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Veröffentlicht am 02.02.2020

Ein würdiges Finale

Das Gold der Krähen
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Nachdem spektukulären Einbruch ins Eistribunal und der Befreiung des Sohns des Shu Wisschenschaftlers, kam es beim Austausch von Gefangenem und Belohnung zu fatalen Zwischenfällen.
Kaz Brekker würde alles ...

Nachdem spektukulären Einbruch ins Eistribunal und der Befreiung des Sohns des Shu Wisschenschaftlers, kam es beim Austausch von Gefangenem und Belohnung zu fatalen Zwischenfällen.
Kaz Brekker würde alles dafür geben, sein Phantom zurückzubekommen, die Belohnung zu kassieren und das Leben und den Ruf seiner Gegner zu zerstören.
Und es wäre doch gelacht, wenn ein gewiefter Schurke wie Kaz keinen Plan hätte um ihn und seine Krähen für die Mühen zu belohnen.

Ich würde Leigh Bardugo glatt unterstellen, im ersten Leben kriminell gewesen zu sein. Wie kann man nur eine Figur wie Kaz Brekker erfinden, ohne je getötet, geraubt und Leben ruiniert zu haben? Nach Band eins war meine persönliche Erwartungshaltung an die Fortsetzung hoch. Kaum vorstellbar, dass noch mehr Um-die-Ecke-Denken, Ränke schmieden, Geheimnisse und Bluffs in einem Buch stecken können. Ich wurde immer wieder aufs Neue überrascht, konnte wenig vom Verlauf der Handlung auch nur ansatzweise erahnen und hätte mit dem Showdown absolut nicht gerechnet.
Mir gefiel total gut, dass wirklich alle Fäden zusammenliefen, keine Logiklücken blieben und rückblickent auch einfach alles zusammenpasste.
Die Beziehungen zwischen den einzelnen Crewmitgliedern wurden intensiver, Zusammenhänge und Vorgeschichten erklärt, Schwächen deutlicher und Emotionen stärker. Alle Protagonisten konnten eine extreme Weiterentwicklung verzeichnen, wurden nahbar und glaubhafter. Ich bin noch immer verblüfft über das dateilreichtum der Charaktere und das exakte Zusammenspiel der Figuren.
Hätte auch nur ein Crewmitglied gefehlt, wäre die ganze Geschichte unrund geworden. Jede Krähe brachte Stärken und Schwächen ein, hatte sein oder ihr Päckchen zu tragen, seine Herkunft und Geschichte und am Ende wurde eine richtige Familie aus ihnen. Ich hatte meine Probleme damit, das Buch aus der Hand zu legen. Durch die verschiedenen Sichtweisen und Blickwinkel fügten sich details zusammen, die sonst viel zu offensichtlich gewesen wären. Ein Wiedersehen mit altbekannten Grisha-Figuren war großartig und passend. Ich bin bis auf eine winzige Kleinigkeit voll des Lobes für dieses Buch. Das Auftauchen von gewissen halbmechanischen Kriegern hätte meiner Meinung nach nicht sein müssen. Ansonsten ein Meisterwerk des Genres und eine ganz klare Weiterempfehlung.

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Veröffentlicht am 30.01.2020

Entwaffnend ehrlich gegen den Instagram-Wahnsinn

UNFOLLOW!
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Nena Schink hat eine Rechnung offen. Und zwar mit der Social Media App Instagram.
Sie wagt den Blick hinter die Kulissen der Selbstdarsteller-Industrie, in die Social Media Welt und in sich selbst,denn ...

Nena Schink hat eine Rechnung offen. Und zwar mit der Social Media App Instagram.
Sie wagt den Blick hinter die Kulissen der Selbstdarsteller-Industrie, in die Social Media Welt und in sich selbst,denn Instagram kann dein Leben ganz schön kaputt machen.

Selten hat mich ein vermeintlich rat gebendes Buch so gepackt wie dieses. Nena Schink schafft es unfassbar ehrlich und auf den Punkt den Finger in die Wunde Instagram zu legen. Glaubhaft und selbstkritisch gibt sie Einblicke in ihr eigenes Instagram-Verhalten, deckt Klischees auf, die leider Realität sind und schafft es beides zu hinterfragen, zu beleuchten und zu überdenken.
Das Buch kommt nicht wie ein klassischer Ratgeber daher, sondern befasst sich wortgewandt, humorvoll und greifbar mit dem Thema hinter den Hashtags.

