Profilbild von wordfulbooks

wordfulbooks

Lesejury Star
offline

wordfulbooks ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit wordfulbooks über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 19.02.2021

Mein erster Justiz-Krimi

Die siebte Zeugin
0

Vom langweiligen Beamten zum Amokläufer in wenigen Minuten. Doch die Frage ist: Wieso?!
.
Nikolas Nölting verlässt morgens ganz normal das Haus, nur um kurze Zeit später in einer Bäckerei einen Mann zu ...

Vom langweiligen Beamten zum Amokläufer in wenigen Minuten. Doch die Frage ist: Wieso?!
.
Nikolas Nölting verlässt morgens ganz normal das Haus, nur um kurze Zeit später in einer Bäckerei einen Mann zu erschießen und zwei weitere zu verletzen. Keiner weiß, wieso er diese Tat begannen hat und sein Strafverteidiger Rocco Eberhardt steht vor einem Rätsel. Er ist sich sicher, dass es einen Grund für die Tat gab und setzt alles daran, diesen Grund herauszufinden.
.
Das Genre war neu für mich, hat aber genau die Anforderungen erfüllt, die ich in meinem Kopf daran hatte. Man kommt sehr gut in die Geschichte rein und durch die kurzen Kapitel aus verschiedenen Perspektiven erhält man eine breitgefächerte Darstellung der Geschehnisse. Das fand ich super, da das für mich immer den Spannungsbogen aufrecht erhält und man so auch mit den Figuren sympathisieren oder ihre Motive nachvollziehen konnte.
Man erfährt viel über die Hintergründe einer Verhandlung, über Zeugenvernehmung, Gutachten und Gedanken eines Strafverteidigers. Genau das stelle ich mir unter einem Justiz-Krimi vor.
.
Zur Mitte hin wurde der Krimi für mich etwas zu langatmig, da mir in diesen 60-70 Seiten dann doch ein bisschen die Gerichtsverhandlung oder ein interessanter Wendepunkt gefehlt hat. Doch das hat sich schnell wieder gelegt und das Ende war dann wirklich super.
.
Der Epilog lässt mich auf jeden Fall freudig den nächsten Teil erwarten!
Ich vergebe dem Justiz-Krimi 4 Sterne.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 13.02.2021

Brutal ehrlich und richtig gut!

Career Suicide
0

„Aber eine Welt außerhalb der Tokio-Blase kannte ich nicht. Als Teenager, die Schule abgebrochen, um Rockstar zu werden, hatte ich nie gelernt, ein eigenständiger Mensch zu sein. Wer bin ich eigentlich, ...

„Aber eine Welt außerhalb der Tokio-Blase kannte ich nicht. Als Teenager, die Schule abgebrochen, um Rockstar zu werden, hatte ich nie gelernt, ein eigenständiger Mensch zu sein. Wer bin ich eigentlich, und was mache ich hier?“
.
Bill Kaulitz, das Gesicht der Band Tokio Hotel. Von den einen geliebt, von anderen gehasst. Aufgefallen ist er grundsätzlich schon immer.
Mit gerade mal 15 Jahren stürmte der Sänger der Band die Charts mit „Durch den Monsun“, der Beginn einer absoluten Erfolgsgeschichte, die am Ende so gefährlich wurde, dass Bill mit seinem Bruder Tom nach LA flüchtet, von wo aus er auf die ersten dreißig Jahre seines Lebens zurückblickt und mal wieder feststellt: Anderssein ist schön, ist richtig!
.
Ich durfte „Career Suicide“ von Bill Kaulitz als Rezensionsexemplar lesen und habe mich mega gefreut. Als Jugendliche war ich Tokio Hotel-Fan. Definititv NICHT so ein kreischender Teenie, der überall nachgereist ist und heulend vor Hotels stand um ein Kind von Bill oder Tom zu wollen. Aber die Lieder konnte ich alle auswendig und auf einem Konzert war ich natürlich auch. Dementsprechend hat mich die Geschichte aus Bills Sicht natürlich mega interessiert. Ich wusste ja aus den Medien, dass das am Ende alles etwas „too much“ war, aber damals war ich schon nicht mehr so der Fan und habe das alles nur halbwegs mitbekommen. Umso krasser war die Biographie für mich.
.
Das Vorwort? Puhh, sehr verwirrend. Da hatte ich schon echt Angst, dass das so jetzt 400 Seiten weitergeht. Aber dann ging Bills Geschichte los. So brutal ehrlich und genial, dass ich sie in zwei Tagen durchgelesen hatte.
Bill verschweigt nichts, weder die Kindheit in ärmlichen Verhältnissen und als Mobbingopfer für einige Kinder, noch den krassen Aufstieg, das knallharte Musikbusiness und welche Folgen damit einhergegangen sind. Ich kann mir durchaus vorstellen, dass er sich mit dem Buch nicht nur Freunde gemacht hat. Aber eben genau das macht die Geschichte aus. Er schreibt so offen über wirklich alles, dass man ihm das auch abkauft. Selbst die unschönen Dinge. Und wenn es doch nun mal so war, dass irgendwann ohne Drogen nichts mehr ging, der Erfolg einfach zu viel wurde und man nach LA gezogen ist um „klein zu werden“? Dann steht das eben auch so drin. Warum soll man das umschrieben, nur damit für einige Mädels nicht die Wunschvorstellung der perfekten Teenie-Stars platzt?!
.
Bills ersten dreißig Jahre lassen einen viel nachdenken, überdenken und trotzdem wieder in die alten Teeniejahre zurückversetzen und mir persönlich wurde mal wieder klar, dass Ruhm und Erfolg nicht alles sind und wie schön es doch sein kann, eben kein Promi zu sein.
Schade, dass das Vorwort so seltsam war, vielleicht bin ich aber auch einfach nicht intelligent genug dafür. Von mir gibt es 4 Sterne.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 11.02.2021

