Cover-Bild Der Weg der verlorenen Träume
14,00
inkl. MwSt
  • Verlag: edition oberkassel
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 500
  • Ersterscheinung: 17.05.2018
  • ISBN: 9783958131347
Rebecca Michéle

Der Weg der verlorenen Träume

Masuren, Ostpreußen – 1918: Trotz zahlreicher Entbehrungen führt die junge Hedwig ein glückliches Leben. Nach der Heirat mit einem aufstrebenden Musiker und der Geburt zweier Kinder muss sie jedoch ihren eigenen Weg im Leben gehen. Als Hedwig sich endlich angekommen fühlt, zerstört das nahende Ende des 2. Weltkrieges alles. Hedwig und ihrer Tochter Margarethe gelingt die Flucht nach Norddeutschland. Dort kämpfen die beiden Frauen um ein neues Glück, doch auch Margarethes Leben verläuft nicht gradlinig …
Der Weg der verlorenen Träume ist die Geschichte zweier Frauen, die stark und mutig allen Widerständen, die das Schicksal ihnen aufzwingt, trotzen und sich dabei nie selbst verleugnen.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.03.2019

Zwei starke Frauen

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Über das Buch:
Masuren, Ostpreußen – 1918: Trotz zahlreicher Entbehrungen führt die junge Hedwig ein glückliches Leben. Nach der Heirat mit einem aufstrebenden Musiker und der Geburt zweier Kinder muss ...

Über das Buch:
Masuren, Ostpreußen – 1918: Trotz zahlreicher Entbehrungen führt die junge Hedwig ein glückliches Leben. Nach der Heirat mit einem aufstrebenden Musiker und der Geburt zweier Kinder muss sie jedoch ihren eigenen Weg im Leben gehen. Als Hedwig sich endlich angekommen fühlt, zerstört das nahende Ende des 2. Weltkrieges alles. Hedwig und ihrer Tochter Margarethe gelingt die Flucht nach Norddeutschland. Dort kämpfen die beiden Frauen um ein neues Glück, doch auch Margarethes Leben verläuft nicht gradlinig …
Der Weg der verlorenen Träume ist die Geschichte zweier Frauen, die stark und mutig allen Widerständen, die das Schicksal ihnen aufzwingt, trotzen und sich dabei nie selbst verleugnen. (Quelle: www.amazon.de" target="_blank">www.amazon.de)

Über die Autorin:
Rebecca Michéle wurde geboren 1963 in Süddeutschland, lebt mit Mann und zwei Kater in der Nähe von Stuttgart. Seit dem Jahr 2000 widmet sie sich ausschließlich dem Schreiben. Bisher sind 35 Romane und zahlreiche Kurzgeschichten in verschiedenen Genres erschienen – auch unter den Pseudonymen Ricarda Martin, Michelle Ross und Mia Richter. Seit ihrer Jugend beschäftigt sich die Autorin mit der Historie, bereist alle Schauplätze und legt großen Wert auf eine intensive Recherche. Mindestens einmal im Jahr reist sie auf die britische Insel und recherchiert Schauplätze und Hintergründe ihrer Romane und ist regelmäßig in Großbritannien unterwegs. Rebecca Michéle ist Mitglied in folgenden Autorenverbänden: Verband Deutscher Schriftsteller und Schriftstellerinnen, DELIA, Das Syndikat, Mörderische Schwester, Homer. (Quelle: www.amazon.de" target="_blank">www.amazon.de)

