[...] In meinem Kopf war es noch nie so schön. Du hast mein Herz entkorkt. [...]
Flaming Clouds – Der Himmel in deinen FarbenMeine Meinung:
Bei „Flaming Clouds - Der Himmel in deinen Farben“ handelt es sich um das Debüt der Autorin und zugleich den Reihenauftakt der „Above The Clouds“-Trilogie. Es war eins der Bücher auf das ...
Meine Meinung:
Bei „Flaming Clouds - Der Himmel in deinen Farben“ handelt es sich um das Debüt der Autorin und zugleich den Reihenauftakt der „Above The Clouds“-Trilogie. Es war eins der Bücher auf das ich mich 2021 sehr gefreut habe. Das Buchcover (absoluter Eye-Catcher) sowie der Klappentext (weckte sofort die Neugier) sprachen mich in der Programmvorschau des Verlages direkt an. Dazu kam auch noch das Setting und der Hintergrund, dass die Autorin selbst einen Bezug zum Berufsbild aufwies. Gabriella Santos de Lima arbeitete selbst als Flugbegleiterin, was somit vermuten ließ, dass sie über das nötige Know-How verfügte und uns die Welt der Flugbegleiter und Piloten authentisch näher bringen würde. Das Setting war Auslöser für gewisse Erwartungen. Ich hoffte u.a. auf romantische und magische Momente über den Wolken sowie außerhalb des Flughafens, auf ein „bisschen“ Drama als stilistisches Mittel zur Aufrechterhaltung des Spannungsbogens, auf eine tiefgründige Beziehung und auf „Fernweh-Momente“. Doch vielleicht waren meine Erwartungen eine Nummer zu hoch und auch der Grund dafür, dass ich letztendlich ein bisschen enttäuscht vom Reihenauftakt war.
Der Einstieg in die Geschichte verlief zunächst sehr holprig. Ich musste mich erst an den poetischen Schreibstil von Gabriella Santos de Lima gewöhnen. Doch nach dem ersten Drittel des Buches hatte ich mich schließlich in die Geschichte eingefunden.
Ich finde es wirklich bemerkenswert, dass die Autorin über so einen kunstvollen und poetischen Schreibstil verfügt. Sie verleiht dadurch den einzelnen Szenen „Farbe“ und bietet den Emotionen und Gegebenheiten Raum um sich zu entfalten. Dennoch tat ich mir zu Beginn wirklich schwer. Verglichen mit anderen Werken aus dem Genre handelte es sich hier um keinen „gewöhnlichen“ New Adult- Roman (keinesfalls abwertend!) - auch wenn die Protagonisten sich im dafür typischen Alter befanden - sondern vielmehr um anspruchsvolle Belletristik. Wenn man bisher einen flüssigen und zugleich lockeren Schreibstil gewöhnt war, ist es natürlich eine Umstellung und bedarf einer gewissen Zeit um sich darauf einzulassen. Da treffen wirklich zwei unterschiedliche Welten aufeinander.
Durch diesen Schreibstil liegt natürlich der Fokus stärker auf der sprachlichen Komponente als auf dem Setting, den Charakteren und den jeweiligen Gefühlslagen. Die „Farbe“, die Gabriella Santos de Lima mit ihrem besonderen Schreibstil der Story verleiht, entzieht sie wiederum den Hauptprotagonisten, wodurch diese eher blass daherkommen. Die Aufmerksamkeit liegt somit leider mehr auf dem Schreibstil als auf den Aspekten, die gute Romane auszeichnen. (Story, Charaktere, Emotionen, ...)
Der Grundgedanke von der Flugbegleiterin, die lieber ein Mathematikstudium an der bekannten Oxford-University absolvieren würde und dem aus gehobenen Kreisen kommenden Pilot, der die „Familientradition“ weiterführt, obwohl er doch schon vor so langer Zeit sein Herz an die Kunst verloren hat, gefiel mir sehr. Was jedoch daraus gemacht wurde, kann ich leider nur als ein nicht vollkommen ausgeschöpftes Potenzial bezeichnen. Ich hätte z.B. so gerne erfahren, welche Sonnen- und Schattenseiten das Leben in diesen Berufsgruppen mit sich bringen oder wie sich diese Berufe auf die Beziehung und das Privatleben auswirken.
Info: Jeder Band der „Above The Clouds“-Trilogie kann unabhängig voneinander gelesen werden, da alle Handlungen des jeweiligen Bandes in sich abgeschlossen sind und jeder die Geschichte eines anderen Paares beinhaltet. Gabriella Santos de Lima entschied sich dafür ihrer Leserschaft die Geschichte aus wechselnden Perspektiven beider Protagonisten näherzubringen, wodurch sie diese sowohl teil an der Gedanken- und Gefühlswelt von Olivia als auch von Nick haben lässt.
Fazit: Leider verlor die Story - wie bereits oben erwähnt - durch den sehr ausschmückenden und poetischen Schreibstil der Autorin den Platz im „Scheinwerferlicht“. Die Handlung sowie die Charaktere rückten eher in den Hintergrund. Ich hoffe sehr, dass sich dies mit den folgenden Bänden ändern wird.
Anmerkung: Ich möchte mich an dieser Stelle nochmals beim Verlag für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplars bedanken.