Was ein mega Auftakt!

Schlüssel 17 (Tom-Babylon-Serie 1)
0

Manchmal glaubst du, die Vergangenheit hinter dir gelassen zu haben. Bis du merkst, dass sie dich wieder eingeholt hat.
.
In der Kuppel des Berliner Doms hängt eine grausam zugerichtete Leiche mit schwarzen ...

Manchmal glaubst du, die Vergangenheit hinter dir gelassen zu haben. Bis du merkst, dass sie dich wieder eingeholt hat.
.
In der Kuppel des Berliner Doms hängt eine grausam zugerichtete Leiche mit schwarzen Flügeln. Schnell stellt sich heraus, dass es die berühmte Dompfarrerin Brigitte Riss ist. Um den Hals trägt sie einen Schlüssel mit einer eingeritzten Zahl 17. Tom Babylon vom LKA ist sprachlos. Denn genau mit diesem Schlüssel ist vor vielen Jahren seine kleine Schwester verschwunden. Schnell stellst sich heraus, dass Toms Vergangenheit damit zutun hat und eine perfide Mörderjagd beginnt.
.
Super spannend und grausam steigt man in das Buch ein und so geht es auch durchweg weiter. Ich bin nur so durch die Seiten geflogen und musste mich wirklich zurückhalten, nicht doch schon in den nächsten Abschnitt reinzulesen. Raabe schafft es, dass man in alle Richtungen Vermutungen anstellt, spekuliert und sich immer wieder fragt, wer denn nun tatsächlich dahintersteckt und was es mit dem mysteriösen Schlüssel und Toms Schwester auf sich hat. Einige Kapitel spielen in der Vergangenheit, was jedoch nur noch mehr Fragen aufwirft (nicht im negativen Sinn).
Die Charaktere Tom Babylon und die Psychologin Sita Johanns haben mir sehr gut gefallen, ein super Team, jeder mit seinen eigenen dreckigen Geheimnissen. So muss das sein.
Das Ende war mir in einigen Punkten leider ein kleines bisschen zu offen, das habe ich mir runder erhofft.
.
Wenn ihr ein Buch sucht, wo man wirklich bis zum Schluss im Dunklen tappt, seid ihr hier genau richtig! Von mir gibt es 4,5 Sterne und eine klare Leseempfehlung.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 06.02.2021

Ein solider Roman - aber kein Thriller!

Der Tausch – Zwei Frauen. Zwei Tickets. Und nur ein Ausweg.
0

Zwei Frauen. Zwei Tickets. Und nur ein Ausweg.
.
Claire lebt in einer gewalttätigen Ehe und ihr größter Wunsch ist es, irgendwo ein ganz neues Leben aufzubauen. Am Flughafen lernt sie Eva kennen, die ihrem ...