Meine Meinung:
Rebecca Michele hat einen sehr berührenden Roman geschrieben, welcher auf der wahren Geschichte ihrer Mutter und Großmutter beruht. Ein eindrucksvolles Zeugnis zweier starker, selbstbewusster Frauen in einer äußerst schwierigen Zeit.
Das Cover und auch der Klappentext sind wenig aussagekräftig bzw. ausbaufähig. Hätte ich die Autorin nicht gekannt, so hätte ich sicher nicht zu dem Buch gegriffen. Hier sollte der Verlag unbedingt nachlegen und sich in Sachen Marketing etwas mehr bemühen. Denn die Gefahr, dass durch die Aufmachung viele potenzielle Leserinnen nicht zu diesem Buch greifen halte ich für hoch.
Der Roman beschreibt die Lebensgeschichte von Hedi (Mutter) und Grete (Tochter). Der Roman beginnt am Ende des 1. Weltkrieges, schildert die Situation in der Weimarer Republik, den Aufstieg Hitlers, den zweiten Weltkrieg, die Flucht aus Masuren und den Neuanfang in Deutschland. Somit ist klar, dass die Autorin hier nur einzelne zentrale Episoden schildern und darstellen kann. Sowohl Zeitsprünge, als auch Zeitraffungselemente finden sich in diesem Roman, grundsätzlich wird der Roman aber chronologisch erzählt. Durch die Beschränkung auf wichtige Episoden, bleibt auch die Spannung in diesem Roman auf einem konstant hohen Niveau. Es wird eigentlich nicht langweilig und die Seiten fliegen nur so dahin.
Sowohl Hedi als auch Grete wachsen einem beim Lesen immer mehr ans Herz. Sie sind zwei starke Persönlichkeiten, wohin gegen gerade die Männer in keinem guten Licht erscheinen, dies mag auf Tatsachen beruhen, allerdings muss man aufgrund der Personenkonstellation und dem Fokus von einem klaren Frauenroman sprechen und weniger von einer Familiensaga. Denn das Schicksal der Männer bleibt teilweise unklar. Ich habe beim Lesen dieses Romans wieder sehr viel gelernt und danke der Autorin für ihre Recherche und schönen Anekdoten. Der Schreibstil der Autorin ist wie immer sehr flüssig und gut zu lesen, allerdings hätte ich mir manchmal etwas mehr beschreibende Elemente gewünscht, aber dies ist mit Sicherheit Geschmacksache.
Ein insgesamt gelungener Roman, dem ich sehr viele Leserinnen wünsche, denn es darf nie vergessen werden, was Frauen wie Grete und Hedi durchgemacht haben, während die Männer an der Front oder in Gefangenschaft waren.
Ich danke der Edition Oberkassel und NetGalley DE für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars.

Veröffentlicht am 11.01.2019

Ein wundervoller und berührender Roman

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Kurzmeinung: Berührende Familiengeschichte, Authentisch und hervorragend recherchiert.
Eine bewegende Familiengeschichte die unter die Haut geht

Inhaltsangabe : Quelle , www.edition-oberkassel.de



Masuren, ...

Kurzmeinung: Berührende Familiengeschichte, Authentisch und hervorragend recherchiert.
Eine bewegende Familiengeschichte die unter die Haut geht

Inhaltsangabe : Quelle , www.edition-oberkassel.de



Masuren, Ostpreußen – 1918: Trotz zahlreicher Entbehrungen führt die junge Hedwig ein glückliches Leben. Nach der Heirat mit einem aufstrebenden Musiker und der Geburt zweier Kinder muss sie jedoch ihren eigenen Weg im Leben gehen. Als Hedwig sich endlich angekommen fühlt, zerstört das nahende Ende des 2. Weltkrieges alles. Hedwig und ihrer Tochter Margarethe gelingt die Flucht nach Norddeutschland. Dort kämpfen die beiden Frauen um ein neues Glück, doch auch Margarethes Leben verläuft nicht gradlinig …
Der Weg der verlorenen Träume ist die Geschichte zweier Frauen, die stark und mutig allen Widerständen, die das Schicksal ihnen aufzwingt, trotzen und sich dabei nie selbst verleugnen.


Meine Meinung zur Autorin und Buch

Rebecca Michèle, ist mit ihrer eigenen Familiengeschichte ein großartiges und berührendes Werk gelungen, sehr Authentisch und dicht. Eine Geschichte die mir unter die Haut ging, und nicht unberührt lies. Es ist ein Zeitzeugnis mit einer unserer dunkelsten Epochen, die sie wieder gibt. Da der Roman auf wahren Tatsachen und der Lebensgeschichte ihrer Familie beruht, geht er einem beim Lesen doch sehr nach, und beschäftigt einem, macht nachdenklich. Sie erzählt ihn aus den Erinnerungen ihrer Großmutter Hedwig und ihrer Mutter Margarete heraus, eine Leben ohne Happy End, das war diesen Frauen nicht vergönnt. Alles ist ungeschönt und ungeschminkt wiedergeben, dafür Danke ich der Autorin und ihrer Familie, für ihren Mut sie uns preiszugeben. Der Schreibstil ist sehr Bildhaft, flüssig und ergreifend, ihre Figuren und deren Leben sind sehr Authentisch wiedergeben. Sensburg, die Masuren, Ostpreußen alles sieht man deutlich vor sich und versteht den Schmerz der Menschen, ihre geliebte Heimat vor dem nahenden Feind zu verlassen.