Unterteilt in 3 Abschnitte widmet sie sich ihrer Instagram-Vergangenheit, lässt uns an Fehltritten und ihrem Suchtverhalten teilnahmen und vermittelt in "Memos an sich selbst"" ihre Lösungswege und Vorsätze. Den sogenannten Bloggerinas und Influencern ist der zweite Teil des Buches gewidmet. In Interviews und Erfahrungsberichten, gewährt Schink dem Leser einen Blick hinter die Fassade, die teils schockiert, teils Klischees und Vorurteile bestätigt. Im letzten Abschnitt ruft sie dazu auf, sein eigenes Instagramverhalten zu überdenken und ggf. zu ändern, wirkt dabei aufklärend, aber nicht belehrend. Eigentlich schade, dass es so ein Buch geben muss, aber schön, dass es gedruckt wurde.

Unfollow rüttelt wach und gibt dem Leser Anlass die Selbstdarstellungen auf der Plattform, die Dauerwerbung und den Wert eines Instagramposts oder Influencers zu hinterfragen.
"Das Leben ist zu kurz für später!", also Instagram aus und Realität an!

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Veröffentlicht am 28.01.2020

Ich wollte dieses Buch lieben, aber...

Kreona
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Sayen hat außer ihrer Heimatstadt Taian noch nie etwas anderes gesehen. Mehr schlecht als recht schläft sie sich als Diebin durch. Als der König sie erwischt und man sie festnehmen will, verlässt Sayen ...

Sayen hat außer ihrer Heimatstadt Taian noch nie etwas anderes gesehen. Mehr schlecht als recht schläft sie sich als Diebin durch. Als der König sie erwischt und man sie festnehmen will, verlässt Sayen die Stadt und begibt sich auf die Suche nach einem legendären Buch, das dem Besitzer die Macht verleihen soll in die Zukunft zu schauen.
Auf der Suche nach den 5 Hinweisen, die zum Versteck des Buches führen sollen, besucht Sayen die merkwürdigsten Orte, stellt sich Gefahren, sich selbst, findet neue Freunde und erlebt die ein oder andere Überraschung.

Ich wollte dieses Buch so gerne lieben. Seit Monaten stand es auf meiner Wunschliste, bis ich es auf der Frankfurter Buchmesse verbunden mit einem kleinen Plausch mit der Autorin kaufte. Ich war sofort verliebt in das Cover und die liebevollen Illustrationen, Zeichnungen und Verzierungen. Optisch einfach ein wahres Meisterwerk.
Was den Inhalt betraf musste ich mich leider von meiner Euphorie verabschieden. Kreona und ich hatten unsere Probleme miteinander. Ich kam schwer ins Buch. Die Story packte mich nicht und plätscherte irgendwie so dahin. Mir fehlten die Details, die schmuckvollen Sätzen und das Unerwartete. Alles ging zu einfach. Probleme würden sofort gelöst. Orte, die Erwartungen schürten waren unwichtig, Figuren tauchten auf, hatten aber keinerlei Bedeutung für den Fortgang der Story. Ich tat mich wirklich schwer. Die ersten ca. 170 Seiten waren ein Kampf, denn ich wollte Kreona doch so gerne lieben.

Es ging bergauf. Die Story nahm ein wenig Fahrt auf. Kreona und ich näherten uns etwas an. Ich mochte die Figuren lieber, die Details wurden zahlreicher. Es entwickelte sich eine Geschichte - eine fantasievolle Geschichte, die wirklich Potenzial hat. Der es aber meiner Meinung nach an Wortgewalt und Bildhaftigkeit fehlt. Der Satzbau war zu einfach, Emotionen kamen mir zu kurz, Fäden wurden gewoben und dann fallen gelassen. Alles wirkte irgendwie nicht rund. Ich habe mich wirklich schwergetan.
Die Idee mit den Städten gefiel mir wirklich gut, doch hätte man diese deutlich mehr ausschmücken dürfen. Man hätte Sayen beim Beschaffen der Hinweise gerne mehr Steine in den Weg legen dürfen. Ich hätte mir mehr Emotionen gewünscht.