Zwei Frauen. Zwei Tickets. Und nur ein Ausweg.
.
Claire lebt in einer gewalttätigen Ehe und ihr größter Wunsch ist es, irgendwo ein ganz neues Leben aufzubauen. Am Flughafen lernt sie Eva kennen, die ihrem Mann Sterbehilfe geleistet hat und nun Angst davor hat, zurück nach Kalifornien zu fliegen. Kurzerhand beschließen die beiden, die Tickets zu tauschen, um ein neues Leben zu starten. Doch als Claire in Kalifornien ankommt, merkt sie schnell, dass Eva nicht die ganze Wahrheit erzählt hat…
.
Vorab habe ich schon gehört, dass „Der Tausch“ von Julie Clark (ad/Rezensionsexemplar) kein Thriller sei, weswegen ich auch nicht mit so einer Erwartung an das Buch herangegangen bin. Und dementsprechend war es dann auch garnicht mal soo schlecht.
.
Die Idee an sich? SUPER! Mir hat der Gedanke total gut gefallen und ich war mir sicher, dass es trotz falscher Genrewahl super spannend wird. Wer hat was ausgefressen? In welche Scheiße ist Claire geflogen? Was hat Eva verbrochen? Fragen über Fragen, die dann meist eher unbefriedigend beantwortet wurden. Mir war Evas Teil einfach etwas zu langatmig und die Story, warum sie verschwinden wollte ein wenig zu normal. Da habe ich mehr erwartet.
Claires Geschichte hat mir an sich gut gefallen und man hat ihr die Angst, entdeckt zu werden, wirklich abgekauft. Ihren Part der Geschichte habe ich auf jeden Fall lieber gelesen.
.
Die Story startet am Tag der Begegnung am Flughafen und während Claires Geschichte weiter geht, wird Evas Story von hinten aufgearbeitet. Das fand ich an sich nicht schlecht und trotz der manchmal langweiligen Teile, bin ich sehr gut durch die Seiten gekommen, da der Schreibstil für mich angenehm war.
.
Kein Highlight, aber sicherlich auch kein Flop. Eine Geschichte mit viel Potenzial, das hier leider nur teilweise ausgeschöpft wurde. Von mir gibt es 3 Sterne.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 06.02.2021

Ein mega Psychothriller

Woman in Cabin 10
0

Wir alle tragen unsere Dämonen mit uns herum. Stimmen, die uns zuflüstern, dass wir nichts taugen. Vielleicht stimmt das. Vielleicht flüstern meine nur lauter.
.
Lo Blacklock möchte die Karriereleiter ...

Wir alle tragen unsere Dämonen mit uns herum. Stimmen, die uns zuflüstern, dass wir nichts taugen. Vielleicht stimmt das. Vielleicht flüstern meine nur lauter.
.
Lo Blacklock möchte die Karriereleiter nach oben klettern. Eine Reise auf dem Luxusschiff „Aurora Borealis“ soll ihr dabei helfen. Doch schon in der ersten Nacht erwacht sie von einem Schrei und hört kurz darauf, wie etwas ins Wasser geworfen wird. Als sie dann noch Blut auf der Veranda entdeckt ist für sie klar, dass ein Mord geschehen ist. Doch die Nachbarkabine war nie belegt, obwohl Lo sich sicher ist, dass sie erst am Vortag mit einer jungen Frau aus Kabine 10 gesprochen hat. Keiner möchte Lo glauben und sie hat keine Beweise. Was ist wirklich in der Nacht geschehen?
.
Das Buch fängt direkt spannend und beklemmend an und man kommt sehr gut in die Story rein. Auch ohne viel Blut erzeugt die Autorin durchweg eine Gänsehaut-Stimmung, wodurch man das Buch am liebsten an einem Tag durchsuchten möchte.
Die Geschichte ist aus Los Sicht geschrieben und man kann ihre Verzweiflung komplett nachvollziehen. Sie vertraut sich immer mehr Leuten an und der Leser zweifelt immer mehr daran was Fantasie und Wirklichkeit ist. Das hat mich echt super gefallen, da man am Ende wirklich nicht mehr weiß, was man glauben soll.
Das Buch ist in acht Teile unterteilt und am Ende jedes Teils liest man einen Zeitungsartikel, Chatverläufe oder E-Mails, die noch mehr Verwirrung stiften - aber definitiv im positiven Sinne!!
.
Ich werde auf jeden Fall weitere Bücher der Autorin lesen und gebe diesem Psychothriller gerne 5 Sterne und spreche eine klare Leseempfehlung aus.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere