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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 02.04.2023

Poetische Worte über Liebe und Schmerz

Jetzt sind wir echt (Jetzt-Trilogie, Band 1)
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Die Second- Chance- Lovestory von Gabriella Santos de Lima überrollt ihre Leser mit einer poetischen Wortgewalt, wie man sie selten zu lesen bekommt. Genau dieser metaphorische und euphemistische Schreibstil ...

Die Second- Chance- Lovestory von Gabriella Santos de Lima überrollt ihre Leser mit einer poetischen Wortgewalt, wie man sie selten zu lesen bekommt. Genau dieser metaphorische und euphemistische Schreibstil machen die Realität um Lucy und Gregor zu etwas Besonderem.

Lucy ist eine sehr ambitionierte junge Frau, die ihre Ziele genau vor Augen hat. Als Gregor wieder in ihrem Leben auftaucht, wirbelt er alles durcheinander. Durch die wechselnde Sicht der beiden Figuren konnte ich die Gefühle und Gedanken der beiden miterleben und dabei leiden, lächeln und bangen. Die Kapitel aus der Vergangenheit versuchen wie ein Puzzle an den Leser heranzutragen, was damals vorgefallen ist, weshalb die Spannung zwischen ihnen besteht.

Ab der Hälfte hat mich die Geschichte etwas verloren, da ich Lucys Entscheidungen und Handlungen teilweise nicht mehr nachvollziehen konnte. Es fühlte sich wie ein auf der Stelle treten an. Hinzu kam ein kleines Drama zum Ende hin, dass für mich völlig überflüssig erschien. Die Geschichte lebt von der Kunst der Worte, wie kann es dann zu einer Situation kommen, die so einfach hätte gelöst werden können, wenn Figuren miteinander reden.

Insgesamt konnte Gabriella mich mit ihren Worten in der Geschichte gefangen halten, doch handlungstechnisch hat es mich mit zunehmender Lesedauer unzufriedener gestimmt. Die Lektüre bleibt aber eine gute Wahl für jeden, der den Fokus auf die Sprache und tiefe Gefühle legt.

Veröffentlicht am 17.03.2023

Rache statt Lösung

The truth behind your lies
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Die Geschichte klang für mich aufgrund der aktuellen Themen wie die Selbstdarstellung im Internet und Mobbing sehr interessant, gescheitert ist es dann aber an der Umsetzung.
Schnell erfährt man als ...

Die Geschichte klang für mich aufgrund der aktuellen Themen wie die Selbstdarstellung im Internet und Mobbing sehr interessant, gescheitert ist es dann aber an der Umsetzung.
Schnell erfährt man als Leser zügig die Eigenheiten und Probleme der Jugendgruppe, die in einer Hütte im Wald ihren Schulabschluss feiert. Zur Verfügung gestellt wurde die Hütte von Mitschüler Jan, die das Eigentum seines Onkels ist. Jan verspürt Racheglüste gegenüber der Truppe, inwiefern genau er Mobbingopfer von der Truppe wurde, bleibt über die ganze Länge des Buches offen. Das sind Details, die ich gerne erfahren hätte, wenn ich ein Buch lese, indem es hauptsächlich um Jans Rachegelüste geht. Für mich war Jan weird und nicht greifbar.
Generell musste ich mich auch wundern, wie wenig Handlungs- und Problemlösungskompetenz diese Menschen haben. Es bestehen viele Probleme – ob mit sich selbst oder mit anderen – wirkliche Lösungsversuche gibt es nicht. Rache und Missgunst ist hier das prägnante Motiv. Weshalb mir auch die moralische Message zu kurz kam.
Spannung entwickelt sich ebenfalls nicht. Jan ist von Beginn an ziemlich in seinem Wahn von Rache festgefahren, weshalb sein Stalking der Gruppe in der Handlung viel Raum einnimmt.
Insgesamt bin ich sehr enttäuscht, da ich bei der Idee nicht erwartet hatte, dass die Umsetzung so oberflächlich bleibt und die jungen Erwachsenen sich derart beschränkte Verhaltensweisen an den Tag legen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 01.03.2023

Abtauchen in eine andere Welt

Daughter of Heaven 1: Where Angels Fall
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In diesem ersten Teil treten Figuren aus Magdalena Gammels voriger Dilogie “Juniper Moon” auf. Daher empfiehlt es sich, diese Reihe zuerst zu lesen, um Zusammenhänge besser herstellen zu können.

Die ...

In diesem ersten Teil treten Figuren aus Magdalena Gammels voriger Dilogie “Juniper Moon” auf. Daher empfiehlt es sich, diese Reihe zuerst zu lesen, um Zusammenhänge besser herstellen zu können.

Die Autorin führt die Lesenden mit Liebe zu Detail in ihre Welt ein. Mit dem Himmel Aeternitum, dem Reich der Engel, schafft sie den Kontrast zu Arcanum, dem Reich der Hexen und Dämonen. Ich hatte beim Lesen stets einen Film vor Augen.
Doch auch wenn mit dem Worldbuilding und einer turbulenten Storyline die Grundvoraussetzungen für eine fesselnde Geschichte gegeben sind, habe ich nie mitgefiebert. Das liegt an der Darstellung der Protagonistin Elodie, zu der ich bis zum Ende keinen Anschluss gefunden habe. Zwar schildert sie häufig ihre Gedanken und wächst an sich selbst, aber was sie im Wesen ausmacht, konnte ich nicht fassen. Auch der Love Interest Raphael hat mir zu wenig Facetten gezeigt, aber immerhin konnte er mit seiner feschen Art mehr Sympathiepunkte einheimsen.
In der Geschichte ist immer was los – es gibt Auf und Abs sowie Überraschungen. Insbesondere das Ende ist turbulent und lässt den finalen Teil der Dilogie herbeisehnen. 3,5*

Veröffentlicht am 01.03.2023

Intensiv

Vor uns die Dämmerung
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Zehn Jahre ist es her, seit Emery ihre Zwillingsschwester an die Krankheit Lupus verloren hat. Emery sucht Zuflucht bei der neuen Familie ihres Vaters, doch ein unbeschwertes Leben bedeutet das für sie ...

Zehn Jahre ist es her, seit Emery ihre Zwillingsschwester an die Krankheit Lupus verloren hat. Emery sucht Zuflucht bei der neuen Familie ihres Vaters, doch ein unbeschwertes Leben bedeutet das für sie nicht – denn auch sie leidet unter Lupus.

Die Geschichte ist emotional fesselnd von der ersten Seite an und lässt nicht mehr los. Das liegt vor allem daran, wie Emery ihr Innerstes nach außen kehrt. Ihre Situation hat sich so real angefühlt. Die Beziehung zu ihrer Mutter ist seit dem Tod ihrer Schwester ziemlich distanziert, ihr Vater hat eine neue Frau. Wo fühlt sie sich richtig platziert? Sie muss sich in der neuen Schule trotz ihrer Unsicherheiten durchbeißen. Emery ist ein Mensch, der viel mit sich selbst ausmacht, und sie hat ein Kämpferherz.
Neben der liebenswerten Emery hat ihr Stiefbruder Kaiden einen ganz anderen Eindruck auf mich hinterlassen. Er ist sehr impulsiv und gebieterisch, auch zur zerbrechlichen Emery. Aber er kann auch ein Gentleman sein. Dennoch kann ich einige Handlungen nicht für gutheißen, weshalb ich nie gänzlich mit ihm sympathisieren konnte. Für mich blieb zudem unklar, was das zwischen Kaiden und Emery wirklich war.
Die Autorin schafft es, mit der Krankheit, der zerrütteten Familie und einer zarten Liebe, mehrere Themen zu vereinen, ohne dass die Geschichte überladen wirkt. Ihre Sätze treffen direkt ins Herz.
Wen die Impulsivität und fraglichen Handlungen von Kaiden nicht stören, wird sich vollkommen auf die emotionale Achterbahnfahrt einlassen können. 4,5*

Veröffentlicht am 21.02.2023

Auftakt mit Schwächen

Die Erben der Nornen
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Das Buch verspricht ein Abenteuer rund um die nordische Mythologie. Und die Autorin hält ihr Versprechen: Sie verwebt zahlreiche Elemente dieser Mythologie in ihre Geschichte. Dabei liest sich das Buch ...

Das Buch verspricht ein Abenteuer rund um die nordische Mythologie. Und die Autorin hält ihr Versprechen: Sie verwebt zahlreiche Elemente dieser Mythologie in ihre Geschichte. Dabei liest sich das Buch auch für Anfänger auf diesem Gebiet gut, da vieles erklärt wird. Besonders hat mir gefallen, dass nicht nur die gängigen Kreaturen aus den nordischen Sagen thematisiert werden, sondern auch solche in Erscheinung treten, von denen ich als Fantasyliebhaberin noch gar nicht in Romanen gelesen habe.

Leider hat es bei der Umsetzung dieses ersten Teils für mich an einigen Stellen gehapert. Der Schreibstil ist so rasant, dass sämtliche Szenen an mir vorbeigeflogen sind, wodurch sich selten Spannung aufbaute. Auch die Figuren, die mir durchaus interessant erschienen, kamen mir aufgrund des hohen Tempos zu kurz. Sie bleiben mir zu flach, andere Figuren rückten generell nur für einen sehr kurzen Zeitraum in den Mittelpunkt. Zum Finale hin erhielt ich aber durch weitere Ausführungen mehr Zugang zu dem Buch.

Mitgerissen hat mich der Auftakt der Reihe noch nicht, dennoch habe ich gern in der nordisch angehauchten Geschichte gelesen. Das offene Ende macht neugierig auf die Fortsetzung, bei der ich hoffe, dass Figuren sowie Handlung noch mehr Raum gegeben werden.