Ich habe die Frauen der Mahnsteins für ihre Kraft, Stärke und unerschütterlichen Glauben und Mut bewundert. Auch Urgroßmutter Auguste hatte es mir angetan, Hedwig ihre Tochter, die einen eisernen Willen besitzt, und für ihren Traum Schneiderin zu werden kämpft, auch die Enkelin die Margarete tritt in die Fußstapfen ihrer Mutter Hedwig. Frauen die aufstehen wenn sie gefallen sind. Sie kämpfen wie eine Löwin für ihre Familie, und beherzigen den Spruch „ Ein Ostpreußisches Mädchen weint nicht“ Viele Schicksalsschläge müssen die Frauen hinnehmen, besonders Hedwig und ihre Tochter Margarete, die nicht das goldene Los mit ihren Männern gezogen haben. Hedwig, die sich gegen die Nazis stellt, und zu den Juden steht, muss bitter dafür büßen. Aber sie wäre nicht Hedwig, und rappelt sich wieder auf, und behält ihre wahre Gedanken über die Nazis, von nun an für sich. Als der Krieg verloren ist, muss die Familie vor den nahenden Russen fliehen, mitten im bitterkalten Winter, eine dramatische Flucht beginnt, ich musste oft innehalten, und an die Frau meines Onkels denken, die auch mit Großmutter und Schwester aus Königsberg fliehen musste. Ich sah alles deutlich vor mir und war mehr als erschüttert, was all diese Menschen auf der Flucht erleiden mussten. Eine Geschichte die man unbedingt lesen sollte, und ich hoffe das die nachfolgenden Generationen, so etwas nicht erleben müssen.

Wie schreibt sie im Vorwort:

Dieses Buch widme ich meiner Großmutter und meiner Mutter, beide geboren in Sensburg Ostpreußen....

…. und den Millionen von Frauen, Männern und Kindern, denen durch einen furchtbaren Krieg,

durch Flucht und Vertreibung die Möglichkeit genommen wurde, ihre Träume zu verwirklichen.

Veröffentlicht am 26.07.2018

Ein bewegendes Zeitzeugnis

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Masuren, Ostpreußen 1918: Der erste Weltkrieg ist endlich vorüber, aber er hat auch seine Spuren in der ostpreußischen Familie Mahnstein hinterlassen. An der jungen Hedwig, eine der Mahnstein-Töchter, ...

Masuren, Ostpreußen 1918: Der erste Weltkrieg ist endlich vorüber, aber er hat auch seine Spuren in der ostpreußischen Familie Mahnstein hinterlassen. An der jungen Hedwig, eine der Mahnstein-Töchter, bleibt zudem viel Verantwortung für ihre jüngeren Geschwister hängen, da die Mutter kränklich ist. Dennoch verfolgt sie gegen alle Widerstände ihren Traum von einer Ausbildung als Schneiderin, obwohl es zur damaligen Zeit verpönt war, dass Frauen einer Arbeit nachgingen. Auch durch ihre Heirat mit einem aufstrebenden Musiker und der Geburt zweier Kinder denkt Hedwig nicht ans Aufgeben, obwohl sie es mit ihren Schwiegereltern alles andere als leicht hat.
Als Hedwig endlich ihre Ziele verwirklicht sieht, zerstört der Zweite Weltkrieg alles, was sich die Familie aufgebaut hat.

Diesmal entführt die Autorin die Leser nicht auf die britischen Inseln, sondern in das Ostpreußen der Weimarer Republik und des anschließenden Dritten Reichs. Dabei erzählt sie eine ergreifende und bewegende Familiengeschichte, in deren Mittelpunkt Hedwig Mahnstein und später ihre Tochter Margarethe steht. Sie erzählt von Hedwigs Kampf gegen die gesellschaftlichen Zwänge ihrer Zeit, die das Ziel der Frauen in einer Heirat und ihren Platz am heimischen Herd und bei ihren Kindern sehen. Man muss Hedwig bewundern, mit welcher Stärke und Vehemenz sie ihren Weg verfolgt. Überhaupt kristallisiert sich immer mehr heraus, dass die Mahnstein-Frauen Kämpferinnen und auch stolz darauf sind. Gerade für Margarethe ist das Durchhaltevermögen der Frauen ihrer Familie immer wieder ein Vorbild, sich nicht unterkriegen zu lassen.