Das Ende des Buches hat dann nochmal alles gegeben und mich tatsächlich überrascht, doch der Gesamteindruck ist leider nur mittelmäßig geblieben.
Aufgrund des Cliffhänger-Endes ist es völlig unklar, ob ich die Fortsetzung, sollte sie denn Erscheinen, lesen möchte.
Vielleicht sollte Kreona irgendwann eine zweite Chance bei mir bekommen.

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Veröffentlicht am 06.01.2020

Ein Muss für alle Grishafans

Das Lied der Krähen
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Willkommen zurück im Grishaverse.
Wo sechs Außenseiter das schier Unmögliche wagen.

Mit seiner bunt zusammengewürfelten Mannschaft macht sich Meisterdieb Kaz Brekker auf die Reise einen Gefangenen aus ...

Willkommen zurück im Grishaverse.
Wo sechs Außenseiter das schier Unmögliche wagen.

Mit seiner bunt zusammengewürfelten Mannschaft macht sich Meisterdieb Kaz Brekker auf die Reise einen Gefangenen aus dem bestgesichertsten Gefängnis der Welt zu befreien.
Gier, der Wunsch nach Anerkennung und Rache sind dabei die Motivation seiner Crew und Reichtum und Ehre sollen die Belohnung für dieses wagemutige Abenteuer sein.
Doch selbst das gewiefteste Schlitzohr ist nicht auf alles vorbereitet und die Asse im Ärmel des besten Trickbetrügers sind irgendwann alle verbraucht.

Ich bin verliebt in Ketterdam. Verliebt in die Crew und verliebt in diese Story. Man sagt ja oft, aller Anfang ist schwer und so brauchte ich eine Weile, um in die Geschichte zu finden. Aber dann, konnte ich das Buch nicht mehr aus den Händen legen. Leigh Bardugo hat es geschafft eine Geschichte zu erschaffen, die den Zauber der Grisha-Trilogie aufnimmt, aber doch so ganz anders daherkommt. Packend und wendungsreich verschleppt sie uns ins holländisch anmutende Ketterdam, lässt uns in die finsteren Ecken des Barrels abtauchen, nimmt uns mit auf hohe See und in eine Festung, die ihresgleichen sucht. Aus den wechselnden Sichtweisen der Protagonisten erzählt, nimmt sie uns mit in die Gefühlswelt der Crew, zeigt uns deren Vergangenheit, deren Geschichten und macht sie somit greifbar und nahbar, weckt unser Mitgefühl oder unser Misstrauen, um dann doch wieder alles über den Haufen zu werfen.
Stimmungswechsel und Rückblenden sorgen für großartige Unterhaltung, die immer wieder unerwartete Wendungen mit sich bringt. Entertainment pur.

Ein Muss für alle Grishafans und die, die es noch werden wollen.

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Veröffentlicht am 04.12.2019

Sag was! Aber was? - Eine kleine Anleitung

Sag was!
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Rechtspopulistisch oder doch nur konservativ? Wo hört das eine auf? Wo fängt das andere an? Wie gehe ich damit um? Und wie sage ich was?

Dieser kleine, aber feine Ratgeber geht den Dingen auf den Grund. ...

Rechtspopulistisch oder doch nur konservativ? Wo hört das eine auf? Wo fängt das andere an? Wie gehe ich damit um? Und wie sage ich was?

Dieser kleine, aber feine Ratgeber geht den Dingen auf den Grund. Es wird klar abgegrenzt, was rechtspopulistisch ist und was nicht. Durch Tipps und Taktiken erhält man Anleitung zum höflichen argumentieren gegen rechts. Muster werden analysiert um aufgebrochen zu werden, Sicherheit im Umgang mit bestimmten Situationen wird vermittelt und man hat einen kleinen Leitfaden an der Hand, der weiß Gott kein Patentrezept für alle Diskussionen bietet, aber auf jeden Fall ein Anstoß ist, den Mund auf zu machen und etwas zu sagen, sich zu positionieren und gegen Hetze, Rassismus und Hass zu argumentieren.

Es ist heute wie damals extrem wichtig etwas zu sagen. Sich abzugrenzen. Sich zu positionieren. Wir werden damit nicht die extremen Populisten überzeugen können, aber wir können die Leute im Alltag in unserem Umfeld vielleicht dazu anregen über Aussagen nachzudenken, Gesagtes zu hinterfragen oder Meinungen zu überdenken.