Kinder hinter dem Rücken ihrer Eltern machen.
Doch dann wird es schwierig, ein Todesfall und die Pubertät bringen alles durcheinander.

Eva durchlebt 2002 einen Sommer, der ihre Zukunft bestimmen wird. War sie immer die beste Freundin, oder nur ein unwichtiges Anhängsel der Jungen? Sie wird diesen aufwühlenden Sommer nie vergessen.

2015, Eva wohnt mittlerweile in Brüssel. Sie folgt einer Einladung in ihr Heimatdorf zum 30. Geburtstag von Pims verstorbenem Bruder, im Kofferraum einen riesigen Eisklumpen.

Das Buch hat mich mitfühlen lassen, lachen, weinen, die Luft anhalten vor Spannung, Entsetzen erleben, erschüttert bleibe ich nach dem Ende des Buches zurück.

Wortgewaltig versteht es Lize Spit, die Leser in ihren Bann zu ziehen. Es ist bestimmt nicht mein letztes Buch von ihr.

Veröffentlicht am 03.08.2017

Dieses Buch wird immer schöner, je länger man es liest

Sommer unseres Lebens
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Kirsten Wulf beschreibt in ihrem Buch "Sommer unseres Lebens" 3 Frauen, die in Portugal einen wunderschönen Urlaub verbrachten und sich am 25. Geburtstag von Hanne versprachen, sich in 25 Jahren ...


Kirsten Wulf beschreibt in ihrem Buch "Sommer unseres Lebens" 3 Frauen, die in Portugal einen wunderschönen Urlaub verbrachten und sich am 25. Geburtstag von Hanne versprachen, sich in 25 Jahren in Portugal wiederzutreffen. Passend dazu wurde ein Foto von ihnen dreien gemacht, das Hanne dann, als die Zeit um ist, in Facebook setzt, weil sie nicht weiß, wie sie die anderen erreichen kann.

Und tatsächlich, es klappt. Hanne, allein erziehende Yogalehrerin, die gerade so richtigen Ärger mit ihrer ältesten Tochter hat, Claude, singende Wirtin einer Szenebar am Elbestrand und Miriam, die Karrierefrau, raffen sich auf und treffen sich in Lissabon.

Ihr Ziel ist das Meer, dahin, wo sie vor 25 Jahren waren. Hanne hat schon alles organisiert - und doch kommt alles anders als erwartet. Claude kommt mit einem alten klapprigen Wagen, der zwischenzeitlich mal den Geist aufgibt. Miriam, die den Kontakt zu ihrem Mann, ihren Kindern und ihrer Familie aufrechterhalten möchte, steht plötzlich ohne Smartphone und Kreditkarten da, Hanne fährt mit angespartem Bargeld, das aber auch nicht ewig hält und Claudes Kreditkarten werden plötzlich nicht mehr akzeptiert.

Zudem hat jeder noch sein schweres Päckchen zu tragen, doch um es den anderen anzuvertrauen, das dauert seine Zeit.

Das Buch nimmt recht langsam Fahrt auf, wird aber, je weiter man es liest immer spannender. Die Protagonistinnen sind sehr gut beschrieben und ich habe mich immer in sie hinein versetzen können.

Zum Schluss des Buches war es schade, dass das Buch zu Ende war. Ich hätte gerne noch gelesen, wie das Leben der drei weitergeht.

Das Cover des Buches ist sehr gut gewählt, drei junge Frauen blicken aufs Meer und die untergehende Sonne.