Ganz stark ist die Darstellung der Charaktere: sie sind sehr vielschichtig gezeichnet und immer wieder für Überraschungen gut. Besonders widersprüchlich empfand ich dabei den Vater von Hedwig, der sich überhaupt nicht damit anfreunden kann, dass seine Tochter einen Beruf und die Selbständigkeit anstrebt, aber ihr dennoch in wirklich gefährlichen Situationen den Rücken stärkt.
Oder auch Hedwigs Bruder Karl, der sich desillusioniert von der Politik der Weimarer Republik empfänglich für die Propaganda von Hitler zeigt, was beim Rest der Familie auf Unverständnis stößt. Und doch, wenn es darauf ankommt, beweisen die Mahnsteins, dass sie eine Familie sind.

Zwiespältig hat mich auch Hedwigs späterer Ehemann zurückgelassen, der zwar Hedwig in ihren Träumen unterstützt, wenn es jedoch um seine eigenen Lebensziele geht, äußerst egoistisch vorgeht. Albert ist einfach zu leichtlebig und zu optimistisch, ganz das Gegenteil der starken Hedwig, die ihm jedoch viel zu lange alles durchgehen lässt.

Die Geschichte endet nicht mit der nervenaufreibenden Flucht aus Ostpreußen am Ende des Zweiten Weltkriegs, vielmehr begleitet der Leser Hedwig und Margarethe noch viele Jahre durch das Nachkriegsdeutschland und die Bundesrepublik und erlebt dabei einige Momente, die man schon als kleine Wunder bezeichnen kann.

Sehr interessant ist aber auch das Nachwort der Autorin, das für mich eine Überraschung bereithielt. Und wieder mal zeigt, dass das Leben die spannendsten und unglaublichsten Geschichten erzählt.

Veröffentlicht am 25.07.2018

Was ist aus den verlorenen Träumen geworden?

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In " Der Weg der verlorenen Träume" , erzählt die Autorin Rebecca Michéle sehr einfühlsam und ungeschönt, die Geschichte ihrer aus den Masuren stammende Familie, die aus ihrer geliebten Heimat flüchten ...

In " Der Weg der verlorenen Träume" , erzählt die Autorin Rebecca Michéle sehr einfühlsam und ungeschönt, die Geschichte ihrer aus den Masuren stammende Familie, die aus ihrer geliebten Heimat flüchten mussten.



Beginnend im Jahr 1918 mit ihrer Großmutter Hedwig, lernen wir ihr Leben und dessen Familie kennen. Der erste Weltkrieg ist beendet und alle legen die Hoffnung in die Zukunft. Hedwig hat ein schweres Päckchen zu tragen, neben ihrer Ausbildung zur Schneiderin, kümmert sie sich auch um den Haushalt und ihre Geschwister. Doch sie macht es gerne, denn die Familie ist ihr wichtig. Die Mutter von Hedwig ist oft krank und geschwächt um die Familie am laufen zu halten. Trotz allem erlebt Hedwig mit ihren Geschwistern eine schöne Zeit in ihrer Heimat.

Auch Jahre später, als der Nationalsozialismus seinen Aufschwung erlebt, geht es den Menschen in den Masuren noch gut. Berlin und Adolf Hitler sind weit weg und keiner ahnt auch nur im geringsten, welch gräßliche und unheilbringende Zeit auf sie zukommen wird.

Ein Freund von Hedwig, Albert, lebt seinen Traum Musiker zu werden. Er hilft Hedwig ihren Traum, Schneidermeisterin zu werden, in die Wirklichkeit umzusetzen. Später verlieben sie sich und kommen sich näher, oder ist es nur geglaubte Liebe? Jedenfalls bleibt es nicht ohne Folgen und Hedwig wird schwanger. Es wird geheiratet und Hedwig hofft auf ein harmonisches Familienleben. Doch schnell muss sie feststellen, dass sie auf sich allein gestellt ist. Auch nach der Geburt des zweiten Kindes ändert sich nichts daran, nicht einmal von die Schwiegereltern bei den sie lebt, bekommt sie Unterstützung.

Doch als das Ende des 2. Weltkrieges schon fast greifbar ist, droht Gefahr von der immer näher rückenden roten Armee. So bleibt Hedwig nichts anderes übrig mit ihren Kindern und ihrer Mutter zu flüchten.

Sind all ihre Träume verloren, oder werden sie nach der Flucht und Ende des Krieges, neu beginnen können?



Meine Meinung:

Leider gibt es zigtausende solcher Schicksale, wie es die Familie Mahnstein erleben musste. Ich habe schon viele Bücher gelesen bei den all die Gräueltaten des Krieges thematisiert wurden. Und doch bin ich immer wieder über jedes einzelne Leid entsetzt und tief berührt. Es macht einem immer wieder aufs Neue bewusst, dass solch eine schreckliche Zeit nie wieder kommen darf.

Für die Autorin stelle ich es mir unwahrscheinlich schwer vor, über das Leben ihrer Großmutter und Mutter zu schreiben. Es ist doch ein gewisse Verarbeitung der Vergangenheit. Ich finde, sie hat es großartig gemacht, mit viel Einfühlungsvermögen und einem bildhaften Schreibstil, nimmt man am Leben von Hedwig und Margarethe teil. Es sind zwei starke Frauen, die alles materielle verloren hatten, aber niemals ihren Stolz. Und das habe ich sehr bewundert, zu viele haben im und nach dem Krieg den Mut verloren. Doch sie haben immer nach vorne geschaut, egal wieviel Entbehrungen es gab. Es gab einen Satz in der Familie....die Mahnsteinfrauen weinen nicht.....! Die Liebe zueinander hat ihnen immer Halt geben und alles durchstehen lassen.

Es ist nicht wie bei einer Liebesgeschichte, wo es ein typisches Happyend gibt, so etwas gab es nicht in dieser schrecklichen Zeit. Es ist die Geschichte einer Familie mit all dem Glück und Leid das sie erlebt haben. Da gehört auch der Verlust geliebter Menschen dazu, sich Heimatlos zu fühlen und in einer neuen Umgebung ( Heimat) akzeptiert zu werden. Mit all seinen Widrigkeiten ein neues Leben aufzubauen und nie die Hoffnung aufzugeben.

All dass hat Rebecca Michéle liebevoll zum Ausdruck gebracht. Immer wenn ich solche Bücher gelesen habe, bleiben sie mir für lange Zeit im Gedächtnis und machen mich nachdenklich.

Eine absolute Leseempehlung, anders kann ich nicht.

Veröffentlicht am 21.07.2018

Starke Frauen

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Masuren, 1918: Die junge Hedwig hat es nicht leicht. Neben ihrer Ausbildung muss sie sich auch noch um die kranke Mutter und ihre jüngeren Geschwister kümmern. Gerne hätte sie das Geschäft ihrer Meisterin ...

Masuren, 1918: Die junge Hedwig hat es nicht leicht. Neben ihrer Ausbildung muss sie sich auch noch um die kranke Mutter und ihre jüngeren Geschwister kümmern. Gerne hätte sie das Geschäft ihrer Meisterin übernommen, als diese schließen muss. Aber ihr dominanter Vater lässt das nicht zu. Dann lernt Hedwig Albert kennen. Sie wird schwanger und muss heiraten. Das Leben wird nicht leichter für sie, denn Albert geht seiner Wege und Hedwig muss sehen, wie sie sich und ihre Kinder durchbringt. Die politischen Verhältnisse gefallen ihr nicht, aber sie muss sich anpassen, um ihre Familie nicht zu gefährden. Sie übersteht auch den zweiten Weltkrieg und flieht kurz vor dem Ende vor der Roten Armee mit ihrer Tochter Margarethe von Masuren nach Westen. Sie erleben Schreckliches und überstehen auch das. Sie baut sich ein neues Leben auf und muss auch hier mit Widrigkeiten fertig werden.
Es ist die Geschichte ihrer Familie, die Rebecca Michéle in diesem Buch erzählt. Ich mag ihren wunderbaren Schreibstil.
Hedwig ist eine sehr starke Frau, die schon früh Verantwortung übernehmen muss. Ihr Vater bestimmt in der Familie, wo es langgeht und jeder hat sich zu fügen, auch Hedwig. Trotzdem besteht sie die Meisterprüfung als Schneiderin. Sie ist auch intelligent und sieht, was in der nazi-Zeit nicht richtig ist. Aber sie muss die Ihren schützen und hält den Mund. Doch kaum denkt sie, dass es besser wird, wirft das Schicksal ihr die nächsten Knüppel zwischen die Beine. Hedwig aber gibt nicht auf. Sie beißt die Zähne zusammen und kämpft weiter. Ihre Tochter ist eine ebenso starke Frau, die auch einiges einstecken muss.
Ich habe mitgelitten und mitgehofft und habe mich oft gewundert, wie sie das alles überstehen konnten und trotzdem mit Zuversicht in die Zukunft geschaut haben.
Ein Stück Zeitgeschichte an das man sich erinnern sollte und eine wunderbare Familiengeschichte. Ich kann das Buch nur empfehlen.